Radiogeräte der guten alten 50er Jahre!

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Genau. Der sehr einfache Spieler oder besser Rillenkratzer. Muss man ganz schön aufpassen. Wenn die Nadel runter ist, dann ruiniert der alle Platten.
 
Hi Kevin,
Ich hab letzten Sommer ein Türkis Rochlitz Radio bekommen. http://www.radiomuseum.org/r/stern_roch_tuerkis.html Ich denke es ist aus 1961. Es scheint gut zu funktionieren, aber dann wurde es manchmal kein UKW empfangen, es kam nur schwach an, dann hat es aufgehört UKW allgemein zu empfangen. Dann plötzlich hat es wieder super für ne Weile gelaufen und jetzt nichts seit ein paar Monaten. Fällt dir was ein? Einer meinte ich brauche nur ne zusätzliche Antenna....

Danke,

Úll
 
Wo kann ich passende Kondensatoren besorgen? Ist es noch die Kondensatoren wenn all die andere Funke LW MW usw funktionieren?

Danke

Úll
 
Wo bekommt man eigentlich die Ersatzteile zur Restauration her? Gibt es die etwa inkl. der Röhren und Teerkondensatoren auch alle bei dem Laden mit dem gelb-blauem "C" ? Im Katalog finde ich da leider nix.

http://www.conrad.de/ce/de/overview/0204020/Roehren

Daß Teerkondensatoren nur in Bezug auf alte Produktionsverfahren angesprochen wurden, ist ja schon ausgeführt worden.


Wie schrieb mal jemand: Zum Basteln sind Röhren einfach ideal, weil sie kaum kaputtgehen. Das überlassen sie nämlich dem unvorsichtigen Bastler, der an die Anodenspannung langt.
 
Für Röhrenradios sind die Conrad Röhren aber ungeeignet. Alle Röhren dort sind aus Russischer oder Amerikanischer Produktion und führen häufig zu keinen guten Ergebnissen.

Endröhren wie EL84 etc. kann man bedenkenlos nehmen... bei Mischröhren wie der EABC80 oder sonstiger sollte man aber auf deutsche NOS Röhren zurückgreifen.
 
Guten Morgen Kevin und natürlich alle Anderen hier und liebe Grüße. Ich bin überrascht positiv davon angetan, dass sich auch junge Leute mit solchen Geräten aus der Zeit, in der ein Radio noch ein Möbelstück war beschäftigen. Ich habe dieses Forum hier per Zufall gefunden. Vielleicht werde ich ja sogar noch bei meiner Suche fündig: Ich suche, wenn möglich eine noch helle EM85 von Lorenz. Ich hoffe, hier richtig zu sein, denn ich sammle und repariere auch historische Radios und Uhren aus dem Schwarzwald. Gruß. Dietmar
 
.... Conrad ... Alle Röhren dort sind aus Russischer oder Amerikanischer Produktion...
Aha?! Da ich keine persönlichen Erfahrungen mit Röhren vom blauen C habe, die interessierte Frage: Woher hast du diese Information?

... und führen häufig zu keinen guten Ergebnissen.
Auch interessant. Es ist bei mir zwar etwas über 20 Jahre her, seit ich das letzte mal in Röhrenempfängern (TV/Radio) herumgewerkelt habe, aber damals war die amerikanische, noch weniger die russische Herkunft einer Röhre "Garantie" für schlechte Qualität. Da habe ich Hersteller aus südeuropäischen Ländern in dramatisch schlechterer Erinnerung, deren Röhren im Rahmen der Kooperation innerhalb der ehemaligen RGW-Staaten teils zwangsweise in Konsumgütern der angeschlossenen Wirtschaftsräume verbaut werden mussten.

Weil wir gerade dabei sind:
Endröhren wie EL84 etc. kann man bedenkenlos nehmen...
Schon mal eine gute russische 6П14П auf den Sockel einer EL84 gepflanzt?

Das sind Aussagen hier... Als ob eine NF-Pentode einfach nur eine Röhre wäre, HF-Mehfachröhren hingegen nicht. :confused:

kaputtgehen ... überlassen sie nämlich dem unvorsichtigen Bastler, der an die Anodenspannung langt.
Das macht in Fernsehempfängern aber mehr Spaß, wo man (bei abgenommenem Käfig über der Zeilenendstufe) Anodenspannungen hat, mit denen man richtig Funken ziehen kann. Da riecht es dann richtig nach Arbeit, besser gesagt stinkts wie beim Hufschmied. ;)
 
Also Radio- und Fernsehtechniker bin ich nicht. Ich mache das nur Hobby mäßig. Leicht ist es nicht diese Geräte zu restaurieren, aber mit der nötigen Erfahrung mit der Zeit kein Problem mehr. Nach mehr als 100 Geräten ist das schon alles Routine ;)
Es ist natürlich schade das dein Radio abgeraucht ist... ABER in der Regel sind diese Radios IMMER reparabel.
Wirklich IMMER? Was ist, wenn der Drehko oder der originale Trafo fehlt, das Gerät verstimmt ist (neu abgeglichen werden muss) oder gar wichtige Gehäuseteile, Schallwandbespannung und Skalenscheiben fehlen? Dann braucht man mindestens ein baugleiches "Schlachtgerät".
Ersatzteile sind auch kein Problem. Man benötigt ja keine speziellen Teile oder so. Das sind alles handelsübliche Bauteile wie sie auch noch heute gebraucht werden (Widerstände, Kondensatoren etc.) Das keine Röhren mehr in Deutschland hergestellt werden ist korrekt. Allerdings gibt es noch Röhren (neu) die in anderen Ländern (Amerika, China, Russland) hergestellt werden. Zudem gibt es noch große Altbestände, so genannte NOS - Röhren (new old stock - Neu aus alter Lagerung). Von daher ist die Restauration solcher Geräte auch im 21. Jahrhundert kein Problem.
Ja. Wenn es "nur" elektrische Schäden oder Fehler und keine mechanischen Fehler sind.
Zudem finde ich es immer wichtig zu betonen das solche Radios restauriert echt toll klingen und einen super Empfang haben ! alltagstauglich wie jedes normale Transistor Radio sind sie zudem.

:thumbsup:
Ja, bis zur geplanten UKW-Abschaltung im Jahre 2025. Allerdings kann man dann das Signal aus anderen Audioquellen abgreifen und über einen FM-Transmitter an das alte Radio übertragen. Meine Frage: Restaurierst Du oder reparierst Du? Restauration schließt bei mir die Sanierung des Chassis und die Sanierung des Gehäuses, Skalenscheiben u.s.w. ein. Anbei ein Grundig 1060. Dieses Gerät habe ich nach kompletter Restauration (u.A. Gehäusebruch ) seit ca einem Jahr in den alltäglichen Dienst. Gruß. DietmarDSC_0079.JPG
 
.... Conrad ... Alle Röhren dort sind aus Russischer oder Amerikanischer Produktion...
Aha?! Da ich keine persönlichen Erfahrungen mit Röhren vom blauen C habe, die interessierte Frage: Woher hast du diese Information?

Denn heute würde man zuerst China vermuten.


Es ist bei mir zwar etwas über 20 Jahre her, seit ich das letzte mal in Röhrenempfängern (TV/Radio) herumgewerkelt habe, aber damals war die amerikanische, noch weniger die russische Herkunft einer Röhre "Garantie" für schlechte Qualität. Da habe ich Hersteller aus südeuropäischen Ländern in dramatisch schlechterer Erinnerung, deren Röhren im Rahmen der Kooperation innerhalb der ehemaligen RGW-Staaten teils zwangsweise in Konsumgütern der angeschlossenen Wirtschaftsräume verbaut werden mussten.

In unguter Erinnerung sind P-Röhren aus polnischer Produktion. Haben sich reihenweise per Überschlag der Anodenspannung verabschiedet, wie man es sonst nur von Senderöhren kennt (dort dann mit großem Lerman und gern unvermutet nachts halb drei).


kaputtgehen ... überlassen sie nämlich dem unvorsichtigen Bastler, der an die Anodenspannung langt.
Das macht in Fernsehempfängern aber mehr Spaß, wo man (bei abgenommenem Käfig über der Zeilenendstufe) Anodenspannungen hat, mit denen man richtig Funken ziehen kann.

Schon recht beachtliche Lichtbögen, ausreichend für böse, lange nicht heilende Verbrennungen.

Es gibt Leute, die sagen, laß die Kinder ruhig mit Zeilentrafos spielen, denn wenn sie dann gebissen wurden, wissen sie, wie mit Hochspannung umzugehen ist. Gilt dummerweise aber nur mit originalen Fernseherschaltungen. Man kann da wohl unschwer auch etwas basteln, das deutlich mehr Wumms hat, von dem dann wirklich Lebensgefahr ausgeht.

Bei Radios gibt es übrigens auch Schaltungen, bei denen eine galvanische Verbindung der Anodenspannung zum Netz besteht (Stichwort Allstromempfänger).

Ansonsten beschäftigen sich Leute mit durchaus guten Erfolgen auch damit, Fernseher aus der guten alten Zeit zu restaurieren. So'n schöner Raduga ...
 
Hm, bin auch auf der Suche nach der Herkunft meines geerbten Radios hierher gestoßen, bin ja nun ein wenig enttäuscht, ich dachte, es wäre wesentlich älter, aber scheinbar ist es gerade mal fast dreimal so alt wie ich...zum Glück musste ich da nicht reparieren, obwohl bis vor Kurzem die Rückwand des Radios fehlte und das Innere so ca.30-40 Jahre ohne im Keller meiner Großeltern verstaubte, funktioniert es einwandfrei, wenn man es anschaltet, fühlt man sich bei diesem Klang wie in einem sehr alten Film, selbst Klassik bekommt da für mich seinen Reiz. In der Mitte des Imperial-radios ist übrigens ein verziertes Loch im Bezug, dahinter sieht man einen Teil des Innenlebens, der für mich wie das Herzstück einer Wasserwaage in weiß aussieht, kann mir jemand sagen, welche Funktion das hat? Darin steckt auch eine dicke Luftblase, wobei ich nicht weiß, ob cdie historisch entstanden ist oder dort sein sollte...
 
Hm, bin auch auf der Suche nach der Herkunft meines geerbten Radios hierher gestoßen, bin ja nun ein wenig enttäuscht, ich dachte, es wäre wesentlich älter, aber scheinbar ist es gerade mal fast dreimal so alt wie ich...zum Glück musste ich da nicht reparieren, obwohl bis vor Kurzem die Rückwand des Radios fehlte und das Innere so ca.30-40 Jahre ohne im Keller meiner Großeltern verstaubte, funktioniert es einwandfrei, wenn man es anschaltet, fühlt man sich bei diesem Klang wie in einem sehr alten Film, selbst Klassik bekommt da für mich seinen Reiz. In der Mitte des Imperial-radios ist übrigens ein verziertes Loch im Bezug, dahinter sieht man einen Teil des Innenlebens, der für mich wie das Herzstück einer Wasserwaage in weiß aussieht, kann mir jemand sagen, welche Funktion das hat? Darin steckt auch eine dicke Luftblase, wobei ich nicht weiß, ob cdie historisch entstanden ist oder dort sein sollte...

Die Beschreibung passt auf den Imperial J506W von 1957. Der hat tatsächlich ein "Auge" (EM 80) mittig in der Schallwand unter dem in der Mitte angeordneten Hochtöner und ist auch der einzige Imperial, den ich so kenne. Andere haben das Auge hinter der Skalenscheibe, wobei die meisten Imperials, die ich gesehen hatte eh' Truhen waren. Dieses Gerät wird auch im Radiomuseum aufgeführt:
http://www.radiomuseum.org/r/continenta_imperial_506_maruf.html

Gruß
Ohrenkneifer
 
Wem es um Dampfradios der 50er geht, dem kann ich diese Seite wärmstens ans Herz legen:
http://www.magischesauge.de/
Hier finden sich nicht nur Reperatur-Hilfen für Bastler mit Vorkenntnissen (für absolute Laien ist ein altes Röhrenradio sicher nicht unbedingt der richtige Einstieg, es sei denn, der Erfolg ist vollkommen egal...), sondern auch spannende Reparaturberichte. Thomas repariert auch selbst fachkundig solche Geräte, ist aber anscheinend momentan ausgelastet.
 
Geil. Dieses Gerät habe ich in Führt im Rundfunkmuseum auch schon stehen sehen.

Dieses Gerät ist ein Kuba Komet. Herausgebracht zu der Zeit, wo die Welt erstmals mit Sputniks, Fliegenden Untertassen und grünen Männchen im Weltraumfieber war.

In Wolfenbüttel, dem einstigen Sitz des Tonmöbelherstellers Kuba, wurde ebenfalls ein Museum eingerichtet.

http://www.kuba-museum.de/
 
Michael John aus dem Saarland ist ein begeisterter Sammler von alten Radiogeräten und besitzt sogar Geräte aus der Vorkriegszeit. Einen Einblick in seine Sammlung bekommt man im folgenden Videoblog-Beitrag, darunter auch eine Kombination aus einem Radio und einem sogenannten "Tefifon" der saarländischen Firma Joba. Dieses Gerät muss einen enormen Seltenheitswert haben.


Was mir vor einiger Zeit auch noch nicht bekannt war, ist dass es in den 50er Jahren auch Fernseh-Rundfunk-Kombinationen gegeben hatte. Die Firma Graetz (und ggf. auch andere Firmen?) hatte solche Kombinationen hergestellt, z. B. den "Landgraf". In einem weiteren Video über seine Fernsehgerätesammlung sind zwei solcher Fernseh-Rundfunk-Kombinationen zu sehen, außerdem auch eine Fernsehmusiktruhe von Kuba.


Evtl. kennen manche von euch sogar den sympathischen Saarländer? Seine Sammlung ist jedenfalls beachtlich.
 
Ich habe von 1979 bis 1984 Radio-Fernsehtechniker gelernt, ab und zu kamen mir auch noch solche Geräte in die Hände. Wie schon oben angeführt waren meist die Teerkondensatoren und div. Elkos hinüber, ab und zu auch mal ein Selengleichrichter. Oder die Drehkos saßen fest, weil seit vielen Jahren nur der Ortssender gehört wurde. Die Originalröhren hielten erstaunlich lange durch, diese wurden nur sehr selten mal getauscht.

Die UKW-Teile waren übrigens von der Trennschärfe und der Empfangsleistung erstaunlich gut. UKW war nach dem Zweiten Weltkrieg eine Notlösung, die ersten UKW-Sender hatten noch amerikanische Senderöhren. Deutschland wurde beim Kopenhagener Wellenplan nach dem Krieg mit den AM-Frequenzen sehr benachteiligt - daher mußte man sich eine Alternative einfallen lassen.
 
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