Radiosender, wehrt euch gegen brutale Drosselpläne der Telkos!

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Hat der VPRT gepennt? Zitat von Gegenstromanlage aus diesem Faden "
Laut Prognose werden im Jahr 2014 weltweit mehr als 1,28 Milliarden Smartphones abgesetzt werden. Im Jahr 2018 soll sich der Absatz dann auf rund 1,87 Milliarden Geräte belaufen. Für das Jahr 2015 wird ein Absatz von rund 24,6 Millionen Geräten alleine in Deutschland prognostiziert. Ihr glaubt gar nicht wie die Kampagne nach dem Motto "Mach dein Smartphone zum Radio - ganz einfach mit dem Radioplayer" wirken wird. Hört ihr Werbung für Radio.de und andere in klassischen Medien? Bislang liegt bei der Internetradionutzung der Abruf von Streams mit mobilen Gadgets bei gerade einmal max. 5 Prozent. Wenn Webradio eingeschaltet wird dann in der Regel noch immer klassisch beim Nebenher-Surfen am PC. Das haben die Deutschen inzwischen gelernt. Was sie eben bislang nicht gelernt haben ist auch ihre Smartphones als Radio zu nutzen. Darauf wird die Kampagne, der man einfach nicht entkommen kann, zielen. Übrigens: In Großbritannien ist der Radioplayer Marktführer, vor Tune In und anderen.

Noch wichtiger sind uns aber zukünftige Lösungen: Die Autoindustrie will eben nicht mit jedem Audio-Produzenten sprechen, sondern verlangt Lösungen aus einer Hand. Und das Internet und damit auch die Möglichkeit Internetradio zu nutzen soll schon 2017 Standard in den Fahrzeugen sein. Im Vergleich zu DAB übrigens, obwohl das ja irgendwann in den 1990er-Jahren mal fürs Auto gedacht war. 2017 wird der Radioplayer DER Radiostandard in den Fahrzeugen sein. Warum soll VW mit einem US-Unternehmen verhandeln wenn es auch etwas schlagkräftiges heimisches gibt?

Und auch die Frage der Kosten stellt sich uns nicht, da rund 80 Prozent der deutschen Smartphone-Nutzer bereits über eine mobile Flatrate verfügen. Die Streams des Radioplayers sollen im übrigen feststellen ob die Nutzung daheim per WiFi oder mobil erfolgt, entsprechend wird die Bandbreite angepasst so dass es immer dann funktioniert wo auch Mobilfunkversorgung vorliegt. Und das ist in mehr als 95 Prozent Deutschlands der Fall, Tendenz steigend. Wer mehr dazu wissen will sollte auf die Jungs bei Radio FFH in Hessen zugehen, da erhaltet ihr auch technische Antworten.

Nächste Woche gibt die ARD die Aufschaltung auf dem Radioplayer bekannt, und zwar von sich aus! Es wird noch einige Zeit dauern bis alle Streams laufen. Dann startet die große Kampagne.

Zuletzt bearbeitet: 28. März 2015"
 
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Wenn das mit der Drosselung wirklich so kommt, dann wird es jetzt mehr denn je Zeit, endlich den kostenfreien W-Lan Zugang flächendeckend in Ballungsgebieten zu ermöglichen. Dann können die Mobilfunkanbieter sich nämlich Ihre auch so tollen "Flats" sonstwo hinschieben. Andere Ländern sind da schon sehr viel weiter. Ich war letzten Monat in Irland und dort gibt es kostenfreies W-Lan sogar in jedem Stadtlinienbus, in jedem Pub, Restaurant, Cafe etc. In Hotels und den B & Bs sowieso. Hier hinkt deutschland also ganz gewaltig hinterher und es wird Zeit, dass endlich der Gesetzgeber Voraussetzungen schafft, dass in den Ballungszentren W-Lan für jedermann kostenfrei und unkompliziert zugänglich gemacht wird. Zugegeben für die Leute auf dem Land ist das auch keine Lösung, aber so könnte man die Mobilfunkanbieter unter Druck setzen und die würden sich dann überlegen, ob das mit starken Drosselung so eine gute Idee ist.
 
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Wie kommt man an diesen Job : Nur durch Beziehungen. Hilfreich ist die vorherige Tätigkeit in einem medienfremden Medium, sagen wir : Rotes Kreuz. Da können die Konktakte zu örtlichen Zeitungsverlagsangehörigen gebildet werden.
Keine Ahnung von nix, doof lächelnd in den Zeitungen, die den Sender finanzieren. 10 Tausend im Monat garantiert. So geht das in NRW. Diese Spezies verlebt dann die Freizeit in irgendwelchen unbekannten Vereinen.
 
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Und auch die Frage der Kosten stellt sich uns nicht, da rund 80 Prozent der deutschen Smartphone-Nutzer bereits über eine mobile Flatrate verfügen.

Im Grunde genommen eher Volumentarife mit Alibi-Verlängerung auf Geschwindigkeitsniveau der Analogmodemzeit.

Wer mehr dazu wissen will sollte auf die Jungs bei Radio FFH in Hessen zugehen, da erhaltet ihr auch technische Antworten.

Da sollte man wirklich mal fragen, und zwar welcher Stream bei 16 kbit/s noch läuft und wie der klingt.
 
Laber, laber, laber... Mal davon abgesehen, daß "GSA" ein "richtig guter Freund" von mir in diesem Forum ist: Wann begreift ihr endlich, daß in der näheren Zukunft (sagen wir als Hausnummer "in 10 Jahren" ) die breite Masse definitiv kaum Radio über Internet oder Mobilfunk hören wird!

Nur als Hinweis: Wie war das doch gleich mit den Meldungen zu den "Roaming-Gebühren" innerhalb der EU vor ein paar Wochen? Nicht gelesen? Verpasst? Das hängt schon mit dem Thema zusammen! Macht euch also bitte keine allzugroßen Hoffnungen.

Und Achtung - ich muß es tun:

Mit DAB wär' das nicht passiert!
 
Wann begreift ihr endlich, daß in der näheren Zukunft (sagen wir als Hausnummer "in 10 Jahren" ) die breite Masse definitiv kaum Radio über Internet oder Mobilfunk hören wird!

Einspruch. Klar, beim Mobilfunk ist es aufgrund des geringen Datenvolumes wirklich schwierig. Allerdings glaube ich schon, dass sehr viele zuhause Internetradio hören ob das jetzt "die breite Masse" ist, sei mal dahingestellt, aber der Anteil wird immer größer und für die Jüngeren hat der klassische UKW Rundfunk eh schon keine Bedeutung mehr.
 
@Tweety! Bitte!

Achtung genau lesen und aufpassen:
ich (glaube) schon, dass sehr viele zuhause Internetradio hören

@Home interessiert mich eigentlich nicht! Zuhause kannst du selbstverständlich machen was du willst - und was dein Vermieter zulässt. Und jetzt mal ernsthaft: Wer hört sich @home diese miese Soundqualität über Mobilfunk/Internet FREIWILLIG an, wenn man DVB-S anliegen hat?

Ich rede hier davon, wie "das Radio" zum Hörer kommt, wenn er unterwegs ist! Da gibt es einige Wege! UKW - beispielsweise. (Ich hätte jetzt auch DAB schreiben können. Aber immer Ärger zu machen, ist nervig... ;))

Radio mobil "über Internet" (also indirekt über "Handy") zu hören ist im Moment nicht die beste Lösung.
 
@Home interessiert mich eigentlich nicht! Zuhause kannst du selbstverständlich machen was du willst - und was dein Vermieter zulässt. Und jetzt mal ernsthaft: Wer hört sich @home diese miese Soundqualität über Mobilfunk/Internet FREIWILLIG an, wenn man DVB-S anliegen hat?

Also so schlecht ist Internetradio @home nun auch wieder nicht. Die meisten Streams können locker mit UKW-Qualität mithalten und etliche hören sich sogar besser an, wenn mit entsprechend hohen Datenraten übertragen wird. w. DVB-S ist ja schön und gut, aber leider, leider ist die Auswahl, gegenüber Internetradio doch arg begrenzt. Davon mal abgesehen, dass es bei DVB-S eh zu 80% der übliche Hitradiomüll ist, der auch über UKW angeboten wird. Da bietet mir das Internet eben doch viel, viel mehr. Wenn ich Bock auf Orgelmusik habe, höre ich mir Orgelmusik an, habe ich Bock auf Irish-Folk dann gibt es das auf die Ohren oder will ich Country Nummern hören ist auch auch nur einen "Wisch" entfernt. Das kann mir DVB-S NIEMALSs bieten und DAB+ erst Recht nicht, wo man gerade dort ja erst kürzlich das Angebot im Bundesmuxx mal (wieder) mal ausgedünnt hat.
 
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Wir kommen uns doch schon näher, Tweety!

@Home mit einer Flat kein Problem. Und ja, natürlich gibt es auch Webradios mit sehr hoher Bitrate. Aber nochmal - das kannst du dir Zuhause über deinen DSL-Festnetzanschluß "leisten" (weil anfallender Traffic absolut keine Rolle spielt), aber doch nicht MOBIL! Das ist der springende Punkt.


Vorsicht!

...erst Recht nicht, wo man gerade dort ja erst kürzlich das Angebot im Bundesmuxx mal (wieder) mal ausgedünnt hat.

Definiere das Wort "man" genauer. Wer ist "man" und wer hat entschieden nicht mehr im Bundesmux (mit einem x) zu senden? Die Kosten für einen Sendeplatz im Bundesmux sind allseits bekannt - waren also planbar.

Egal was du antwortest: Mit "Festplattengedudel" wird nix - weder im Net, über UKW und auch nicht über DAB! Veranstaltet "ordentliches" Radio und die Hörer werden kommen.
 
Wenn das mit der Drosselung wirklich so kommt.....
Hier mal die aktuellen Drosseln wenn man einen Vertrag heute am 09.06.2015 bei einer der Firmen abschließt

Telekom 64 KBit/s
Base 56 Kbit/s
Vodafone 32 kbit/s
O2 32 KBit/s


1und1 64 kBit/s
BildMobil 64 Kbit/s
Yourphone 64 Kbit/s
Congstar 56 Kbit/s
blau 56 Kbit/s
AldiTalk/Medion 56 Kbit/s
klarmobil 56 Kbit/s
Simyo 56 Kbit/s
Fonic 32 Kbit/s

Drillisch (Simply, Mc Sim, WinSim, Sim.de, DeutschlandSIM usw.)
16 Kbit/s

Da ja nun E-Plus zu o2 gehört werden die E-Plus Discounter wohl bestimmt, wie "Fonic" im O2 Netz jetzt schon, auch irgendwann mit 32 Kbit/s gedrosselt.
Hinzu kommt generell das die Ping/Ansprech Zeiten bis auf über 1000ms hochgehen bei einer Drosselung.
 
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Danke @robbe1990!

Wenn deine Marktanalyse stimmt (davon gehe ich jetzt mal aus), würde ich als Privatsender doch voll aufs Internet setzen! Dieses DAB ist ja auch sowas von Scheiße! ;)
 
Hinzu kommt, dass mich Musik unter 128 Kbit/s nervt. Auch bei der breiten Masse rippt so gut wie niemand Musik mit Komprimierungsraten kleiner 128 Kbit/s. Die Musik, die sonst noch als Alternative auf Smartphones vorhanden ist, ist qualitativ eher besser: online gekaufte Musik hat meistens 320 Kbit/s MP3, oder 256 Kbit/s, "Personal Radios" zwischen 192 und 320 Kbit/s. Außerdem hat Musik aus dem Online Laden, oder bei Spotify den Originalklang und ist nicht per Optimod & Co im Klang "verbessert", bzw. verbogen.
 
Man reibt sich die Augen vor Verwunderung über die bislang schärfsten Hunde der DAB-ist-scheiße-das-Internet-ist-die-Zukunft-Fraktion hier im Forum. Erst fordert raschwarz mehr UKW-Frequenzen für den DLF, und nun spürt die Gegenstromanlage (hoffentlich) die Konsequenzen ihrer Technikverbortheit, noch bevor die verheißene Zukunft richtig angefangen hat.

Das ändert natürlich nichts daran, dass die Gegenstromanlage hier in der Sache natürlich Recht hat. Internetdrosseln und Anbieterpriorisierung (worin man zunächst gar einen eigenen Vorteil sah) haben in einem freien Netz nichts verloren. Denn wenn's um finanzielle Wettrüsten geht, um sich bei den Telcos die besten Konditionen rauszuschlagen, haben die hiesigen Hitradioklitschen gegen die finanziell potenten Riesen aus Ämärica keine Chance. (Apple hat übrigens gerade Apple Music angekündigt, mit Musik, die nicht von Algorithmen ausgewählt, sondern redaktionell kuratiert werden soll. Wieso ist da vorher keiner drauf gekommen?) Was umgekehrt heißt, dass die Investitionskosten der Netzbetreiber natürlich irgendwie refinanziert werden müssen, weswegen die Preise für das mobile Internet langfristig eher wieder steigen werden. Um ein massentaugliches Medium zu bleiben, bei dem die Hörer nicht bei jedem Song an ihre Abrechnung denken müssen, ist aus meiner Sicht ein nutzungsunabhängiger Verbreitungsweg unabdingbar, und der kann nur DAB+ sein. Musikhören übers Internet wird einen immer größeren Raum einnehmen, aber nicht mit livegestreamtem Voicetracking, sondern mit individuellen Services, die man linear sowieso nicht anbieten kann. Die Nische fürs Radio gäbe es aber trotzdem, wenn die Radiomacher sich endlich wieder auf Inhalte konzentrieren würden, anstatt sich auf technische Foulspiels zu konzentrieren, bis sie selbst unter den Pfiffen des Publikums vom Platz gestellt werden.
 
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Wir kommen uns doch schon näher, Tweety!

@Home mit einer Flat kein Problem. Und ja, natürlich gibt es auch Webradios mit sehr hoher Bitrate. Aber nochmal - das kannst du dir Zuhause über deinen DSL-Festnetzanschluß "leisten" (weil anfallender Traffic absolut keine Rolle spielt), aber doch nicht MOBIL! Das ist der springende Punkt.

Ja, das sag ich doch die ganze Zeit. Also Internetradio ist schon ne feine Sache, wird aber mobil durch die Technik bzw. Netzbetreiber eher ausgebremst. Schreib dann doch bitte vom mobilen Interneradio. Das wissen wir alle was gmeint ist. Internetradio ist ja nun nicht gleich Internetradio. ;)

Ich wusste gar nicht, dass Vodafone als "big Player" so stark drosselt. Das wäre ja schon ein Grund bei dem Laden keinen Vertrag abzuschliessen.
 
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Wann begreift ihr endlich, daß in der näheren Zukunft (sagen wir als Hausnummer "in 10 Jahren" ) die breite Masse definitiv kaum Radio über Internet oder Mobilfunk hören wird!

Die breite Masse nutzt doch eh längst schon Spotify & Co...

Was nichts anderes bedeutet, als daß sie schon jetzt und in immer größerem Ausmaß Musik über das Internet bezieht.
 
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künftige Geschäftsmodelle fußen auf einem mobilen Webzugang.

Sorry für die deutlichen Worte, aber dazu fällt mir nur eines ein: "Selber schuld"!

Wer meint, zukünftig nur noch auf das Internet setzen zu müssen, begibt sich damit halt vollständig in die Hände von Telekommunikations- und Internetunternehmen. Und deren Interesse ist nun zuallerletzt der klassische Radiosender. Denen geht es dann eher um individuelles (natürllich kostenpflichtiges) Musikstreaming und ähnliches. Dessen Traffic dann auch von Drosselungen ausgenommen wird. Und das wird sogar umso attraktiver, je unattraktiver Radio wird.

Es ist prinzipiell fatal, nur auf einen Vebreitungsweg zu setzen und sich davon abhängig zu machen. Man stelle sich mal vor, das Fernsehen würde statt über Antenne, Kabel, Satellit und Internet jetzt nur noch z.B. über Kabel empfangbar sein. Damit wären sowohl die Programmanbieter als auch die Zuschauer vollständig von den Kabelanbietern abhängig und diese könnten quasi frei die Marktbedingungen (inkl. Preisen) diktieren.

Aber ganz unabhängig von solchen grundsätzlichen Überlegungen ist es auch völlig unnötig:
das Internet ist für individuell abgerufene Inhalte gedacht. Für Broadcasting, wo viele Nutzer (zeitgleich) dieselben Inhalte bekommen gibt es schlichtweg bessere Medien. Und gerade wenn es um mobilen Empfang geht zeigen sich die Vorteile eines klassischen Broadcast: mit einer Antenne kann ich innerhalb der Antennen-Reichweite beliebig viele Leute bzw. Geräte versorgen. Bei Internet muss ich aber auch innerhalb einer eigentlich versorgten Funkzelle evtl. noch weitere Antennen bauen oder zumindest die Technik an vorhandenen Antennen für mehr Nutzer aufrüsten. Das merkt man z.B. immer bei Großereignissen, wo ansonsten deutlich weniger IP-Traffic herrscht. Da leidet dann regelmäßig die mobile Internetversorgung, die ansonsten vielleicht an der Stelle gut ist, aber durch zu viele Nutzer dann einbricht. Bei Broadcast hat man diese Probleme nicht. Da können in einer "Funkzelle" beliebig viele Nutzer gleichzeitig auf das Angebot zugreifen, ohne dass das auch nur für einen einzigen einbrechen würde.

Es ist also schlichtweg völlig unsinnig, Broadcast-Medien über Netzwerke zu verteilen, die für individuelle Angebote gemacht sind. Wenn man das zusätzlich macht mag das ja ein nettes Zusatzangebot sein, aber man sollte sich nicht nur davon abhängig machen und in dem Moment, wo man sagt "Wir sind davon abhängig und das betrifft unsere Existenz", weiß man eigentlich, dass man selbst etwas falsch gemacht hat.

Und auch für die Nutzer ist es ja von Nachteil:

1. Selbst wenn der Zugang noch nicht gedrosselt ist, belastet das mein Inklusivvolumen. Wieso sollte ich das knappe Inklusivvolumen zum Radiohören "verschwenden", wenn Radio auch über Broadcast-Medien (Antennen-Ausstrahlung) empfangen kann und das Inklusivvolumen für Inhalte, wo ich wirklich auf Internet angewiesen bin, nutzen kann...

2. Ich wohne in Aachen, was direkt an der Grenze zu Belgien und den Niederlanden liegt. Und wie viele Bewohner in Grenzstädten fahre ich nicht nur regelmäßig zum Einkaufen, für Freizeitgestaltung, Besuche, etc. über die Grenze, sondern habe teilweise sogar schon in Aachen ausländisches Netz. Und dann nutze ich eh kein Internet, weil das mit Roaming unverschämt teuer ist. Aber in meinem Autoradio bekomme ich selbst noch in den nächsten Orten hinter der Grenze meine Radiosender. Oder auch ausländische, was auch mal interessant ist. Im Urlaub ist es ähnlich, nur dass man da in der Regel keine Heimatsender bekommt, sondern halt regionale, aber dafür gratis.

3. Wie oben schon verdeutlicht: selbst wenn ich noch Highspeed-Volumen habe und selbst wenn ich bereit wäre, dies für Radio zu verwenden - aber auch dann kann der Empfang zusammenbrechen, wenn sich gerade zu viele Nutzer in der Funkzelle aufhalten. Broadcast-Medien sind da stabil.

4. Die Netzabdeckung mit terrestrisch ausgestrahltem Radio ist immer noch besser als bei Mobilfunknetzen.

Auch wenn ich die Drosselung mobilen Internets ebenfalls lästig finde, so habe ich kein Mitleid mit Radiosendern, die immer mehr nur noch aufs Internet setzen. Denn die schaufeln sich ihr eigenes Grab und merken es wahrscheinlich nicht mal bzw. viel zu spät. Und erwarten, dass die Hörer die Suppe auslöffeln.

Ich kann mir richtig gut vorstellen, wie da ein paar zu kurz denkende Verantwortliche in einer Konferenz sitzen und sagen "Hey lass uns doch aufs Internet wechseln. Das ist modern, das ist hip, das ist die Zukunft." Und dann gar nicht merken, was sie anrichten. Klar ist das Internet toll und ich will es nicht mehr missen. Aber deswegen ist es doch nicht für alles geeignet. Ich will auch mein Auto nicht missen, aber es gibt auch Fälle, wo ich bewusst (aus ganz vielen Gründen) öffentliche Verkehrsmittel nutze und wo diese im Vorteil sind. Und es käme doch auch niemand auf die Idee, öffentliche Verkehrsmittel abzuschaffen und einen Zwang fürs Auto einzuführen.

Fazit:

Für Broadcast gibt es eben schlichtweg bessere Verbreitungswege als Netze für individuelle Zugriffe (wie eben das Internet)! Und abhängig machen sollte man sich gerade von Telcos und Internetkonzernen, die ganz andere Interessen als Radiosender haben, eh nicht.

Das Geld, die Zeit, Arbeit und Energie, die manche Radioanbieter auf den Wechsel ins Internet nutzen, sollten sie lieber für den Wechsel zu DAB+ und dessen Förderung nutzen. Und sich z.B. auch dafür einsetzen, dass die Handyhersteller, die bisher in ihren Geräten UKW-Empfänger eingebaut haben (was fast alle sind, außer Apple, die auch wieder eigene Interessen haben und ihre eigenen Musikangebote und bald auch eigene Radiosender fördern wollen) auch DAB+ in ihren Geräten einbauen. Oder auch einfach nur schlichtweg durch ihre Präsenz bei DAB+ dafür sorgen, dass dieser Verbreitungsweg attraktiver wird.

Das wäre sowohl für die Radioanbieter als auch die Hörer sinnvoller als auf etwas vermeintlich moderneres zu setzen, was aber in diesem Fall schlechter geeignet ist als der "traditionellere" Weg.

Und wenn man schon auf die Politik und die Regulierungsbehörden einwirken will, sollte man sich eher dafür einsetzen, dass nicht noch mehr Rundfunkfrequenzen den Telcos zugesprochen werden (Stichwort "Digitale Dividende"), damit diese mit den langwelligeren Frequenzbändern noch günstiger arbeiten können, also noch mehr Millionen-Profite machen und noch mehr Einfluss auf Politik bekommen, während klassische Rundfunkanbieter (oder z.B. auch Veranstaltungstechnik) immer mehr Nachteile und Kosten haben. Jedes mal heißt es, das sei die letzte digitale Dividende und dann kommt doch wieder eine neue, die für Broadcaster und Veranstaltungstechnik wieder neue Kosten und weitere Nachteile verursacht.

Für Broadcasting sind andere Verbreitungs-Wege besser geeignet als das Internet und die neuere Technik ist nicht per se die bessere, nur weil sie neuer ist. Das kommt immer ganz auf den Zweck an. Es gibt sicher auch gut Gründe, zusätzlich im Internet präsent zu sein. Aber eben zusätzlich und nicht ausschließlich und sich davon abhängig zu machen.

Wer meint, klassisches Broadcasting (als terrestrische Ausstrahlung) sei vorbei und man müsse/ solle nur noch aufs Internet setzen, wird sich noch umsehen und diese Entscheidung noch bitter bereuen...
 
Die breite Masse nutzt doch eh längst schon Spotify & Co...

Was nichts anderes bedeutet, als daß sie schon jetzt und in immer größerem Ausmaß Musik über das Internet bezieht.

Aber es gibt eben auch Leute, die Musik entdecken wollen, die einem bei Spotify & Co verborgen bleibt oder die dort gar nicht erst verfügbar ist.

Und Leute, die den Musikverstand eines sachkundigen Redakteurs besser finden als die von Teenies zusammengestellten Mainstream-Playlisten wo tausendmal dasselbe drin ist oder als irgendwelche Algorithmen, die mir aber doch die Schätze vorenthalten.

Und Leute, die Wert auf gute Modarationen legen, wo man wirklich Hintergrundwissen zur Musik, interessante Infos, Tipps, etc. bekommt. Oder auch mal Nachrichten zwischendurch.

Und nicht zuletzt: es gibt auch Leute, die schlichtweg keinen Bock haben, sich selbst Playlisten auszuwählen, nach Titeln zu suchen, etc. sondern die schlichtweg einen guten Sender einschalten wollen und dann dort gute Musik hören wollen ohne immer entscheiden zu müssen, welchen Titel oder welche Playlist man als nächstes hören will.

Und wenn Radiosender immer austauschbarer werden und immer mehr nur auf Mainstream-Musik setzen, dürfen sie sich halt nicht wundern, wenn Hörer zu Spotify & Co abwandern. Denn das bekommt man da genauso und ist dann auch noch flexibler.
 
Ja aber FlorianAC hat in seinem Posting # 42 wieder einmal alles zusammengefasst und bewertet was wir ja alle schon gewusst haben. Aber ab und zu ist eine Wiederholung wieder mal notwendig. Damit es Viele begreifen.
 
Jetzt hab ich etwas Zeit gefunden zum Lesen: Es stimmt schon, was Florian schreibt! Korrekt zusammengefasst. War mir nur etwas zu viel Text auf den ersten Blick in diesen Postings. :D
Das Problem ist nur in Ländern wie Nordkorea und NRW: Bekomme eine Möglichkeit, auf anderen Wegen Dein Programm unter die Leute zu bekommen! Momentan fällt mir in NRW terrestrisch nur eine ein, die schon genutzt wird...
 
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Das Problem ist nur in Ländern wie Nordkorea und NRW: Bekomme eine Möglichkeit, auf anderen Wegen Dein Programm unter die Leute zu bekommen!
Ob es in anderen Bundesländern mit Ausnahme von Bayern, Berlin und Hamburg wirklich einfacher ist?
Sicher: Mit dem nötigen Geld müsste es möglich sein, in einen landesweiten DAB-Multiplex aufgenommen zu werden. Die Frage ist, ob sich die anfallenden Ausgaben je wieder einfahren lassen.
In ganz Deutschland gibt es zwei Multiplex-Betreiber: Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und die Media Broadcast. Es ist zwar in letzter Zeit viel davon die Rede, dass das Monopol der MB fallen soll, besonders im UKW-Sektor, aber getan hat sich bisher noch nichts.
 
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