Radio NRW plant drei landesweite Sender über DAB+ (und einen über UKW)

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Der Radiotor

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In der Branche ist die Rede von den Formaten Jugend (dann wohl dein.fm), Rock und Schlager/Oldies.

Mehr Infos: https://www.teltarif.de/digitalradi...Rsv1_2QB4CYXNcvGR9Ym0oEDWBiOrAQYCx6TGg0_hr4m8

Was ich mich frage: Warum immer wieder und überall diese Formate. Warum nicht mit was neuem experimentieren: Jack FM-Format, Frauenaffin, Deutsch-Pop/Rock, Lounge. In NRW würde bestimmt auch wieder was mit Sport/Fußball gehen. Deutscher Hörfunk ist wirklich der einfallsloseste in der Welt. Jetzt kommen plötzlich die ganzen landesweiten bisherigen DAB-Verweigerer und wollen den erfolgreichen Bundesmux-Sendern Konkurrenz machen, statt was eigenes zu entwerfen.

Immerhin tut sich aber was in NRW. Kommt wirklich der Landesmux ist freilich spannend, wer sich da noch bewirbt. Vielleicht kommt ja sogar Barbra Radio von Regiocast. Wie man so hört, soll das eine bundesweite Marke und damit ein weibliches Gegenstück zu Bob! werden.
 
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Die Strategie ist doch relativ einfach:

Die Verleger und RTL können sich endlich langsam aber sicher des ungeliebten Lokalfunks entledigen. Das dürfte dann schneller kommen, als den Lokaldudlern lieb ist. Selber sind sie nicht auf DAB, NRW verpulvert das Geld für eigene Programme, was eigentlich dem (ach so notleidenden) Lokalfunk eigentlich zusteht und kümmert sich dann auch lieber um die Programme, die sie selbst gestalten können und müssen sich mit den ganzen lokalen PDs rumärgern.

Mit drei Programmen kann man zugleich eine Dominanz in einem Multiplex anstreben und die Reichweite addiert zum Lokalfunk zur RMS weiterreichen.

Da die Freunde des bedruckten Holzes immer noch ein Fan der Verstopfungsstrategie sind, nehmen sie a) soviel Programme wie möglich und Kapazitäten zu blockieren und b) die Formate, die am lukrativ sind und die meisten Hörer ziehen - bevor es andere machen. Ob das dann so kommt und so aufgeht, ich habe da meine Zweifel. Die Regionalfürsten auf Verlagsseite sind dann nämlich auch arbeitslos mit der Bedeutungslosigkeit der Lokaldudlerei. Die werden das genauso wenig widerspruchslos hinnehmen wie die Lokaldudler selbst, die wohl langsam merken, dass sie die Deppen in den Spiel sind. Waren es doch die Verleger, die nicht wollen, dass die Lokaldudler auf DAB stattfinden. Und: Was ist denn mit Vielfalt? ENERWEH hat mit dem WDR ein Monopol. Herr Röper, bitte übernehmen! Gleiches gilt für den Werbemarkt in NRW. Hier sogar noch konzentrierter, da die Tageszeitungsverlage lokal und regional Monopolisten sind. Da sollten die Kartellis sehr genau hinschauen.
 
Vielleicht sollte man erstmal abwarten. Bisher sind das ja alles nur vage Absichtserklärungen. Bis da in NRW jemand auf Sendung geht, dass wird noch dauern. Vor 2020 wird da gar nichts passieren. Von daher sind das jetzt sehr ungelegte Eier über die hier spekuliert wird. Natürlich muss man gucken, welcher Bedarf da ist. 3 Rocksender braucht natürlich kein Mensch und das wird auf Dauer auch nicht funktionieren sollte Radio NRW und die Rockantenne weitere Rocksender neben Bob starten wollen. Der Schlagerbereich ist mit Schlagerparadies ja auch ganz gut abgedeckt. Dein FM würde mit Energy, SSL, 1Live, 1 Live Diggi, BigFM und vielleicht noch weiteren Programmen konkurrieren. Das gibt der Markt natürlich nicht her. Ich sehe aber durchaus Chancen für Spartenprogramme. Was fehlt ist z.B. ein 80er Programm oder eben auch sowas wie Radio Teddy. Auch ein Programm für Volks- und/oder volkstümliche Musik könnte sicherlich Liebhaber finden. Weiterhin vielleicht ein Programm wie Sublime FM aus NL oder vielleicht auch Country/Folk/Swing.

Also vorstellbar wäre da vieles, aber ich denke wir sollten erstmal abwarten, was jetzt passiert. Ob ein Mux ausgeschrieben wird und wenn ja wann und unter welchen Voraussetzungen. Wichtig wäre ja, dass jetzt überhaupt mal was passiert und Bewegung in die Radiolandschaft in NRW kommt. Wenn es in Berlin knapp 50 Programme über DAB schaffen, dann sollte auch in NRW was ähnliches möglich sein.
 
Wenn es in Berlin knapp 50 Programme über DAB schaffen, dann sollte auch in NRW was ähnliches möglich sein.
Ob es die 50 Programme in Berlin schaffen, wird man erst noch sehen müssen. Daneben gibt es ja noch die etwa 30 UKW-Programme - und auch von denen haben es einige schwer. Ich schätze, ein Drittel der DAB-Programme wird es in 5 Jahren nicht mehr geben.
Das kann aber eigentlich nicht unser Problem sein, die Sender müssen schon selber sehen, wie sie klarkommen. Solange der Muxbetreiber nicht wegen der Aussenstände selber in Schieflage gerät...
 
Was ist mit EgoFM? Hatten die sich nicht um die UKW-Frequenzkette beworben, die dann an Metropol FM ging (hach, Vergangenheit)? Oder stellt sich die Frage nicht mehr, siehe wirtschaftliche Situation und Übernahme durch Antenne Bayern?
 
Gemach, gemach... Unter den Interessenten soll sich nahezu das Who-is-who der deutschen Radiolandschaft befinden. Wenn die Lokaldudler Pech haben, reicht es für landesweite und regionale Bedeckungen sowie für Small-Scale in Ballungsräumen. Das wäre es dann mit den Lokaldudlern. Wenn ENERWEH Glück hat, dann bleiben sie mit drei landesweiten oder regionalisierten Programmen wenigstens im Rennen...
 
All die Ankündigungen interessieren mich nicht. Mich interessiert nur, welcher Sender wann auf Sendung geht. Die LFM hat drei Jahrzehnte alles blockiert. Da bin ich mal gespannt, wie sie sich jetzt verhält.

Für meinen persönlichen Radiokonsum ist NRW - DLF und WDR 5 mal ausgenommen - derzeit komplett unwichtig. Ich höre über Satellit und Internet. Und frage mich, ob der Internetempfang DAB+ nicht eh obsolet machen wird. Hinzu kommt: Viele Programme senden via DAB+ mit unterirdischen Bitraten. Das tue ich mir nicht an.
 
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Danke für den Hinweis. Ich habe mal einen Blick auf die Playlists geworfen, dabei die von Radio NRW für die DAB+-Verbreitung in Aussicht gestellten Formate Top 40, Rock und Schlager ein wenig analysiert. Top 40 ist erwartungsgemäß eng formatiert, könnte aber zumindest ein paar mehr Chart-Highlights der jüngeren Zeit vertragen. Das Rockformat aus Classic Hits und Alternative Rock scheint ganz abwechslungsreich zu sein. Gar nicht gefällt mir das Schlagerprogramm. Keine Titel aus der Hochzeit des deutschen Schlagers (70er und frühe 80er). Dafür viel Seichtes aus der Zeit danach. Geschmackssache. Ich kann mit dem Helene-Fischer-Zeitalter nichts anfangen.
 
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frage mich, ob der Internetempfang DAB+ nicht eh obsolet machen wird. Hinzu kommt: Viele Programme senden via DAB+ mit unterirdischen Bitraten. Das tue ich mir nicht an.
Na ja in der Wohnung kann man ja Internet nutzen aber mobil ist meiner Meinung nach DAB+ besser. Wird im Gegensatz zu Internet nicht gedrosselt. Außerdem gibt es gerade auf den Land noch viel zu viel Lücken für einen ordentlichen Internet.
 
Ach Gottchen... Man sollte erst die großen Steine wegbewegen, bevor man die Sandkörnchen à la Flux bewegt.... Ihr habt Probleme! Als Wanderdüne mache ich das so. Erst die dicken Dinger, dann die lütten Dinger.

Wo wir gerade bei dicken Dingern sind: Göpel möchte gerne eine Plattform in NRW betreiben. Munkelt man. Wann ging noch einmal der 2. Bundesmux on air?
 
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Flux FM ist doch vor ein paar Jahren erst in mehreren Städten abgeschaltet worden, sowas scheint nur in Berlin zu funktionieren :(
 
Man sollte erst die großen Steine wegbewegen, bevor man die Sandkörnchen à la Flux bewegt.... Ihr habt Probleme! Als Wanderdüne mache ich das so. Erst die dicken Dinger, dann die lütten Dinger.
Dann bist Du aber eher eine Ausnahmeerscheinung unter den Wanderdünen. Alle anderen Wanderdünen bewegen die kleinen Steine nach ganz oben. Dort bleiben sie liegen und rutschen ab. Die großen Steine bewegen sich gar nicht, erst recht nicht nach oben. Sie bleiben einfach liegen - und irgendwann liegen sie frei, nachdem alle kleinen Sandkörner aufwärts weitergerollt und dann wieder abgestürzt sind.
Eine kleine Wanderdüne kann eine große Wanderdüne sogar überrollen, aber am Ende stürzen die kleinen Sandkörner doch ab. Die großen Steine liegen immer noch da, ohne sich in irgendeiner Art bewegt zu haben. Aber ihre Ecken und Kanten wurden leicht abgeschliffen und verwandelten sich dabei in kleine Sandkörner...
 
Grundsätzlich ist in NRW die Ausstrahlung jedes Formates zu begrüssen, das nicht AC oder Top 40 ist. Dennoch möchte ich anmerken, dass das Radio-Angebot in NRW für Freunde der populären Musik zwischen 1950 und 2018 unterirdisch schlecht ist. Radio NRW, WDR 2 und WDR 4 reduzieren diese Zeit auf einige wenige Schlüsselsongs, vergessen aber das jeweilige gesamte Repertoire eines populären Künstlers in ihre Playlisten einzubeziehen. Im Ergebnis verlieren die Menschen, die in den jeweiligen Dekaden "aktiv Musik miterlebt" haben, ein wenig die Erinnerung daran. Und jungen Menschen werden diese, in Teilen, Meilensteine der Musikgeschichte bewusst vorenthalten. Kein Wunder, dass die anschließenden Hörerbefragungen nach den musikalischen Vorlieben der Hörer für den A*** sind.

Vielleicht sollte sich die ARD überlegen, beispielsweise DLF Kultur nach dem Vorbild von BBC Radio 2 umzubauen. Das würde bedeuten, tagsüber liefe ein breiter Mix aus derzeit aktuellen Hits und erfolgreichen Titeln seit 1970 (inkl. dem ein oderen Albumtitel), ergänzt um vorrangig abends ausgestrahlte Spezialsendungen zu den 60ern, 50ern sowie der Swing-Ära und Autorensendungen zu weiteren Musiksparten, die die Wurzeln der heutigen Hitmusik beinhalten, wie Soul, Blues, Jazz, Folk, Country und Rock.

Vorteil wäre, die Kosten für dieses ambitionierte und personalintensive Programm fiele, da bundesweit gesendet würde, nur einmal an. Die einzelnen Rundfunkanstalten könnten dann weiterhin ihre an rein kommerziellen Gesichtspunkten ausgerichteten Landeswellen unverändert weiter betreiben. Anspruchsvolle Hörer würden aber nicht weiter diskriminiert. Ferner rege ich an, die Klassikwellen zu einem bundesweiten Programm zusammenzulegen und WDR 5, Bayern 2, Bremen Zwei, MDR Kultur, Radio Eins und Fritz bundesweit auszustrahlen. Zu Bremen Zwei und MDR Kultur muss in diesem Zusammenhang angemerkt werden: Beide Programme sind keine Kulturprogramme im engeren Sinne mehr, seitdem neben Klassik insbesondere tagsüber Singer/Songwriter- und Folkmusik ausgestrahlt wird.
 
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@RadioJo: Also DLF Kultur kann weitgehend im Tagesprogramm so bleiben, wie es bisher ist. Das ist schon ein sehr guter Mix, was die Musik angeht aus bekannteren und unbekannteren, älteren und neueren Titel, dazwischen Gespräche und Themen, die ich nicht alle interessant finde, aber doch immer wieder. Gut, eine Fraktion spritziger könnte es noch rüberkommen, vielleicht auch den ein oder anderen flotteren Musiktitel. Bremen 2 geht in eine ähnliche Richtung, wenngleich der Musikanteil höher ist. Kulturprogramme sind das trotzdem...wer sagt denn, dass nur E-Musik bzw. sogenannte "Klassik" Kultur ist?
 
@Radiocat: Ich meinte mit "ein breiter Mix aus derzeit aktuellen Hits und erfolgreichen Titeln seit 1970 (inkl. dem ein oder anderen Albumtitel)" natürlich weitestgehend kommerziell erfolgreiche Musik. Hier sehe ich schon einen Unterschied zu den "klassikarmen" Kulturprogrammen. Was das Tagesprogramm eines reformierten DLF Kultur angeht, könnte man als Vorbild auch NPO Radio 2 nennen.
 
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