Radioempfang im Ernstfall – wie, was, wo?

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... oder würden sie kopflos auf die Straße laufen? (( Erdbeben jetzt einmal ausgenommen :)

Ich denke, Du hast es bereits auf den Punkt gebracht! Ich würde anstatt der Straße vielleicht den Keller wählen, Erdbeben jetzt einmal ausgenommen. Ich wüsste jetzt aber wirklich nicht, was effektiv zu tun wäre! Ich hab' ja noch nicht mal ein Notköfferchen für den Ernstfall!


Das wäre mal wirklich ein Thema für die nächste ARD-Themenwoche, bzw. für das nächste ORF-Schwerpunkt-Thema.
 
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Da mein Radio sogar im Keller funktioniert und ich stets geladene Akkus zur Hand habe mache ich mir keine Sorgen darum. Gas/Spirituskocher, Trinkwasser, Campingklo, Konserven, Notstromaggregat, also eine Woche lang könnte ich es zur Not im Keller aushalten.
Aber die Leute in Deutschland sind zum größten Teil so abgebrüht, da kann einer halb tot mitten auf der Strasse liegen und es kümmert sich keiner darum. Wir hatten ja schon Überschwemmungskatastrophen und da ist auch keiner kopflos auf der Strasse herumgerannt, das ist nun mal das Wesen des Deutschen.
 
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Ich habe im Internet ein AMT gefunden(wie weiter oben schon erwähnt wurde), von dem ich gar nicht wußte, daß es dieses gibt.....das sollte mir schon zu denken geben.

http://www.bbk.bund.de/cln_027/nn_4...g/WarnungderBevoelkerung__node.html__nnn=true


Und des weiteren noch folgendes:

http://www.feuerwehr-stadt-vellmar.de/NextGeneration/download/selbstschutz.pdf

Und dies von unseren österreichischen Nachbarn:

http://www.help.gv.at/Content.Node/295/Seite.2950032.html


Zu erwähnen wäre noch diese Broschüre das o.g. Amtes:

http://www.bbk.bund.de/cln_027/nn_4...ty=publicationFile.pdf/Broschuere Notfall.pdf
 
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Hallo!

...sollte mal tatsächlich plötzlich eine Atombombe das Bayernländle erwischen...

Was für ein Szenario im Rahmen der "Radioforen Ernstfallübung 08"...


Fredo schrieb:
Ich wüsste jetzt aber wirklich nicht, was effektiv zu tun wäre!

Beten wäre dann wohl 'ne echt gute Idee, auch wenn man nicht an Gott glaubt.


Ich lass mal die Wirkungen von Lichtblitz, Druckwelle und Sofort/Restkernstahlung weg (die sind schlimm genug), und beschränke mich auf den EMP.

Man kann dabei wohl von großflächigen Stromausfällen ausgehen. Auch dürfte kein normaler Überspannungsschutz in der Steckdose oder Antennenanlage die Elektronik in darüber angeschlossenen TV/Radioempfängern/PCs schützen, da der EMP einfach zu kurz ist (je nach Detonationshöhe zwischen 10ns-500ns (Höhendetonation) und 10-100µs (bodennah)).

Die Senderöhren eines leistungsstarken zivilen Rundfunksenders werden einen schwachen EMP sicher(?) überstehen, aber auch die restliche Elektronik, die "hinten" dranhängt und zum Betrieb nötig ist? Stichwort: Zuführung.

So richtig will ich das nicht glauben.


Um euch etwas nachdenklich in die Nacht zu entlassen (auch in Bezug zu den von STARSAILOR001 gerade verlinkten Texten, in denen von "Sat-Kommunikation" oder "ISDN-Fax" die Rede ist), habe ich mal drei Seiten aus dem Buch "Kernwaffen und Kernwaffenschutz" (Militärverlag der DDR 1984) gescannt:
 
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da findet sich hier: http://www.bbk.bund.de/cln_007/nn_4...ungbeiLuftkriegsgefahren__node.html__nnn=true

doch de facto die neue Möglichkeit Gewinnspiele zu ersetzen um die Hörer bei der Stange zu halten

Bei Feststellung einer bedrohlichen Lageentwicklung informieren sie die Lagezentren in Bund und Ländern. Ebenso veranlassen sie oder die Warnzentrale Bonn Gefahrendurchsagen zur Vorbereitung der Bevölkerung auf Warndurchsagen über den Rundfunk (Sensibilisierung, Rundfunkgerät einschalten und auf Durchsagen achten).

"Bleiben Sie dran und Sie erfahren in der nächsten halben Stunde ob Sie mit einer Warndurchsage zu rechnen haben. Diese Gefahrendurchsage wurde Ihnen gesponsert durch die Warnzentrale Bonn."


Heißt diese Gefahrendurchsage dann auch, das Redaktionen dann wieder durchgehend besetzt sein müssen? Um noch mal einen nicht völlig aus der Luft gegriffenen Ernstfall zu konstruieren. Großer Unfall in einem Atomkraftwerk - bei einem Brand haben die Sicherheitssysteme versagt - ein 2. Tschernobyl ist nicht unwahrscheinlich.

Dafür braucht es nicht einmal die Russen.:cool:

Mein erstes Fazit bleibt bestehen: Die Bevölkerung wird in einem Ernstfall nur unzureichend zu erreichen sein. Die Pläne sind nicht entwickelt und die Ergebnisse von Proben werden auch aus diesem Grund verschwiegen.
 
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Die Bevölkerung wird in einem Ernstfall nur unzureichend zu erreichen sein. Die Pläne sind nicht entwickelt ...

Dann dürfte es doch nur sinnvoll sein, es würde EIN deutschlandweiter Sender, meinetwegen der DLF mit der Information der Bevölkerung beauftragt werden! Das bedeutet auf jedem Sender müsste in einer Gefahrensituation auf diesen Sender und der entsprechenden Frequenz hingewiesen werden oder noch besser, die Sender würden sich dann alle dem DLF aufschalten.

Wäre das überhaupt durchführbar, nachdem die "Quotengeilheit" der Sicherheit von Menschen wohl vorgezogen werden würde?
 
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Wäre das überhaupt durchführbar, nachdem die "Quotengeilheit" der Sicherheit von Menschen wohl vorgezogen werden würde?
Ja, in einer direkten Proprtionalität: Je größer die Katastrophe, um so "durchführbarer" :wow: wäre das.

So lange die Informationen samt Wahrheitsgehalt aber nur in der mittlerweile üblichen scheibchenweisen Taktik häppchenweise auf die Bevölkerung losgelassen werden: Nein.

Szenario: Biblis geht "richtig" hoch, HR und FFH sind primär hochgradig kontanimiert, ganz Hessen sowie weite Teile RLP und BW sind betroffen, und sei es nur vom Fallout.
Preisfrage: Wer sendet?

Gruß, Uli
(sehr nachdenklich)
 
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Gab es nicht vor ungefähr 15 Jahren mal ein fiktionales Fernsehstück vom HR, in dem genau dieses Szenario (eine schwere Reaktorhavarie in Biblis) nach bestem Wissen und Gewissen durchgespielt wurde? Endete wohl mit einer Nachrichtenmeldung, die Bundesrepublik Deutschland sehe sich mit Schadensersatzforderungen in einer Höhe konfrontiert, die ihren Staatshaushalt ruinieren (sie bürgt ja, falls wirklich mal was ist). Erinnert sich evtl. noch jemand daran?

Die Frage, wer sendet, falls kein Ton mehr vom Dornbusch kommen kann, ist ganz einfach zu beantworten: Kassel. Man bräuchte nur hr4 auch auf den anderen Frequenzen aufzuschalten.


Was für ein Szenario im Rahmen der "Radioforen Ernstfallübung 08"...

Mit abschließender Party in der Sockelklause?!
 
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Die Frage, wer sendet, falls kein Ton mehr vom Dornbusch kommen kann, ist ganz einfach zu beantworten: Kassel. Man bräuchte nur hr4 auch auf den anderen Frequenzen aufzuschalten.

Was allerdings wohl auch nur im Schaltraum am Dornbusch passieren kann.
 
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Praxis von anderswo: Die Durchschaltung von MDR 1 Sachsen-Anhalt soll in Halle zur Not auch automatisch per Modulationswächter funktionieren.

Der Einwurf ist aber berechtigt. Wäre mal eine interessante Frage, was genau zu tun wäre und wie lange es dauern würde, anderweitig Programm auf Sendung zu bringen, wenn das Funkhaus, an dem die Sender sonst hängen, auch nichts mehr durchschleifen kann. Da draußen sitzt im Regelfall ja niemand mehr.
 
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Dann dürfte es doch nur sinnvoll sein, es würde EIN deutschlandweiter Sender, meinetwegen der DLF mit der Information der Bevölkerung beauftragt werden!

Wären alle Radios weiterhin für LW-Empfang geeignet, stellte die bundesweite Versorgung kein Problem dar, wie mir gerade auffiel.

(Quelle: Deutschlandfunk-/Deutschlandradio-Senderatlas 2006)
 

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Ich erinnere mich, wie ich vor kurzem einen Freund darauf hinwisen wollte, dass gerade im DLF ein interssanter Bericht laufe über ein Thema, das ihn interessierte. Das war telefonisch, und er war verwirrt. Weder wusste er, dass es einen Sender dieses Namens überhaupt gab, noch konnte er mit der Frequenzangabe "findest du auf 102,8" was anfangen.

Sprich: Auch mit einem Superduper-Langwellensender und dem groß gedruckten Hinweis auf die 153 kHz wären immer noch einige Menschen aufgeschmissen.

Andererseits muss man auch damit rechnen, dass sich heutztage Meldungen wie ein Lauffeuer verbreiten. Es gibt natürlich immer Ignoraten; "Du, Maria, watt iss denn da draußen für önne Krach?" - "Heinz, datt weiß isch auch nisch. Musse ma nachkucken." - "Wie, nachgucken? Ich mach doch jetz die Rolladen nisch mehr rauf, ist doch schon halb Acht dursch!"
 
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Weder wusste er, dass es einen Sender dieses Namens überhaupt gab, noch konnte er mit der Frequenzangabe "findest du auf 102,8" was anfangen.

Sprich: Auch mit einem Superduper-Langwellensender und dem groß gedruckten Hinweis auf die 153 kHz wären immer noch einige Menschen aufgeschmissen.

Stichwort: Generation Doof.
 
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Radio Lippe hat zusammen mit dem Technikpartner AMS vor ca. 1-2 Jahren ganz dick und fett geworben, dass die eine "Notfallnummer" eingerichtet haben.
Ich finde den Artikel auf die schnelle nicht wieder.
Es ging aber darum, dass die Leitstelle (für den K-Fall) eine Telefonnummer bei Lippe hat, bei der sie mittels PIN-Eingabe Audiotakes einsprechen können, die dann die das System gespeichert werden.
Der Leitstellendisponent kann dann mittels Zahlenkombi rund um die Uhr am Telefon erst das Studio On-Air schalten, dann einen "Achtung Notfall" Jingle abfahren und direkt im Anschluss eine gerade aufgezeichnete Nachricht über den Sender schicken. - So viel zur Theorie ...
AMS hat die Lösung Radio Lippe und dem Kreis damals für 5000 Euro vertickt. Ob und wie das klingt, wenn es soweit ist konnte mir bisher noch keiner sagen ...
 
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Dann dürfte es doch nur sinnvoll sein, es würde EIN deutschlandweiter Sender, meinetwegen der DLF mit der Information der Bevölkerung beauftragt werden!

Du bist ja ein gar spassiger Vogel!
Da schnapp dir doch mal dein Reportermikrofon umd starte geschwind eine repräsentative Umfrage unter allen Einwohnern deines Heimatortes die das 30. Lebensjahr noch nicht vollendet haben wieviele von Denen überhaupt wissen daß es einen DLF gibt. Wenn du Glück hast steht die Oma hinter der Haustüre und weiß vovon die Rede ist.... :D



( Mal ernsthaft: Ein bedenkliches Szenario. )
 
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Wären alle Radios weiterhin für LW-Empfang geeignet, stellte die bundesweite Versorgung kein Problem dar, wie mir gerade auffiel.
Umgekehrt fällt mir auf daß es da auf Mittelwelle unangenehm große weiße Flecken auf der Karte gibt. Aber was würde man machen wenn auf UKW plötzlich das große Schweigen herrschte? Spätestens beim 3. Radio sollte man annehmen daß nicht alle Geräte defekt sind und der Eine oder Andere würde vielleicht anfangen Mittel- und Kurzwellenbänder abzusuchen ob da überhaupt noch jemand sendet. Wenn auf den BOS-Kanälen dann noch was läuft bekommen vielleicht die Angehörigen der Feuerwehren über die Meldeempfänger noch Informationen - Sofern Sie nicht in ländlichen Gegenden wohnen und ratlos um die Sirene herumstehen...
 
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Weil gerade das Wort Langwelle fiel: DCF-77 funkt im Zeittelegramm seit einiger Zeit Wetterinfos, kann aber auch bei Gefahrensituationen warnen. Nur braucht man dazu zunächst einen neuen Funkwecker am Bettchen, der mit diesen Zusatzinfos etwas anfangen kann. So richtig "massenwirksam" ist dieser Übertragungsweg im Falle eines Falles also nicht.

http://www.ptb.de/de/aktuelles/archiv/presseinfos/pi2006/pitext/pi061212.htm

vg Zwerg#8
 
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Weil gerade das Wort Langwelle fiel: DCF-77 funkt im Zeittelegramm seit einiger Zeit Wetterinfos, kann aber auch bei Gefahrensituationen warnen. Nur braucht man dazu zunächst einen neuen Funkwecker am Bettchen, der mit diesen Zusatzinfos etwas anfangen kann. So richtig "massenwirksam" ist dieser Übertragungsweg im Falle eines Falles also nicht.

Habe letztens im Werbeblatt eines Discounters so einen Funkwecker gesehen, der auch die Wetterinfos auswerten kann. Der zeigt dann bestimmt auch neben Schönwetterinfos, wann das letzte Stündchen geschlagen hat (vermute ich jetzt mal ganz fresch).

Fernsehtipp heute: "Die Wolke", 00:00 Uhr, ARD. Keine Ahnung ob der Film was taugt.
 
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Fernsehtipp heute: "Die Wolke", 00:00 Uhr, ARD. Keine Ahnung ob der Film was taugt.

aber genau so stelle ich mir das chaos bei einer plötzlichen katastrophe vor, wenn keine zeit zur aufklärung bleibt. bei einem anstehenden verteidigungsfall kündigt sich das ja über eine gewisse zeit an.
 
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Mal weg vom Atomschlag. Wissen alle Programm-Macher, wie beim Ableben des Bundeskanzlers, des Bundespräsidenten, des Bundestagspräsidenten, der Minsisterpräsidenten, des Papstes oder der Regierungschefs und Staatspräsidenten der an Deutschland angrenzenden Staaten und der nicht an Deutschland angrenzen Staaten zu verfahren ist?
 
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Beim Papst wüsste ich es. Sonderprogramm auf Radio Vatikan, auf Radio Augsburg digital und auf RAI Parliamento.
 
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OT: Sorry, auch wenn es sehr zynisch klingt, aber wenn ein Flugzeug mit 100 Mitgliedern der Bundesregierung abstürzt wird diese dadurch nicht wesentlich weniger handlungsfähig als derzeit. Möglicherweise würde sich sogar etwas verbessern wenn ein Flugzeug mit 300 Mitgliedern der Regierung abstürzte weil dann Menschen an die Regierung kommen würden die vielleicht noch einen Realitätsbezug besitzen. OT off.

Wichtig wäre es natürlich bei einem gravierenden Ereignis möglichst viele verschiedene Nachrichtensender abzuhören und zwischen den Zeilen zu lesen -
Erfahrungsgemäß berichten einige Sender sehr vorsichtig während Andere zur Übertreibung neigen.
 
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