„Radio-Revolution“ bei FFH

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Kann ich nicht nachvollziehen. Egal mit wem ich spreche, egal welchen Bildungshintergrund jemand hat, alle belächeln die Hitgrütze ihres Dudlers, sind von den Wiederholungen genervt. Ich habe bis heute keinen einzigen Menschen gefunden, der mit "Heißhunger" Sender wie FFH, FFN, Bayern 3 oder NDR 2 hört.

Die Diskussion ist so alt wie die Jukebox aus den 50er Jahren. Es gibt sogar Menschen, die hören auf ihrem Smartphone nur einen Song 10 Mal hintereinander, weil sie ihn im Moment gerade extrem toll finden. Aus diesem Verhalten sind die Top40-Radios und später alle anderen Formatradios entstanden. Wenn die Radiosender nicht die empirische Erfahrung gemacht hätten, dass die Größe der Rotation in direktem Zusammenhang mit ihrer Popularität und Erfolg zusammenhängen, würden sie es ja nicht machen. Denn die Qutote ist - seien wir ehrlich - das Hauptziel jedes Radio-Unternehmens. Das Geheimnis des Erfolgs jeden Senders ist: wie klein kann ich die Rotation machen, dass ich genau den Lieblingssong der Mehrheit der Hörer spiele. Wie klein oder groß diese Rotation ist, hängt dabei von viele Faktoren ab: wie viele Musiksender gibt es mit welchen Formaten im Radiomarkt, welche Hörerzahl muss ich mindestens erreichen, um mit Werbeeinnahmen nicht nur alle Kosten zu decken, sondern auch einen Gewinn für die Gesellschafter zu erwirtschaften, wie viele Titel mit einem geringen Bekanntheitsgrad kann ich mir pro Stunde leisten, damit es auch einen Image-Wert für "Abwechslung" gibt usw. Je weniger abwechslungsreich man wagt zu spielen, umso mehr muss man es dann mit Marketing-Maßnahmen wie Hook-Promos mit den keywords "Abwechslung oder "Vielfalt" ausgleichen, damit der Hörer zumindest das Gefühl bekommt, dass das Programm abwechslungsreich ist. Ein Musikprogramm mit nur einer festen Playlist am Tag hat ja rein rechnerisch überhaupt keine Chance gegenüber personifizierten Streamingdiensten. Trotzdem schlägt sich Radio mit all seinen inhaltlichen Vorteilen immer noch gut gegenüber Spotify&Co - auch finanziell. Woran das liegt, wird hier schon seit Bestehen der Radioforen bejammert. Es wird sicher aber nichts ändern, so lange das System aus Research, Media-Analyse und Werbeverkauf so gut funktioniert.
 
Ich habe mich eben mal durch die Playliste der fünf Streams (FFH-Hauptprogramm plus viermal FFH+) durchgeklickt. Man muss bis 5:50 Uhr zurückgehen, um überhaupt eine Ersetzung zu finden
Wie schnell man doch mit ein bisschen ernsthafter Recherche ein schlecht gebautes Marketingkartenhaus zum Einsturz bringen kann. Danke für die Mühe, @freiwild
 
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Die Diskussion ist so alt wie die Jukebox aus den 50er Jahren. Es gibt sogar Menschen, die hören auf ihrem Smartphone nur einen Song 10 Mal hintereinander, weil sie ihn im Moment gerade extrem toll finden.
Wozu dann die Channels, wo auch nur gewohntes Zeugs läuft?

Das Geheimnis des Erfolgs jeden Senders ist: wie klein kann ich die Rotation machen, dass ich genau den Lieblingssong der Mehrheit der Hörer spiele
Soso, dass ist also das Geheimnis. Dummerweise kenne ich nicht wenige, die wegen der hohen Wiederholungsrate kein Radio mehr hören.

Ich mag Hitmusik, sogar Mainstream. Davon gibt es sogar jede Menge. Hört man nur nicht im Radio. Kein Wunder, dass einige 10 Mal hintereinander den selben Song hören. Von den anderen 1000 "guten" bekommen sie ja nichts mit. Oder wissen noch nicht einmal, dass es mehr gute Nummern gibt. Woher auch? Vom Radio jedenfalls nicht.
 
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JB, ich kenne die Grundidee, spätestens seit ich in den 90ern "Reduce it to the max" von McKinsey gelesen habe. 1. Die Situation in den USA mit der vergleichweise viel höhreren Zahl an Sendern in den Ballungsräumen ist allerdings eine ganz andere als in Deutschland. 2. Beweist das europäische Ausland, daß man auch mit anderen Konzepten erfolgreich sein kann.
 
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Robin Schulz gerade auf dem ähm.... Rock-Stream.... Damit will man gegen Spotify, Amazon und Deezer angreifen? Gutes Popradio geht so einfach. Einfach Mal die Playlist von BBC Radio 2 checken. Von den 60ern bis heute werden 60 Jahre Popmusik abgedeckt, ohne das nur die ewig ausgeleierten Nummern gespielt werden.
 
KKJZ Ich weiß ja nicht mit welchen Leuten du zu tun hast. Das müssen alles so Radiojunkies sein wie du es bist. Die meisten (mit denen ich mal kurz zu tun habe) lassen es eben im Hintergrund laufen und achten nicht sonderlich darauf. So machen es ja die meisten.
 
Nein, Radiojunkies habe ich keine identifiziert. Dass Radio, wie Du ausführst, nicht mehr bewusst konsumiert wird, kann ich im Übrigen bestätigen. Eben weil es keinen Grund gibt, genau hinzuhören. Nur einen Vorteil vermag ich daran nicht zu erkennen.
 
Die letzte Ersetzung bis jetzt fand wieder in der 5-Uhr-Stunde statt. Statt Pink - "Secrets" lief um 5:19 Uhr:
  • auf "Rock": "St. Elmos Fire" von John Parr und "Basket Case" von Green Day
  • aus "90er": "Blades of Glory" von Jon Bon Jovi und Third Eye Blind - "Semi-Charmed Life".
  • auf "80er: "St. Elmos Fire" von John Parr (parallel zu "Rock") und Elton John - "I'm still standing".
  • auf "Charts" lief, wie im Hauptprogramm, Pink mit "Secrets", aber zusätzlich noch davor Rita Ora - "Your Song"
davor liefen dann wieder fünf Titel parallel auf allen fünf Streams. Davor wiederum hat sich die Maschine richtig ausgetobt und um 4:44 Uhr gleich einen Drei-Titel-Block des Hauptprogramms ersetzt. Statt Alphaville: Big in Japan, Robin Schulz: Speechless und Coldplay: Clock liefen auf:
  • Rock: Dire Straits: Money for Nothing und The All-American Rejects - Gives You Hell
  • 90er: Cher: Save Up All Your Tears und Cardigans: My Favourite Game
  • 80er: Alphaville: Big In Japan und Eurythmics: Who's That Girl
  • Charts: Nano: Hold On; Liam Payne: Familiar; David Guetta feat Anne-Marie - Don't Leave Me Alone

Soviel scheint durch: Das Programm kommt mit unmoderierten Strecken besser zurecht als mit moderierten, und es ersetzt am liebsten Blöcke, nicht einzelne Songs.
 
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So irrt man. War wohl nichts mit Dimmu Borgir, was aber zu erwarten war. Traditionelles Radio schafft sich ab, auch Beiboote helfen nur gelegentlich :rolleyes:
 
Es sollen ja nicht alle Songs ersetzt werden, nur einzelne. Ich habe Abends reingehört, und da wurde deutlich mehr getauscht.

  • Was ich mich frage: Wozu braucht es einen Charts-Kanal? Wodurch unterscheidet sich der vom Hr-FFH-Programm. Werden da die „Underground“-Titel weggelassen? 😂
  • Was soll FFH+80er sein? Ich dachte, das gibts schon und nennt sich harmonyfm. Gut, die aktuellen Top20 fehlen. Sonst ists aber das selbe.
 
Es ist nur ein kleiner (Nano-)Schritt aus Sicht von Spotify, aber ein großer für's Radio.
Eine Anbindung ausgerechnet an Spotify ist nur eine weitere Automatisierung bei der Musikauswahl. Die Redaktion entfällt. Es ist am Ende das Prinzip: „Millionen Fliegen können sich nicht irren.“ Und damit ist es das Gegenteil von Kreativität.

Die Musik, die ich aus der Konserve höre, setzt sich derzeit etwa zu einem Drittel zusammen aus
  • eigenen CDs (eine größere Sammlung)
  • Streaming von YouTube und Freegal sowie
  • zufälligen Funden in Playlisten.
Beim linearen Hörfunk suche ich nach Neuem. Das finde ich in Sendungen wie der hr2 Hörbar oder im Nachtmix von Bayern2 oder in der Tonart von DLF Kultur oder in/via Podcasts wie der guten alten Machtdose.

Auf die Idee, in die Statistik von Spotify zu schauen, käme ich gar nicht.
 
Mit der "Radio-Revolution" wurde jetzt auch die zu Beginn stark beworbene Sendung "Leider Geil", bei der immer zwischen zwei vorbestimmten Songs entschieden werden konnte, aus dem Programm geworfen. Wahrscheinlich weil es nicht mit dem neuen "+ System" kompatibel ist. Stattdessen gibt es jetzt Freitags zwischen 19 und 22 Uhr Programm wie immer...
 
Hallo zusammen,

habe folgende Fragen an euch zu FFH:

1) Welche Variante von FFH wird auf DAB-Radio in Hessen gesendet? Eine Deutschlandversion wie von RadioBob zum Beispiel ohne Stau und Deutschlandwetter, oder eine Regionalversion?

2) In Wiesbaden habe ich sehr schlechten UKW-Empfang von FFH auf der 102.0, woran liegt das? Auf der 104/105? dagegen glasklaren Empfang. Und ist das je nach Frequenz eine Regionalversion, wenn ja, wie unterscheiden sich diese auf UKW?

Danke!
 
Die Regionalversionen unterscheiden sich i.d.R. durch lokale Werbeblöcke und die Inhalte der einzelnen Regionalstudios, sprich also (Lokal-/Regional-)Nachrichten aus dem jeweiligen Gebiet.
 
Die Regionalversionen unterscheiden sich i.d.R. durch lokale Werbeblöcke und die Inhalte der einzelnen Regionalstudios, sprich also (Lokal-/Regional-)Nachrichten aus dem jeweiligen Gebiet.

Regionale Werbeblöcke gibts bei FFH nicht. In Hessen dürfen landesweite Anbieter laut LMG grundsätzlich keine regionalen Werbefenster anbieten, das hatten die lokalen Verleger vor dem FFH-Sendestart 1989 durchgesetzt.
Das regionale Splitting bei FFH beinhaltet von Montag bis Freitag halbstündlich Lokalwetter in der MoShow, 1-2 regionale Meldungen in den Hauptnachrichten sowie weitere regionale Beiträge gegen 13:40 Uhr.

Ist das Wiesbadener Studio überhaupt notwendig? Das ganze wirkt doch eher wie ein Vorwand um die 102.0 weiterhin rechtfertigen zu können.

Das Regionalfenster für die Landeshauptstadt ist in der Lizenz für die erste UKW-Kette in Hessen ausdrücklich festgeschrieben, sprich: es war politisch so gewollt.
 
Danke für eure Infos. Laut FFH läuft Wiesbaden Regional neben der 102.0 auch auf der 106.9. stimmt das? Wo kann ich selbst die genauen Frequenzen nachsehen mit den dazugehörigen Regionalversionen?

Und dem DAB+ Hessen Süd ist die RheinMain Strecke zu hören heißt es. Welche Regionalversion ist das denn genau?

Danke.
 
Danke für eure Infos. Laut FFH läuft Wiesbaden Regional neben der 102.0 auch auf der 106.9. stimmt das? Wo kann ich selbst die genauen Frequenzen nachsehen mit den dazugehörigen Regionalversionen?
Beispielsweise hier: https://www.ffh.de/ffh-welt/frequenzen.html

Und dem DAB+ Hessen Süd ist die RheinMain Strecke zu hören heißt es. Welche Regionalversion ist das denn genau?
Rhein-Main eben. Dieselbe Version wie auf 105,9.
 
Gilt übrigens auch für den Satellitenempfang. Früher gabs die Regionalversion Wiesbaden, irgendwann hat man das umgestellt und mittlerweile läuft über Astra das Regionalfenster Rhein-Main.
 
Und dem DAB+ Hessen Süd ist die RheinMain Strecke zu hören heißt es. Welche Regionalversion ist das denn genau?
Frankfurt. Das Fenster was auf UKW 105.9 läuft und als Regionsl PS _FFH-F__ hat. Das auf 105.0 und 96.1 sendende_FFH-DA_ wird nicht per DAB+ abgestrahlt.

Ich bin mir auch ziemlich, dass FFH höchstwahrscheinlich im Zuge der Digitalisierung alle bis auf 2 Regionalisierungen abschalten wird, die nicht ins Muster der Hessen Nord/Süd Muxe passen. Also aus Kassel fürs 6A Gebiet und aus Frankfurt fürs 12C Gebiet. Wäre einfach zu realisieren da man eigentlich nirgendwo innerhalb eines Muxes groß auseinanderschalten muss und somit Doppel und Dreifachbelegungen wie bei SWR4 wegfallen würden.
 
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