Radio vor und nach Privatradiozulassung

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AW: Radio vor und nach Privatradiozulassung

Sassa schrieb:
Beispiel, wenn auch ein krasses: Welle 1 macht ein Teeny-Kids-Radio. In der Schulzeit am vormittag, erreiche ich diese doch nicht. Würde ich nicht in Summe mehr Hörer erreichen, wenn ich z. B. 2 Stunden am Vormittag da eine
Musik für Erwachsene spiele, die nicht in der Schule sitzen müssen.

also bei uns ist damals in der schule in der pause in vielen klassenzimmern das radio gelaufen. wir hätten uns damals über einen sender wie welle 1 sicher gefreut.
ausserdem bin ich mir sicher, dass welle 1 genug hörer hat, die das alter der schulpflicht längst überschritten haben.
 
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Genau das macht Ö3. Und hat damit Erfolg. Die Musikrichtung variiert am Tag.

@ Kurt Woloch

Danke für die sehr ausführliche Aufstellung.
 
AW: Radio vor und nach Privatradiozulassung

@ listener no 4

Das mit der Welle war doch nur ein Beispiel. OK, dann fomuliere ich das mal anders:

Könnte es nicht sein, daß eine Formatänderung/Formatergänzung/Formatbruch zu einer ganz bestimmten Zeit nicht mehr Hörer bringen könnte in der Summe einer Woche ?

Auch wenn mal Stammhörer wegschalten, könnte es nicht sein, daß man trotzdem Zuwächse hat, weil man statt der überversorgten Zielgruppe, mal eine unterversorgte Hörerschicht gewinnt ?

Hat man mal analysiert, WANN vielleicht eine Überversorgugn im Äther ist und wann eine Lücke.
Noch ein Beispiel: Am Samstag abend gibts 5 Sender mit Mainstream, aber in keinem einzigen Programm ist Country. Ja, warum macht dann nicht ein Einziger mal Country und hat vielleicht gerade zu diesem Zeitpunkt mehr Countryfans als seine sonstigen Stammhörer ?

Natürlich nur, wenn gut positioniert ist WANN was ist !

Wird denn wirklich nie untersucht, ob mal ein Formatbruch vielleicht mehr Hörer hätte, als stur immer dasselbe ?
 
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@ Kurt: Im Prinzip ganz gut, nur ein wirklich sehr wichtiger Faktor fehlt leider völlig: Werbung. Die ist für mich Umschaltimpuls Nummer Eins! Gerade im ö3-Wecker sehr penetrant und lang.
Leider zeichnet sich österreichische Radiowerbung überhaupt durch lautes, nerviges Gekreische aus. Ist z.B. in D, GB oder den USA ganz anders.
 
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OK, Werbung. Habe ich auch aufgezeichnet, nur die Zahlen waren so komisch (wegen dem Sommerloch), daß ich sie als "nicht typisch" verworfen habe.

88,6: Insgesamt 284 Sekunden Werbung in einer Stunde, aufgeteilt auf 2 Werbeblöcke zu je ca. 90 Sekunden und ein 88,6-Schaufenster - und auch die Verkehrsinfo wurde von einer Firma gesponsert, wobei der Sponsortext vorn und hinten länger dauerte als die eigentliche Verkehrsinfo.

Radio Wien: 25 Sekunden Veranstaltungsinformation (die man eventuell als Werbung werten könnte) und 21 Sekunden reguläre Werbung (nur 1 Werbespot!)

Radio Arabella: 91 Sekunden Werbung, aufgeteilt auf 2 Werbeblocks, von denen einer wiederum durch einen Hinweis auf eine Radio-Arabella-Aktion in der Mitte durchbrochen wurde.

Radio Niederösterreich: 1 Werbeblock, Länge 37 Sekunden.

Ö3: 148 Sekunden Werbung, aufgeteilt in einen kurzen und einen langen (über 2 Minuten) Werbeblock.

Antenne Wien: 283 Sekunden Werbung, aufgeteilt in einen langen (214 Sekunden) und einen kurzen Werbeblock.

FM4: war in der von mir untersuchten Stunde werbefrei.

Kronehit: 323 Sekunden Werbung, aufgeteilt in 2 ca. gleich lange Werbeblocks, von denen einer zwei mal durch einen Claim und einen Hinweis auf die Kronehit-Homepage unterbrochen wird - die Werbung für die Kronehit 80er-Compilation habe ich hier auch als Werbung mitgezählt.

NRJ: 270 Sekunden Werbung, eingeteilt in 4 unterschiedlich lange Werbeblöcke. Der längste davon war 147 Sekunden lang.

Radio Stephansdom: 42 Sekunden Werbung für ein Bankhaus und ein Klassikfestival - hier folgte auf den 1. Spot die Titelansage des nächsten Stücks und dann der 2. Spot.

Die Programme von Ö1 und Orange 94,0 wurden nicht untersucht, da sie zu differenziert sind, als daß man eine Stunde als repräsentativ herausgreifen könnte. Radio Burgenland ist bei mir zu schlecht empfangbar, um vernünftig ausgewertet werden zu können.
 
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Grias eich, nach längerer Zeit,
ich habe dieses auch schon einmal dem Andimik geschrieben, ich war letztens wieder mal in Lienz und da kann man recht gut www.radio2000.it empfangen. (Ab und zu hört man sie schon ab Berg im Drautal). Das ist ein Radio, daß sich anhört wie Valcanale in seinen besten Zeiten, absolut konträr zu allem, was man hier glaubt wie Radio sein müßte.
Und der Witz an der Sache ist, die haben Werbung von Firmen (meißtens Klein und mittlere Betriebe) in einer Größenordung, daß so mancher Werbechef beim Radio vor Neid erblaßen würde. Die Werbung meißtens Marke Eigenbau, mit zwei, drei verschieden Sprechern die auch noch beim Radio moderieren. Und es funktioniert anscheinend. Man sieht wieder, es geht auch anders!!

Weiters glaube ich das viele Moderatoren einfach kein Gefühl für den Hörer haben, was durch Voicetracking noch erschwert wird. Es fehlt einfach an Nähe. In der Nacht gibts doch nichts schöneres wenn man weiß, da sitzt wirklich einer, den kann ich anrufen und vielleicht auch meine Sorgen los werden. Ich muß beim Moderieren das Gefühl rüber bringen, das ich das was ich tue, mit ganzem Herzen und mit Liebe mache, das merken sich die Hörer.

Und viele Moderatoren haben auch nicht mehr den Bezug zu Musik, wie es zum Beispiel ein Günther Schifter hatte.

Und zum Drittens läßt bei fast allen Radios, zumindest in Kärnten der regionale Anteil an Werbung gewaltig zu wünschen übrig. Selbst beim vielgepriesenen Radio Osttirol ( das war zu Zeiten von Herrn Possenig noch anders) Wo bleiben da die kleinen Betriebe??? Die fallen durch den Rost, wahrscheinlich weil sie sich keine Werbung leisten können. In den USA z.B. ist das komplett anders.
Und ansonsten kann ich Denise nur vollkommen zustimmen.
 
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So ganz kann man das leider nicht auf österreichische Verhältnisse umlegen:

Ich kenn Radio 2000 leider nicht, aber sollte es die Nachrichten selbst machen (wenn auch nur Meldungen), dann gäbe es den Sender in der Form in Ö nicht, denn die Nachrichtensprecher dürfen bei uns keine Werbung sprechen.

c) In der Werbung dürfen keine Personen auftreten, die regelmäßig Nachrichtensendungen und Sendungen zum politischen Zeitgeschehen vorstellen.

Jedenfalls wird bei Kronehit die Werbung (auch wenn sie mit K nix zu tun hat) zum lokalen Anteil einberechnet. Das sagt schon alles.
 
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andimik schrieb:
Zum schlechten. Die Beliebtheit und Qualität der Sender aus dem Kanaltal konnte keiner erreichen.

So viel englischsprachiges hat es früher nicht gegeben.
:confused:

LIeber andimik,
du ein ewig gestriger, zählt bei dir nix von heute nur die alten hadern?? wie meine oma, die schwärmt auch immer von den guten alten zeiten..und an die kommt niemand ran...
 
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Hör mal tragana !

Ich bin auch erst 20 und habe selbst die Kärntner Privatsender nicht gehört, die aus dem Kanaltal gesendet haben. Aber allein aus Erzählungen, aus Kassetten, die meine Verwandten in Kärnten davon immer noch anhören, MÜSSEN das hervorragend beliebte Sender gewesen sein !

Das ist ganz einfach eine objekive Feststellung durch FAKTEN !
Möchte wissen, wer den heutigen Sendern, wie etwa Kronheit z.B., so lange nachweinen würde !
 
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@ Denise

Meine Schwester hat einen Kärntner geheiratet und der ist zu ihr hier nach
Niederösterreich gezogen und der hat noch immer mehrere Kassetten von Radio UNO in seinem Auto herumliegen und hört diese auch immer noch an.

( Er hat mir erzählt, er hat in Greifenburg-Oberkärnten gewohnt und da hat er Radio Uno kaum empfangen können und deshalb hat er in seiner Arbeit in Spittal/Drau immer den Kassettenrecorder mitlaufen lassen, damit er beim Heimfahren und daheim auch etwas von diesem Sender hat. Und heute ist er froh, daß er das damals gemacht hat.)

Ich kenne dagegen keinen, der irgendwelche Mitschnitte von heutigen Radiosendern macht und die auch noch anhört !

Sassa aus ST. Pölten
 
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Ich meinte heutige PRIVATradiosender von denen hier die Rede ist.
 
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hier geht's darum ob radio (generell) nach der privatradiozulassung besser oder schlechter geworden ist.
ich wollte mit meinem beispiel zeigen, dass es in teilbereichen besser geworden ist.
 
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tragana schrieb:
du ein ewig gestriger
So extrem bin ich nicht. Mag sein, dass ich hier im Forum mit meinem Musikgeschmack aus der Rolle tanze, aber repräsentiere mit hoher Wahrscheinlichkeit einen durchschnittlichen Kärntner Radiohörer.

Auch ich habe noch Kassetten mit Radio Uno rumliegen, das war immer ganz toll, man hat auf eine 90er oder 100er die ganze Sendung praktisch ohne Werbung aufgenommen, weil erst um 10 vor die Werbung kam (in einem Block mit leichter Musik).
 
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Ernie schrieb:
Der ORF hätte noch viele Einsparungsmöglichkeiten !
...
Ergebnis:

1) Der ORF ist/bleibt bei den Hörern klare Nummer Eins, müßte dafür im Gegenzug aber ohne Gebühr bis auf Ö3 ALLE Programm einstellen!

Nur vom Radio aus gesehen: Alle ORF Radios zusammen finanzieren sich nur zu 50% aus Gebühren. Da die Radiogebühren ohnehin marginal sind im Vergleich zu den TV-Gebühren, würde bei Radiogebühren-Abschaffung die Einstellung von Ö1 und FM4 und 2 der kleinsten Landesstudios reichen.
D.h. allein aus den bisherigen Werbeeinnahmen könnte man ein Ö3 und ein Ö2 Programm im bisherigen Umfang betreiben. Vielleicht müßte man Burgenland an Wien dranhängen und Vorarlberg an Tirol bei den Ö2-Regionalradios.
Das Potential und der Vorsprung des ORF zu den Privaten ist leider noch erschrecken hoch !
Schwachsinn pur. :mad:

Außerdem geht das aus rechtlichen Gründen nicht, ein Programm einzustellen.

tragana schrieb:
wie meine oma, die schwärmt auch immer von den guten alten zeiten..und an die kommt niemand ran...
Dann erklär mir, warum man Radio Uno wiederbelebt hat (wenn auch nur via Kabel und Internet)!

Dann versuch, das auf ein derzeitiges öst. Privatradio umzulegen!

Beispiel: Alle Antennen werden morgen eingestellt, aufgrund massenhafter Anfragen und Bitten entscheidet man sich im Jahr 2007, die Sender im Internet weiterzuführen.
 
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Geniale, da sehr tiefschürfernde Diskussion zur Krise des deutschsprachigen Radios. Alle Achtung, mit den Teilnehmern des bundesdeutschen Teils dieses Forums ist sowas nicht möglich. Grüsse aus Köln!
 
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ich kenn auch jede menge die jede einzelne stunde bei radio arabella aufzeichnen.

.. und "andimik" du brauchst mir die Vorteile von Radio UNO nicht so anzupreisen, ich war im gegensatz zu dir da dabei und ich kenn die internen strukturen sehr gut und nicht nur den output...

ich weiss das radio uno einzigartig war.. war immerhin jahrelang mitglied.
aber woher nimmst du deine umfassende fachliche kompetenz.. vom zuhören??
 
AW: Radio vor und nach Privatradiozulassung

Einem Hörer bleiben (Gott sei Dank) interne Strukturen innerhalb der Sender meist verborgen (sie hören es vielleicht an neuen Ansagern oder wundern sich, wenn jemand nicht mehr moderiert).

@ tragana

Leider kenn ich "nur" ein paar Moderatoren aus der damaligen Szene, ich war damals nur (eifriger) Hörer.

@ Tom2000

Danke für dein Posting. Aber es dürfte mit dem Deutschsprachigen wieder etwas aufwärts gehen, wenn Radio Arabella eine bundesweite Zulassung bekommt (siehe anderer Thread).
 
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