Radiogeräte der guten alten 50er Jahre!

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Hier Geräte von 1961.

04. Der Neckermann-Transistor-Koffersuper mit 7 Transistoren und 1 Diode für DM 134,50
06. Das Neckermann-Stereo-Dynamic-Konzertgerät mit einem Edelholzgehäuse Nußbaum funiert und einem Ahornrahmen für DM 398,-
05. Die Phonokoffer von Neckermann für DM 159.- und DM 78.-
01. Die Neckermann Stereo-Rundfunk-Fernsehkombination mit 59-cm Rechteckk Großbildröhre für DM 1590.-

Das monatliche Durchschnittseinkommen 1961 lag bei: 230 Euro (DM 460)
(Quelle: Neckermann Katalog von 1961 aus meinem Archiv) :)

06_Körting_Dynamic Stereo_398.jpg 01_Neckermann_Rundfunk-Fernseh_1590.jpg 04_Neckermann_Koffersuper_134.jpg 05_Phonokoffer.jpg
 
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Damit lässt sich wunderbar das "früher war alles besser" - Syndrom zumindest im Bereich der Hardware (ups - im Gerätebereich...) ad absurdum führen. Oder wer würde heute fast vier Monatsgehälter, gut zehntausend Euronen, für eine Radio-TV-Kombination hinblättern? Oder für ein Stereoradio wie das "Dynamic" beinahe ein Monatsgehalt, also rund zweitausend Euro? Was haben wir es da doch heute gut. Für einen simples CD-Radio mit DAB muss man nur noch zwei Stunden arbeiten, und selbst ein Flatscreen-TV mit riesigen, damals unvorstellbaren Dimensionen kommt heute kaum mehr einen durchschnittlichen Wochenlohn.

Und dennoch, gerade weil Radio- und erst recht TV-Konsum damals noch mit echten Entbehrungen verbunden war, sollte man die Erinnerung an diese Zeit bewahren, auch durch das Bewahren authentischer Gerätschaften.
 
Am 16. August besuche ich Michael John (siehe Post #49 in diesem Thread), der eine sehr umfangreiche Sammlung an alten Radiogeräten, Musiktruhen, Fernsehgeräten und sogar Radio-Fernseh-Kombinationen und noch mehr besitzt. Teilweise sind sehr seltene und ungewöhnliche Stücke darunter. Falls jemand gerne mitkommen möchte und sich diese Sammlung einmal aus der Nähe betrachten möchte, kann ich einige Mitfahrgelegenheiten anbieten. Ich fahre von Marburg über Frankfurt und Mainz Richtung Saarbrücken, dort in der Nähe wohnt Michael. Wer mitkommen möchte, sollte sich bitte per E-Mail an joh.hofmeister@web.de bei mir melden.
 
Da hast du sicher Recht. Noch heute sind die alten Röhrengeräte von damals z.B. bei Mittelwellen - DXern beliebt, weil sie für diesen damals noch wichtigsten Wellenbereich optimiert waren. UKW hatte sich damals noch nicht richtig durchgesetzt.

Mir ging es lediglich darum, das damalige Missverhältnis zwischen Gerätepreisen und Einkommen aufzuzeigen. In anderen Bereichen. z.B. bei Autos, ist dies weit weniger ausgeprägt. Beispiel? 1960 war der Standardkäfer (der sog. "Ovali") für umgerechnet knapp 2.500 Euro zu haben, dies entsprach etwa zehn Durchschnittsgehältern. Heute wären das etwa 25.000 Euro, dafür gäbe es einen Golf mit guter Ausstattung oder einen Passat in nackter Basis.

Sorry für OT.
 
Und was mir heute auffällt, ist ziemlich krass: Früher hat jedes technische Gerät eine Unsumme an Geld gekostet. Heute kauft man sich alle 1 bis 2 Jahre neue Geräte, und die alten werden meist bei Wertstoffsammelstellen abgegeben, unabhängig davon, ob diese noch funktionstauglich sind, oder nicht. Meist werden diese Geräte (Insbesondere LCD-fernseher, Stereoanlagen, ...) so gebaut, dass sie nach Ablauf der Garantie kaputtgehen!

Leider, es ist so. So kann man wirklich sagen:


Früher war alles besser! (Nun, ja, fast alles....)
 
Das älteste Radio in diesem Haushalt ist von 1935, also fast 80 Jahre alt, hat zwar damals ein Vermögen gekostet, funktioniert dafür aber immer noch einwandfrei.
 
Ein UPEL. Der Skala nach ein Belgier. Das Internet gibt zu diesem Hersteller absolut nichts her, obwohl die belgische Radioindustrie der 30er Jahre eigentlich recht gut dokumentiert ist. Es könnte durchaus sein, dass meins das einzige erhaltene Gerät dieser Marke ist.
 
Es passt hier hinein und wurde noch nicht thematisiert:

Letzten Monat waren genau 60 Jahre vergangen, als das erste Transistorradio auf den Markt kam. - Bremen Eins war es einen Beitrag wert:

Mein erstes Transistorradio war übrigens knapp 10 Jahre später ein "Sternchen" aus sozialistischer Produktion.
 
Ähm ja, hier passt es wohl am besten... ;)

Falls euch bei euren "Radio/Ferneh - Basteleien" - besonders bei alten DDR-Geräten - mal eine Sicherung durchbrennt: BITTE nur durch Originalware "Made in GDR" ersetzen!

<Aus_dem_Merkblatt_für_HiFi_Dummschwätzer>Grund für diese Empfehlung ist, die Elektronen in alten DDR-Radios bekommen bei ihrem Weg durch das Gerät (das sind bekanntlich nur wenige mm/s) einen Linksdrall und sie gehen dann natürlich am liebsten auch nur durch echte (linksorientierte) Sicherungen aus alter DDR-Produktion. Neuere Sicherungen (logischerweise immer aus "Westproduktion") haben diese Eigenschaften nicht und müssen diesen Drall abbremsen oder gar in einen Rechtsdrall wandeln. Durch diesen Umorientierungsprozess der Elektronen entsteht selbstverständlich zusätzliche Wärme im Leiter der Sicherung, was zu einem Durchbrennen der Sicherung schon bei geringeren Stromstärken (als auf der Sicherung angegeben) führen kann... [...] Ob es einen "Sicherungsklang" gibt, kann an dieser Stelle nicht beantwortet werden.</Aus_dem_Merkblatt_für_HiFi_Dummschwätzer>

Heute in einem alten Werkzeugkoffer meines Vaters gefunden... Sicherungen, gut und gern 35 Jahre lang gelagert. ;)


Ersatzsicherungen und die wichtigsten E-Röhren gehörten zur "Standardausrüstung" eines Familienvaters in der DDR. Denn wenn "die Kiste" (wie üblich) gerade am Wochenende den Geist aufgab, war guter Rat teuer und auch kein Fernsehmechaniker aufzutreiben... Selbst ist der Mann - und der Familienfrieden war sehr oft gerettet! ;)


Diese Firma gibt es übrigens noch heute in Leipzig, wenn auch unter einem anderen Firmen-Dach. Sie feiert in diesem Jahr also ihr 85-jähriges Bestehen. Leider war heute Nachmittag niemand mehr über Telefon im Laden zu erreichen...
 

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Es gibt Leute, die sagen, laß die Kinder ruhig mit Zeilentrafos spielen, denn wenn sie dann gebissen wurden, wissen sie, wie mit Hochspannung umzugehen ist.

Man mus ja nicht gleich mit Zeilentrafos "spielen". Meinen ersten richtigen "Patsch" habe ich mit einem ganz normalen Trafo aus einem Radio vom Müllplatz bekommen:

Einen Draht vom Trafo an einen Pol einer Flachbatterie geklemmt, das andere Ende in der Hand gehalten. Mal kurz an den anderen Pol der Batterie drangehalten... "Mmm - da passiert ja gar nix?????". Draht wieder von der Batterie entfernt...

Seitdem weiß ich, wie sich "Selbstinduktion" anfühlt. Besser kann man Physik nicht lernen. ;)
 
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