radioeins soll auf den Prüfstand

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AW: radioeins soll auf den Prüfstand

Ich habe mir diese Woche mal die Morgensendung dieses Radiosenders angehört und muß sagen, diese Sendung hat mir gut gefallen:

Die Interviewsparthner sind recht abwechselungsreich und auch die einzelnen Kategorien sagen mir durchaus zu. Die Doppelmoderation fällt hier nicht so ins Gewicht,weil sie sich hier doch meistens einig sind wer die interviews führt oder zumindestens warten bis der arme Mensch geantwortet hat.

Bei der Sendung der Tag fiel mir halt schon bei den Podcasts auf,daß dort die Doppelmoderation eher nervt, vor allem weil bei Interviews der eine dem anderen immer ins Wort fällt, was es dem Interviewten es schwer macht zu folgen.

Das Medien- und Kinomagtin gefallen gut. Das ein solcher Sender, der auch einen Musikanteil so etwas finde ich gut.

Am Programmschma fällt mir positiv auf,daß die Morgensendung die ganze Woche läuft,wenn auch am Wochenende verkürzt. Was ich merkwürdig finde ist,daß es am Freitag kein Abendmagzin gibt.

Außedrem habe gefühlt keinen Titel doppelt gehört, da mögen mich die Playlisten waahrscheinlich widerlegen:)

Also meiner Meinug nach muß nicht viel geändert werden, vor allem sollte die Spezialsendungen erhalten bleiben.
 
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Radio Eins höre ich schon seit seinem Start nicht. Grund: Kein Vergleich zum Qualitätsradion von seinerzeit Radio Brandenburg. Besonders die Morgensendung mit Lutz Bertram war eine anspruchsvolle Sendung mit intelligenter und bissiger Interview-Technik . Man geteilter Meinung sein über seine (geringfügige) IM-Tätigkeit. Als Moderator war er Spitze.
Nur der DLF und bedingt auch DRadio Kultur kommen an diese Qualität heran. Hier laufen mir inzwischen zu viele Wiederholungen und die anspruchsvollen Formate in den späten Stunden oder sogar in der Nacht.
Radio Eins kann man sicherlich nicht in Gänze verurteilen, bestimmte Sendungen haben auch dort anspruchsvolle Inhalte; diese Programme halten sich leider in Grenzen (wie mir berichtet wird).
Radio Eins ist genau so ein Dudelprogramm mit Pseudohumor und statt Kabarett dumme Anmache und nichtssagende Sprüche.
 
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Oh je, Lutz Bertram...

Man geteilter Meinung sein über seine (geringfügige) IM-Tätigkeit. Als Moderator war er Spitze.
Ich fand Bertram auch cool, als ich 16 war und den Hitglobus hörte oder die Top2000D. Als er dann auch politisch brisanteres moderierte. Und ich war traurig, als der "Kontakt" abriß, weil das ostdeutsche Radioland ohne Not geteilt wurde, um Landesfürsten in ihrer Eitelkeit zu befriedigen.

Ich hatte Bertram auch einmal bei ausgeschaltetem Rotlicht erleben dürfen, am 25.5.1991 anläßlich der Hitkarawane, bei der ich einfach mal in die Nalepastraße fuhr, um einen Kuchen vorbeizubringen. Es gab etwas zu gewinnen und der Gewinn war wohl auf einem Senkelband vorgestellt worden. Dieses Band sollte abgefahren werden, lag aber in einem Büro, das verschlossen war. Bertram tickte über die Kommandoleitung dermaßen aus und jagte die anderen Mitarbeiter durch den Sender, daß mein Bertram-Bild erste kleine Kratzer bekam.

Mit der Stasi-Sache wars dann aber wirklich aus. Für mich nichtmal unbedingt primär, weil er da mitgemacht hat, sondern noch viel mehr, weil er so dreist war, in seinen Früh-Interviews auch Leute des öffentlichen Lebens knallhart zu genau diesem Thema auszuquetschen und an die Wand zu fahren. Das ist dann schon ein scharfes Stück Abspaltung - er war für mich dann nicht nur als Moderator zukünftig untragbar, sondern hatte sein bisheriges Schaffen für mich auch gepflegt entwertet. Also Schlußstrich hier...

Das wenige, was ich ansonsten von Radio Brandenburg zu hören bekam, machte mir dieses Programm aber sehr sympathisch. Es war eben kein inszenierter Lifestyle wie das Radio 1-Tagesprogramm, sondern zutiefst menschliches Radio. Wenn der Lifestyle bei Radio 1 raus ist, also abends in den Musiksendungen, fühle ich mich da auch heute noch zuhause.
 
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Ich war am Dienstag in Sachsen unterwegs und habe MDR Info gehört. Auch hier hat man sich nicht auf die Auswirkungen des Ausscheidens von Ministerpräsident Böhmer konzentriert. In dem Beitrag, den ich (mehrfach hörte) wurden Ausschnitte aus einem Streitgespräch der Spitzenkandidaten im MDR-Fernsehen eingespielt/verwendet.

Radioeins Der Tag würde ich auch nicht mit der Tagessschau vergleichen, wie es hier ein Diskutant tat. Eine „Sympathie“-Bekundung a la „Torfnasen“ in Richtung der NPD-Wähler finde ich gut. Ich glaube, es gibt durchaus Hörer, die durch so eine deutliche Ansprache zum Nachdenken angeregt werden. Radioeins Der Tag ist nicht die Tagesschau, in der Meldungen verlesen werden.

Und weil hier von Radiowaves, dessen letzten Beitrag ich sehr schön und nachvollziehbar fand, das Wort authentisch fiel: Ich bin nicht immer Wieprechts Meinung, und er hat mich manchmal auch schon mit seiner Meinung aufgeregt. Aber so einer ist mir viel lieber und kommt mir viel authentischer vor, als ein Tagesschau-Sprecher, den ich eher neutral einordne oder ein Ansager eines Hitradios, der nichts Inhaltliches dergestalt rüberbringt.
 
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Grenzwelle schrieb:
Ich meine, es ist schon klar, dass du die Linkspartei wählst,
Dann weißt du dummerweise mehr als ich. Aber schön, wenn ich zur unvoreingenommenen Pflege deiner Vorurteile beitragen konnte.

Grenzwelle schrieb:
Jetzt darf jede Partei kooperieren, koalieren oder auch opponieren, mit oder gegen wen sie will.
Das ist auffallend richtig. Dennoch ist die Nähe vor allem manches sogenannten Christdemokraten (, von den CSUlern in Bayern ganz zu schweigen,) zu vermeintlich braunen Parteien manchmal nur schwer zu übersehen. Und da man sich reihenweise in diversen Schau- und anderen Kämpfen gern parteipolitisch bekriegt (oder karikiert, kann man ja halten wie man will), finde ich den parteiübergreifenden Aufruf gegen die NPD durchaus beachtlich. Ich finde ihn übrigens ausgesprochen begrüßenswert!

Grenzwelle schrieb:
Wähler einer Partei als Torfnasen, Rote Socken oder sonstwie zu bezeichnen, geht für mich gerne in einer Satiresendung durch, nicht aber in journalistischen Beiträgen.
Da stimme ich dir dann durchaus zu, womit wir wieder beim eigentlichen Thema sind. Allerdings könnte man sich jetzt streiten, ob das wirklich Journalismus ist, was die da machen. Ich würde es oft lediglich als "Moderationsgeplänkel auf anderem Niveau" bezeichnen. Man bedient halt eine andere Zielgruppe als Arno Müller.
 
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Gut. Da können wir ansetzen. Was ist das eigentlich, was die da machen? Laut radioeins handelt es sich dabei um Infotainment. Meiner Vorstellung von Infotainment kommen "Der Tag" und "Die schöne Woche" jedenfalls deutlich näher als alles andere, was in Deutschland diese Bezeichnung beansprucht.
Das führt zu zwei weiteren Fragen: Darf Infotainment so etwas (eine nicht unerheblich große Personengruppe als Torfnasen denunzieren)? Ist es hinnehmbar, dass auf einer öffentlich-rechtlichen Welle aktuelle Informationen außerhalb der Nachrichten ausschließlich auf diese Weise vermittelt werden?
Ich beantworte beide Fragen mit ja, mit der Einschränkung, dass Wieprecht und Skuppin das ein oder andere Mal übers Ziel hinausgeschossen sind und es bei den anderen Doppelmoderationsteams oft nur noch albern zugeht, weshalb mir erstere immer noch die liebsten sind. Bitterernst bis stocksteif geführte Interviews würden nicht ins radioeins-Umfeld passen. Dafür gibt es das Inforadio. So wie es ist, finde ich es weitgehend in sich stimmig. Wenn ich ergänze, dass man das gut oder schlecht finden kann, stimmt vermutlich auch Radiowaves zu.
 
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Da stimme ich dir dann durchaus zu, womit wir wieder beim eigentlichen Thema sind. Allerdings könnte man sich jetzt streiten, ob das wirklich Journalismus ist, was die da machen. Ich würde es oft lediglich als "Moderationsgeplänkel auf anderem Niveau" bezeichnen.
Man widmet sich eben ernsten Themen des politischen Tagesgeschehens so, wie es im Rahmen eines nebenbei konsumierten auch der Unterhaltung dienenden Programms möglich ist.

Ich finde es unfair, hier radioeins ausgerechnet für den versuchten schwierigen Spagat zwischen staubtrockenem Deutschlandfunk und den allgegenwärtigen - auch öffentlich-rechtlichen - Doofdudlern zu prügeln. Genau diese Schwierigkeit zu meistern ist m.E. ureigene Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, nämlich Grundversorgung: Unterhaltung, Kultur UND Information, ohne eines der Genres ins Spartenghetto abzuschieben.
 
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Danke Grenzwelle und Steve Mütterchen. Ich lache über die sogenannten Popwellen von SWR, NDR oder HR. Schlichter, unterfordernder, biederer Schrott. Und ich kenne tatsächlich Leute, die denken, sie machen da n Qualitätsprodukt.
Bei NDR2, SWR3, HR 1 und 3 hängen größtenteils auch nur noch Studienabbrecher rum, Leute gänzlich ohne auch nur irgend eine andere Berufserfahrung außer vielleicht Promotion - und/oder Leute, die beim Privatfunk vorher schon nichts gelernt haben, außer sich ans Format zu halten. Sich dementsprechend auch gar nichts mehr trauen on-air, weil sie nie ausflippen oder Sondersendungen, Live-Übertragungen, Notsituationen fahren durften, weils auch von oben nicht gewünscht war. Gemeint ist beileibe nicht, dass Nicht-Akademiker keine guten Radiomacher sein können! Aber man erlebts doch im Alltag, dass der Wissenshorizont einfach kleiner ist und damit auch die Bereitschaft, sich mit anderen Themen als denen, die bei infolive.de abgeschrieben werden, auseinanderzusetzen oder sich einzuarbeiten.
Nicht mal ne Beleidigung, nur ne Tatsache. Ist halt so. Also was erwartet ihr.

Radio Eins ist da doch noch sehr anders und vor allem lernt man beim Zuhören was. Auf Idiotierubriken wie "NDR2 Stimmts?" dagegen verzichte ich gern.
Radio Eins wirds nie allen Recht machen können und ist doch die Eiche, an der so manche Sau sich gern reibt, um ihre eigene eigentlich nicht zu rechtfertigende Phil-Collins-Abspielstation zu rechtfertigen.
.- Als Grund für den Hörerverlust vermute ich allerdings Dinge die Hendryk M. Broder - Rubrik. Warum dieser Populist so gnadenlos durchschaubare, armselige Kommentare in Telefonqualität am Morgen absondern darf...das dürfte selbst die gentrifizierten, metrosexuellen, inzwischen weitgehend unter sich lebenden (der Pöbel kann sich ja selbst Neukölln bald nicht mehr leisten und wird nach Marzahn abgeschoben) Stammhörer in Prenzlauer Berg nicht begeistern, dieses offen menschenverachtend formulierte Dummgeschwätze. Auch, wenn sie jetzt ALLE schnittige (NOT!) Outdoorjacken von Jack Wolfskin oder The North Face tragen (welche Outdoor-Abenteuer gibt es eigentlich zu bestehen? Ihr seht alle aus wie Lehrer!).
Ich will meine eigene Rubrik.
Nur Spiegel und Tagesspiegel geben Broder sonst noch ne regelmäßige Plattform, Qualitätsmedien wie FAZ oder Zeit verachten den.
 
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Ich muss mich doch manchmal wundern! Einerseits wird sich über die öde Radiowüste in Deutschland beschwert, über Moderatoren welche einen Maulkorb haben und nicht mehr als ihren Claim aufsagen dürfen bzw. Gewinnspiele im 9Live-Stile veranstalten dürfen.

Die radioeins Moderatoren und allen voran Skuppin und Wieprecht sind tatsächlich etwas überheblich und arrogant aber sie bieten doch einen gewissen Unterhaltungswert und regen wie oben genannt auch mal zum Nachdenken an.

Die Interviews bei radioeins sind meistens interessant und ausführlich. Was den Stilbruch angeht empfinde ich diesen gar nicht so drastisch wie oft angemerkt. Als ich letztens in einem Supermarkt war und dort von No-Joy berieselt wurde fielen mir dort doch weitaus größere Stilbrüche auf welche wohl inzwischen einfach unbemerkt hingenommen werden.

Ich denke hier sind die Meisten einfach mit der Musikauswahl an sich etwas unzufrieden, sagt man dem Programm hier im Forum doch allgemein nach, nur für Freaks etc. zu senden.
 
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Auf Idiotierubriken wie "NDR2 Stimmts?" dagegen verzichte ich gern.
Und wie gefällt dir die Rubrik radioeins Stimmt's? so?

Als Grund für den Hörerverlust vermute ich allerdings Dinge die Hendryk M. Broder - Rubrik. Warum dieser Populist so gnadenlos durchschaubare, armselige Kommentare in Telefonqualität am Morgen absondern darf...das dürfte selbst die [seltsames Geschreibsel] Stammhörer in Prenzlauer Berg nicht begeistern, dieses offen menschenverachtend formulierte Dummgeschwätze.
Diese Kommentare sind auch mir ein Dorn im Auge, aber bestimmt nicht der Grund dafür, dass radioeins von einer MA zur nächsten 30 Prozent seiner Hörer liegen lässt.
 
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@Steve Mütterchen. Touché. Ich bin kein Radio-Eins-Dauerhörer mehr, war ich so von 2003-2006 hauptsächlich.
Die Kommentare von Broder spiegeln halt die Tendenz wieder, die hier im Forum bei manchen Programmelementen von Radio Eins kritisiert werden. Sie sind manchmal belehrend, erziehend, besserwisserisch und muten arrogant an. Zumal Broders Hetze im linksliberalen Berlin in der von Radio Eins angepeilten Hörerschaft eher Ekel hervorrufen dürfte.

Bei Radio Eins muss gewiss mal durchgelüftet werden. Irgendwann haben sich manche Rubriken, Elemente und gbestimmt auch Moderatoren halt überholt.
Ich mache ein gutes Programm jedoch nicht an seinen Persönlichkeiten oder Sendungsnamen aus. Wann immer irgendwelche Stars gehen müssen, ist das Geschrei erstmal groß. Das hat aber nichts mit der Gesamtanmutung eines Programms an sich zu tun. Und der Anspruch von Radio Eins war und ist eben hoch und gut.

Ich konkretisiere meine Medienschelte von oben auch dahingehend, dass man es Programmen wie Radio Eins anhört, dass da eben nicht nur 24/7-Medienmacher arbeiten. Bei SWR3 und NDR2 tummeln sich die selten über 35-jährigen Medienmacher in selbstverliebten Facebook-Gruppen wie "Wir sind Nachrichtensprecher", aber die tatsächliche Substanz, die Biographie, die Qualifikation dahinter sind doch eher dünn. Und ja, ich kann das beurteilen, ich bin viel rumgekommen.
Bei Radio Eins machen anerkannte DJs einmal die Woche Sendung, arbeiten Theaterschauspieler und durchaus auch der ein oder andere mit einem naturwissenschaftlichen Hintergrund - Leute also, die mit der Realität da draußen noch in Kontakt sind, sich noch in einem anderen Berufszweig ihre Brötchen verdienen müssen oder wollen, die eine andere Herangehensweise haben. Das Programm polarisiert manchmal. Aber es lebt. Und hat doch immer noch großartigen Erfolg.

Traurig sind natürlich der Muff und der Wasserkopf - beim RBB derzeit ebenso noch eher zunehmend wie in allen Ö-R-Anstalten. Wenn neue Zwischenebenen geschaffen und Unterhaltungsbeauftragte eingestellt werden, die zwar weder in die von ihnen selbst ausgerufene Zielgruppe passen noch sich selbst der Belegschaft überzeugend darstellen können, ist das meist ein Zeichen, dass die wilden, progressiven, innovativen, rotzigen, verpeilt-sympathischen Jahre eher vorbei sind.

Aber in Niedersachsen kämpft NDR 2 gegen ffn und Hitradio Antenne und alle drei klingen wie ausm Blecheimer.
 
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Mich stören vor allem die immer langweiligeren, uninteressanteren endlosen "Servicewüsten" bei radioeins - heute z.B. die Renovierungstipps nach 12 Uhr mittags. Da brennt die Welt, und irgendein Heimwerkerpapst erklärt selbstverliebt in mehreren Teilen ausschweifend, welche Farben beim Streichen am besten decken und was für Paneelen die besten Bretter vord dem Kopf sind usw. usw.

Wenn ich sowas wirklich wissen will, informiere ich mich eben an kompetenter Stelle.

Aber dafür höre ich kein Radio.
Das regt mich nicht an, sondern auf.
Und törnt mich ab.
 
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Da brennt die Welt, und irgendein Heimwerkerpapst erklärt selbstverliebt in mehreren Teilen ausschweifend, welche Farben beim Streichen am besten decken und was für Paneelen die besten Bretter vord dem Kopf sind usw. usw.


Wenn ich so was schon lese...
 
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Radio Eins ist ein Sender,den ich mir hier in NRW wünsche.
Kein Mainstream,Moderatoren,die nicht abgerichtet wurden,
Überraschendes und Unbekanntes in der Musikauswahl.
Dafür zahle ich gerne GEZ-Gebühren(naja,gerne ist auch etwas übertrieben)
 
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Die Heimwerkertipps zu kritisieren - das ist Jammern auf höchstem Niveau.
Auf anderen Sendern muss man lange suchen, bis man überhaupt mal Inhalt bekommt. Da sollte man das halt hinnehmen, dass auch mal Themen drankommen, die einen persönlich weniger interessieren. Dafür kommt dann in der nächsten Stunde wieder was Aktuelles - während man bei anderen Sendern in der gleichen Zeit immer noch nichts Informatives gehört hat.
 
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Radiowaves, sich immer mit der Vergangenheit messen bringt es aber auch nicht. Klar waren viele Radiosender früher menschlicher aber in der jetzigen Zeit ist Radio Eins für mich am menschlichsten, um es mit Deinen Worten zu formulieren.
(aber ich hänge auch an Radio4you....)

Oh je, Lutz Bertram...

Ich fand Bertram auch cool, als ich 16 war und den Hitglobus hörte oder die Top2000D. Als er dann auch politisch brisanteres moderierte. Und ich war traurig, als der "Kontakt" abriß, weil das ostdeutsche Radioland ohne Not geteilt wurde, um Landesfürsten in ihrer Eitelkeit zu befriedigen.

Ich hatte Bertram auch einmal bei ausgeschaltetem Rotlicht erleben dürfen, am 25.5.1991 anläßlich der Hitkarawane, bei der ich einfach mal in die Nalepastraße fuhr, um einen Kuchen vorbeizubringen. Es gab etwas zu gewinnen und der Gewinn war wohl auf einem Senkelband vorgestellt worden. Dieses Band sollte abgefahren werden, lag aber in einem Büro, das verschlossen war. Bertram tickte über die Kommandoleitung dermaßen aus und jagte die anderen Mitarbeiter durch den Sender, daß mein Bertram-Bild erste kleine Kratzer bekam.

Mit der Stasi-Sache wars dann aber wirklich aus. Für mich nichtmal unbedingt primär, weil er da mitgemacht hat, sondern noch viel mehr, weil er so dreist war, in seinen Früh-Interviews auch Leute des öffentlichen Lebens knallhart zu genau diesem Thema auszuquetschen und an die Wand zu fahren. Das ist dann schon ein scharfes Stück Abspaltung - er war für mich dann nicht nur als Moderator zukünftig untragbar, sondern hatte sein bisheriges Schaffen für mich auch gepflegt entwertet. Also Schlußstrich hier...

Das wenige, was ich ansonsten von Radio Brandenburg zu hören bekam, machte mir dieses Programm aber sehr sympathisch. Es war eben kein inszenierter Lifestyle wie das Radio 1-Tagesprogramm, sondern zutiefst menschliches Radio. Wenn der Lifestyle bei Radio 1 raus ist, also abends in den Musiksendungen, fühle ich mich da auch heute noch zuhause.
 
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Mich stören vor allem die immer langweiligeren, uninteressanteren endlosen "Servicewüsten" bei radioeins - heute z.B. die Renovierungstipps nach 12 Uhr mittags.
Mich auch, mich auch. Die Themenauswahl, die Trivialität des Versendeten, die ganze Anmutung, das ist Hausfrauenradio. Aber wahrscheinlich soll es genau das sein: Hausfrauenradio auf hohem Niveau. Angenommen es wird Winter, Erkältungsviren sind im Umlauf und Gerda aus Friedrichshain, die um 12 am Herd steht, damit ihr Kleiner was Warmes zu essen hat, wenn er aus der Schule kommt, fragt sich, was sie tun kann, um sich zu schützen. rs2 verwiese sie an dieser Stelle auf die Sender-Homepage, wo man mit freundlicher Unterstützung von Emser-Nasenduschen die zehn besten Erkältungsvermeidungstipps Berlin-Brandenburgs gesammelt hat. Bei radioeins spricht zum selben Thema eben ein HNO-Arzt aus dem Bergmann-Klinikum. Weil ich der Meinung bin, dass radioeins auch für Hausfrauen senden sollte, denen Programme wie das von rs2 zu plump sind, kann ich mit diesen "Servicewüsten" leben. Die halbe Stunde kann man auch auf der 100,6 verbringen.
 
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Radio Eins ist ein Sender,den ich mir hier in NRW wünsche.
Kein Mainstream,Moderatoren,die nicht abgerichtet wurden,
Überraschendes und Unbekanntes in der Musikauswahl.
Dafür zahle ich gerne GEZ-Gebühren(naja,gerne ist auch etwas übertrieben)


Dem schließe ich mich an. Wobei das Ganze für den Versorgungsbereich des NDR gilt. Aber der WDR nähert sich ja erschreckend den NDR Dudelwellen an, WDR 5 und teilweise 1Live mal ausgenommen. Ein deutsches 3FM wäre als Alternative für eine weitere ö-r Welle auch wünschenswert.

Das wird hier nicht eintreten, denn stattdessen haben wir ja Berater, die das verhindern und ihren Wein für teures Geld verkaufen.
 
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Nänü, nun habe ich mir das gesamte Gemetzel hier ausführlich zu Gemüte geführt. Und kommentiere.Versuchshalber.
Da fällt mir sofort das Luxus-Problem der selbsternannten Hauptbetroffenen auf: In dem von mir bewohnten Teil dieses Landes herrscht der MDR, da erübrigt sich eigentlich jeglicher Kommentar, was so etwas wie der "jugendlichen" fastnochjugendlichen" oder "akademisch ausgebildeten" Peilgruppe um die Ohren gehauen wird. ...wenn'se wenigstens mal hauen würden. Ich erwische mich mit Anfang Dreissig dabei, zum Morgenkaffee halb sechs MDR INFO zu hören - gänzlich musikefrei - weil einfach alles andere, was da herausquillt, schlichtweg beleidigend unterbelichtet dahermurzt. Die Mediaplaner haben uns Mittelgeneratioren einfach aus der Planung herausgeworfen, was mir auch nach Nachfragen leicht errötend so bestätigt wurde. "ab 49" gilt. Und um mehr geht es nicht. Wir haben hier (im bundesdeutschen Vegleich) Kulturzentren erster Güte in Leipzig, Dresden, Erfurt, Halle, die trotz bescheidener Haushaltslage nur so bersten vor guter Musik, Konzertangeboten, freibekloppten Theatergruppen usw. Aber gleichzeitig eine kulturell-politisch-profilgeebnete Einöde, dass es einem graust. Der Dudelfunk ist privat-öffentlich nicht mehr unterscheidbar, was trotz der Mächtigkeit des MDR ein absolutes Armutszeugnis ist. Wenn ich ab 19.30 Uhr MDR sehen muss, schäme ich mich.

Und da wird radioeins in die warme Kantine geschoben und bedauert, dass die Kirschen im süssen Brei manchmal nur halbwarm sind.
Ich bitte Sie, ich bitte Euch! Wie anderen bedauernswerten Teilhabern zu entnehmen ist, ist das auch in grossen anderen Teilen in Nord West, Süd genauso. Ich bitte sie und Euch also noch einmal....was soll denn das?

Wenn auf MDR Jump samstag abend gefragt wird, was die Chicas und Poor Boys so tun, wenn Sie abends auf dem Klo sitzen, bevor sie sich ins Getümmel werfen... Da freue ich mich über jeden Anruf, den die radioeins-Redaktion überhaupt macht, um Infos für sich und die Hörer heranzuholen, so scheint das der Befriedigung der einfachsten Bedürfnisse des modernen Menschen entgegenzu tendieren, denn Zuhören wird hier nämlich schwieriger...mann und frau muss nämlich mitdenken.

Ich vermute mal, dass 78.90% des Geredes tagtäglich Bullenkot ist, radioeins hat dabei einfach nur eine bessere Quote von 48,34% Uninteressantem Geschwalle zu bieten...aber immerhin machen die sich inhaltlich Gedanken. Leipzig ist Medienstadt, wer dei MDR-Honks mal in absoluter Überzahl erlebt hat...weiss, dass nur eines wichtig ist: sie selbst.

Und wenn dann auch noch die Moderatoren da bei Euch in Berlin-Brandenburg ab und zu formhalber daneben liegen - um Gottes willen!- mannigmal eine eigene Meinung über die eindeutigen Torfnasen in den ländlichen Saufkaschemmen Sachsen-Anhalts äußern, (und glaubt mir, Ihr Gutmenschen da oben, die allermeisten bewußten Sachsen-Anhaltiner wissen mit solchen ironisch überspitzten Bezeichnungen sehr wohl umzugehen), auch wenn Kulturredakteurinnen fast atemlos über die nächsten unterbewerteten filmischen Nahostdramen berichten, wenn ein avantgardistisch verseuchter Kellerredakteur eine seltsam-sperrige Combo aus dem Untergrund in unser Bewusstsein loben möchte...SIE TUN ES WENIGSTENS!!!!!!

Hach, übrigens Prenzelbergfriedrichshain.pfgjdgetsgsn... Auch im "übrigen" Brandenburg" leben Menschen und Hörer, die sich das Angebot des Senders informativhalber, politisch, regional, kulturell zu gemüte führen, dieses regelmäßig tun und nicht zur hier wie selbstverständlich laufend fokussierten innenstadtöstlichen Gelangweiltbevölkerung Berlins gehören. Das ist leider sehr pauschal und demnach als Argument einfach nur zum Gähnen. Diese im Flächenstaat Brandenburg verteilten...von denen ich schaffte, einige sehr persönlich zu kennen...sind über das vergleichsweise ernstzunehmende Programm - nicht nur abends als DEM PFUND von radioeins - ziemlich glücklich. Das Radio ist in der Kombination mit der sich einigelnden, fremdelnden Brandenburgerschaft einfach nur erfrischend.
Nur weil radioeins - übrigens körperlich in Potsdam sitzend - mal wieder für eine diskursfreudiges, sattes Berlin vereinnahmt wird und wurde, sollten hier Eckpunkte der ganzen Schelte ab und zu mal überdacht werden. Berlin taugt nicht immer als geschmacklicher Dreh- und Angelpunkt. Wer sich "arroganten Moderatoren" gegenübersieht, die "selbstverliebt" die Hörerschaft verschrecken (wollen!?) der kann solche Profilneurosen doch (als ein anonymer Teil in der Menge der aufgeklärten Befindlichkeiten an den Radiogeräten da draussen) eigentlich beruhigt als menschliche Makel beiseite legen und sich selbst doch weiterhin als das eigene Maß aller Dinge betrachten. WENIGSTENS GIBTS EINE REIBUNG!

Der Gedanke ist so entlarvend wie klug, der hier irgendwo da oben mal geäußert wurde: umso ernster Du Deinen Hörer nimmst und um ihn "kämpfst" (ausserhalb des protzigen Werbe-MA-Kosmos, denn seinen Scheiss kauft der auch ohne Radio) umso anspruchsvoller erziehst du ihn mit, bietest eben neben JAMES BLUNT oder JUSTIN BIEBER mal kanadische Songwriter oder schwedisch sprechenden Holzfällerfolk an und schon wird dieser selbstbewusstere Hörer auch daran herummäkeln. Auf einem wirklich hohen Niveau.

Den Einbruch kann man sich vielleicht auch mit der Hinwendung zum abendlichen Hören der informativen Sender erklären, wann und wie und warum sollte denn tagsüber die angepeilte Zielgruppe dauerhaft neben ihren anspruchsvollen Tätigkeiten Programme mit einem hohen Informationsgehalt hören? Aber so schnell? So viele Hörer weg?
Was die MA2011 und dem orbitanten Einbruch des Senders betrifft, sind 30% unrealistisch viel. (Wird da die Internethörerschaft eigentlich mit eingerechnet?)
Ich denke mal noch weiter über die Gründe nach.....
 
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Ein deutsches 3FM wäre als Alternative für eine weitere ö-r Welle auch wünschenswert.
Sie hieße dann HMR YouJump.

Als im stationär-terrestrischen 3FM-Einzugsgebiet lebender (Sender Goes) mische ich mich auf diesem Nebenkriegsschauplatz kurz ein und werde mir wohl viele Feinde machen. Kurzer, subjektiver Abriss zu 3FM:
So großartig dieser Sender in den frühen 90ern gewesen sein mag, so unerträglich finde ich ihn heute. Das dort versendete ist quasi komplett konträr zu radioeins. 3FM polarisiert - das ist auch gut so - aber ich glaube kaum, das ein radioeins-Stammhörer damit auch nur in irgeneiner Form warm wird. Ehemalige DT64-Stammhörer wohl auch kaum.
Das heutige 3FM ist dermaßen infernalisch krawallig, über weite Strecken plump, laut und aggressiv, dagegen ist Rob Green auf YouFM ne Yogaveranstaltung, Jump Meditation, sind HR 1-Zungenfestfrierwitze Geisteswissenschft und 89.0 RTL ne gemeinnützige Servicewelle. Gefühlte zehn Minuten Reklame um die Nachrichten, letztere unter Bildzeitungsniveau vereinfacht und dank der niederländischen Mediengesetze politisch unangenehm wertend, dazu voll-in-die-Fresse-Jingles, Gebrülle in so mancher Moderation, Aktionen zum Fremdschämen (z. B. dieses ganze gesteltze 'Sexgetue' bei Giel Beelen), vollkommen aggresives Soundprocessing, inflationärer Einsatz von unglaublich laut gefahrenen Musikbetten.
Als des Niederländisch (zumindest in Verständnis und gesprochenem Wort, nicht grammatikalisch) Mächtigem ist 3FM für mich zur reinsten Folter geworden.
Alleine wenige Programmelemente, darunter besonders hervorzuheben die VPRO-Zulieferung '3voor12', sind hörenswert.
Könnte ich hier terrestrisch 3FM gegen eine deutsche Durchschnittsservicewelle tauschen, ich täte es. Die Machart von 3FM wird auch nur in Deutschland als erstrebenswert empfunden, da dort des Nachbars Garten ja bekanntlich immer der schönere ist. Ich kenne so manchen Niederländer, dem der Krawall zuviel wurden, der lieber WDR hört, sofern empfangbar (ist häufig ausgekabelt).

Zugegeben, ich schalte immer seltener ein, meistens nur, wenn ich in den Niederlanden unterwegs bin (was wiederum recht häufig vorkommt), aber jedesmal wurde mein Eindruck komplett bestätigt.
 
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radio eins ist schon einzigartig, aber auf dauer einfach nicht "hörbar"!
 
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