Radio und Coronavirus: Ideen und Maßnahmen in den Stationen (nicht ihre Berichterstattung)

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Die schlimmsten Dinge in den elektronischen Medien sind für mich eigentlich, wenn Youtube mitten in die Matthäuspassion Werbung von Cola Zero knallt (kann man durch Premium-Upgrade ändern) und wenn Anne Will entgegen allen Sinn gendert (kann man auch durch besten Zureden nicht ändern). Und nun kappt der NDR wahllos Hörspiele?? Welche Berserker sind denn da am (Kunst-)Werk? Diese aufwändigst produzierten Stücke sind Kulturgut und keine Verfügungsmasse, um die heiße Luft zwischen den Nachrichten aufzuschäumen. Was sagt die Hörspielredaktion (wenn es da oben überhaupt noch eine gibt)? Ach Gottchen. Onkel fällt wieder in seinen Lehnstuhl zurück, atmet kurz aus und freut sich aufs Perfekte Dinner. N'Appetit!
 
Das Problem: Das Thema Corona ist dank wochenlanger Ausschlachtung in den Medien (in allen!) so gut wie durch, es nervt die meisten Leute nur noch, einige fangen an ihre eigenen Theorien zu entwickeln, bis zum Sommerloch ist es aber noch sehr lange hin. Und irgendwie muss man die Zeit ja jetzt wieder füllen wo das mit dem Home Urlaub und Senden aus dem Badezimmer oder der Küche vorbei ist. Man muss die Leute bei Laune halten. Aber wie? Fiktionallstoff geht nicht, die Dreharbeiten sind alle ins Stocken geraten. Reisedokus? Schlecht. Übertragungen von Musikfestivals und KOnzerten/Opern? Eher nicht.

Zur Zeit passiert ja auch nichts, die Städte sind leer (um nicht zu sagen mausetot). Also ist doch klar dass man die klapprige Corona-Kuh noch bis zum Ende melken muss. Zuweilen bekommt man den Eindruck, die Sender entschuldigen sich oder rechtfertigen sich dafür wenn man mal was anderes bringt als immer nur Corona. Da kommen dann so Sätze wie "Das muss auch mal sein, trotz all der wichtigen Infos", "Die nächsten 3 Minuten können wir / dürfen (!!) Sie Corona mal vergessen".

aber ich vertraue darauf, das die Schutzmaßnahmen ihren Zweck erfüllen.

Genau, Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Die Regierung hat alles im Griff. Das ist so ein bisschen Trump-Mentalität die da durchkommt, kann das sein? Augen zu und dann wird das Virus schon einen großen Bogen um uns machen. Ab heute helfen uns die Masken, gestern war das Virus noch nich so schlimm, da brauchte keiner eine Maske. Und die Einkaufswagen sind der faradayische Käfig der uns schützt.
Ich frage mich warum wir in den letzten knapp 3 Monaten vor Mitte März keine Schutzmaßnahmen gebraucht haben wo es angebracht gewesen wäre? Ja ja, China ist weit weg und das Virus "kaum gefährlicher als eine Grippe"...
Man sieht ja wie die Programme alle ausgedünnt worden sind.

Heute kam ein schönes Interview von Mr. ARD Herres in diversen Zeitungen raus, er verspricht "große Programmlöcher" die man mit massiven Wiederholungen stopfen will. Eine dreistellige Stundenzahl an Sport fehlt in den nächsten Wochen.
Das ZDF hat gleich gar nicht erst ein Interview gegeben sondern nur eine Pressemeldung geschickt wie man im Haus die Corona-Maßnahmen umsetzt.

ARD-Programmdirektor Herres: Wegen Corona-Krise "große Lücken" im TV-Programm
https://www.presseportal.de/pm/58964/4581105

Also warten wir geduldig ab bis das derzeit laufende "Experiment" vorüber ist. Die nächste Grippewelle kommt bestimmt. Und dann hat man ein paar tolle Vorlagen in der Schublade. Man weiß ja jetzt dass die Bürger das geduldig mit sich machen lassen und sogar gerne auf ihre Grundrecht verzichten, wenn es nur der eigenen Gesundheit dient. Solange es jeden Sonntagabend einen neuen Tatort gibt sind doch alle zufrieden. Dann ist die (kleine) Welt noch in Ordnung...
 
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Ich finde erstmal gar nichts falsch, außer der übertriebenen Berichterstattung, als wenn es nichts anderes gibt (Ukrainekonflikt? Syrienkrieg? alles schon vorbei?).

Ich wundere mich nur dass auf einmal selbst die härtesten BDSG- und EU-DSGVO-Gegner zu glühenden Befürwortern von automatischen, sich selbst installierenden Tracking-Updates und "Corona-Apps" werden (diese Apps wissen natürlich auch genau ob der, der das Handy gerade in der Hand hält auch der tatsächliche Besitzer dieses Geräts ist...) oder dass ein gewisser Personenkreis, der noch vor wenigen Wochen regelmäßig mit Klimademos die Welt retten wollte inzwischen ganz bewusst auf den ÖPNV verzichtet und lieber wieder das Elterntaxi mit Einzelanreise bevorzugt.
Oder dass die Menschen, die immer mit Engelszungen auf die grenzenlose Freiheit geschworen haben, sämtliche Grenzen weghaben wollten und ein offenes Europa für alle fordern auf einmal eine Blockwartmentalität entwickeln, wenn es darum geht, ortsfremde Kennzeichen zu notieren und zu melden oder in sozialen Netzwerken gegen Bürger des Nachbarbundeslandes zu hetzen ("bleibt in HH!").
Da wird dann auch auf einmal der eigentliche Lieblingsfeind ("A C A B") zum Freund und Helfer, wenn es darum geht, zu denunzieren.
Und am allermeisten wundert es mich, dass der Fußball, der sonst für große Teile der Bevölkerung überlebenswichtig zu sein scheint, derzeit so gar nicht vermisst wird..

Aber das gehört hier nicht her, es sind zwar Auswirkungen der "Coronakrise", aber keine wirtschaftlichen.
 
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Auf die Erkenntnis, dass die Maßnahmen seit März in Deutschland erstmalig in der deutschen Geschichte die Unversehrtheit des Menschen über die der Wirtschaft gestellt werden und dass in Hinblick auf unsere Gesundheit bis heute ein unbestritten erfolgreicher Weg eingeschlagen wurde, darauf kann halt nicht gleich jeder kommen.
 
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Ja das ist die offizielle Darstellung. Es ist alles nur zu unserem Besten. Die Politik schützt ihre Bürger und nimmt die Bedrohung ernst. Es geht um unsere Gesundheit. Deswegen kommt der Mundschutz ja auch erst jetzt, drei Monate nach Ausbruch der Krankheit. Und deshalb musste man ja auch den Karnevalsquatsch und die Skisaison noch bis zum bitteren Ende laufen lassen. Und den Profifußball. Weil die Unversehrtheit des Menschen über die Wirtschaft gestellt wird. Schon klar.

Vor 8 Wochen hätte ich deiner Aussage noch zugestimmt, hättest du es damals geschrieben und wären die Maßnahmen damals so getroffen worden. Damals wurde uns aber gesagt, das sei auch nicht anders als bei einer Grippe. Ich glaube einfach nicht mehr so leicht was man uns so erzählt. Mach mir daraus keinen Vorwurf.

Seit Mitte März...der Erreger ist in Deutschland vor fast 3 Monaten aufgetaucht. Erster bekannter Fall war um den 25. bis 28. Januar ein 33-Jähriger. Damals hätten die Lumpen, Tücher, Zellstoff und Flickenteppiche vor den Gesichtern der Leute vielleicht sogar noch einen Nutzen gehabt. Und dass man ein Land wochenlang stillegt. Die Mehrheit der Bürger hätte dafür Verständnis gehabt.

Um die Menschen geht es doch schon lange nicht mehr, wenn an manchen Tagen teilweise einstellige Infektionszahlen aus den Bundesländern gemeldet werden. Das ist einfach alles nur noch völlig unverhältnismäßig. Es gibt offensichtlich Berufsgruppen, die nicht gefährdert sind. So kommt es dazu, dass z.B. Bus- und Taxifahrer, obwohl täglich mit Dutzenden Menschen im Kontakt, keine Masken tragen müssen.

Was bringt ein gesunder Mensch, der durch die Maßnahmen finanziell ruiniert und am Ende seiner Existenz ist? Der kann sich über seine Gesundheit auch nicht mehr freuen, wenn er weder Geld noch Job hat für die Krankenkasse! Und damit sind wir dann auch tatsächlich wieder beim Thema: Was bringen die Maßnahmen, wenn viele Stationen ihre Leute entlassen müssen (im Ausland war das schon der Fall - siehe NRJ/MTV Dänemark), das Programm fast nur noch automatisiert wird oder sogar (und die Gefahr besteht) Sender aufgeben müssen? Wie hoch ist der Preis, den man zahlt und ist es das wirklich wert? Weil viel zu spät, dafür aber umso hektischer und drastischer reagiert hat, um das anfängliche totale Unvermögen und Versagen zu kaschieren? Blinder, kopfloser Aktionismus hat noch nie etwas bewirkt.
 
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Wir drehen uns im Kreis. Außer Kontrolle geratene Infektionen hätten unstrittig Ähnliches wie in Italien oder New York, frühere Maßnahmen nicht weniger als jetzt bewirkt. Nur so viel, denn ich mag auf 372 Wörter in fünf Absätzen in einem Posting nicht antworten. Da bin ich dann mal weg aus dem Schlagabtausch mit Dir. Thema passt eh besser in den Nachbarfaden.
 
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Ich fühle mich auch informiert. Aber bin der Meinung, dass man die Information auch übertreiben kann.

Egal, wie ausführlich informiert, analysiert und kommentiert wird: Am Ende kann man fünf Sondersendungen und zehn Brennpunkte gehört oder gesehen haben - und ein Vakuum bleibt dennoch zurück, eine Leere, die uns gebietet, einfach bloß abzuwarten. Nicht nur so lange wie bis zur nächsten Hochrechnung am Wahlabend, sondern über einen Zeitraum von Tagen oder Wochen, bis eine neue Entwicklung absehbar ist, wo die Reise hingehen könnte. Und auch das Corona-Extra zur kommenden vollen Stunde wird die brandneue Erkenntnis nicht verkünden können, weil alles schlichtweg so schmerzhaft lange dauert.

Das ist Lehre und Leere zugleich - auf Macher- wie auf Hörerseite. Wenn man also die tagesaktuelle Lage im In- wie Ausland hinreichend abgebildet hat, wenn jede tatsächlich oder vermeintlich wichtige Stimme gehört ist, wenn der Bevölkerung verständlich an die Hand gegeben wurde, wer was noch darf und was nur mit Maske und was überhaupt nicht mehr, dann gelangt man an diesen Punkt, an dem es für den Moment nichts weiter zu sagen gibt.
Für Wiederholungen sollten dann einschlägige Kanäle zur Verfügung stehen; tun sie großteils auch. Ein Kulturprogramm, welches NDR Info in gewisser Weise in Randzeiten geblieben ist, sollte vor 55 Minuten ohne Corona aber nicht zurückschrecken.

Sicherlich durchläuft der Hörfunk zur Zeit die Bewährungsprobe, seinen Ruf als schnellstes Info-Medium verteidigen zu müssen. Wenn also mal wirklich was "gebacken" ist, muss er auch in tiefster Nacht zur Stelle eilen. Dann darf die unbeeinträchtigte Ausstrahlung selbst des geschmackvollsten Gourmet-Hörspiels nicht als so sakrosankt erachtet werden, als dass man nicht mal unsanft "reingrätschen" dürfte. Aber nur, falls es wirklich Eile hat. Und das hat es selbst in diesen Tagen oftmals nicht.
 
Ich frage mich warum wir in den letzten knapp 3 Monaten vor Mitte März keine Schutzmaßnahmen gebraucht haben wo es angebracht gewesen wäre?

Und warum wir hierzulande die Chinesen beschimpfen, sie hätten nicht kompetent und konsequent Corona bekämpft, obwohl sie dort konsequent von Anfang an Schutzmasken tragen? Haben wir nicht auch mit kopfschüttelndem Spott die unglaubliche Zwangsabriegelung von Wuhan als etwas analysiert "was nur in despotischen, undemokratischen Zwangsherrschaften wie Chiona" möglich ist. Wir sind das Schlaumeierland, und wie schlau wir sind, das erzählen uns täglich die einschlägigen Sondersendungen im Fernsehen und Radio.
 
@s.matze Wenn Du es besser weißt, dann mach es doch einfach besser. Geh in die Politik, such Dir ein warmes Plätzchen z. B. bei der F.D.P., die schreien auch schon wieder Wirtschaft vor Gesundheit, das sollte passen. Deine "Argumentation" lässt nur den einfachen Schluss zu, das ein entwickeltes Gesundheits-und Sozialwesen ja sowieso Quatsch ist. Dann können wir Altenheime, ambulante Pflegedienste dicht machen, denn dort geht es NUR um Menschen, die Grunderkrankungen haben. Die tragen auch nur noch zur Bereicherung der Einrichtungsträger und der Pharmaindustrie bei, sind wirtschaftlich sonst aber irrelevant.

Bei meinem letzten Telefonat mit einem Deutschen, der in Madrid wohnt, erzählte er mir, wie viele seiner Kollegen am Corona-Virus gestorben sind, die meisten so um die 30. Ich lebe in Berlin und in Eberswalde. In beiden Nachbarschaften, in meinem Freundes-und Kollegenkreis kenne ich keinen Einzigen, der an Sars-Cov19 erkrankt oder gestorben ist. Wir haben immer noch Bewegungsfreiheit, werden beim Einkauf nicht 2x von der Polizei kontrolliert, haben keinen Mindesteinkaufswert um unnötige Supermarktbesuche zu vermeiden... Ich könnte noch viele Dinge aufzeigen, um deutlich zu machen, das wir auch in diesen Zeiten ein stabiles und im Kern funktionierendes Gesundheitswesen haben! Totales Unvermögen und Versagen kann ich beim besten Willen nicht erkennen. Wir haben nur jede Menge Schlaumeier, die die Foren zutexten...
 
Die rbb-Sender kehren seit heute mehr und mehr zur Normalität zurück; Fritz und radioeins senden wieder morgens eigene Nachrichten, auch die Service/Verkehr/Wetter-Dame ist morgens und vormittags auf radioeins zurück. rbb 88.8 hat tagsüber seine langen Moderationsstrecken zugunsten des alten Schemas aufgegeben, nur bei Antenne Brandenburg besteht dies noch.
 
Für mich isse durch. Ich lasse mich nicht länger von ihrer blödsinnigen Gender-Zeigefingerei penetrieren. Basta! Kleber im ZDF fängt jetzt auch an. "Framing"!

Sprache bleibt niemals stehen und lebt immer weiter... dass man sprachsensibel spricht und somit aufzeigt, wie dominierend „maskulin“ eigentlich die deutsche Sprache ist, finde ich mehr als ok.
 
Schön für Dich. Ich bin eben zu sehr Ästhet, wenn's um die deutsche Sprache geht. Aber das ist ein anderes Thema.
 
Hallole,

nach den ja doch die einen oder anderen von Zuhause senden, würde mich das mehr interessieren. - Welche Technik wird eingesetzt, nutzt jemand auch ein vollwertiges kleines privates Studio?

Ich weiß von mindestens zwei Moderatoren von "Die neue Welle" aus Kalrsruhe, die ein Studio daheim aufbauen konnten, was normal als mobiles Studio für Außeneinsätze genutzt wird, mit dem man alles fernsteuern kann....

Gerne würden mich hier auch Bilder interessieren. - Es gibt ja auch das Thema "eigenes kleines Radiostudio"

Danke und Grüßle
AFu
 
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