Radio-Nostalgie aus den 70ern und 80ern in Bayern

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---- Rundfunk in der Steinzeit 70er/80er.... ?

Nix Rundfunk der Steinzeit. In meinen Augen gehören die 60er bis 80er Jahre zum "Goldenen Zeitalter" des Hörrundfunks. - Die Moderatorinnen und Moderatoren gaben sich noch Mühe, den Hörer anzusprechen. Sogar belanglose Inhalte kamen ansprechend und ohne viel Geschrei aus dem Lautsprecher. Und es musste nicht immer alles noch lustiger und noch mehr gekünstelt (wenn es das dann doch so war, so konnten die Damen und Herren es!) sein. - Sendestrecken über vier bis sechs Stunden gab es nur in der Nacht und eventuell am Morgen, obwohl man gerne noch gelauscht hätte, war spätestens nach zwei Stunden Schluss. Heute werden die inzwischen üblichen vier Stunden sehr oft zur Qual. Und eine Alternative gibt es nicht, weil Moderatorinnen und Moderatoren zu 80 % austauschbar sind, genau wie übrigens die Sender. Wenn die mir nicht vier bis sechs Mal die Stunde erzählen würden, dass ich gerade Radio xy mit den schönsten und lustigsten Irgendwas hören würde, ich könnte nicht sagen, welcher Sender es ist. - Schöne neue Einheitsradiowelt!

@ exhörer: Danke für die Aufklärung.
 
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Gebe Dir Recht und wiederum doch nicht Recht.... kompliziert. Versuche es mal so zu beschreiben : Das, was Du heute an Automatismen, Zusammenstreichungen des Formats und engen Musikangeboten hörst, ist auch nicht meine Philosophie. Sorry, das hatte ich anders erlernt und weitergegeben (und vertrete es heute noch so !) - was ich da heute zu hören bekomme, stinkt mir großteils genauso wie Dir.
Trotzdem habe ich mich immer für erfrischenden richtungsweisenden Privatfunk eingesetzt. Nur ist das, was wir (die alten Fans der offshore-Stationen) heute an privatem hören, nicht das, was einst mal gemeint war.
Auch wenn ich mich noch dunkel (und gerne!) an Familie Hesselbach und den Frankfurter Wecker erinnere - es war STEINZEIT. Pop war damals "igitt", bis Caroline & London der verschlafenen Tante BBC einheizten. Pop fand nur stundenweise statt und wenn ich mich noch an Kommentare wie die eines Hörers beim Start der (damaligen) Autofahrerservicewelle hr3 erinnere ("höre lieber die xxxxlerchen singen als diese Affenmusik...") oder die Proteste bei Start des "Beat-Club", dann weiß ich alles....
Nichts gegen liebgewonnene Stimmen von damals - die gab es dann auch im endlich gestarteten Privatfunk auch. Heute sind sie alle irgendwo verschwunden.
Nur: ör-Rundfunk war verstaubt, hatte noch nie was von Formaten, Zielgruppen, Jugendkultur, horizontaler Programmierung usw. usw. gehört.
Warum haben wir (...) damals alle AFN, abends Europawelle oder 208 oder mit besseren Geräten auch auf 259, 266 oder 192 metres reingehört ? Weil die ör-Anstalten so gut waren ? Bestimmt nicht...
Wie gesagt, heute bin ich auch wieder enttäuscht. Der Schuss ist gründlich nach hinten losgegangen. Aber es gibt Hoffnung und die Möglichkeit, ggf. zu reparieren....

p.s.: Will es in diesem posting mal bei dieser Aussage bleiben lassen, sonst wird es ellenlang. Die Lage ist zu kompliziert, um sie in einem Beitrag auch nur annähernd genau zu definieren - und was wer warum meint...
 
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Also mein Lieblingssender war damals "Radio C" aus Bozen, der war selbst bei mir noch, ungefähr 425 Kilometer entfernt, einigermaßen zu empfangen. Meine Lieblingsmoderatoren damals: Neppo, Fiete, Sabine Holzer, Armin und natürlich Tom Adams ....
Ich rief für 3 Ostmark nochwas pro Minute gerne mal dort an, um mir was zu wünschen.
Irgendwann bekam ich sogar mal ne LP geschickt, auf der der fast jeden Tag von mir gewünschte Titel total zerkratzt war ....

Nicht zu vergessen natürlich "Radio Brenner", auch dort rief ich hin und wieder mal an -
da haben sich aber Bernd und Waldemar immer köstlich über mein "Heimatland" ausgelassen .... aber auch meinen jeweiligen Musikwunsch erfüllt.

jaja, der "Toby aus der DDR" ....
 
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Das ist ein gutes Thema. Ich suche etwas - nämlich die uralten Werbeopener von Bayern3 in brauchbarer Qualität. Es geht mir um die Werbeopener, die ca. im Zeitraum 1981 bis 1984 genutzt wurden. Es war eine Art Orgel, die ein " da daa - da didi- daaaa" gespielt hat, am Ende der Werbung lief es fast rückwärts, daa da (höher), da da da daaaa (letztes tiefer).
Ich meine definitiv nicht das Computergedudel, dass man auf jeder Jingleseite findet und mehr "Neuzeit" ist.
Hat jemand von euch hier, die ihr grade dieses tolle Thema verarbeitet, eben diese Opener (und Closer) ? Es scheinen Raritäten zu sein.
 
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Pop war damals "igitt... Pop fand nur stundenweise statt und wenn ich mich noch an Kommentare wie die eines Hörers beim Start der (damaligen) Autofahrerservicewelle hr3 erinnere ("höre lieber die xxxxlerchen singen als diese Affenmusik...") oder die Proteste bei Start des "Beat-Club", dann weiß ich alles....
Nichts gegen liebgewonnene Stimmen von damals - die gab es dann auch im endlich gestarteten Privatfunk auch. Heute sind sie alle irgendwo verschwunden.
Nur: ör-Rundfunk war verstaubt, hatte noch nie was von Formaten, Zielgruppen, Jugendkultur, horizontaler Programmierung usw. usw. gehört.

Wie POP damals "igitt" war, so finden heute doch auch Musikrichtungen (so gut wie) gar nicht im Radio statt, obwohl eine nicht gerade kleine Zielgruppe vorhanden ist. Noch nicht einmal srundenweise schaffen es sowohl die öffentlich-rechtlichen als auch die Privatsender diese Zielgruppe zu bedienen.

Die "liebgewonnenen" Stimmen von damals sind, was dem Laufe der Zeit geschuldet ist, wenn nicht bereits im "Rundfunkhimmel", so doch im wohlverdienten Ruhestand. Und was ist nachgewachsen bzw. wurde "nachgezüchtet"? - In meinen Augen (fast) nur austauschbare, schreiende, immer noch lustigere Lebewesen ohne Authentizität und Charisma.

Ob horizontale oder vertikale (die es ja anscheinend auch geben muss) Programmierung ist mir eigentlich egal. Was ich vermisse sind abwechslungsreiche Mainstream-Programme mit einem gewissen Anspruch und Ah-Effekten, bei denen es Freude macht, zu zuhören. Diese vermisse ich sowohl bei den öffentlich-rechtlichen als auch den privaten Sendern.

"Früher" hatte der Hörer nur wenige Sender zur Auswahl, aber trotzdem eine gewisse Vielfalt. Heute gibt es (zu) viele Sender, aber keine Vielfalt. - Habe ich einen gehört, so kenne ich (fast) alle. - Eigentlich traurig!
 
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Zitat ammerlaender : Heute gibt es (zu) viele Sender, aber keine Vielfalt. - Habe ich einen gehört, so kenne ich (fast) alle. - Eigentlich traurig!
Weiß, was Du meinst und bei dem letzten zitierten Satz stimme ich Dir vorbehaltlos zu. Es fehlen Stationen für 40+ gehobene Bildung sowohl als auch für bestimmte Musikgenres (in meinem Fall denke ich da an eighties und viel New Wave... hi). Ich sagte ja auch, das mit dem, was HEUTE dabei herausgekommen ist, ich nicht einverstanden bin. Ich widerspreche mir als Anhänger der Formatidee insofern überhaupt nicht, weil ich Formate anders fahre und lade. Dann kommt aber immer noch hinzu, was die jeweilige Gesellschaftergruppe als Programm/Zielgruppe haben möchte oder ob der jeweilige Berater sie von einem anderen Konzept überzeugen kann.
Ich finde es gut, wenn wir heute darüber diskutieren können - und jeder aus SEINEM Blickwinkel da irgendwie, irgendwo (berechtigte) Kritik übt. Das lässt mich (uns) hoffen, das das berühmte Pendel auch bald mal wieder in eine andere Richtung schwingt.
 
AW: Radio-Nostalgie aus den 70ern und 80ern in Bayern

Es fehlen Stationen für 40+ gehobene Bildung sowohl als auch für bestimmte Musikgenres...

Ich glaube, wir kommen auf keinen gemeinsamen Nenner, denn einen Sender fürs "Mittelalter" braucht es nicht, da ich mir dann schon vorstellen kann, was Formatmenschen darunter verstehen. - Es braucht einen Sender, der möglichst viele Musikrichtungen des Mainstreams aus den letzten 50 Jahren vereint, in Spezialsendungen auch sperrige Dinge zu Gehör bringt, tiefgründige Informationen bietet, einen niveauvollen Satireanteil in Richtung "Reißwolf", Comedy in der Art "Peters Bastelstunde" und intelligente Spiele mit kleinen (!) Gewinnmöglichkeiten. "Gehoben" muss da gar nichts sein, und ich kann mir vorstellen, dass das nicht verstaubt klingen muss, wenn die richtigen Leute bei einem solchen Sender beschäftigt wären.

Aber, das wird nur Illusion sein, denn die "Formatfetischisten" haben in den letzten Jahren ganze Arbeit geleistet und jedem Sender ein so enges und auch noch (fast) identisches Korsett verpasst, dass der "normale" Hörer mit Anspruch nichts mehr anfangen kann.

Und nun finden wir wieder den Bogen unter anderem zum Bayrischen Rundfunk, denn gerade ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk hat gefälligst ein intelligentes und anspruchsvolles Programm für die Allgemeinheit zu gestalten. Und wenn der Anspruch der Verantwortlichen an das eigene Programm gegen Null tendiert, wo bleibt dann in einem solchen Falle die Aufsicht in Form des Rundfunkrates? Welchen Sinn macht dieser überhaupt? Aber das könnte ein neuer Faden werden, den zu eröffnen ich einmal überschlafen werde.
 
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Wir verstehen uns schon....und ich bin KEIN Formatfetischist. Habe oft genug gesagt, daß es hier in DL falsch gefahren wird. Zu DEINEM Sender : Der wäre wirklich was ganz Besonderes... müsste man erst noch erfinden. Um bei Formaten zu bleiben : Wäre -um es für ALLE hörbar zu machen- ein oldies-based M.O.R. (in der ursprünglichen Formatdefinition). Ist VERDAMMT SCHWER zu bauen und zu fahren, besonders wenn es über 5 Jahrzehnte gehen soll.
Mit "40+ Bildung" (sowas wie ein "educated AC", um dem Kind einen Namen zu geben) wollte ich nur eine von vielen, vielen Möglichkeiten aufzeigen, die im bundesdeutschen Radio eigentlich noch nicht verwirklicht wurden. Viel zu enge Rotationen und wenig Angebot an Titeln habe ich schon immer bemängelt. Nochmals: Entspricht nicht der Formatidee und ist nicht meine Philosophie. Kann man bei EINER Station im jeweiligen Sendegebiet durchaus machen, aber nicht bei allen (hörbaren).
Den Hebel musst Du im Denken UND der Finanzierbarkeit derjenigen ansetzen, die das letztendlich zu entscheiden haben: Programmdirektoren, Intendanten... Bei den einen spricht das (berechtigte) Gewinnstreben dagegen, bei den anderen die Notwendigkeit zum sparen. Ich warte nach wie vor auf das berühmte Pendel....
 
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