Es lassen sich noch weitere, interessante Informationen zu Radio50plus in Internet finden.
So schrieb die Zeitung
Neues Deutschland am 22. Dezember 1992:
Ein Rundfunkprogramm für Menschen über 50 ist geplant. 20 Radio-Enthusiasten arbeiten seit knapp einem Jahr an der Feinkonzeption. Ein sendefertiges Studio entstand in Hessenwinkel, Werbekontakte wurden geknüpft, erste Sendungen produziert. Investitionen von insgesamt 12 Millionen DM.
Woher dieses Geld kommt, läßt sich der designierte Programmdirektor und treibende Kern des „Radio 50 Plus i.G.“, Peter Bosse, nur ungern entlocken. Auch über Reaktionen der Werbekunden auf das künftige Programm hüllt sich der ehemalige Moderator des Berliner Rundfunks in eisiges Schweigen.
„Ich weiß, was ich tue“, ist alles, was man von ihm erfahren kann. Bosses Sendekonzept ist simpel:
Frühmagazin, Konzerte in der Mittagszeit und Nachmittagsprogramm mit starker Hörerbeteiligung. Abends soll es „Spezialprogramme“ wie Literaturlesungen, Romane, Hörspiele oder auch „heitere Klassik“ geben. Anschließend noch mal Hörer-Diskussionen über Themen, die „anregen, aber nicht aufregen“ Schließlich sollen die älteren Hörer danach noch schlafen können. Auch politisch soll es nicht ganz
so heiß hergehen: „Wir sind kein rechter und kein linker Sender, wir sind ein guter Sender.“
In den Äther gehen wollen Bosse und seine Crew ein Vierteljahr nach Frequenzzuteilung. Nach einer positiven Entscheidung des Medienrates sollen auch Arbeitsverträge für rund 60 Mitarbeiter abgeschlossen werden. Bislang arbeiten sie ohne jegliche Bezahlung, ebenso wie alle Beteiligten am Unterhaltungsnachmittag in Reinickendorf. Einzig der Enthusiasmus treibt sie - und sicher der Ehrgeiz, Erster zu sein. Denn ein Seniorenradio wäre nicht nur für den Berliner Äther eine Premiere.
Martin Recke von der FU-Berlin schrieb zu Radio50plus:
Am am 7. Juni 1995 ist die angekündigte Umbenennung von Radio50plus vollzogen und sendet nun als Spreeradio. Im Zuge einer Programmreform sollen nun deutlich jüngere Hörer angesprochen werden. Bislang erreichte der Sender nach Angaben seines Geschäftsführers Stephan Schwenk seine Hörer vor allem in der Altersgruppe der 65- bis 70jährigen. Vor allem die Werbewirtschaft nehme Spartensender wie Spreeradio bislang noch nicht ernst, hieß es bei einer Pressekonferenz am 7. Juni. Programmdirektor Peter Bosse kündigte an, daß künftig auch die Hits der 70er, 80er und 90er Jahre ins Programm einfließen sollen.
Und die
Berliner Morgenpost berichtete am 25. September 2002 über Hörerschwund und dem Aus von Spreeradio, da der Sender zuvor eine Insolvenz angemeldet hatte. Wie es mit dem Sender weiterging ist uns allgemein bekannt. So weit dieser kleine Pressespiegel am Samstagmorgen.
Abschließend noch ein Chat mit einem Radioredakteur aus dem Berliner Kulturbetrieb, dass die
TAZ letztes Jahr zum Tod von Peter Bosse veröffentliche.