Radio verliert an Bedeutung

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Stellt euch vor, es würde KEIN Radio mehr gesendet.
Ob ich dann mehr vermissen würde als jetzt, wage ich zu bezweifeln, denn schon heute fehlt es an guten Programmen. Auf den Dudelfunk kann ich gut und gerne verzichten; den könnte man meinetwegen auch abschalten. Dass es dagegen seit gut 15 Jahren keine anspruchsvolleren Unterhaltungswellen mehr gibt, finde ich bedauerlich.
 
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Das, was unsereins als anspruchsvolle Unterhaltung erachtet, muss man sich bei uns eben auf mehreren Sendern "zusammenklauben". Ich mache das im Allgemeinen so: Jazz von WDR 3 und (selten) vom DLF, Features vom DLF und von WDR 5, dazu die Wissenschaftsmagazine, auch vom DLF und von WDR 5. Dazu die mich interessierenden Spezialsendungen auf WDR 4 (Country Bar, Alsmann, OCS, Schatzkiste, Beatclub, Swing easy), WRTL von RTL France (eine auch schon öfter angeführte Countrysendung, drei Stunden lang - in diesem Genre neben dem ACC das beste, was ich kenne - gibt´s sogar auf Langwelle!) und neuerdings - kürzlich im Urlaub kennengelernt - via Podcast die Sendung "Breitengrad" auf Bayern 2. Und nicht zu vergessen die Classics von WDR 2, immer noch ein regelmäßiger Einschalttermin. Und dann noch hin und wieder das "Zeitzeichen", wenn mich das Thema interessiert. Ach ja: Dazu kommen noch die an anderer Stelle erwähnten deutschsprachigen Auslandsprogramme, wobei ich eigentlich nur das aus Rumänien noch regelmäßig höre, und das ein oder andere Medienmagazin (hier vor allem "World of Radio" von Glenn Hauser und das DX-Programm der Andenstimme). Das alles entweder mittels MP3-Player aufgenommen (sofern auf UKW verfügbar) und mittels Audacity zurechtgeschnitten, als Podcast heruntergeladen, auf der Webseite des jeweiligen Senders nachgehört und per Software mitgeschnitten oder (seltener) live gehört - fertig ist mein ganz persönliches "anspruchsvolles" Radioprogramm.

Manchmal packt es mich aber, und ich will einfach nur "geile Mucke" hören - dann muss es halt doch mal ein Internet - Spartensender (z.B. Popstop Radio oder Laut FM´s "All Time Best") sein. Oder ich höre eben VRT Radio 2, da fühle ich mich noch immer gut aufgehoben.

Fazit: Solange es gutes Radio gibt (das definiert ohnehin jeder anders), wird es auch seine Bedeutung nicht verlieren. Es wird aber zunehmend schwieriger, für sich selbst die persönlichen "Perlen" herauszufischen. Und genau dafür ist ein Forum wie dieses hier optimal!
 
Hihi @westsound
Deine Bastelarbeiten erinnern mich an meine Tätigkeit, mir jede Woche aus den Podcast von "Deutschland heute", "Europa heute" und meinem doch sehr verschrobenen Musikgeschmack eine Playlist für den USB-Stick im Auto zu basteln...
 
So ähnlich läuft es auch bei mir, Radio = Playlist auf dem USB-Stick.
Audacity habe ich aber gleich nach der ersten Verwendung wieder entsorgt, für reinen Schnitt ist das Programm viel zu aufgebläht. Zum Zurechtschnibbeln empfehle ich mp3DirectCut, da muss nicht vorher importiert und hinterher wieder exportiert werden. Man kann sofort loslegen mit dem Schnitt. Sekundensache!
 
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Tastaturkürzel für mp3DirectCut-Schneiderei:
B = Anfangsmarkierung setzen (Beginn)
N = Endmarkierung setzen (Ende)
(alles zwischen B und N wird farblich markiert)
ENTF = alles farblich markierte entfernen
STRG+W = komplett speichern (alles was noch übrig geblieben ist nach Entfernung der unerwünschten Teile)
STRG+E = speichert den einen farblich markierten Bereich

Das Programm kann noch mehr (Blenden, Normalisieren, Abspielen, schneller Abspielen, Aufnehmen) und ist sowohl über Tastaturkürzel, als auch über Maus und Buttons bedienbar.
 
Hallo!

Freitag, 7.11.2014

Wie in jeder Woche, steht am Freitag ein "Grillfahrzeug" einer bekannten Firma vor dem REWE-Markt in Ihringen. Und wie fast an jedem Freitag, komme auch ich dort hin und labere etwa eine Stunde lang "dummes Zeug". Moment!

Hey, ich "rette" auch schonmal die Welt´, wenn es wirklich sein muß!
http://www.radioforen.de/index.php?threads/swr1-hitparade-2011.33660/page-9#post-568783

Schade. Die "Top-Programmierer" dieser Forensoftware haben es einfach nicht geschafft, die Audioschnipsel von damals ins "neue Forum" zu "migrieren". Ich würde mich dafür schämen!

Erstmal egal - mein Archiv ist noch da. Audio unten.


Ein "junger Kerl" kommt an den Grillwagen - mit Kopfhörern auf dem Kopf. Aber was sehe ich denn da? Das kleine "b"...

Dann ging alles sehr schnell:

"Dr. Beats? Darf ich mal hören?"

"Natürlich."

"Hörst du Radio?"

"Nee!"

"Ich hör nix. Mach doch mal lauter.."

Er stellt sein Smartphone lauter....

"Was? Mehr "Bums" kommt da nicht?"
(Im Kopfhörer lief ein "House"-Titel langsam an: "Bumm Bumm Bumm". Viel mehr konnte ich nicht hören.)

"Na ja - für "halboffen" klingen die nicht schlecht. Ich mag mehr "geschlossene" Kopfhörer."

"Ich hab aber auch nur 100 Euro dafür bezahlt!"

"Das meine ich nicht..."

Die Story geht natürlich noch etwas weiter. Ich rede von den geschlossenen "DT-770" und er besucht dann auch gleich den "Cyberstore", nachdem ich ihm den Firmennamen buchstabiert habe...

Wir haben uns ganz locker über Kopfhörer und die Unterschiede unterhalten. Alles ganz easy!


Fazit: Wieder ein junger Mensch, der zwar Musik, aber kein Radio hört. Ich kann hier nichts anderes erzählen!
 

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  • der_zwerg_rettet_die_welt.mp3
    2 MB · Aufrufe: 9
Einer Studie der Kittekat-Akademie zufolge (Achtung, erfunden!) hören Hauskatzen, die in Wohnungen gehalten werden, zu 75 Prozent regelmäßig Radio.
- Genau! Weil es nämlich sowieso jeden Tag läuft! Wer sich in der Wohnung aufhält kann gar nicht nicht-hören.

Was entnehmen wir also dieser Studie? Sie besagt, dass das Radio läuft. Glaubt jemand, dass es sich mit den Menschen anders verhält als mit den Katzen?

Und weil die Dudelchefs auch erfundenen Kittekatstudien blindlings glauben, wenn sie nur teuer genug sind, läuft tagtäglich Katzenmusik. :)
 
Und weil die Dudelchefs auch erfundenen Kittekatstudien blindlings glauben, wenn sie nur teuer genug sind, läuft tagtäglich Katzenmusik. :)
Im Hinblick auf UKW (und vielerorts auch auf DAB) mag das stimmen. Im Internet trifft dies ebenfalls bei gefühlten 90% aller reinen Webradios zu. Bei den restlichen 10% wird es dagegen interessant.
Seit ein paar Wochen höre ich regelmäßig diesen Stream und bin hellauf begeistert: http://shoutcast.unitedradio.it:1105/listen.pls
Gutes Radio gibt es auch heute noch; - man muss halt nur einen gewissen Aufwand betreiben, um in den Genuss derartiger Programme zu gelangen.

Unlängst sagte mir jemand sinngemäß: "Webradio ist doch viel zu kompliziert! Wenn ich allein daran denke, wie lange es dauert, bis ein Smartphone hochgefahren ist und ich die entsprechende App über den viel zu kleinen Touchscreen gestartet habe. Dann sind das ja auch noch alles reine Musikstreams ohne Moderation. Außerdem muss ich mich vorab durch so blöde Verzeichnisse quälen, wo ich lauter Stationen finde, die mich nicht ansprechen. Nee, da bleibe ich doch lieber bei UKW."

Da frage ich mich: War es denn früher wirklich einfacher?
- Wer nicht gerade im Raum Aachen, am Niederrhein oder in Südwestdeutschland gelebt hat, war gezwungen, Geld und Arbeit zu investieren, um in den Genuss von Alternativen zum Schnarchfunk der Öffis zu gelangen. Das ging so weit, dass man, um einen halbwegs störungsfreien Empfang zu haben, sich sogar eine drehbare Yagi aufs Dach gesetzt hatte. Hin und wieder bedurfte es eines zur damaligen Zeit recht teuren Grundig Satellit, da die konventionellen Tuner zu schlechte Empfangseigenschaften aufwiesen.
Dagegen ist die Bedienung eines Smartphones geradezu easy und noch dazu preiwerter, selbst wenn man die Kosten für mobiles Internet mit einrechnet, sofern man auch mobil seinen Lieblingssender hören möchte, was früher im Autoradio aufgrund der häufig viel zu geringen Pegel und der schlechten Qualität der Geräte (DSP und Sharx waren Zukunftsmusik) ebenfalls ein Problem darstellte.

Unhaltbar finde ich auch das Argument, MP3s und HE-AAC-Programme klängen schlecht.
Wie klangen denn damals SR1 Europawelle oder RTL Radio auf 1422 bzw. 1440 kHz Mittelwelle? - Mono, mit Fading und Kratzen!
Dagegen ist ein AAC+-Stream von Youmuze.FM mit 56 kbit/s geradezu ein Genuss.
 
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Stimmt alles. Aber im Gegensatz zu heute war Musik zu SR1 Europawelle- und Radio Luxemburg-Zeiten ein rares Gut. Da wurde manch Aufwand betrieben, um musikalisch auf dem Laufenden zu sein, zu bleiben. Unter 18-Jährige Jugendliche gingen sogar für zwei kurze Stunden ins Tanzcafé, in die Discothek, um kollektiv zwei Stunden Musik am Stück zu hören. Heute ist das umfassende Interesse an Hits, an Künstlern, an Karrieren stark gesunken. Das Radio hat verlernt, Hörer an neue Künstler und Musik heranzuführen und sie dafür zu begeistern. Die daraus resultierende, immer größer werdender Gleichgültigkeit gegenüber neuer Popularmusik trifft aber nicht nur die Künstler, sondern das Radio gleich mit.
 
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