Radioempfang im Ernstfall – wie, was, wo?

Dazu eine Meldung aus dem Ausland:

Oberrabbiner erlauben Gebrauch von Radios am Schabbat

Angesichts der anhaltenden Raketenangriffe durch die Hamas haben die Oberrabbiner in Israel den Gläubigen erlaubt, auch am jüdischen Ruhetag Schabbat ihr Radio für Angriffswarnungen laufen zu lassen.


Oberrabbiner in Israel erlauben am Sabbat Radiohören

Angesichts der anhaltenden Raketenangriffe durch die radikalislamische Hamas haben die Oberrabbiner in Israel den Gläubigen erlaubt, auch am jüdischen Ruhetag Sabbat ihr Radio für Angriffswarnungen laufen zu lassen.

Quelle: tagesschau, ORF, BR24

Radio am Shabat.jpg
 
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Der Mittelwellenseder mit Dieselgenerator kann da schon einige Stunden durchsenden.
Könnte er, ja. Aber auch der Sender muss mit einem Signal gespeist werden, welches im Zweifel ebenfalls nicht mehr da ist. Ein vor sich hin brummender Leerträger hilft auch niemanden weiter.
Davon ab sehe ich das mit dem MW-"Notsender" mittlerweile eher als kontraproduktiv an. Die Zahl der Rundfunkempfänger, welche heute noch den MW-Bereich empfangen können, dürfte inzwischen deutlich abgenommen haben. Sinnvoll wäre eher, auch nach einer eventuellen UKW-Abschaltung, eine der bundesweiten UKW-Ketten des DLF weiter für alle möglichen Notfälle vorzuhalten oder um nicht das gesamte Band "unbrauchbar" zu machen, eine Kette zu installieren, die sich von mir aus im Bereich von 87,5 bis 90 MHz bewegt. Das sollte technisch hinzukriegen sein. Damit würde man die Leute im Falle eines totalen Blackouts vermutlich eher erreichen als mit einer MW-Frequenz, wovon es bei genauer Betrachtung ja ebenfalls mehrere bräuchte, um die gesamte Bundesrepublik abzudecken.
 
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Interessant, wie einfach man es sich im Mutterland der Bürokratie macht:

Hierfür wurde in den vergangenen Wochen die Notstromversorgung der Stadtverwaltung ertüchtigt, eine Radio-Antenne auf dem Rathaus-Dach installiert und die dazugehörige Antenneninstallation vom städtischen Hochbauamt in den zwölften Stock verlegt.

Liegt für den Standort "Bayreuth/Rathaus (Luitpoldplatz)" überhaupt eine Frequenz-Koordinierung seitens der Bundesnetzagentur vor, um von dort UKW zu senden? Meines Wissens ist die 104,3 MHz für den Standort Oschenberg (528m.) koordiniert. Dies impliziert allerdings nicht automatisch die Nutzung eines anderen, niedriger gelegenen Standorts mit geringerer Leistung. Über diesen Standort finde ich nichts in der BNetzA-Datenbank.
 
Heute mal wieder ein typischer Fall von "darf doch nicht wahr sein". Heute vormittag fiel hier in einer Kleinstadt am Niederrhein in der gesamten Stadt der Strom für ca. 1 Stunde komplett aus (Baum war in Leitung gekracht und Umspannwerk hat sich dann verabschiedet). Auch der Mobilfunk war (natürlich !!! :rolleyes:) komplett weg. Der Ausfall begann gegen kurz nach 10. Also wie jetzt informieren? Klar, Lokalradio einschalten. Leider war da ja aber dummerweise keine lokale Sendezeit mehr. Also auf die Lokalnachrichten um 10.30 Uhr warten. Bis dahin jaulte mich dann noch Pink an, aber ok, Opfer müssen erbracht werden. Denkste, es kommen um 10.30 Uhr gar keine Lokalnachrichten. Dafür gab es dann aber Wetter, Staus und Blitzermeldungen. Vom Stromausfall aber keine Meldung oder wenigstens ein Hinweis. Also ganz ehrlich Leute, wenn die es schon in Normalzeiten nicht hinbekommen zeitnah mal eine Meldung rauszuhauen, möchte ich gar nicht erst an Krisenzeiten denken. Das war heute mal wieder "setzen sechs". Aber dafür mit Sternchen. :wall::thumbsdown:
Kleiner Trost, auf der Webseite konnte man die Meldung unter Lokalnachrichten dann später nachlesen. Nur eher schwierig, die Webseite ohne Internet aufzurufen. 🫤
 
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Vom Stromausfall aber keine Meldung oder wenigstens ein Hinweis. Also ganz ehrlich Leute, wenn die es schon in Normalzeiten nicht hinbekommen zeitnah mal eine Meldung rauszuhauen, möchte ich gar nicht erst an Krisenzeiten denken. (...)
Wozu benötigst Du eine Meldung zum (kurzfristigen) Stromausfall? Du merkst doch, wenn der Strom weg ist...
Und Systeme normal herunterfahren (was ich machen würde, wenn der Stromausfall vorher angekündigt wird), ist dann sowieso nicht mehr möglich. Beim Krankenhaus und dem örtlichen Rechenzentrum übernimmt dann der Notstromdiesel bzw. die USV. Alle anderen müssen und können nichts machen - und würden aus dem Radio auch eher nicht erfahren, wann der Strom wieder eingeschaltet wird.
 
Bis die Meldung abgenommen ist, dauerts gern 'ne Stunde - gerade zu Zeiten des 2. Frühstücks :)
 
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Naja, der hiesige Lokalfunker hatte in jüngerer Vergangenheit durchaus von betroffenen Hörern (die nicht direkt neben dem Studio wohnen, der Ausfall war ganz woanders) Berichte bekommen, da ist jeder wohl auch unterschiedlich schnell oder anders in der Bewertung.
 
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Heute war der Zeitung zu entnehmen, dass es wohl doch ein recht grossflächiger Ausfall war und mehrere Orte (!!!) betroffen waren und insgesamt wohl tausende Leute ohne Strom waren. Wenn ich schätzen müsste, waren bestimmt ca. 20 tsd. Leute oder mehr betroffen.
Das ist natürlich schade, wenn man dann erst ne Stunde oder sogar noch länger (je nachdem wann gerade die nächsten Lokalnachrichten kommen) warten muss, bis man informiert wird und erst dann, wenn alles vorbei ist. Da verspielt das Medium Radio doch seine Schnelligkeit und in solchen Fällen sollte ein Lokalradio doch auch mal schneller reagieren. Wir leben ja nicht mehr im Mittelalter, wo man erst einen berittenen Boten losschicken muss. Da erwarte ich eine zeitnahe Info von meinem Lokalsender. Wir reden ja hier nicht von einem Stadtteil der betroffen ist, sondern einem Großteil vom Kreisgebiet.
 
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Das ist natürlich schade, wenn man dann erst ne Stunde oder sogar noch länger (je nachdem wann gerade die nächsten Lokalnachrichten kommen) warten muss, bis man informiert wird und erst dann, wenn alles vorbei ist.
Nochmal: Du merkst doch, wenn der Strom weg ist. Zuhause z.B. daran, daß Dein Radio nicht spielt.
Im Auto kannst Du zwar Radio hören, hast aber Deinen eigenen Strom dabei - von daher egal.
Ansonsten wirst Du noch bemerken, daß Dein Smartie keinen Empfang hat und dass alle Ampeln dunkel sind und somit wieder die normalen Vorfahrtsregeln (RvL bzw. Haupt-/Nebenstraße) gelten.

Einen Stromausfall von einer Stunde sehe ich nicht als meldenswertes Ereignis.
Wenn er dagegen absehbar deutlich länger dauern wird (12 oder 24 Stunden), dagegen schon. Dann kannst Du Dir dann schon mal Gedanken machen, was in den nächsten Tagen gegessen und ersetzt werden muss, weil der Kühlschrank abtaut. Und wo Du Brauchwasser, Frischwasser, Benzin und Grillkohle herbekommst.
 
Aber genau für diese Unterscheidung (sofern möglich natürlich) braucht es doch eine zeitnahe Meldung eigentlich. Allein schon für die die noch mehr als Ottonormalverbraucher von Strom abhängig sind (z.B. wenn man lebenswichtige medizinische Geräte daheim hat an die jemand angeschlossen ist).
 
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Nochmal: Du merkst doch, wenn der Strom weg ist. Zuhause z.B. daran, daß Dein Radio nicht spielt.
Im Auto kannst Du zwar Radio hören, hast aber Deinen eigenen Strom dabei - von daher egal.
Das ist mir schon klar, dass ich das merke. Trotzdem ist man erstmal aufgeschmissen, weil man nicht weiss, was los ist. Es kann ja z.B. auch sein, dass nur im eigenen Haus der Strom weg ist (Sicherung raus, sonstige Defekte). Also fragt man erstmal bei den Nachbarn, wenn die aber nicht zuhause sind oder das klopfen nicht hören, wirds schon schwieriger. Also was spricht dagegen, dass mir mein Lokalradio mitteilt, dass es eine Großstörung ist? Natürlich wissen die auch nicht wielange es dauern wird, aber trotzdem wäre es in so einer Situation, wo sonst nichts mehr geht, wichtig, mal ein paar Infos übers Radio zu bekommen, was genau los ist.
Mit der Argumentation kann man auch auf Hochwasserberichte verzichten. Ich merke ja auch, wenn das Wasser im Keller steht. ;)
Ich verlange ja keine Sondersendung, aber eine Meldung wenigstens zur halben Stunde, wenn eh schon Wetter und Verkehr vermeldet werden, ist doch wohl nicht zuviel verlangt.
 
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Wenn dein Lokalsender nicht betroffen ist, dann merken die das dort natürlich nicht (Anwesenheit und USV vorausgesetzt). Wenn denen niemand offiziell Bescheid sagt, kommt da natürlich nix.

Ansonsten könnte man unter https://störungsauskunft.de/stromausfall schauen, ob der Stromausfall nur das nahe Umfeld betrifft oder die halbe Stadt dunkel ist. Dazu braucht man natürlich Internet...
 

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Ansonsten könnte man unter https://störungsauskunft.de/stromausfall schauen, ob der Stromausfall nur das nahe Umfeld betrifft oder die halbe Stadt dunkel ist. Dazu braucht man natürlich Internet...
Das funktioniert natürlich eher nicht so, wenn auch der Mobilfunk ausgefallen ist. ;)
Ob dem Lokalsender niemand Bescheid gibt, weiss ich nicht, aber in solchen Fällen müsste doch eigentlich die Polizei oder Feuerwehr das weitergeben. Da wird es doch ein Prozedere geben, was genau zu tun ist. Wofür gibt es die ganzen Warntage, wenn es im Fall der Fälle doch wieder nicht klappt?
 
Das BBK warnt bei einem Stromausfall, und es gibt, wie sonst auch, drei Warnstufen. Ein 1-Std-Stromausfall ist jedoch noch keine Katastrophe, gehört wohl noch in keine dieser Warnstufen und würde sonst erst einmal als "Gefahreninformation" herausgegeben. Als bester Weg in einem solchen Fall wird auf das Radio verwiesen.


Stromausfall​

Wenn die Versorgung mit elektrischem Strom ausbleibt, hat das direkte schwerwiegende Auswirkungen auf unseren Alltag. Nicht nur private Haushalte sind dann betroffen, sondern Tankstellen, Lebensmittelgschäfte, Banken, Ampelanlagen, Aufzüge etc. Häufig fallen dann auch die Telefonnetze aus. Akkus können nicht mehr aufgeladen werden. Für die Warnung bedeutet das, dass wir über viele verschiedene Kanäle Informationen herausgeben müssen, um alles zu nutzen, was in einem solchen Fall noch funktioniert. Am widerstandsfähigsten ist nach wie vor das batteriebetriebene Radio, Kurbelradio oder das Autoradio. Ein vorsorglicher Vorrat an Wasser, Lebensmitteln, Kerzen und Batterien hilft dabei, die Versorgungslücke gut zu überstehen.
 
Also danach gehört ein kurzer Stromausfall eindeutig in die Warnkategorie 3.
Eindeutig würde ich nicht behaupten, aber wenn ein andauernder Stromausfall absehbar ist, würde ich den auch dort hin packen.

Warnen müsste dann:
Die regionalen und lokalen Behörden warnen zum Beispiel (aber nicht ausschließlich) bei folgenden Anlässen:
(...)
- Stromausfälle und Zusammenbrüche anderer regionaler oder lokaler Infrastruktur
(...)
Für die Warnung nutzen die genannten Behörden eine Vielzahl von Warnmitteln. Auch die vom Bund betriebenen Warnmittel, das Modulare Warnsystem (MoWaS) und die Warn-App NINA stehen den Ländern und ihren Katastrophenschutzbehörden für diese Aufgabe zur Verfügung.

Genauere Informationen darüber, bei welchen Anlässen und über welche Warnmittel eine Warnung erfolgt, erteilen die jeweils zuständigen Stellen wie die Landesinnenministerien oder die Katastrophenschutzbehörden auf Kreis- und Gemeindeebene.
In welchen Fällen eines Stromausfalls wie gewarnt werden würde und warum bei diesem 1h-Stromausfall in einer "Kleinstadt am Niederrhein" nicht gewarnt wurde, müsstest Du also bei der "Katastrophenschutzbehörde auf Kreis- und Gemeindeebene" dieser "Kleinstadt am Niederrhein" erfragen. Wenn diese keine entsprechende Meldung herausgibt, warnt weder das Radio noch eine App.

Warnst Du allerdings zu oft, werden die Leute die App einfach abschalten... (z,B. wenn Du 3 Wochen hintereinander jeden Tag um 11 Uhr von Katwarn mit lautem Getröte vor einer Hochwasserlage gewarnt wirst und die Meldung dann nur aus einem Link(!) zu einer Seite mit Pegelständen besteht).
 
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Funktioniert die App überhaupt offline?
Wohl eher nicht. ;) Sie muss aber ja auch gefüttert werden...
Mir stellt sich da grad die Frage: kann denn eine Katastrophenschutzbehörde auf Kreis- und Gemeindeebene das bei einem Stromausfall überhaupt?
Beim Mobilfunk ist klar: der funktioniert nicht mehr.
Aber wie ist das bei einer solchen Behörde, selbst wenn sie eine Notstromversorgung hat, geht das Internet ja wahrscheinlich trotzdem nicht. Und somit auch das VoIP-Telefon. Es braucht also einen weiteren Übertragungsweg, um die Meldung überhaupt an die Verteilsysteme (MoWaS, Nina) absetzen zu können (z.B. Funk, Brieftaube, Reiterbote).
 
Das Mobilfunknetz geht bei Stromausfall nicht sofort in die Knie. Die einzelnen Masten werden ungefähr noch 2 bis 4 Stunden per Akku mit Strom versorgt. Es ist aber mit Stromsparmaßnahmen zu rechnen. Z.B. 5G und 4G (LTE) werden teilweise oder ganz abgeschaltet und nur noch GSM wird aufrecht erhalten. Für flächendeckendes GSM braucht es auch nicht alle Mobilfunkantennen. Internet und damit Apps sind so eingeschränkt, telefonieren und damit der Notruf 112 und Warnungen über Cell Broadcast funktionieren noch. Cell Broadcast funktioniert ohne Internet.
 
In Schweden hat der landesweite Privatsender Mix Megapol (Bauer) im September sich nicht am VMA-Test beteiligt und die Botschaft einfach sich geweigert zu übertragen. VMA (sowas wie EWF / EWS) wird viermal im Jahr 15.00 Uhr am ersten Nicht-Feiertage-Montag im März, Juni, September und Dezember) über die Außenwarnanlage und im Radio getestet.

Die kommerziellen Radiosender müssen laut einem neuen Gesetz, das zum Jahreswechsel eingeführt wurde, diese VMA-Message ausstrahlen. Kontrolliert und gemerkt hat das aber bislang niemand!

 
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