AW: Radiomitschnitte von Moderatoren?
Hier wird ja einiges durcheinandergewürfelt.
Nach meinem bisherigen Kennnisstand bedarf es einer gewissen "Schöpfungshöhe", damit es ein eigenes Werk wird, das schützenswert wäre.
Wenn Lumidus also über die Konsistenz seines Stuhlgangs doziert, dürfte es sich dabei um sein Werk handeln. Zwar verbreitet er das kostenlos in einem Jedermann-Medium, das man auch mitschneiden kann, aber trotzdem geht er deshalb nicht des Urheberrechts verlustig.
Möchte ich das senden, befinde ich mich mit einer entsprechenden Nachfrage auf der sicheren Seite. Inwieweit das wirksam zu verhindern wäre, ist eine andere Frage.
[Exkurs]
Ich hatte mal einen Mitschnitt eines herrlichen UKW-Versprechers, der später tatsächlich auch in den Radiopannen erschienen ist. Ich hatte beim Sender angefragt, ob ich das verwursten dürfte, und da war die Haltung gelassen: "Schließlich ging es so ja deutlich hörbar für jeden unserer Hörer über den Sender".
Ich finde zwar, dass das eine recht laxe Haltung ist und zwischen hören und erneut wiedergeben bei einem anderen Sender ein Unterschied ist, aber niemand hatte etwas dagegen.
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Zu der Sache mit radiopannen.de:
radiopannen.de schrieb:
Zur rechtlichen Situation:
Sämtliche Audiomaterialien, die mir von offiziellen Sender-Mailadressen aus zugespielt werden, veröffentliche ich ohne weitere Nachfrage - weil allein das Zurverfügungstellen eine konkludente Aufforderung zur Veröffentlichung ist. Alle Sender erklären sich automatisch damit einverstanden, dass ein kleines Senderlogo zur Illustration benutzt werden darf. Alle Einsender werden aber gebeten, die „Verursacher” einer Panne um Erlaubnis zu fragen. Als Webmaster kann ich keine Verantwortung übernehmen, wenn es zu Verstimmungen in den Redaktionen kommen sollte. Dem Wunsch nach Löschung einer Panne wird aber selbstverständlich sofort entsprochen - E-Mail reicht.
Es ist natürlich ärgerlich, wenn Redakteur X eine Panne einsendet, und sich danach Redakteur Y über die Veröffentlichung beschwert. Für mich als Webmaster kann nur gelten, dass Redakteur X schließlich eine Veröffentlichung wollte - was im Falle einer juristischen Auseinandersetzung auch bewiesen werden kann. Bitte fragen Sie mich auch nicht nach dem Namen des Einsenders - diesen gebe ich, wenn überhaupt, nur im Rahmen eines Gerichtsverfahrens preis.
Bei Einsendungen von Hörern, die zufällig einmal gesendetes Material mitgeschnitten haben und an radiopannen.de übermitteln, bemühe ich mich um eine Freigabe der Sendeanstalten. Leider wird diese oft verwehrt. Es wird ausdrücklich an die Chefredaktionen und Pressestellen appelliert, „die Sache nicht so ernst zu nehmen”. Hier geht es um Spaß und Heiterkeit - vor allem unter Kollegen der Branche.
Ich denke, diese Erklärung stellt eine vorbildliche Vorgehensweise dar.
Was das Foto angeht (@ Mario) hat sich BlueKO ja schon ausgelassen.
Mein Fazit: Mitschneiden ist die eine, ungefragt wiedergeben die andere Sache. Kommt natürlich auch auf die Art und Weise an. Wurde der Name des Moderators und des Senders genannt oder der Schnipsel gewissermaßen "anonym" gesendet?
In meinen Augen grenzwertig; eine Angelegenheit, die man vielleicht geschickter hätte lösen können.
Gruß, Uli