Radio über Mobilfunk: Goldmedia erwartet keine echten mobilen Flatrates ohne Datenvolumenbegrenzung

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Radiohören mit dem Smartphone macht eigentlich ja nur für einen überschaubaren Zeitrahmen Sinn, mal unabhängig von Akku- und Volumenbegrenzung. Denn ein Smartphone wird normalerweise für andere Dinge benutzt. Hier auf der Arbeit z.B. läuft mein DAB+-Radio den ganzen Tag, über das Smartphone wäre das undenkbar, zumal ich keine reine Schreibtischtätigkeit habe.
 
Die bitter nötigen neuen Geschäftsmodelle beim Hörfunk bleiben also pure Spinnerei,

Das kommt jetzt nicht überraschend und darauf wird hier im Forum auch schon seit Jahren immer wieder hingewiesen. Mal unabhängig von den Kosten und den Volumenbegrenzungen kommt ja noch hinzu, dass ein stabiler Mobilfunkempfang in den vielen Gegenden gar nicht möglich ist. Ausserhalb der Ballungsräume fehlt es einfach auch am Netzausbau. Ebenso sind die Streamnutzungen gar nicht für die Masse ausgelegt. WEnn jetzt plötzlich hunderttausende ihren örtlichen Hitdudler über Mobilfunk hören würde, wäre aber ganz schnell schluss mit lustig.

Die Strategie der Radiostationen scheint aber klar zu sein, man will die Leute ins Internet locken und wenn die dann irgendwann entnervt aufgeben und wieder brav zu UKW schalten, ist doch das Ziel erreicht. Hauptsache die Leute kaufen sich kein Digitalradio, dann hat man doch sein Ziel erreicht.

Man meinte wohl, wenn man Radio über Internet bzw. Mobilfunk hypt, dann springt man auf einen ICE auf und jetzt stellt sich heraus, dass es eher eine Regionalbahn ist. :D
 
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Ich erlebe da gerade eine riesige Diskrepanz. Auf jedem Radio-Panel, das ich besuche, wird über diese wahnsinnig tolle Zukunft im Internet geredet. Über neue Apps, neue Träume, neue Möglichkeiten, vernetze Autos, Audio über das Smartphone wann immer und wo immer man will. Auch hier auf Radioszene.de findet man diese Träume ja immer wieder dargestellt, ich las gerade diesen Text "Radio braucht Bilder". Doch da Radio nach wie vor ein mobiles Medium ist, erfordern diese Träume auch eine für alle erschwingliche Zugangsmöglichkeit. Und hier ist der Stand anno 2016, daß sich die meisten das nicht leisten können oder wollen bzw. wie Tweety richtig darstellt selbst wenn sie es wöllten es vielerorts gar nicht möglich ist.

Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder die Radioveranstalter verhandeln zusammen mit der Politik und den Telkos so lange bis sie das Geschäftsmodell der USA auch auf den deutschen Markt übertragen. Oder sie bewerten sämtliche Internetaktivitäten für die Zukunft maximal als Beiwerk und konzentrieren sich auf das was man echten Rundfunk nennt. Ich glaube bei all den Träumereien, die man derzeit in einer IP-basierten Multimediawelt sieht verlieren einige den Bezug zur Realität. Und dazu gehört auch, daß es sich beim Radio um ein Massenmedium handelt, das auch technisch eines braucht: Reichweitenstarke Netze mit einem kostengünstigen oder am besten kostenlosen Zugang für alle!
 
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... ich las gerade diesen Text "Radio braucht Bilder".
Entschuldigung, aber ist der Hörrundfunk nicht von Hause aus geboren, um Bilder (ohne Bilder in Form von Pixeln und ähnlichem) im Kopf zu erzeugen? - Dazu bedarf es aber guter redaktioneller Arbeit, sowohl bei Musik als auch beim Wort, und guter Vorbereitung der Präsentatoren. Genau da sollten die Verantwortlichen ansetzen, denn auf diesem Gebiet bestehen sehr große Defizite sowohl bei den Privaten als auch den Anstalten des öffentlichen Rechts.
 
vernetze Autos, Audio über das Smartphone wann immer und wo immer man will. Reichweitenstarke Netze mit einem kostengünstigen oder am besten kostenlosen Zugang für alle!


Da können viele kleine Dörfer in RLP nur von träumen! Dort gibt es Gebiete, in denen es bis heute kein Internet gibt oder brüllend langsam. Das macht RLP als Firmenstandort nicht gerade beliebt.
 
Die Frage ist, ob man überall und immer son Klimperkasten dabei haben muss.
Ja, das hat mich mein Vater damals auch gefragt, als ich mein Kofferradio in den 80ern mit mir rumschleppte und versuchte doch noch den einen oder anderen Sender, der schon im Rauschen unterzugehen drohte, etwas besser hören zu können. Oder als ich mein erstes Walkman hatte und ständig am motzen war, dass die Batterieren leer waren.

Die Frage ist doch: Muss man ständig mit so ner stinkenden und lärmenden Dreckschleuder durch die Gegend rasen?
(auf die Belehrung wart)
 
Zum gezielten Hören einzelner Sendungen ist es via Internet schon ok, zumal ja auch vieles als Podcast heruntergeladen werden kann. Nur werden die Einschaltsendungen auch jenseits der Grenzen langsam weniger...
 
Goldmedia produziert Studien fast wie am Fließband. Gerne auch einmal mit steilen Thesen, die leider (oder zum Glück) aber nicht eintreffen. Wie heisst es doch so schön Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen. Tja und was ist wenn die Telcos ihr Geschäftsmodell ändern? Weiß hier irgendjemand was gerade bei der Telekom oder Vodafon projektiert wird? Und wenn, dann erzählen sie das ausgerechnet einem Berliner Marktforscher?
Ich kann mich nach sehr gut an das gefasel von einer Killerapplikation errinnern, die DAB irgendwie bekommen sollte. Das ist gefühlt bals 20 Jahre her. Und? Wo ist sie denn die Killerapplikation die ein Must Have beim Endverbraucher erzeugt hat? Heute läuft fast jeder Döddel mit nem Smartphone durch die Gegend. Ich kann mich nicht errinnern, dass es dafür Prognosen gab, aber lasse mich gern korrigieren. By the Way, auch die Computermaus ist in keinem SF-Film jemals angedacht/gezeigt worden. Also, Mensch der Strömung - den Ball flach halten.
 
Ja, das hat mich mein Vater damals auch gefragt, als ich mein Kofferradio in den 80ern mit mir rumschleppte und versuchte doch noch den einen oder anderen Sender, der schon im Rauschen unterzugehen drohte, etwas besser hören zu können. Oder als ich mein erstes Walkman hatte und ständig am motzen war, dass die Batterieren leer waren.

Die Frage ist doch: Muss man ständig mit so ner stinkenden und lärmenden Dreckschleuder durch die Gegend rasen?
(auf die Belehrung wart)

Mann muss nicht, man kann. ;)
 
Vor 20 Jahren konnte sich niemand vorstellen, daß eines Tages annähernd 100% der Bevölkerung, angefangen vom Erstklässler bis hin zu über 80-jährigen ein Mobiltelefon besitzen. Man hätte sich auch technisch nicht vorstellen können, wie man in Deutschland an die 100 Millionen Mobilfunkanschlüsse überhaupt handhaben kann. Und daß man maximal 9ct pro Minute fürs Telefonieren zahlt, hätte man vor 20 Jahren als absolute Spinnerei abgetan.

Und erst die mobile Datenübertragung... Vor 10 Jahren, bevor das iPhone rauskam, hätte niemand auch nur im Traum daran gedacht, daß man eines Tages hunderte von Megabyte im Monat für 10 Euro und weniger Datenübertragungsvolumen bekommt.

Also bitte, warum sollte man sich heute nicht vorstellen, daß in wenigen Jahren (sicher weniger als 20) jeder Mobilfunknutzer für ihn kostenfrei "Radio" über Mobilfunknetze "empfangen" kann?

Bevor man teuere DAB+-Sendernetze aufbaut und unterhält, wäre es wesentlich kostengünstiger, man schließt sich mit den Mobilfunkbetreibern zusammen, nutzt deren Infrastruktur und finanziert dem Hörer die Datenübertragung. Spotify macht es ja schon seit geraumer Zeit vor.

Lassen wir uns doch einfach überraschen und nicht immer alles grundlos pessimistisch sehen.
 
Aus meiner Erfahrung: Im Auto unterwegs kann man DAB und Internetradio zur Zeit VERGESSEN!
Der DAB Empfang ist unterwegs in Norddeutschland keine Minute ohne Aussetzer.
Intenetradio daselbe auch wenn man genug Traffic hat.
 
Interessant. Ich höre Internetradio für ziemlich genau 0,00 Euro monatlich (okay, ich muß die Karte einmal pro Jahr aufladen damit sie nicht abläuft).
 
Und erst die mobile Datenübertragung... Vor 10 Jahren, bevor das iPhone rauskam, hätte niemand auch nur im Traum daran gedacht, daß man eines Tages hunderte von Megabyte im Monat für 10 Euro und weniger Datenübertragungsvolumen bekommt.

Richtig! Man schaue z.B. nur mal Österreich. Dort gibt es Handytarife mit 40 GB LTE-Fullspeed-Datenvolumen, zusätzlich zu 600 Minuten in & nach Europa (auch mobil):

https://www.drei.at/portal/de/privat/tarife/handytarife/hallo/

Heute schon!
 
Weil wir Deutschen einfach zu dumm sind und nie unsere Klappe aufmachen! Hier ist das ganze Handnetz Mist, egal welchen Anbieter man nimmt. Eigentlich müsste die Politik dafür sorgen, dass es sich ändert. Aber das machen sie nicht, haben auch kein Interesse daran. Wie traurig ist es doch, dass man in Deutschland weder mobil noch stationär schnelles Internet bekommen kann. So schwer kann es nun wirklich nicht sein. Ja, es kostet Geld, aber andere Länder haben es auch hinbekommen. Notfalls muss die Stadt/Kreis/Land/Bund was auf die Beine stellen, ähnlich wie es überall Telefonleitungen, Stromleitungen usw. gibt.
 
Also bitte, warum sollte man sich heute nicht vorstellen, daß in wenigen Jahren (sicher weniger als 20) jeder Mobilfunknutzer für ihn kostenfrei "Radio" über Mobilfunknetze "empfangen" kann?

Bevor man teuere DAB+-Sendernetze aufbaut und unterhält, wäre es wesentlich kostengünstiger, man schließt sich mit den Mobilfunkbetreibern zusammen, nutzt deren Infrastruktur und finanziert dem Hörer die Datenübertragung. Spotify macht es ja schon seit geraumer Zeit vor.

Bis vor einem Jahr hätte ich dir zugestimmt. ich war für meinen Ex-Arbeitgeber sogar bei Verhandlungen mti den Mobilfunkbetreibern dabei - und wir wurden knallhart abserviert. Die sind so mit ihrer Geschäftspolitik zufrieden, weil die Deutschen einfach doof sind. So doof, daß die die Drosselung des Highspeed-Volumens akzeptieren und munter Highspeed nachbuchen oder mit dem Datenvolumen sparsam umgehen, was dann eben Radio und Audio unterwegs ausschließt. Ich kann T-Mobile, Vodafone und o2 verstehen, warum sollen sie an den Geschäftsmodellen etwas ändern, wo sie damit optimale Gewinne machen. Nur das Radio bleibt auf der Strecke. Ich sehe in den kommenden 10 Jahren da keine Veränderung, sorry.

Der Partner mit dem ich aktuell zusammen arbeite, ist gegenüber DAB weit positiver eingestellt. Er hat eine gewisse Notwendigkeit erkannt, daß man diese Technologie braucht, gerade weil Radio über Mobilfunk in Deutschland nicht weiterkommt. Zumindest für die nächsten zwei Jahrzehnte hoffe ich auf eine Symbiose aus DAB als Grundlage, mit einigem mehr was UKW kann, plus neuen Geschäftsmodellen im Web, die sich aber mehr an einem stationären, bzw. heimischen Empfang orientieren. Das können ruhig auch Apps und neue Ideen (Personality etc.) sein, denn im WLAN funktioniert das alles ja auch ohne Zusatzkosten.

Übrigens, und das könnt ihr mir glauben: Sollte es irgendwann gelingen das Radio kostenlos auf den Mobilfunk zu hieven, überall in Deutschland in Highspeed, und mit radioähnlichen Geräten außerhalb mobiler Gadgets, dann bin ich der erste, der wieder für die sofortige Abschaltung von DAB sein wird. Denn das braucht man dann wirklich nicht mehr und es ist zu teuer. Aber wann soll das sein? Die Telkos haben einen Ausbauplan präsentiert, der jetzt schon 5G vorsieht. Und wo: Entlang der Autobahnen und in Ballungsräumen. Und auf dem Land? Wird auch 2025 noch mit GPRS- oder EDGE-Niveau gesurft. Wollt ihr wirklich die Landbebölkerung vom Radio abhängen? Ich lade euch mal in meine alte Heimat (Sauerland) rein, und wir fahren mal von Ort zu Ort. Aktuell habt ihr zu 50% Netz mit maximal EDGE. Ganz toll!

Und was wäre die Alternative? UKW bis 2040 erhalten? Das glaubt ihr doch wohl selbst nicht...
 
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Die sind so mit ihrer Geschäftspolitik zufrieden, weil die Deutschen einfach doof sind. So doof, daß die die Drosselung des Highspeed-Volumens akzeptieren und munter Highspeed nachbuchen oder mit dem Datenvolumen sparsam umgehen, was dann eben Radio und Audio unterwegs ausschließt. Ich kann T-Mobile, Vodafone und o2 verstehen, warum sollen sie an den Geschäftsmodellen etwas ändern, wo sie damit optimale Gewinne machen. Nur das Radio bleibt auf der Strecke. Ich sehe in den kommenden 10 Jahren da keine Veränderung, sorry.
Bis auf die letzten beiden Sätze gehe ich mit Dir soweit konform. Na, wobei - eher bis auf den vorletzten Satz
Ja, das Volk in Deutschland IST doof! Es vertraut einem Werber, der mit dem Slogan "Vorsprung durch Technik" für eine Technik, die längst überholt (im wahrsten Sinne des Wortes) ist und gibt dafür massenhaft Geld aus. Und weiter: Es lässt sich mit einem feuchten Händedruck abspeisen, wogegen sich einen Kontinent weiter für denselben Mangel jeder, dessen Fahrzeug denselben Mangel aufweist, "mal eben" $5000 "auf die Hand" bekommt. Dafür freut sich das Volk hier, dass die Manager des Konzerns freiwillig auf 30% ihrer Boni verzichtet(!).

In Frankreich wurde, als es darum ging den Preis der SMS (vor vielen Jahren) auf 19 Cent zu erhöhen, gestreikt, Mülltonnen brannten, die Zentralen der Provider wurden belagert. - Hierzulande wurde lediglich am Stammtisch, bei einem (oder zwei, drei) Bier, gestreikt. Wenn solche Dinge nur in Frankreich vorgekommen wären, wäre das auch noch in Ordnung, aber auch in anderen europäischen Ländern gab es ähnliche Proteste. Teilweise sogar von Erfolg gekrönt.

Nur eben nicht in Deutschland. Hier wird nur brav abgenickt was einem vorgesetzt wird.
Was wäre wohl die Alternative? DAB+ bis in alle Ewigkeiten?
Das glaubt ihr doch wohl selbst nicht...
 
Beim 3-Prepay in Irland gibts für 20 aufgeladene Euronen unbegrenztes Datenvolumen für 30 Tage in 4G, es steht zwar im Kleingedruckten dass sie sich das Recht vorbehalten ab außerordentlich hoher Datennutzung die Drossel einzusetzen aber ich kenne noch niemanden dem das passiert ist.
 
Bevor man teuere DAB+-Sendernetze aufbaut und unterhält, wäre es wesentlich kostengünstiger, man schließt sich mit den Mobilfunkbetreibern zusammen, nutzt deren Infrastruktur und finanziert dem Hörer die Datenübertragung. Spotify macht es ja schon seit geraumer Zeit vor.

Ihr wollt einfach nicht begreifen dass DAB(plus) absolut unverzichtbar ist, weil der gebührenfinanzierte öffentlich-rechtliche Rundfunk nach der UKW-Abschaltung nicht über geschlosse Netze senden darf, die noch dazu kostenpflichtig sind. Die Höhe des Preises oder die technische Verfügbarkeit spielen dabei keine Rolle.

Im übrigen glaube ich wie die "Gegenstromanlage" dass DAB-Kanäle ein hervorragender Appetizer für die Online-Dienste des jeweiligen Anbieterkonsortiums sind und zur Hörerbindung besser geeignet sind als reine Internetradios, denen die Nutzer dank der gigantischen Auswahl im Netz selten lange treu bleiben.
 
@FrankSch: Ich höre Internetradio auch kostenlos, mit meinen Karten von Netzclub und Simyo (werbefinanzierte Internet-Flat). Allerdings funktionieren nach Drosselung nur noch Streams bis 24 kbit (Netzclub) bzw. 48 kbit (Simyo) einwandfrei, und es gibt jeweils nur 100 MB Highspeed. Ein Genuß ist das nicht.

Zum Thema gibt es heute auch was bei Teletarif.de zu lesen:

http://www.teltarif.de/streaming-drosselung-zero-rating/news/63755.html
 
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