Performance deutscher Medienaktien lt, meedia seit Jahresbeginn:
- Axel Springer -13%
- RTL - 30%
- New Work SE (xing) -32%
- Ströer -37%
- ProSiebenSat1 -50%
Also ein ziemliches Massaker. Der Unternehmenswert anderer Medienhäuser, damit auch die Möglichkeiten Kredite aufzunehmen, wird sich in ähnlichen Dimensionen verändert haben.
In so einer Situation werden nur noch zukünftige Wachstumsträger, der jetzt Verluste machen am Leben erhalten. Das Portfolio wird bereinigt. Schlechte Zeiten für Dogs und Fragezeichen. Oder gute Zeiten für Käufer. Immer eine Frage des Standpunktes.
Im Moment arbeiten verdammt viele Planer daran, die Pläne auszudünnen. Soll doch bitte keiner denken, dass Firmen, die ihre Ladenmiete nicht bezahlen, weiter in Werbung + Marketing im gewohnten Maße investieren. Erste Anzeigenblätter haben ihre Verteilung eingestellt.
Nur mal so als kleines Beispiel:
Der gute Arist von Harpe (New Work Manager) hat Anfang des Jahres die Hamburger Mopo übernommen. Der ganze Deal fußt auch darauf, dass jedes die Radio Hamburg Gewinnausschüttung immer richtig Geld in die Verlagskasse gebracht hat. Ohne die Schecks aus der Spitalerstraße wäre die Bilanz tiefrot gewesen. Diese Jahr wird bestimmt wesentlich weniger, wenn überhaupt, ausgeschüttet. Da braucht es wenig Fantasie was dann in der Barnerstraße passieren wird.
@Neper
Leider ziemliche Tautologie. Im Preis eines Produktes oder Dienstleistung sind mittelfristig immer alle Kosten + Gewinn enthalten. Deshalb gibt es auch keine Steuern, die nur Unternehmen belasten. Jede Steuer, Abgabe und Marketing/Verkaufsaufwand wird einkalkuliert und im Endeffekt vom Endverbraucher bezahlt. Ist BWL im ersten Semester. Der Unterschied ist, die Rundfunkabgabe wird von jedem erhoben. Egal ob das Angebot der Öffis überhaupt nutzt. Und was Traumschiff, Musikantenstadl (gibt's das noch?) mit der Demokratie zu tun haben, weiß nur der ständige Framing-Beauftragte von ARD und ZDF.
Werbeverbote
Natürlich werden die Privatradios Werbeverboten vehement fordern. Da aber die Öffis rund 50% Marktanteil haben, wäre dann der Vorteil, ein reichweitenstarkes Medium zu sein, eingeschränkt. In etlichen Regionen ist der Privatradioanteil nicht besonders hoch. Gleichmäßiger nationaler Werbedruck, wäre mit hohem Aufwand verbunden.
Auch wenn die Foristen diese Sender kaum mögen, NDR2, Bayer3 & Co. wären als werbefreie Programme durchaus attraktiver. Ein zukünftiger Reichweitenverlust bei den Privaten wäre nicht ausgeschlossen. Der Ausweg höhere TKPs ist auch nicht einfach. Die Brutto-Nettoschere geht seit Jahren auf. Den Trend dreht so schnell kein Vermarkter um.