Radio verliert an Bedeutung

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Ingelheimer

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Während andere täglich neue Threads erstellen, um DAB zu pushen, möchte ich generell das Thema Bedeutung des Tonrundfunks thematisieren.

Schon in den 70ern (meine Kindheit) hieß es "Video killed the radio star". Das war insoweit auch richtig. Die großen Zeiten des Rundfunks mit RTL, SWF3, Hilversum 3 oder den Piraten aus Südtirol war spätestens mit dem Aufkommen von MTV und des Kabelfernsehens Mitte der 80er passé. Ich gehörte zu den wenigen aus meiner Klasse, die noch Kassettenmitschnitte der SWF3 Hitline machten. Ich habe auch noch aktiv 1440 gehört. Aber "cool" war das in den 80ern nicht mehr. Coole Leute kauften CDs.

Dann kamen die 90er und das Internet begann, während sich die im vorigen Absatz genannten Dinge noch verstärkten (VIVA, VH 1 etc.). Informationen gab es nicht mehr nur aktuell im Radio etwa beim Deutschlandfunk, sondern jetzt permanent aktuell bei ntv oder Phoenix. Börsenberichte, Wahlberichterstattung etc. war schon in den 90ern Sache des TV.

Damit kommen wir zum 21. Jahrhundert und dem Internet. Obwohl das Fernsehen so programmreich wie nie ist, die Bildqualität so gut wie nie, ist Fernsehen irgendwie uncool und unnötig geworden. Ich habe seit ein paar Monaten die Nutzung meiner täglichen heute-Sendung eingestellt und finde Wheather Pro wesentlich genauer und passender als jeden Wetterbericht im TV.

Ach ja, Thema Radio. War neulich ein paar Tage in Berlin und bin viel U-Bahn gefahren. Praktisch jeder macht da mit seinem Smartphone rum, niemand hört Radio. Niemand hört Radio heißt: weder UKW, noch DAB noch Webradio. Radio rockt nicht mehr. Als Leitmedium ist das Radio bereits 30 Jahre Vergangenheit. Es läuft heute noch in Badezimmern, Büros, Werkstätten, Friseuren, Gaststätten etc., aber "Programm" im Radio, was in so Foren gerne gefordert wird, interessieren vielleicht 5% der Leute. Der Rest will einfach Musik hören, vielleicht die Nachrichten.

Ich stelle fest, dass Radio nur noch gehört wird, wo das Smartphone gerade nicht greifbar ist: Unter der Dusche, bei der Arbeit, im Auto. In den Wohnzimmern stehen über Sat, Kabel oder Internet viele viele Radioprogramme zur Verfügung. Hört eine nennenswerte Zahl von Leuten zuhause Radio? Ich denke nicht.

Radio ist ein Begleitmedium, das keine große Bedeutung hat. Ich möchte bezweifeln, dass irgend eine Idee eines Radiomachers Radio wieder interessant für die Masse machen kann. Klar, Radio Horeb, Radio Maria und co. für spezielle Gruppen. Aber die Masse? Wenn ich Radiomacher wäre, würde ich versuchen, die Leute bei der Stange zu halten, so lange es geht. Dies machen FFH und co. nicht schlecht, wie die MA Zahlen zeigen. Insofern machen es die Leute vom Rundfunk heute mehrheitlich richtig. Zu glauben, dass die Jugend auf Sunshine live via DAB fliegt? Da sind wir 15 Jahre zu spät. Sowohl mit der Technik wie mit dem Programm.

Insofern wünsche ich den Radiomachern, dass sie noch lange auf UKW funken dürfen, denn nach UKW kommt für das Radio der Tod. Ich sehe TuneIn oder den geplanten Radioplayer für meine Generation noch als zukunftsträchtig an, aber irgendwann wird der Rundfunk, wie es ihn zwischen 1930 und 1990 gegeben hat, ins Museum wandern. War ne schöne Zeit vom Telefon zum Mikrofon. Es gibt auch keine Videotheken mehr, Horten und Hertie auch nicht, viele Zeitungen werden auch einstellen. So ist das mit Kulturrevolutionen wie dem Internet. Der Buchdruck hat sich auch nicht von heute auf morgen durchgesetzt. 1990 gab es noch kein Internet wie wir es heute haben. Nach 20, 25 Jahren wird allmählich klar, was das Internet alles verändert hat. Unsere Arbeit, unsere Freizeit, unsere Innenstädte. Und dagegen setzen einige DAB+. Stop kidding around and face the facts!
 
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Schon bei der Eínführung des Fernsehens hieß es, das sei der Tod des Radios, und der des Kinos sowieso. Beide sind immer noch da. Jetzt ist es das Internet, das Fernsehen und Radio ins Grab treiben soll.

Um Mark Twain zu zitieren: The report of my death was an exaggeration.
 
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Die Frage trifft den Kern des Problems schon eher. Interessant ist die Folgefrage: Wer ist daran schuld? Vielleicht "das Radio" selbst, durch seine Inspirationslosigkeit, seine Ideenlosigkeit, seine Langeweile, die es tagein, tagaus bietet? Dann wäre es ein selbstverschuldeter Tod auf Raten.
 
Die Wasserleitung gibt es ja auch noch, trotz "bottled life".
Es ist halt wie die Luft zum Atmen. Irgendwie ist auch das Radio einfach so da. Und scheinbar wird es noch gebraucht. Im Musikerforum fragen sich die Leute auch schon: "Gibt es in 10-20 Jahren noch Musik?". Wenn ja, denke ich hat auch das Radio noch den ein oder anderen Zuhörer :)
 
raschwarz schrieb:
War neulich ein paar Tage in Berlin und bin viel U-Bahn gefahren. Praktisch jeder macht da mit seinem Smartphone rum, niemand hört Radio.
In der U-Bahn hat auch vor 30 Jahren niemand Radio gehört - weil es schlicht nicht möglich ist.

raschwarz schrieb:
Und dagegen setzen einige DAB+.
Ach so, ein weiterer DAB-Pro-Contra-Thread. Den haben wir gebraucht. Dankeschön.
 
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Ach ja, Thema Radio. War neulich ein paar Tage in Berlin und bin viel U-Bahn gefahren. Praktisch jeder macht da mit seinem Smartphone rum, niemand hört Radio. Niemand hört Radio heißt: weder UKW, noch DAB noch Webradio.

Die gleiche Erfahrung hab ich auch gemacht. Ohne Handy scheint dort nichts mehr zu laufen. Mich würde aber interssieren, woher du weisst, dass nicht Radio gehört wird. Hast du überall probegehört? Ich weiss nicht, ob in der U-Bahn Repeater installiert sind und Radio oder Internet dort funktioniert, weil es nicht ausprobiert habe, aber es gäbe ja noch die Möglichkeit Podcasts zu hören oder eben gezwungenermassen MP3 zu hören.
 
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Es müsste etwas sauberer die Begriffsdefinition erfolgen:
Radio verliert immer mehr an Relevanz
aber es behält seine Bedeutung.
Was ich damit meine: Inhaltlich, als seriöses Informations- und Meinungsbildungsmedium nimmt schon lange kein halbwegs vernunftbegabter Mensch das Radio noch Ernst. (Daran ist es selbst schuld)
Trotzdem bleibt es als Geräuschkulissenmedium mit einer Art Quick-Info-Funktion (alles Wichtige in 30 Sekunden) weiterhin ein fast flächendeckend verbreitetes Medium. Es spielt aber nirgends mehr die erste Geige, weder bei der Musik, noch beim Service, noch bei Infos, noch bei Comedys, noch bei der emotionalen Bindung.
 
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@raschwarz: Das ist nur Deine Midlife Crisis! Die Generation Deiner Kinder drückt mittlerweile genauso unbequem durch wie das dritte Knie auf Deinem Hinterkopf. Sie stellen deine Werte auf den Kopf, nehmen Dir deine soziologischen Nischen, dein Identitätsgefühl, deinen Lebensraum. Demnächst wirst du Krebs kriegen und dann auch bald tot sein. Es wird niemanden interessieren, aber man wird dir ein Grablicht vor das Sterbezimmer stellen. - Das geht jetzt sehr schnell.

Kassettenmitschnitte. Süß! Wahrscheinlich hattest Du auch ein Aquarium mit Blubberpumpe und Guppys? - Sei froh, dass Du mit der U-Bahn überhaupt noch MITFAHREN darfst! :oops:

Die heutige Jugend gleicht den phlegmatischen potentiellen Morlok-Opfern aus "Die Zeitmaschine" (1960) praktisch aufs Haar. Die schmeißen nicht nur ihr Schulleberwurstbrot achtlos weg - die HABEN nicht mal mehr ein Schulleberwurstbrot! Die machen heute alles mit Apps! Schlimm.
 
Ich habe eine ähnliche Diskussion bereits vor längerem eröffnet:

http://www.radioforen.de/index.php?threads/der-langsame-tod-des-mediums-radio.38573/

Ansonsten wie ich finde mal ein richtig guter Beitrag von raschwarz, wobei allerdings alle Statistiken zunächst GEGEN eine geringere Radionutzung sprechen. Radio ist stabil und hat vor allem als Nebenbeimedium einen Vorteil: Es wird weiter eingeschaltet während parallel alle an Smartphones und Tablets rumhängen (vor allem zu Hause). Unterwegs in S-Bahn oder Bus kenne ich eh kaum welche, die Radio gehört haben. Das war schon in den 80ern so, da hatten wir unsere Walkmen, später die CD-Portables, oder eben überhaupt nix, maximal ne Tageszeitung.

Die Radiosender werden sich aber immer mehr aktuellen Gegebenheiten anpassen. Schon heute werden oft Nonstop-Musik-Streams der Sender oder Festplatten-Dudler gerne zur Beschallung genutzt, weil zu viel Wort das Tippen am Smartphone nur stört. Und dann muss man sich in der Tat de Frage stellen: Ist das dann noch Radio?

Die Sender müssen meiner Meinung auch noch stärker in Richtung Personalisierung gehen, um wirklich mal ein "dickes Ding" in der digitalen Realität der jungen Generation auf den Markt zu bringen. Und da wäre ich wieder beim Thema senderübergreifendes Portal mit einem Musikpool aus über einer Million Stücke, mit allen Wortbeiträgen, Nachrichten, Sport, Kultur usw. Und der Möglichkeit, dass sich jeder Nutzer sein eigenes Radioprogramm a la carte zusammen stellt. Wäre doch mal ne Geschäftsidee.

Ansonsten mache ich mir ums Radio keine Sorgen. Da hat es das Fernsehen schon schwieriger, denn das wird in der jungen Generation immer mehr zum Second oder zum No Screen ;)

http://www.teltarif.de/internet-tv-multimedia-smarttv-hybrid-tv-dvb-t/news/57005.html

Und noch was anderes: Jeder Hype geht irgendwann vorüber. Auch bei Apps ist inzwischen die kritische Schwelle erreicht, lese mal das hier:

http://www.donaukurier.de/nachricht...Smartphone-Apps-laesst-nach;art251974,2955157

Und schon öfter kam nach Hypes eine Rückbesinnug auf altes, eigentlich gutes. Und so könnte es auch dem Radio gehen.
 
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Die Sender müssen meiner Meinung auch noch stärker in Richtung Personalisierung gehen, um wirklich mal ein "dickes Ding" in der digitalen Realität der jungen Generation auf den Markt zu bringen. Und da wäre ich wieder beim Thema senderübergreifendes Portal mit einem Musikpool aus über einer Million Stücke, mit allen Wortbeiträgen, Nachrichten, Sport, Kultur usw. Und der Möglichkeit, dass sich jeder Nutzer sein eigenes Radioprogramm a la carte zusammen stellt. Wäre doch mal ne Geschäftsidee.
Um das "smartphonekompatibel" zu lösen, wäre eine flächendeckende 3G-Versorgung nötig und davon sind wir gegenwärtig noch meilenweit entfernt.
Die meisten Jugendlichen hören heute via Smartphone Musik und das nicht nur in Berlin, sondern bspw. auch in der tiefsten Eifel. Genutzt werden allerdings keine Streamingdienste wie Spotify & Co., auch kein Webradio, sondern schlichtweg MP3s, die sie sich zuhause via DSL aus dem Netz gezogen haben. Vom Prinzip her also genau das Gleiche, was wir früher mit unseren Walkmans gemacht haben, nur viel bequemer.
Etwas anderes ist technisch gesehen noch nicht machbar.
Die Idee, einen personalisierten Radiodienst zu schaffen, finde ich genial.
Nur: Wie bezwingt man die Grenzen der Physik? - Es gibt halt lediglich eine gewisse Anzahl von Frequenzen, die vom Mobilfunk genutzt werden können.
Es müsste auf der Seite der Codecs angesetzt werden: Wenn es gelänge, einen Codec zu programmieren, der mit sagen wir 16 kbit/s genauso gut klingt wie 128 kbit/s MP3 wäre das ein Meilenstein; wie in einem anderen Thread berichtet wird, stellt sich die Fraunhofer Gesellschaft gerade dieser Aufgabe.
Erst dann sehe ich dafür Chancen, dass so etwas auch in der breiten Masse ankommt.
Mit Streams >64 kbit/s und Volumentarifen von max. 5 GB pro Monat kommt man nicht sehr weit. Ganz abgesehen davon, dass die Mehrheit der Bundesbürger gerade nicht in den Ballungsräumen mit einer perfekten mobilen Internetversorgung lebt. So ein Dienst muss auch im PKW funktionieren, wenn man in ländlichen Regionen unterwegs ist. Sinnvoll wäre ebenso ein einheiltlicher europäischer Roaming-Tarif, um auch bei Auslandsreisen auf das Angebot zugreifen zu können, ohne dass dadurch erhebliche Zusatzkosten entstehen.
 
Genau darauf hoffe ich auch, Radiotor! In einer sich scheinbar immer schneller drehenden Welt ist jedes Stück Kontinuität - auch und gerade im Medienbereich - herzlich willkommen. Warum, glaubt ihr, werden noch immer Tageszeitungen gedruckt, verkauft und gelesen? Das ist nicht nur hundert Jahre alte Technik wie AM-Rundfunk oder siebzig Jahre alte Technik wie FM. Nein, Tageszeitungen gibt es seit rund vierhundert Jahren! Bücher gar noch länger, und auch die werden noch immer gelesen, allen Unkenrufen zum Trotz. Und genau wie diese "alten" Medien die Jahrhunderte überdauert haben, wird es auch Radio weiter geben. Vielleicht nicht in der Form, wie wir es noch kennen, sondern tatsächlich, wie oben schon erwähnt, als personalisierte Unterhaltungs- und Informationsmaschine, die immer da ist, wenn man sie braucht.

Und noch ein anderer Aspekt sollte beachtet werden. Jedes "neue" Medium hat immer etwas Anlaufzeit gebraucht, bis es sich durchgesetzt hatte. AM-Rundfunk gibt es in Deutschland seit 1923, aber es brauchte die Volksempfänger des Herrn Goebbels, um es zum Massenmedium zu machen, denn erst 1939 war zumindest eine 60-prozentige Verbreitung erreicht (ein Jahr zuvor erschien der DKE 38, der das Radio auch in die Stuben des kleinen Mannes brachte). Und selbst heute gibt es noch Mittelwellensender, wenn auch - zumindest in Deutschland - das Ende nah ist. FM wurde als "Notgeburt" aufgrund mangelnder AM-Frequenzzuteilung ab 1949 eingeführt, aber noch Ende der Fünfziger konnte man reine AM-Radios kaufen, und heute ist FM immer noch der marktführende Standard. Das Fernsehen gibt es seit 1952 (die Versuchssendungen in den dreißiger Jahren außer Acht gelassen), aber es war durch exorbitant hohe Gerätepreise anfangs ein elitäres Medium. Erst 1964, nach zwölf Jahren, gab es zehn Millionen Teilnehmer, und es dauerte bis in die Siebziger hinein, bis eine annähernd 100-prozentige Verbreitung erreicht war. Heute sind es immer noch über 99 Prozent, und die durchschnittliche Nutzungsdauer liegt noch immer bei rund vier Stunden täglich. Satelliten-TV kam 1984 auf, aber noch 2006, im Jahr der Zwangsumstellung auf DVBT, schauten noch immer elf Prozent über Antenne, heute dürften es im Zeitalter von Schüsselverboten in Mietwohnungen sogar wieder etwas mehr geworden sein. Und das Internet? Die heutige Verbreitung liegt bei etwa 75 Prozent, aber nicht alle hören damit Radio oder sehen damit fern. Die konventionellen Medien werden, wie die Entwicklung der Vergangenheit zeigt, noch sehr, sehr lange leben.
 
Es müsste auf der Seite der Codecs angesetzt werden: Wenn es gelänge, einen Codec zu programmieren, der mit sagen wir 16 kbit/s genauso gut klingt wie 128 kbit/s MP3 wäre das ein Meilenstein; wie in einem anderen Thread berichtet wird, stellt sich die Fraunhofer Gesellschaft gerade dieser Aufgabe.

Das dürfte schwer werden. Irgendwo sind auch physikalische Grenzen. Man kann nunmal mit einem Strohhalm keinen Wasserfall erzeugen. Selbst wenn sowas glelänge wird da noch viel Zeit ins Land gehen bis sowas massenkompatibel eingesetzt werden kann.
 
@Tweety: Schon 64 kbit/s AAC+ kommen nicht an 128 kbit/s MP3 ran: AAC+ wirkt einfach vom Höreindruck her künstlich, synthetisch, polyphon; bei erheblich kleineren Bitraten einen guten Klang zu erzeugen, dürfte in der Tat sehr schwierig werden.
Was ich ebenfalls festgestellt habe: Wenn man ausschließlich HE-AAC-Streams hört, gewöhnt man sich mit der Zeit daran; sobald man dann aber zu MP3 mit einer Bitrate größer oder gleich 128 kbit/s wechselt, möchte man so schnell nicht wieder zurück.
Richtiger Lachs schmeckt einfach besser als Lachsersatz, auch wenn dieser häufig als "Seelachs" bezeichnet wird, um den Verkauf zu fördern.
Selbst bei der Musik geht es mir so: Ich höre fast nur noch Stücke, die bis in die frühen achtziger Jahre hinein produziert wurden. Ab dann kamen die ersten Synthesizer auf und damit Klänge, die es in der Natur nicht gibt. Selbst wenn heute versucht wird, Musik so klingen zu lassen wie damals, merke ich das sofort: Eine Neo-Soul-Nummer klingt völlig anders als ein Stück aus dem Classic-Soul-Bereich. Wenn die gleichen Instrumente verwendet werden, merkt man, dass die Abmischung eine andere ist; von dem heute meist sehr viel monotoneren Rhythmus ganz abgesehen.
Nicht nur, dass mir der Vinyl-Sound mit leichten Kratzern und Rauschen nichts ausmacht, ich empfinde diesen inzwischen sogar als relativ angenehm.
Der Mensch "tickt" wohl eher analog und nicht digital.
Ein Aspekt, der bei der Schaffung künftiger internetbasierter Radiodienste meines Erachtens eine Berücksichtigung finden sollte.
 
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radiotor schrieb:
" wobei allerdings alle Statistiken zunächst GEGEN eine geringere Radionutzung sprechen. Radio ist stabil und hat vor allem als Nebenbeimedium einen Vorteil"
Das ist doch genau was ich sage: Radio verliert an Relevanz, behält aber seine Bedeutung. Siehe #8
 
Übrigens: die Entdeckung, die @raschwarz in Berlin gemacht hat, teile ich in Städten wie München, Nürnberg.
Fährt man allerdings aufs Land, dann hat Radio sicher noch eine andere Bedeutung...

Selbst im sehr smartphonefreundlichen Dänemark (Kopenhagen: WLAN-Auslastung Innenstadt: 75-80%!) hören die Menschen noch viel mehr Radio als
man glaubt. Einer Studie des Folketing zufolge hören 73% der Dänen noch regelmäßig Radio, von den 73% hören aber 64% Radio analog, 36% digital (Medienstudie aus 2012).

Es ist auf dem Land immer etwas anders als in der Stadt...
 
Einer Studie der Kittekat-Akademie zufolge (Achtung, erfunden!) hören Hauskatzen, die in Wohnungen gehalten werden, zu 75 Prozent regelmäßig Radio.
- Genau! Weil es nämlich sowieso jeden Tag läuft! Wer sich in der Wohnung aufhält kann gar nicht nicht-hören.

Was entnehmen wir also dieser Studie? Sie besagt, dass das Radio läuft. Glaubt jemand, dass es sich mit den Menschen anders verhält als mit den Katzen?
 
Meiner Katze wars eigentlich früher ziemlich wurscht, ob das Radio lief. Aber Hörerin war sie unfreiwillig trotzdem....:D
 
Es ist auf dem Land immer etwas anders als in der Stadt...
Zumindest für Belgien kann ich das nicht bestätigen: Als ich letztens in Sankt Vith in einem Bus unterwegs war, der um die betreffende Zeit in erster Linie von Schülern genutzt wurde, hatte fast jeder von denen ein Handy.
Das hat durchaus etwas Positives: Früher war es in den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Schulschluss i.d.R. recht laut, machmal ging es sogar recht turbulent zu, so dass der Fahrer intervenieren musste. Heute dagegen sitzen die Jugenlichen brav auf ihrem Platz, haben Kopfhörer im Ohr und chatten während der Fahrt mit Freunden, und zwar nicht einige, sondern so gut wie alle.
Ich hatte den Eindruck, dass die teilweise so sehr mit ihrem Smartphone beschäftigt waren, dass sie gar nicht mehr richtig mitbekamen, was um sie herum los war.
 
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Früher war es in den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Schulschluss immer recht laut. Heute haben die Jugenlichen Kopfhörer im Ohr...
... und einige hören ihre "schröckliche" Musik auf der letzten Sitzbank in einer Lautstärke, dass der geneigte Fahrgast drei oder vier Reihen vor oder hinter dem Jugendlichen Angst haben muss, dass ihm die Ohren abfallen.
 
... und einige hören ihre "schröckliche" Musik auf der letzten Sitzbank in einer Lautstärke, dass der geneigte Fahrgast drei oder vier Reihen vor oder hinter dem Jugendlichen Angst haben muss, dass ihm die Ohren abfallen.
Durch Deep Purple und Uriah Heep früher, in grossser Lautstärke, höre ich die Frequenzen nicht mehr. Für mich sind die Öffis ok, egal was die Jugendlichen hören.
 
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