Radio für Reife

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Ja, ich erinnere mich, lieber Pallek! Auch ich habe diesen Vergleich mit den Chirurgen gelesen. Diese Leute, die immer nur da Beste für den Menschen wollen und einen Eid drauf geschworen haben! Nur habe ich bei solchen Radiogestalten, wie Dir Zweifel: Das Beste, scheint für Dich echt nur das Geld der Hörer zu sein!.
Meine Kritik ist überhaupt nicht oberflächlich. Oberflächlich sind für mich schleimige Autoverkäufer, die nun wohl offensichtlich beim Radio gelandet sind und denken, sie könnten hier die gleiche Nummer schieben. Jedenfalls klingen die meisten dort so.
Ja OK, Deine Sicht der Dinge gibt Dir natürlich Recht: Was anderes hätte ich ja auch von Dir nicht erwartet.
Ich glaube nicht, dass es Claudia oder Götz Alsmann um maximale Ausnutzung des „Medium Radio“ als Werbefläche geht! Und genau, weil es Dir nur darum zu gehen scheint, verstehst Du nix anderes!

Und Du machst Dir (lt. Deinen Postings) auch nicht mal für 5 Sekunden Gedanken, warum einer, eine Meinung von Leuten wie Dir hat, bei der selbst der Müllkutscher noch 5 Plätze weiter oben in der Skala steht!
 
Mein lieber RayShapes,

um das Thema jetzt mal hier für mich zu beenden.

Ganz klare Ansage: Das Radio (zumindest das Privatradio), lebt nunmal von der Werbung und den damit verbundenen Einnahmen. So ist es und so wird es wohl auch immer sein.

Werbung wird von Firmen und Agenturen, nach Einsicht der Mediadaten, die wiederum nach der FA / MA erstellt werden, geschaltet. Davon lebt ein Sender und finanziert so seine Kosten und somit auch seine Mitarbeiter. Es geht um Wirtschaftlichkeit, wie in jedem anderen Betrieb auch.

In diesem Sinne - denk mal darüber nach!

Nix für ungut!

Markus

P.S.: Das mit dem Müllkutscher habe ich nicht verstanden... ;)
 
@ Privatradio-Pallek,

sicherlich lebt das Privatradio von Werbung/Einnahmen. Wovon auch sonst?

Sicherlich geht es um Wirtschaftlichkeit. Worum auch sonst?

Um Radio, das was es eigentlich ist? Nein!

Man kann auch 15 Jahre Scheiße produzieren!
 
Man kann auch 15 Jahre Scheiße produzieren!

Man kann auch 396 Beiträge Scheisse schreiben! Aber okay! Mach Deinen eigenen Sender und mach es besser! Zeig uns allen, wie es richtig geht!

Sorry, aber auf diesem Schulhofniveau diskutiere ich nicht weiter mit Dir!

Ärgere Dich weiterhin über die schlechte, böse Radiowelt und lass Deinen Frust hier aus! Scheinst es ja nötig zu haben.

Gute Besserung und gute Nacht!

Markus
 
Ja, lieber Markus, das mach ich dann mal auch weitere 400 Beiträge lang und freue mich über solche netten Tipps von Dir!
Sag, wenn Du wieder wach bist und schlaf gut! Ray
 
Ich hatte eigentlich die Hoffnung schon aufgegeben, dass zu einem solchen Thema eine wenigstens halbwegs sachliche und nicht nur beleidigende Diskussion möglich wäre. Schön, dass man sich doch manchmal noch täuschen kann!

Aber zur Sache. Was ist denn eigentlich ein 50+ Radio oder Radio für Reife? Im Grundsatz sehe ich zwei Varianten: die Schlager- oder MOR-Programme oder die Oldie-Sender. Beide haben sehr unterschiedliche Ausgangslagen: für Schlager- oder MOR-Programme liegt das maximale Marktpotential (unterschiedlich nach Bundesländern, wobei das Potential von Nord nach Süd steigt) zwischen 30 und 40 %, die sich natürlich auf mehrere Programme verteilen; Oldie-Sender führen eher eine Nischenexistenz mit maximalen Reichweiten von vielleicht 5 % (historisch bedingte Ausnahmen wie der Berliner Rundfunk bestätigen da eher die Regel).

Beide 50+ Varianten haben aber als Privatradios trotz unterschiedlicher Marktpotentiale ein ähnliches Problem: ihre Reichweiten lassen sich kaum in adäquate Werbeeinnahmen umwandeln. Dafür muss es einen Grund geben.

Dieser Grund kann nicht sein, dass die Altersgruppe 50+ als Konsumenten uninteressant wäre - da kann - wie ja hier auch verschiedentlich beschrieben - sehr gut Geld verdient werden.

Und auch psychologisierende Erklärungen, Werber seien jung oder wollten ewig jung bleiben und würden deshalb keine Werbung in älteren Programmen plazieren, klingen zwar bei entsprechender Formulierung recht witzig, aber reichen nicht wirklich aus.

Nach meinen Erfahrungen liegt der Grund in der Systematik der Werbeplanung in Deutschland und der Rolle des Radios unter den Werbeträgern.

Werbekampagnen - soweit sie professionell geplant werden, und das dürften mittlerweile doch die meisten grossen Kampagnen sein - gehen von einem in dem jeweiligen Zielgebiet zu erzielenden durchschnittlichen Werbedruck (Zahl und Intensität der Kontakte für das beworbene Produkt) aus. Dafür werden zunächst Basismedien gebucht (in erster Linie die grösseren Fernseh-Sender, leider nur sehr selten Radio, schon eher Zeitschriften oder Plakate). Dann wird überprüft, ob in allen gewünschten Zielgruppen der angestrebte Werbedruck erzielt wurde. Gerade Fernsehen und Zeitschriften erreichen überdurchschnittlich die älteren Zielgruppen (bleiben wir der Einfachheit halber bei der Formel 50+). Hier ist also das anvisierte Werbedruck-Level schon bald erreicht.

Je jünger die Altersgruppe, desto geringer der durch die genannten Medien erzielbare Werbedruck. Nun beginnt die Suche nach Komplementär-Werbeträgern. Und erst hier schlägt die Stunde von Radio - besonders in den Altersgruppen zwischen 20 und 40 ist Radio stark und kann hervorragend als Werbedruck-Verstärker zur Erreichung der vorgegebenen Werbedruck-Ziele eingesetzt werden.

Hier wird ersichtlich, warum es so viele Radiosender in junge, aber auch nicht zu junge Mainstream-Formate zieht: mit diesen Formaten ist - Reichweitenerfolg vorausgesetzt - die beste Umwandlung von Hörerreichweite in Werbeumsätze möglich.

Und umgekehrt erklärt sich, warum immer wieder erfolgreiche private Programme für die 50+ Zielgruppe (Spree-Radio, Alster-Radio, jetzt RPR 2) sich trotz aller Erfolge bei den Hörern aus diesem Segment zurückziehen: sie können gerade im überregionalen und nationalen Werbegeschäft keine ausreichenden Werbeumsätze gewinnen, und allein die regionalen Märkte reichen für eine dauerhafte Profitabilität der Sender nicht aus.

Man kann das bedauern und beklagen und auf die Kaufkraftpotentiale 50+ verweisen: an dieser grundsätzlichen Wirkungsweise der Werbeplanung ändert sich dadurch nichts. Und darum sind die 50+ Hörermärkte im Radio mittlerweile fast überall in der Hand der Öffentlich-Rechtlichen: weil die für ihr wirtschaftliches Überleben die Werbung nicht brauchen. Mit Unfähigkeit oder Unwilligkeit privater Radiomacher hat das alles nichts zu tun.
 
@ Fluss-Shiff,
danke für den schönen Beitrag(und das Du die Hoffnung nicht ganz aufgegeben hast)! Das fand ich mal wirklich informativ und lehrreich für mich!
 
Es ist doch nunmal so: Private Rundfunkbetreiber gehören zu den wenigen Wirtschaftsunternehmen, die ihr eigentliches Produkt - nämlich das Radioprogramm - für jeden frei zugänglich verschenken!

Klar, dass man somit auch kein Geld daran verdienen kann, also müssen andere Möglichkeiten der Finanzbeschaffung gesucht werden. Leider hat man hierbei bei uns in D scheinbar nur den allseits bekannten und praktizierten Weg der Dudelradios und ihrer Dauerwerbesendungen mit vereinzelten Unterbrechungen durch Musikausschnitte aus den aktuellen Top 100 gefunden.

Der eigentliche Sinn und Begriff des "Radios", so wie wir oder zumindest einige von uns ihn noch kennen, ist damit folglicher- und bedauerlicherweise auf der Strecke geblieben. Redaktionelle Aufbereitung von Themen findet hierbei kaum bis überhaupt gar nicht mehr statt, und auch sonst ist all jenes, was ein beliebtes und hörernahes Programm seinerzeit auszeichnete, aus den Köpfen der Radiomanager von heute vertrieben worden.

Einzig die öffentlich-rechtlichen Kollegen könn(t)en sich diesen Status heutzutage noch erlauben (so sie es denn noch tun), sind diese doch durch die Zwangsfinanzierung ihrer Programme durch die Rundfunkgebühr keinem akuten Werbedruck ausgesetzt.

Selbst jeder noch so engagierte Radiomacher von heute kann also in seinem privaten Funkhaus gar kein Programm für die Hörer mehr machen, sondern wird aufgrund dieser Situation geradezu gezwungen, der Werbeindustrie eine Plattform für die Verbreitung ihrer Botschaften an die Masse anzubieten, um zumindest das wirtschaftliche Überleben seines Unternehmens abzusichern.

Um zum Thema "Radio für Reife" zurückzukommen: Es reicht eben längst nicht mehr nur aus, im Umfeld eines "anspruchsvollen" Programmangebotes hier und dort mal eine Segelyacht, eine Harley, eine Villa, ein edles Schmuckstück oder sonst irgendeine Art von Luxusgut an die geneigte Hörerschaft zu verticken, sondern auch die täglich hunderttausendfach auf allen Kanälen angepriesenen Konsumgüter aus dem Low-Budget-Segment wollen an den Mann und die Frau gebracht werden.

Denn wenn ihre Krankenversicherung auch zu teuer ist, können sie sich auch keinen (K)Urlaub in Waren an der Müritz leisten, inkl. leckerem Essen aus (ost)deutschen Landen sowie der Lektüre des Stellenmarktes für Fach- und Führungskräfte ...

In diesem Sinne: Viel Spaß an der Freude weiterhin beim Funken und Jobben sowie eine gute N8(-Schicht) allen Kolleginnen und Kollegen in den angeschlossenen Funkhäusern (bei allen anderen läuft ja zur Stunde eh bloß der Automat)!
 
Ich möchte mich abschließend nun für die vielen, vielen Mails und Reaktionen hier bedanken !
Ich habe leider nicht die Zeit, mich noch länger hier an der Diskussion zu beteiligen.

Nur eines möchte ich noch sagen: Als Hörerin und Unternehmerin interessieren mich die Interna, WARUM man kein ordentliches, niveauvolleres Unterhaltungsradio mehr zusammenbringt überhaupt nicht ! Sicherlich sollen die Radiomacher das unter sich ausdiskutieren.

Ich stelle nur fest, DASS die deutsche Privatradiolandschaft kein niveauvolles Programm für die demographisch sehr große Bevölkerungsgruppe 50+ zusammenbringt und ein Angebot für mich nicht da ist. Verschont mich mit ewigen Erlärungen, WARUM das so ist. Das ist euer Problem !

( Die wenigen ganz kleinen Ausnahmen sind für mich zu wenig !)

Für mich und sehr viele meiner Freunde, Bekannten und Kunden ist eben klar, dass man Radio zur Unterhaltung eben vergessen kann. Für Information und ernste Musik funktionierts noch über die Öffentlich-rechtlichen Anstalten. Ein Unterhaltungs-Radioprogramm mit gewissem Niveau, mit Inhalten ohne pubertären und ewigen Jung-Gockel-Sex - Ansätzen gibts halt nicht mehr.
Meint ihr wirklich, daß wir das lustig finden, wenn z.B. ein Radiosender den ganzen Tag drüber diskutiert: Was würden sie tun, wenn sie einen Tag im Bett von Robbie Williams gewinnen würden ? Als Preis winkt dann ein Tag Aufenthalt in einem Hotel, in dem Robbie Williams den Tag vorher geschlafen hat und die Bettwäsche wurde garantiert nicht gewechselt. Das ist nur EIN Beispiel ! Mit solchen "Tollen Gewinnen" machen Privatradios nocht große Werbung für sich ! Damit lockt ihr nur 13 jährige Teenager- Mädchen an ! Da soll ich Werbung schalten ???
Verschont mich mit Radios, die solche Unterhaltungsintentionen haben. Verschont mich mit Privatradios !
Wir hören ab und zu mal Nachrichten oder Beiträge im DLF, Klassikmusik haben wir selber, auch jede Menge Unterhaltungsmusik von 1920 bis 2000. Aber ein Radio, das uns angenehm mit Niveau und interessanten Inhalten unterhaltend informiert, das gibts nicht !

Gottseidank gibts ja das Internet. Wir sind da ja etwas später draufgekommen. Hier tauschen wir unsere Informationen, unsere Musik, unsere Gedanken aus. Das Radio haben wir abgeschrieben.

Danke für Die Diskussion ! Allen, die für mehr Nivau und mehr Musikauswahl im Radio noch kämpfen, wünsche ich viel Geduld, Freude und Erfolg !

Gelegentlich werde ich noch in diese Radioszene reinschauen, ob sich die Szene schon verändert hat, wenn ich wieder einen Internet-PC in Reichweite habe.

Ich muß jetzt weg, sonst veräume ich mein Flugzeug !

Alles Gute und tschau, tschau !
Claudia de Rentes
 
Tja, wir haben es also zur Kenntnis genommen, dass Du ein Problem mit der Privatradioszene hast. Mehr, als Dir zu erklären, warum manche Dinge sind, wie sie sind, können wir leider nicht tun. Wenn Dich das nicht interessiert: Warum lädst Du Deine 50+ Bekannten dann nicht zum Nudelessen bei Dir ein und jammerst Dich mit denen aus - ganz ohne lästige Einwürfe der blöden Formatradiofuzzis?! Hier geht es um Diskussionen und konstruktive Kritik. D.h.: Diskussionsteilnehmer sollten sich schon mal die Mühe machen, sich mit der Position und den Argumenten der Gegenseite auseinanderzusetzen.
 
Claudia (auch wenn du ja keine zeit mehr hast, das hier zu lesen), dieses forum war ursprünglich als diskussionsforum für radiomacher gedacht. wenn du hier eine frage stellst, ist es doch wohl verständlich, dass sich radiomenschen hier zu wort melden und das ganze von der ich-bin-nur-hörer-schiene auf die etwas professionellere ebene leiten und eben versuchen zu klären, WARUM die situation so ist, wie du sie anprangerst. wenn du allerdings nur deinen ärger loswerden wolltest und an einer ernsthaften diskussion der menschen, die du verantwortlich machst, nicht interessiert bist, dann bist du hier - sorry - falsch! ich schließe mich der hexe an und bin raus...
 
Ich habe mir diesen Thread jetzt von vorne weg durchgelesen und verstehe nicht, warum bestimmte Radiomacher so gereizt reagieren !
Auch zum Schluß hat doch Claudia nur gesagt, daß sie persönlich als Kundin bzw. Hörerin die Interna, warum etwas nicht geht, nicht interessieren. Sie hat doch dann auch dazugefügt, daß das die Radiomacher sich untereinander ausdiskutieren sollen.

Immerhin ist das ein offenes, für jeden erreichbares Forum, da muß man schon damit rechnen, daß unbedarfte Hörer ihre Meinung über das Radio hier auslassen. Wer das hier tut, wird dann schnell als "frustriert" und "inkompetent" abqualifiziert.
Wenn man unter sich bleiben will, dann sollen die Radiomacher ein geschlossenes Forum für sich einrichten !

Stellt Euch mal vor, ihr geht als Kunde in einen Laden und beschwert auch über die Ware und die Auswahl, daß man nicht findet was man sucht. Geht dann dort auch der Chef her und kanzelt die schimpfende Kundschaft als frustrierte Alte ab und daß ohnehin alles so super ist, und nur sie versteht das nicht und sie soll sich nicht aufregen, denn das ist nur Insidern gestattet !
So ähnlich kommt mir das vor.

Na. jetzt ist diese unbequeme Hörerin und unnötige Kundschaft, ja weg, jetzt seid ihr ja wieder unter Euch und könnt Euch gegenseitig bejubeln, was für marktgerechte und tolle Radioformate ihr habt !


Übrigens glaube ich, die Dame "de Rentes" zu kennen. Bei einer Messe "Boot, Yacht und Caravan" in Friedrichshaven am Bodensee hat sie ( vor Jahren ) zu einer großen Party mit Sportmodenschau usw. eingeladen. Es ist angeblich eine millionenschwere Erbin aus Lothringen. Ich habe mich da mit einem Mitarbeiter unterhalten, der da bemerkte, daß diese Frau mit eiserner Hand die Firma führt und man ja nicht sagen darf, daß etwas nicht möglich ist. "Erklären sie mir nicht Dinge, die sie nicht zustande bringen, ich will wissen, was geschafft werden kann oder sie lassen es bleiben" - das sei ihre Devise.
Kann sein, daß sie auch überreagiert hat, wenn ihr jemand erklären will, was alles im Radio nicht mehr möglich ist.


Aber in vielen Dingen hat sie Recht, leider !
 
Na, wenn die Frau "millionenschwer" ist und vielleicht noch ein paar politsche Kontakte pflegt, soll sie sich doch einen eigenen Radiosender lizensieren lassen. Da kann sie dann mit eiserner Hand ihre Vorstellungen durchsetzen. Aber hurtig, sonst verpaßt sie noch ihr Flugzeug (heißt das in diesen Kreisen nicht "Flieger"?)!
 
@Ernie:
Mein Dank für deinen Vergleich mit dem kundenuntauglich geführten Laden, indem mir nicht gesagt werden sollte, dass ich da falsch bin. Das Beispiel ist gut, aber die Konsequenz ist FALSCH!

Wenn ich in einen Laden gehe und etwas völlig anderes suche, als der Laden führt, dann hoffe ich INSTÄNDIG, dass mir der Chef - oder wer auch immer aus dem Laden - sagt, "Sorry, aber mit diesem Wunsch sind Sie hier leider FALSCH, Herr beobachter. So etwas haben wir hier nicht, weil es nicht zu unserer Geschäftsidee passt."
Da kann man sich im Ton vergreifen oder es richtig machen, inhaltlich ist das aber die einzig korrekte Reaktion. Wenn jemand feststellt, dass man im Privatradio keine Werbung mehr für 50+ machen kann, weil diese Bevölkerungsschicht dieses ganze "flache Zeug" nicht erträgt, dann ist das zwar richtig. Aber kein Privatradiomacher erwartet, dass 50+ Privatradio hört. Die Verkündung dieser Erkenntnis trifft deshalb nicht ihr Zielpublikum. Wir sollten uns eher dann Gedanken machen, wenn unser Programm <50 den 50+ allzu sehr gefällt. Dann haben wir nämlich an unserer Zielgruppe vorbeigesendet. Und dann wären wir sehr schlecht.

Also Danke an Claudia für die Erkenntnis, dass wir die nicht erreichen, die wir nicht erreichen wollen.
 
:D Die jugendliche Zielgruppe von 16-ca.25 gibt es für das Medium Radio ja fast nicht mehr.Nebenbeiberieselung findet mit Viva und MTV statt.Wer scho ein Auto hat,nutzt MP-3 radio aus dem Aldi und unterwegs ist der MP3-Player eingestöpselt!
Die junge Generation ist für das Radio schon verloren.
 
Hallo Ernie,

Du missverstehst uns leider ein bisschen. Natürlich darf Frau de Rentes ihre Meinung hier posten. Sie muss das Privatradio auch nicht gut finden. Da gibt es selbst bei den Machern geteilte Meinungen, und das ist ok!!!! Nur muss die gute Dame hinnehmen, dass die Leute gereizt reagieren, wenn jemand nicht wirkt, als habe er wirklich Ahnung von der Branche, aber wieder und wieder die Verantwortlichen in einem Tonfall blöd von der Seite anmacht, dass ich mich frage, wo eigentlich bei ihr die Reife ist, die sie im Privatradio anmahnt. Ich meine, dass es einen kleinen Unterschied gibt zwischen Yachten verkaufen und Radio machen. Was hat die Dame denn gesagt? "Formatradio ist bloß was für Teenys, ich fahre jetzt in den Urlaub und wenn ich wieder komme und ins Forum schaue, dann möchte ich, dass sich was geändert hat." Um bei Deinem Beispiel zu bleiben: Wenn ein Kunde in den Laden kommt, seinen Artikel nicht findet, den Inhaber ankeift, er habe ja keine Ahnung von dem Geschäft und sei inkompentent und er selbst wisse es besser (obwohl er nur marginal mit dem Thema beschäftigt ist), dann sollte er sich über eine direkte Reaktion nicht wundern.
 
Ist ok, radiohexe !

Ich aktzeptiere diese Antwort von Dir. Der Ton macht halt auch oft die Musik. Es ist allerdings schnell mal gesagt, daß wenn ich mit einem Produkt an sich nicht zufrieden bin, dann schon sage, daß der Erzeuger des Produktes ein Stümper ist.
So ist aber der Normalkunde: Wenn ihm jemand was liefert, was ihm nich gefällt, dann ist für ihn der Mensch, der das Produkt verursacht, eben negativ anzugreifen.

Ich erlebe das ja auch tagtäglich in meinem Geschäft. Ich bin Handelsreisender und klappere Papierläden, Computergeschäfte usw. ab und muß Büro- und EDV Zubehör verkloppen. Was meint ihr, was ich mir da oft anhören muß. Der Kunde ist nunmal König !

Warum ich mich im Radioforum melde:
Ich habe früher, weil ich eben viel zu Händlern rumkomme und nebenbei Abends als Diskjockey auflege, auch mal Radiowerbung für diverse bayerische Lokalradios verkauft. Das habe ich vor 2 Jahren aufgegeben, weil das immer schwieriger wurde.
Dabei ist es bei weitem nicht immer das Geld, das knapper wird.
Viele ehemalige Kunden, denen ich seinerzeit eine Radiowerbung
vermittelt hatte, wollen davon nichts mehr wissen und ich mußte mir da auch unliebsame Sachen anhören wie: Das hat ja nichts gebracht, wer hört denn diesen Schund an, da kommen doch nur ein paar Jugendliche in den Laden und holen sich ihre im Radio verlosten Gewinne ab, aber Kunden kommen deswegen nicht ! Da habe ich mir dann auch oft - obwohl ich mit dem Radioprogramm gar nicht befaßt bin - oft Kritik am Radio anhören müssen.
Daher habe ich aus meiner Erfahrung ein gewisses Verständnis für die Postings von Frau de Rentes gehabt und sie hat ja schließlich ganz oben auch Zeitungsmeldungen und eine Untersuchung angeführt, also ist es nicht nur eine Einzelmeinung von ihr.

Radiohörer, Radiowerbekunden und Radiomacher sollten sich viel besser verständigen und kommunizieren.
Ich glaube, daß durch die MA-Untersuchungen nicht das wirklich reale Bild wiedergegeben wird und sich Werbeindustrie und Radioveranstalter schon selbst ein bißchen belügen.

Ich erlebe das auf Messen, wenn am Nachbarstand ein Radio ist.
Was da den Werbekunden und auch den Hörern vorgelogen wird, ist unglaublich: Hörern und Werbekunden gleichermaßen wird da vorgegaukelt, daß dieses Radioprogramm von der MASSE geliebt wird, daß hier wirklich die Musik spielt, die ALLE wollen usw.
Da werden tosende Applause eingespielt, da werden Umfragen, die auf der Messe unter den Besuchern aufgenommen wurden, so zurechtgeschnitten, daß das einfach kein wahres Bild ergibt.
Beispiele: Ich höre nur noch Radio XY, usw. Dann wird den Werbekunden eine Demo CD mit diesen Hörerjubelmeldungen und jede Menge Jingles gegeben und im Verkaufsgespräch hat der Werbeverkäufer scheinbar die Einwohnerzahl mit den wirklichen Hörerzahlen verwechselt.

Irgendwie hat Privatradio bei Gewerbetreibenden schon den Ruf des nicht mehr ganz Seriösen Mediums, des lautstart Schreienden aber nichts dahinter usw.. Ich bemerkte schon in vielen Kundenbesuchen, daß das Radio in der Kompetenz und im Ansehen abgenommen hat, wenn es auch natürlich nach wie vor
Begeisterte davon gibt. Aber noch vor Jahren haben die Begeisterten bei weitem überwogen und das ist jetzt ganz sicher nicht mehr.

Gibt es eigentlich Seminare, in denen Radio-Programmveranstalter, WerbeKUNDEN ( nicht nur Werbeverkäufer !) und ganz normale Hörer miteinander diskutieren können, was sie eigentlich wollen und für gut befinden würden.
Bei diversen Seminaren und Tagungen (auch in unserer Branche !) findet man immer nur die Agenten und Referenten, die einem da mit Laptop. Overhead schöne Zahlen und Strategien auftischen, aber die, die es wirklich angeht, nämlich der Handelsreisende vor Ort und sein Kunde, der hat nichts zu sagen.

Es wird über so viel diskutiert und das Radio selbst wäre ja ein Medium, das eine Diskussion veranstalten könnte.
Ich habe nie mehr eine Diskussionssendung oder auch eine öffentliche Diskussionsveranstaltung gehört, in dem Radiohörer offen ihre Meinung den Radiomachern, Werbekunden ihren Werbeagenturen sagen können.

Liegt die offene und ehrliche Kommunikation zwischen Radiohörern, Radiomachern und Werbeindustrie wirklich brach ?
Oder noch schlimmer: Haben sich die Menschen schon so vom Radio abgewandt, daß sie darüber nicht mal mehr diskutieren wollen ?

Die letzte Radiosendung, in der unverblümt Hörer und Radiomacher diskutieren konnten, das hörte ich vor vielen Jahren
in Radio Inn-Salzach-Welle in Altötting. Da hatte ich noch das Gefühl, hier redet man noch miteinander. In der "Radiosprechstunde" standen Programmdirektor und Marketingleiter den Hörern und Werbekunden live im Radio Antwort!" Sowas traut man sich heute wahrscheinlich gar nicht mehr !
Heute hat man als Radiohörer und auch als Werbekunden desselben oft das ungute Gefühl: "Die wollen mir was einreden, sei es das Programmformat als auch die Werbestrategie, die wollen gar nicht, daß ich da was mitrede"

Aber das sind nur Eindrücke und Beobachtungen eines Handelsvertretes, der auch mal Radiowerbung verkauft hat !
 
Ohoh, also ich bin zwar auch nur begeisteter Radiohörer, aber ich denke folgendes:
1. Sindin Deutschland ganz andre voraussetzungen wie z.B in Italien, Spanien, Frankreich.
Die Leute und deren Mentalität ist ganz anders.

Klar, gabs früher kein Formatradio. Da gabs auch nicht die technischen Möglichkeiten, die ein Sender jetzt zum ausschäffeln hat.

Und Claudia, wer weiß was die Zukunft bringt. Kommt zeit kommt rad.

Es gibt sicherlich spartenkanäle, besonders über Sat zu empfangen. Warum nur dort:
Da die Verbreitung eine größere ist, und ein normaler therestrisch verbreitetes Radioprogramm richtet sich nunmal nach der Mehrheit um überleben zu können.

Also ihr lest schon heraus, ich versuch alle zwei Seiten zu verstehen, da ich mir einerseits es vorstellen kann, wie schwierig es gerad in den heutigen Zeiten für Radiostationen ist, zu eberleben und andererseits möchte man als Konsument auch eine breite Pallette an Auswahlmöglichkeit/unterschiedlicher art haben.

Zugegebenermaßen findeich die italienischen Radiosender und spanischen auch witziger, aber auch ier zeichnet sich, wenn man den andren Radiofreaks und meinen Ohren glauben schenken darf, eine Trendwende in richtung Formatradios ab.
 
@ernie

An Deinen Zweifeln bezüglich der MA und der Selbstlüge ist sicher etwas dran. Nur: ich zerbreche mir seit Jahren den Kopf und es fällt mir keine andere Methode ein, mit der man messen könnte, wie aufmerksam der Hörer zugehört hat oder wie intensiv er das Medium erlebt. Die Schweizer Methode führt bekanntlich auch zu Verzerrungen. Auch in diesem Forum ist mir von keinem Teilnehmer eine gute Idee untergekommen. Insofern vertrete ich die Meinung, dass es solange erst mal gut ist, Radio innerhalb der bestehenden Spielregeln zu gestalten. Auch die Unternehmen verkaufen nach Kontakten, sprich der gemessenen Hörerzahl.
Ob der Hörer nicht (mehr) diskutieren will, kann ich nicht einschätzen. Ich würde es aber jedem Hörer zugestehen, dass er die Branche nicht halb so bierernst nimmt, wie wir es mit uns selber tun. Mich interessiert es ja ehrlich gesagt auch nicht, wie mein Auto zusammengeschraubt oder der Teig für meine Brötchen zusammengematscht wurde.
 
Radio selbst schuld am Hörerverlust?

@Kaffeemaschine & Handydoktor.
Ich denke, ihr liegt richtig damit, dass (Privat)Radio sich viele Hörer selbst weggesendet hat. In einem anderen Thread gab es mal eine sehr lange und sehr interessante Diskussion darüber mit den Hauptakteuren Pirni und Radiohexe. War ne feine Sache.

Man kann lange den Ist-Zustand darstellen und erklären, warum es so gekommen ist. MA-Zahlen-Erhebung, Werbezeitenverkauf und Abhängigkeiten davon, Researchmethoden etc.
Man kann auch die gute Vergangenheit herzitieren und feststellen, dass man früher mit Radiowerbung mehr erreicht hat. Alles schön und gut.
Was ich mich aber seit geraumer Zeit frage, ist, wie man anderes Programm - andere massenkompatible Musik mit redaktionellen Inhalten - so veranstalten kann, dass es finanzierbar bleibt und Hörerzahlen generiert, die das refinanzierbar machen.
Denn wenn Radio sich die Hörer teilweise selbst weggesendet hat, dann könnte es ja auch möglich sein, diese Hörer wieder zu holen.
Also: "Radio für Reife". Könnt iht euch auch vorstellen, dass sich das verkauft und wenn ja wie stellt ihr euch das Programm vor?
 
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