Radio Group Kaiserslautern entlässt über 10 Mitarbeiter

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Medienrat weist UKW-Hörfunkfrequenzen zu:

• 100,9 MHz Lebach an „Classic Rock Radio“
• 99,5 MHz Saarlouis an „bigFM Saarland“


Saarbrücken, 8. März 2013: Der Medienrat der Landesmedienanstalt Saarland (LMS) hat über die Zuweisung der UKW-Hörfunkfrequenzen 100,9 MHz Lebach und 99,5 MHz Saarlouis entschieden:
In geheimer Wahl haben die Mitglieder des Medienrates dafür gestimmt, die Frequenz 100,9 MHz Lebach der RADIO SALÜ Euro-Radio Saar GmbH für das Programm „Classic Rock Radio“ zuzuweisen. Beworben hatten sich neben RADIO SALÜ die Klassik Radio GmbH & Co. KG für das Programm „Klassik Radio“ und die Skyline Medien Saarland GmbH für das Programm „bigFM - Saarlands neuester Beat“.

Die Frequenz 99,5 MHz Saarlouis geht an die Skyline Medien Saarland GmbH für das Programm „bigFM - Saarlands neuester Beat“. Auf die Frequenz hatten sich neben der Skyline Medien GmbH die Funkhaus Saar GmbH mit dem Programm „Radio Saarlouis“ und die Klassik Radio GmbH & Co. KG für das Programm „Klassik Radio“ beworben.

Der Medienrat der Landesmedienanstalt Saarland ist ein plural besetztes Gremium, das sich aus 33 ehrenamtlichen Mitgliedern zusammensetzt. Zu den Aufgaben des Medienrates gehört u. a. die Zuweisung von Übertragungskapazitäten nach den im Saarländischen Mediengesetz festgelegten Auswahlkriterien.
 
Wird zum Monatsende eingestellt.

Nicht ganz, es wird wohl die "Zweibrücken-Lösung" geben: Radio Merzig wird von einem der anderen RG-Sender im Saarland produziert, das Team ist aber gekündigt. Und so ganz gestorben ist Radio Saarlouis noch nicht - falls Salü die 102,8 MHz für Classic Rock Radio zurück gibt. Damit ist aber erst zu rechnen wenn man weiss wie stark die 100,9 MHz in Saalouis ankommt.
 
Hier der Artikel aus dem Kontakter:

Der Kontakter Nr. 10 vom 07.03.2013, S. 26 / Ressort: TV+Radio

Große Unruhe in der Sendergruppe
Stephan Schwenk hat in den letzten Jahren die große Senderkette Radio Group aufgebaut. Doch in den vergangenen Monaten war immer wieder von Hinweisen auf Schwierigkeiten der Group zu hören. Diese gipfeln jetzt in Gehaltsstundungen und Kündigungen der Mitarbeiter.
Die Umwälzungen bei der Radio Group von Stephan Schwenk könnten offenbar doch größer als zunächst angenommen sein. Nach Kontakter-Informationen wurden jetzt eine Reihe Mitarbeiter zum Ende des Monats gekündigt. Wie der Kontakter (08/13) bereits berichtete, stunden einige Mitarbeiter einen Teil ihres Gehalts. Als "individuelle Maßnahme", wie Geschäftsführer Florian Schuck auf Anfrage vor wenigen Wochen sagte. Grund: schleppender Werbezeitenverkauf zum Jahresanfang. Offenbar folgen jetzt noch mehr Maßnahmen. Schwenk bestätigt auf Anfrage, man habe Mitarbeitern gekündigt. "Dies wurde aufgrund struktureller Umbauten in der Gruppe notwendig. Wir haben beispielsweise die Nachrichtenproduktion zum 1. März eingestellt und kaufen diese jetzt aus Berlin zu." Er spricht von sechs bis sieben Mitarbeitern, die von den Kündigungen betroffen seien. In der Branche ist allerdings von einem knappen Dutzend die Rede: Die Mannschaft von Radio Merzig , ein Moderator von Radio Saarland , der Redaktionsleiter von Radio Trier , zwei Redakteure von Antenne Kaiserslautern , ein Moderator in Landau/Pfalz und zwei Mitarbeiter vom Sender in Pirmasens , darunter auch der Studioleiter. Davon sollen zwei Mitarbeiter die Möglichkeit erhalten haben, beim neuen Sender Antenne Frankfurt anzufangen. Einer wurde laut Schwenk gekündigt, um bei Radio Potsdam (auch Radio Group) zu arbeiten. Parallel versucht Radio-Group-Chef Schwenk, der auf der Sender-Homepage als "Mastermind" und "der wohl perfektionistischste und sympathischste Tiefstapler aller Zeiten" beschrieben wird, per sogenanntem Crowdrating 250000 Euro Wagniskapital über die Plattform Group-Capital.de einzusammeln. Aber: "Wir sammeln in Wirklichkeit gar kein Geld ein. Das ist nur ein Fallbeispiel ohne realen Hintergrund", so Schwenk. Der Betreiber der Seite sei ein Freund. Wie heikel die Umstände tatsächlich sind, macht auch ein Schreiben des Anwalts von Stephan Schwenk klar, das den Kontakter bereits im Vorfeld der Berichterstattung erreichte und juristische Schritte im Falle einer Berichterstattung über "falsche Tatsachen" ankündigt.
 
"Individuelle Maßnahme". Wie heiss hat der denn geduscht? Dem hätte ich als äusserst individuelle Maßnahme dann meine offenstehenden Rechnungen zugeschickt mit der Bitte um sofortige Begleichung.
Eine Filiale nach der anderen aus dem Boden stampfen und dann nicht wissen, wie man die Mitarbeiter bezahlen soll. Discount-Radio-Group oder wie? Saftladen!
 
lustig ist auch: Quelle radio woche:
The Radio Group hat im Vorfeld der Frequenzvergabe für Aufsehen gesorgt. So wurde bekannt, dass die Mitarbeiter von Radio Merzig ihre Kündigungen erhalten haben. Radio Merzig werde aber dennoch weiterhin aus Merzig senden, bestätigte Geschäftsführer Stephan Schwenk gegenüber der radioWOCHE. Zuvor wurde über einen möglichen Umzug von Radio Merzig nach Saarlouis oder gar nach Saarbrücken spekuliert. Einen Tag vor der Medienratsentscheidung lenkte Stephan Schwenk jedoch ein. Er bestätigte schriftlich gegenüber der Landesmedienanstalt Saarland, dass das Studio in Merzig im Falle einer Frequenzzuteilung in Saarlouis erhalten bleibe. Nachdem die Funkhaus Saar GmbH (The Radio Group) nun allerdings in Saarlouis leer ausgegangen ist, bleibt abzuwarten, wie die Zukunft des Funkhauses in Merzig aussieht.
 
Was ich mich frage ist, warum müssen Mitarbeiter in einer Gruppe entlassen werden, wenn sie doch innerhalb der Gruppe bei einem anderen Sender anfangen? Gibt es dann nicht irgendeinen anderen Vertrag als ne Kündigung und dann wieder eine Einstellung? Das stinkt doch zum Himmel!
 
Da stinkt gar nichts, denn jede Station ist eine eigenständige GmbH: die eine GmbH entlässt, die andere kann zu anderen Bedingungen einstellen. Identisch sind nur GF Schwenk und das eingesetzte Eigenkapital.
 
Bei mir kommt der in der BILD veröffentlichte Erklärungsversuch nicht an. Denn er bildet nur eine Hälfte des Sachverhalts ab: die Absicht zur Weiterbeschäftigung der betroffenen Mitarbeiter für den Fall der Frequenzerteilung in Saarlouis (mit der es jetzt ja nicht geklappt hat). Dass in der RG eher etwas unrund läuft - und zwar so, dass die Gruppe in Zahlungsnot sein könnte - zeigt m.E. die Tatsache, dass für die Ex-Merziger außer der vagen Aussicht auf einen Job in Saarlouis, Frankfurt oder Potsdam (220 bzw. 750 km Distanz) kein fundierter Sozialplan zu bestehen scheint. Außerdem ist der Umstand einer Gehaltsstundung bestimmt kein Zeichen für eine gesunde Unternehmensbasis.

Nicht falsch verstehen: ich wünsche Machern wie Schwenk grundsätzlich nur das beste, weil sich wenig Menschen heutzutage noch an etwas herantrauen, wenn es nicht von vornerein als Goldgrube erkennbar ist. Aber nach den aktuellen Ereignissen muss man sich einfach fragen, ob das Projekt Radio Group nicht schlicht und ergreifend gescheitert ist..?
 
ob das Projekt Radio Group nicht schlicht und ergreifend gescheitert ist..?

Die einzige Chance aus dem Dilemmer rauszukommen, wäre wie in Bayern (bei Radio Galaxy) einfach aus Kaiserslautern (Rheinland Pfalz) oder Saarbrücken (Saarland) ein Mantelprogramm zu produzieren und in den Morgen- und
Nachmittagsstunden ein lokales Programm zu veranstalten.
 
Stellt sich die Frage, warum sie nicht von Beginn an ein Mantelprogramm produziert haben. Solche Mini-Sender wie Radio Wittlich, Radio Idar-Oberstein oder eben Radio Merzig 24/7 lokal zu fahren kann nicht funktionieren. Das müsste selbst den LMAs klar sein. Die LMS ist offenbar aufgewacht und hat die UKW-Frequenz in Saarlouis an genau so ein Projekt vergeben: Bei BigFM kommt das Lokalprogramm aus SB und der Mantel aus Stuttgart. Und das läuft seit acht Jahren ohne Turbulenzen, trotz bescheidener Frequenzausstattung.
 
Schwenk wollte von Anfang an das NRW-Modell nicht übernehmen, sondern ein lokales Programm aus der Stadt für die Stadt machen. Alles andere wäre Betrug für die Hörer.
 
Schwenk wollte von Anfang an das NRW-Modell nicht übernehmen, sondern ein lokales Programm aus der Stadt für die Stadt machen. Alles andere wäre Betrug für die Hörer.
Das hat mit "wollen" nichts zu tun. In der RLP-Ausschreibung wurde ein 24-Std-Programm aus den fünf vorgesehenen Regionen verlangt. Schwenk hat dann die Studioanzahl in der Bewerbung auf sieben Studiostandorte erhöht und die Lizenz bekommen. Er kann also wohl verschiedene Standort zusammenfassen bis auf fünf, aber kein "Rahmenprogramm" aus einem Standort für die anderen liefern (maximal ausserhalb der Lokalprogramme überall die gleichen Beiträge,Musik und Werbung zur gleichen Zeit aus den einzelnen Studios "abspielen". Wielange und ob die LMK dies "mitmachen" würde, lasse ich hier mal offen.)
 
Schwenk wollte von Anfang an das NRW-Modell nicht übernehmen, sondern ein lokales Programm aus der Stadt für die Stadt machen. Alles andere wäre Betrug für die Hörer.
Naja, das NRW-Modell unterscheidet sich schon sehr beträchtlich von der Radio Group. Betrug am Hörer? Im Endeffekt muss ein Sender/Frequenz lebensfähig sein. Das geht nur wenn der relevante Werbemarkt gross genug ist, nur dann kann der Sender finanziert werden. 24/7 Lokalradio in kleinen Märkten geht einfach nicht. Ansonsten wer andere Auffassung ist, dem empfehle ich: geht doch einfach mal 6 Monate für lokale Mini-Sender auf Verkaufstour, viel Spaß bei den Verkaufsgesprächen...
 
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