Radio verliert an Bedeutung

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Weil "Lessons in Love" bekannter ist als die zwei anderen Titel von LEVEL 42.
Wenn 3 von 10 Hörern bei einem unbekannteren Titel umschalten sind sie für den Sender verloren.
Gefällt mir auch nicht, ist aber so."

Diese These habe ich schon immer bezweifelt und werde sie immer bezweifeln! Und woran liegt es, dass "Lessons in Love" der bekannteste Titel der Band ist? WEIL er immer gespielt wird, seit 30 Jahren! Letztendlich ist das also ein Henne-Ei-Problem. Was Level 42 angeht, halte ich Running in the family für mindestens genauso bekannt. To Be With You Again läuft auch häufiger, in Deutschland zumindest bei SWR1 ab und zu, ist aber noch lange nicht so abgedroschen wie Lessons in Love, klingt aber sehr ähnlich. Die früheren Werke, die von Internetradiofan exemplarisch genannt wurden, gefallen mir persönlich auch besser, da ist eine gute Portion Jazz-Funk drin, wogegen sie später auf den damals angesagten Sound (heute als typischer 80s-Sound bezeichnet) umgeschwenkt sind.
 
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Hört da "wirklich" noch einer zu - oder lassen sich die meisten nur noch "berieseln"?Der WelfenLöwe
Auch das "Berieseln" wird im Unterbewusstsein" noch wahrgenommen - und sei es durch bestimmte Reizworte oder Lieblingsplatten...
Als ich noch 30 min. Autofahrt zum Arbeitgeber hintermich bringen musste, lief für die Fahrgemeinschaft DLF oder SWR3 - je nach KFZ/Fahrer...
 
Jetzt verrate ich euch das Rezept guten (und erfolgreichen) Unterhaltungsradios in einem Satz:
"Fessle den Teil der Hörer, die bereit sind, zuzuhören auf irgendeine Art und Weise ohne diejenigen zu vergraulen, die gerade nicht konzentriert zuhören können und/oder wollen".
So geht das. Aber das muss man können. Und das lernt man nicht bei Frau Malak und Co. Leider!
 
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Diese These habe ich schon immer bezweifelt und werde sie immer bezweifeln! Und woran liegt es, dass "Lessons in Love" der bekannteste Titel der Band ist? WEIL er immer gespielt wird, seit 30 Jahren! ....
Und das wird auch so bleiben.
Ich habe in den 80er Jahren Videos bei Hochzeiten produziert.
Die DJs haben DIE Titel gespielt die auch im Radio hoch und runter gespielt wurden und tanzbar waren.
Zu späterer Stunde kamen die Musikwünsche: Wieder die Titel die auch im Radio zu hören waren. Später dann die großen deutschen Schlager von Drafi Deutscher, Udo Jürgens oder Roland Kaiser, alles Titel die früher im Radio hoch und runter gespielt wurden. Schönes bleibt. :)
 
Meine neue Nachbarin (Ü25) hat mir vorhin erzählt, daß sich mich am Vormittag im Radio gehört hat. Hörer gibt es! Mehr als man denkt!

Du bist also Radiomoderator? Entnehme ich deinem Beitrag, kann ich aber aus deinem Profil nicht erkennen. Wenn dem so sein sollte:

"Gehört" (als Moderator-? bzw als Bekannter) vielleicht - aber weiß sie auch noch, über was du (als Moderator-?) geredet hast? Von einer Person auf die Gesamtmenge der Zuhörerschaft zu schließen, ist auch nicht ganz ungewagt und bringt mich unweigerlich zum nächsten Punkt:

Wo ist der Beweis, dass es "mehr Hörer gibt, als man denkt"? Und komme mir - als Statistiker - bitte nicht mit der "MA"! Diese "telefonische Meinungsumfrage" hat keinerlei Aussagekraft zu Hörergewohnheiten! Man kann sie getrost als "rechnerischenhen Versuch zur Bestätigung der eigenen Daseinsberechtigung nach eigens dafür kreierten Regeln" bezeichnen. CATI ist ein Kind der 1980er oder 1990er Jahre, aber in der heutigen Zeit eine der ungenauesten und unzuverlässigsten Formen in der Meinungsforschung überhaupt. Nicht nur, weil es eine reine "Punktaufnahme nach dem Zufallsprinzip" ist, sondern auch nicht zuletzt deswegen, weil die meisten Leute Umfragen per Telefon mittlerweile ablehen, da sie diese - meist zu Recht - als "Belästigung" empfinden. Aber auch, weil die meisten "noch willigen" Angerufenen den "runtergeratterten" Katalogfragen irgendwann nicht mehr folgen können bzw. wollen. Zusätzliches Hemmnis ist, dass die MA-Telefonisten bislang ausschließlich auf Festnetz-Apparaten angerufen haben. In unseren Hörer-Milieus haben viele aber nur noch Handys. Erst ab Herbst 2014 wählt man angeblich auch Handys an. Ob es sich die Handynutzer allerdings gefallen lassen, in vielleicht nicht passenden Momenten - unterwegs, beim Sport, Hobby oder am Arbeitsplatz stundenlang durch Meinungsumfragen zum Radiokonsum belästigen zu lassen, wage ich mal stark zu bezweifeln. Die Ablehnung von unangemeldeten "Meinungsumfragen" auf dem Handy ist noch größer als im Festnetzbereich. Außerdem werden Web-Radios, die sich immer größerer Beliebtheit erfreuen, bislang durch die "agma" nur unzureichend erfasst.

Wieviel Menschen in Summe tatsächlich das Radio einschalten, ist bislang nicht ermittelbar, sondern basiert ausschließlich auf punktuellen Hochrechnungen. Mit der Realität hat das alles nichts zu tun - eher mit Glaskugelgucken und Kaffeesatzlesen auf dem Jahrmarkt. Da der Veranstalter der MA (In der agma sind die rund 240 wichtigsten Unternehmen der Medien- und Werbewirtschaft vereint) auch nicht als unabhängig bezeichnet werden kann, sind auch die Auswertungsmethoden und -ergebnisse nicht unumstritten, denn Verlierer gibt es kaum, fast immer nur neue Bestwerte - nicht zuletzt auch deswegen, weil die "Ergebnisse" willkürlich bis in kleinste "Häppchen" so zerstückelt werden, dass sich jeder Sender "das Beste" daraus für die Selbstvermarktung raussuchen kann.

Man sollte lieber verstärkt - oder zumindest als Ergänzung - auch auf "freiwillige" Umfragen setzen, wie sie heute im Internet vielfach angeboten werden. (Beispiel: auf Einladung bei YouGov). Das Prinzip ist auch als App für das Smartphone übertragbar. Dies hätte den Vorteil, dass der Betroffene seine Meinung dann äußern kann, wenn es ihm passt und nicht wenn er durch einen "Anruf" dazu mehr oder minder "gezwungen" wird. Das würde auch die Akzeptanz wesentlich erhöhen.

Tatsache ist: Es gibt bis heute keine zuverlässige, statistische Methode um ein realistisches Radio- oder TV-Verhalten der Gesamtbevölkerung abzubilden.

Schönen Tag noch
Der WelfenLöwe
 
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Ich habe längst aufgehört, mich auf eine Station zu versteifen. Dank eines Users hier habe ich erfahren, daß es bei Radio Nora freitag abends eine 80er Sendung gibt. Peng - Pflichtsendung. Selbiges die Kim-Wilde-80er Show auf HH2.
RSH ist für mich verloren, da "Relax" gekippt wurde und der Rest auch bei RHH läuft. Hin und wieder läuft auch Alsterradio wegen der, von mir an anderer Stelle erwähnten, Auswahl an Titeln die eben nicht so oft gespielt werden (siehe auch Radiocat mit den Songs von Level 42. "Running in the Family" find ich um Längen besser als "Lessons in Love" aber nein, die "Lessons" waren ja Platz 1, also wird das gespielt!)
Daheim läuft bei mir fast immer das Radio, auch achte ich auf neue und alte Ohrwürmer. Also für mich mehr als Berieselung ;).
 
@ WolfLion: vielleicht hat MorningStar ja eine Durchsage wegen Biltzer etc. gemacht.
Ich war auch öfters bei RHH zu hören, weil ich mal eine Schneemeldung oder eine S-Bahn-Sperrung durchgegeben hatte.
Am nächsten Tag sagten die Kollegen: Hey wir haben dich gehört. ;)

Und einmal hatte ich eine Suchmeldung bei Magic95 (es war Februar 1997) losgelassen - die Person hatte sich glatt bei mir gemeldet. Leider wurde nichts draus.
 
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Jetzt verrate ich euch das Rezept guten (und erfolgreichen) Unterhaltungsradios in einem Satz:
"Fessle den Teil der Hörer, die bereit sind, zuzuhören auf irgendeine Art und Weise ohne diejenigen zu vergraulen, die gerade nicht konzentriert zuhören können und/oder wollen".
So geht das. Aber das muss man können. Und das lernt man nicht bei Frau Malak und Co. Leider!

Das funktioniert sicher wenn man als Moderator die Titel spannend anmoderiert. Beispiel: Ein Auschnitt des Millionsellers von der Band/Interpret und dann Informationen zum Titel. Das Ganze mit einem Spannungsbogen präsentiert. So können auch unbekanntere Titel in der Playlist laufen.
Aber wer kann das noch?
 
I prefer Statler and Waldorf:
300px-TMS-Statler%26Waldorf-BalconyBox.jpg
 
@ WolfLion: vielleicht hat MorningStar ja eine Durchsage wegen Biltzer etc. gemacht.
Ich war auch öfters bei RHH zu hören, weil ich mal eine Schneemeldung oder eine S-Bahn-Sperrung durchgegeben hatte.
Am nächsten Tag sagten die Kollegen: Hey wir haben dich gehört. ;)

Das habe ich ja gesagt: "Moderator" und/oder "Bekannter". Sicherlich wird bei sowas Freund, Familie oder Arbeitskollege "aufhorchen"..... :D
 
Das funktioniert sicher wenn man als Moderator die Titel spannend anmoderiert. Beispiel: Ein Auschnitt des Millionsellers von der Band/Interpret und dann Informationen zum Titel. Das Ganze mit einem Spannungsbogen präsentiert. So können auch unbekanntere Titel in der Playlist laufen.
Aber wer kann das noch?

... das schafft und kann leider keiner der mir bekannten Moderatoren - zumindest nicht im "handelsüblichen Formatradio"! Dann würde ja die "kostbare" Zeit für Jingles, Szenemarketing, den Senderslogan, Eigenlob, Höreranrufe, Gewinnspiele usw.usw.usw. verloren gehen... :rolleyes:
Aber genau daran "krankt" das Radio heute.....
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
"Zu späterer Stunde kamen die Musikwünsche: Wieder die Titel die auch im Radio zu hören waren."
Jetzt sind wir in einer Tautologie angekommen...die Leute können sich freilich nur Titel wünschen, die ihnen aus dem Stegreif einfallen. Erschwert wird das ganze noch dadurch, dass gerade ein anderer Titel läuft. Ich kenne das: Du hörst das laufende Programm und gräbst grad in Deinem hirnternen Musikarchiv. Kopfhörer ab, kurze Stille, erst dann will die eingebaute Jukebox laufen...
Die Leute schalten aber NICHT ab, weil ein Titel läuft, den sie länger nicht mehr gehört haben oder gar nicht kennen, WENN er zum angebotenen Musikformat passt.
 
Das Format ist der Dreh- und Angelpunkt. Dass Avicii inzwischen auf jedem Sender läuft, ist ein Beispiel für die Misere: Es wird nicht nach Format gearbeitet, sondern nach absoluten Beliebheitswerten. Dabei wäre bei WDR 2 ein Heart of Stone von Jonathan Jeremiah besser aufgehoben als ein Wake Me Up von Avicii. Ich könnte wetten, dass bei ersterem weniger Leute abschalten, obwohl unbekannt, als bei letzterem Formatausreißer, auch wenn vielleicht 55 Prozent den Song klasse finden. 35 Prozent schalten ab.
 
Wenn 3 von 10 Hörern bei einem unbekannteren Titel umschalten sind sie für den Sender verloren.
Wo sollen sie denn hinschalten, wenn alle das Gleiche dudeln? - Bleibt doch nur noch als Alternative, was uns die jüngere Generation derzeit vormacht: Den MP3-Player anstelle des Radios zu verwenden.

Die DJs haben DIE Titel gespielt die auch im Radio hoch und runter gespielt wurden und tanzbar waren.
Zu späterer Stunde kamen die Musikwünsche: Wieder die Titel die auch im Radio zu hören waren. Später dann die großen deutschen Schlager von Drafi Deutscher, Udo Jürgens oder Roland Kaiser, alles Titel die früher im Radio hoch und runter gespielt wurden. Schönes bleibt. :)
Sind wir hier alle etwa zu anspruchsvoll?

Die früheren Werke, die von Internetradiofan exemplarisch genannt wurden, gefallen mir persönlich auch besser, da ist eine gute Portion Jazz-Funk drin, wogegen sie später auf den damals angesagten Sound (heute als typischer 80s-Sound bezeichnet) umgeschwenkt sind.
Genauso bei Kool & The Gang: Wenn von denen etwas im Radio gespielt wird, dann meistens solche Schrottnummern wie "Fresh", "Get Down On It" oder "Celebration". Auch diese Band hat, genau wie Level 42, in den Achtzigern einen grundlegenden Wandel vollzogen: Weg vom Jazz und Funk, hin zum Pop; - und damit kamen dann auch die Mega-Erfolge. Meines Erachtens weitaus interessantere und rhythmisch kreativere Werke wie bspw. "Higher Plane" (das es immerhin 1974 auf Platz 37 der Billboard-Charts geschafft hatte), "North, East, South, West" (1972) oder ein Meisterwerk wie "Summer Madness" (1974) werden dagegen überhaupt nicht gebracht.
Von Chaka Khan, um ein weiteres Beispiel zu nennen, hört man auch immer nur "I Feel For You"; niemals dagegen "You Got The Love" (1974) oder gar "Everybody Has An Aura" (1975). :(
 
Zuletzt bearbeitet:
Wo sollen sie denn hinschalten, wenn alle das Gleiche dudeln? - Bleibt doch nur noch als Alternative, was uns die jüngere Generation derzeit vormacht: Den MP3-Player anstelle des Radios zu verwenden.
Sind wir hier alle etwa zu anspruchsvoll?...

Ganz sicher. Wiir sind keine typischen Radiohörer.
Eher das "Persil" bei den herkömmlichen Waschmitteln. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz sicher. Wiir sind keine typischen Radiohörer.
Eher das "Persil" bei den herkömmlichen Waschmitteln. :)
...und letztlich zählt nur das, was Quote und damit Kohle bringt.
Zum Glück scheint diese Rechnung nicht immer aufzugehen: Es deutet alles darauf hin, dass der Rundfunk in den kommenden 10 bis 20 Jahren in der Marginalität versinken wird. Das schreibe ich nicht zuletzt mit Blick auf die heutige Jugend, für die das Smartphone zu einem ständigen musikalischen Begleiter geworden ist.
 
...und letztlich zählt nur das, was Quote und damit Kohle bringt.
Zum Glück scheint diese Rechnung nicht immer aufzugehen: Es deutet alles darauf hin, dass der Rundfunk in den kommenden 10 bis 20 Jahren in der Marginalität versinken wird. Das schreibe ich nicht zuletzt mit Blick auf die heutige Jugend, für die das Smartphone zu einem ständigen musikalischen Begleiter geworden ist.

Da ist was dran.
 
Das Format ist der Dreh- und Angelpunkt. Dass Avicii inzwischen auf jedem Sender läuft, ist ein Beispiel für die Misere: Es wird nicht nach Format gearbeitet, sondern nach absoluten Beliebheitswerten. Dabei wäre bei WDR 2 ein Heart of Stone von Jonathan Jeremiah besser aufgehoben als ein Wake Me Up von Avicii. Ich könnte wetten, dass bei ersterem weniger Leute abschalten, obwohl unbekannt, als bei letzterem Formatausreißer, auch wenn vielleicht 55 Prozent den Song klasse finden. 35 Prozent schalten ab.

In New York gibt es einen leistungsstarken Country-Ballungsraumsender, der fast nur die Top-40 rauf und runter dudelt. Man kann den Sender keine 20 Minuten ertragen, trotzdem hat er viele junge Hörer, die immer wieder kurz reinhören und dem Konzept recht geben, zumal er die Downloadzahlen pusht und Platten wie Künstler promotet. Die für NYC typischen AC- und Urban-Weichspülsender haben große Rotationen, schwelgen in Erinnerungen an bessere Zeiten und werden von einer älteren Zielgruppe relativ lang gehört, sind aber fast zur Gänze von den stark rückläufigen Werbeeinnahmen abhängig. Will ich als FM-Musikradioanbieter noch möglichst lange bestehen, muss ich moderne Genres bedienen, egal ob in Gestalt von Pop-CHR-, Hip-Hop-, Country-, Rock-, Latin- oder Hot-AC-Stationen; im Falle von NYC sind weder die Quoten der Mainstream-Pop- noch die der Country- oder Hip-Hop-Dudler besonders beeindruckend, aber sie werden von vielen potentiellen Musikkonsumenten regelmäßig eingeschaltet. That's it. In US-Radiomärkten mit anderer Demographie sind sowohl die Formatzuschnitte als auch die Marktanteile wieder völlig anders gelagert.

Musikpromotion ist auch das Anliegenn der deutschen Hitdudler und deren verkaufsfördernder Minirotation; aber leider interessiert sich niemand mehr für Einheitsbrei auf 20 Frequenzen und schon deshalb ist das Geschäftsmodell marktwirtschaftlich betrachtet unbrauchbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
...und letztlich zählt nur das, was Quote und damit Kohle bringt.
Zum Glück scheint diese Rechnung nicht immer aufzugehen: Es deutet alles darauf hin, dass der Rundfunk in den kommenden 10 bis 20 Jahren in der Marginalität versinken wird. Das schreibe ich nicht zuletzt mit Blick auf die heutige Jugend, für die das Smartphone zu einem ständigen musikalischen Begleiter geworden ist.

Vollkommen richtig erkannt. Die heutige Jugend hört immer weniger Radio. Sie stellen sich auf ihren Smartphones lieber ihr eigenes "Programm" zusammen - ohne dümmliches Drumherum, das heute in etwa so interessant ist, wie eine Laufmasche im Rheumastrumpf. Und die Sender merken einfach nicht, dass sie sich da schon seit geraumer Zeit selbst ins Abseits schießen.

Appropos "Quote" und "Kohle": Ich finde es immer wieder total witzig, wie die - vor allem privaten - Radio- und TV-Sender der Konsumgüterindustrie und ihren analen Anhängsel aus der Werbeindustrie immer wieder mit unrealistischen Zahlen erfolgreich etwas vormachen und die darauf wiederum seit Jahrzehnten auf diese Quotentrickserei reinfallen: Es heißt ja "Einschaltquoten", womit gesagt wird, dass es diesen Damen und Herren eigentlich am Allerwertesten vorbei geht, ob "da wer zusieht oder zuhört" - sonst hieße es ja "Zuschauer- oder Zuhörerquoten". Einschalten und vergessen - das geht eigentlich am Besten mit der allseits bekannten bedeutungslosen Berieselung.

Man könnte vermuten, dass für die - speziell privaten, die ÖR tun nur so, weil sie unbedingt völlig nutzlos "dazu" gehören wollen - Radio- und TV-Sender deshalb nur eines wichtig zu sein scheint, nämlich dass "die Kisten laufen und eingeschaltet" sind. Ob da einer zuhört oder zusieht - scheißegal. Im Grunde bedauerlich - aber auch bezeichnend - für eine Branche, die versucht, ihre - ob nun sinnvoll und effektiv oder nicht sei dahin gestellt - "Konsumbotschaften" in die Köpfe der Kunden ihrer "zahlenden Klientel" zu hämmern. Wenn so schon keiner zuhört - warum sollte man denn ausgerechnet bei der "Werbung" hellhörig werden?

Noch einen werbefreien Abend
wünscht der WelfenLöwe
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Man könnte vermuten, dass für die - speziell privaten, die ÖR tun nur so, weil sie unbedingt völlig nutzlos "dazu" gehören wollen - Radio- und TV-Sender deshalb nur eines wichtig zu sein scheint, nämlich dass "die Kisten laufen und eingeschaltet" sind. Ob da einer zuhört oder zusieht - scheißegal.

Das könnte man nicht nur vermuten - das IST so, denn nur über möglichst hohe Einschaltquoten (alleine das Wort "Einschalt" darin sagt doch schon alles) können die Werbeflächen an den Mann gebracht werden.

Alleine schon die ausgewiesenen Zahlen, daß mehr als drei Stunden pro Tag das Radio eingeschaltet ist, zeigt doch, daß niemand mehr ernsthaft zuhört. Wirklich wahrgenommen werden von diesen drei Stunden vielleicht noch drei Minuten, wenn überhaupt. Aber Hauptsache, man kann mit "mehr als 180 Minuten Einschaltdauer pro Tag" hausieren gehen.
 
"Gehört" (als Moderator-? bzw als Bekannter) vielleicht - aber weiß sie auch noch, über was du (als Moderator-?) geredet hast? Von einer Person auf die Gesamtmenge der Zuhörerschaft zu schließen, ist auch nicht ganz ungewagt und bringt mich unweigerlich zum nächsten Punkt:

Du schreibst zuviel.

Meine Nachbarin hat mich am Namen und / oder meiner Stimme erkannt. Ist doch wurschtegal, was ich geredet habe.

Als ob Zeitungsleser den ganzen Kram, den sie täglich lesen, wirklich verinnerlichen.
 
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