Radiosender, wehrt euch gegen brutale Drosselpläne der Telkos!

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Das Geld, die Zeit, Arbeit und Energie, die manche Radioanbieter auf den Wechsel ins Internet nutzen, sollten sie lieber für den Wechsel zu DAB+ und dessen Förderung nutzen.

Da wird so gut wie gar nix investiert. Den Radioplayer haben ein paar Programmierer in der Freizeit zusammengestoppelt und am Angebot hat sich rein gar nichts geändert.
 
DAB+ ist keine Alternative für mobiles Internetradio. Gerade die Tatsache, dass jedem Endgerät ein individualisierbarer Stream zur Verfügung steht, zeigt die Zukunft des Radiohörens. Die Zeit, in der mir als Hörer die Sender und die Medienbürokratie vorschreiben können, was ich wann und wo zu hören habe, sind vorbei. Ich behaupte nicht, dass die klassischen, linearen Angebote schnell oder komplett wegfallen werden. Aber ein Radio ohne leistungsfähigen Internetzugang wird kein Radio sein -- mal abgesehen davon, dass ein Radio zunehmend zu einer App auf dem Smartphone oder auf dem Display im Auto werden wird.

Klar haben die Mobilfunker kein Interesse daran, ihre Daten zu verschenken. Dank der Geiz-ist-geil-Mentalität und 5,99-€-Verträgen bleibt ja auch wenig übrig, als kleine Datenkontigente und brutale Drosselungen.

Letztlich aber wird sich das auch ändern. Es gibt inzwischen Tarife mit 3 GB zu 20 €. Eine Verbilligung ist damit deutlich erkennbar. Insofern sind "echte" Internetflatrates im Mobilfunk ein Stückchen näher gerückt.
 
Letztlich aber wird sich das auch ändern. Es gibt inzwischen Tarife mit 3 GB zu 20 €. Eine Verbilligung ist damit deutlich erkennbar. Insofern sind "echte" Internetflatrates im Mobilfunk ein Stückchen näher gerückt.

Das ist ja toll, aber ich und bestimmt viele andere auch, sind nicht bereit 20 EUR jeden Monat für eine Flat zu zahlen. Das geht dann aber mal richtig ins Geld. Hier reden wir dann von 250 EUR im Jahr. Ein sehr stolzes Sümmchen für ein bisschen Radiohören.
 
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Die breite Masse nutzt doch eh längst schon Spotify & Co...Was nichts anderes bedeutet, als daß sie schon jetzt und in immer größerem Ausmaß Musik über das Internet bezieht.
Die breite Masse? "10 Millionen Premium-Abonnenten und 40 Millionen aktive Benutzer in 56 Ländern" (PM vom Mai 2014) sind also die breite Masse?

Egal erstmal, denn ich kann deiner Argumentation nicht richtig folgen. Spotify ist ein Streamingdienst - im Normalfall entsteht also immer Traffic. Traffic, den ein mobiler Nutzer doch eigentlich vermeiden will!?!?

http://de.wikipedia.org/wiki/Spotify#Technische_Informationen
http://de.wikipedia.org/wiki/Streaming_Media
 
Deshalb haben die meisten Streamingdienste auch einen offline Modus.


Beim Fernsehen mit seinen noch größeren Bandbreiten- und DatenmengenAnforderungen sieht man es übrigens so:
Andre Prahl, Leiter Programme Distribution der Mediengruppe RTL Deutschland, betonte, dass nur 5 Prozent der Zuschauer des Konzerns in Deutschland DVB-T nutzten. Dies seien genauso viel wie auf dem Verbreitungsweg IP-TV, dieser sei aber profitabel:
http://www.golem.de/news/media-broa...ostet-unter-10-euro-im-monat-1506-114583.html
 
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Ein sehr stolzes Sümmchen für ein bisschen Radiohören.
Es kommt evt. noch "besser". In diesem Beitrag aus den USA geht es zwar nicht um ein "bisschen Radiohören", die allgemeine Entwicklung ist aber interessant. 150 Euro/Monat für einen schnellen Festnetzanschluß zuzüglich 90 Euro/Monat für Mobil - das ist in der Tat ein "stolzes Sümmchen"...

Ob sich die "breite Masse" das leisten kann (oder überhaupt leisten will)? Ich habe da meine Zweifel. Der Weg in die "digitale Zweiklassengesellschaft" ist damit aber (schon) geebnet.

http://www.radioforen.de/index.php?...as-dabplus-bouquet.32537/page-166#post-682686
 
Wenn das mit der Drosselung wirklich so kommt, dann wird es jetzt mehr denn je Zeit, endlich den kostenfreien W-Lan Zugang flächendeckend in Ballungsgebieten zu ermöglichen. Dann können die Mobilfunkanbieter sich nämlich Ihre auch so tollen "Flats" sonstwo hinschieben. Andere Ländern sind da schon sehr viel weiter.
Da realisiert sogar ein Tweety, dass es eng wird um des Vögelchens mobiles surfen. Könnte man meinen. Aber Scheibenhonig, es geht, wie gewohnt, lediglich um die Geiz-ist-geil Mentalität, die heutzutage herrscht:
Das ist ja toll, aber ich und bestimmt viele andere auch, sind nicht bereit 20 EUR jeden Monat für eine Flat zu zahlen. Das geht dann aber mal richtig ins Geld. Hier reden wir dann von 250 EUR im Jahr. Ein sehr stolzes Sümmchen für ein bisschen Radiohören.
Nein Vögelchen. Die 20 Euro im Monat investierst Du nicht nur für's Radiohören, sondern auch dafür, dass Du wieder mobil im Netz surfen kannst, denn selbst das ist mit 16kb irgendwie - nennen wir es - schwierig.
Übrigens: 20 mal 12 ergibt 240, nicht 250. Aber das nur am Rande.

Was hier in der Diskussion bisher völlig vergessen wurde ist, dass es nicht nur um die Kosten geht, sondern insgesamt um etwas ganz anderes:
Um die Netzneutralität. Die geht, wie der hier verlinkte Beitrag zeigt, immer weiter verloren.

Und es wird noch weiter gehen. Digitalisierung um jeden Preis, ich schrieb es schon mal, muss nicht zwingend gut sein!

Interessanter finde ich in dem Zusammenhang viel eher, dass von Senderseite so gut wie kein Protest darüber zu hören ist, dass der MädchenBrotkasten mit Gewalt die Kosten für die analoge UKW-Verbreitung teils exorbitant zu erhöhen gedenkt.
Und was meinst Du, kommt als nächstes, sobald die Einnahmen durch UKW wegbrechen? Glaubst Du ernsthaft, dass die MB auf den immens gesunkenen Einnahmen ruht und sagt: "So, alles klar, dabei bleibt's jetzt."?
 
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Kleine Ergänzung zu #60...

Etwas weiter unten im Wiki-Artikel steht folgendes:

Bei einem Premium-Account gibt es zusätzlich die Möglichkeit, Musikabspiellisten auch im „Offline-Modus“, also ohne Internetverbindung, abspielen zu lassen. Außerdem können Titel auf Smartphones ohne Internetverbindung gehört werden.

Und wie kommen die Daten für den "Offline-Modus" bitteschön auf mein Smartphone? Irgendwo entsteht Traffic. Entweder über DSL - da spielt Traffic keine Rolle - oder halt über meinen mobilen Internetzugang. Und da beißt sich die Katze in den Schwanz.
 
nur für Daten (Titel), die sich auf der Festplatte befinden und die man in Spotify importiert, nicht für Inhalte die nur gestreamt werden.

Man kann - in der nicht kostenlosen Version - jede beliebige Playlist aus dem Streamingangebot auf offline schalten. Das ist mit insgesamt 3333 Titeln für 30 Tage möglich. Eigene, bereits physisch auf dem Gerät vorhandene, Titel zählen nicht zu diesen Limits:
https://support.spotify.com/de/lear...w-many-tracks-can-I-sync-to-offline-playlists

Die offline Dateien dürfen Spotify selbstverständlich nicht verlassen.
 
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Streaming ist doch eine Nische:

http://stadt-bremerhaven.de/musikstreaming-fristet-in-deutschland-eher-noch-ein-schattendasein/
Musikstreaming ist nicht erst seit gestern ein Thema, sondern begleitet uns schon eine paar Jahre. Dabei ist das Streamen von Musik noch gar nicht so alltäglich, wie der technisch moderne Mensch vielleicht annimmt. Gerade in Deutschland macht der Umsatz durch Streaming gerade einmal 24 Prozent aus. Downloads sind die bevorzugte digitale Form des Musikgenusses, ganz anders als in den skandinavischen Ländern oder Südkorea.​
 
Du kannst maximal 3.333 Songs pro Gerät streamen und bis zu 30 Tage offline bleiben.

Kurzum: Es bietet sich für den "Offline-Modus" also an, das Smartphone über WLAN mit einem DSL-Router@home zu verbinden und "vollzupacken". Denn wer ist schon so blöd und saugt die Daten über seinen limitierten Mobilfunkvertrag.

Das Ganze hat dann also auch nichts mehr mit dem Thema "unlimitiertes mobiles Internet" und "(Radio)Musikhören über (mobiles) Internet gehört die Zukunft" zu tun.


BTW: Ich habe bis heute nicht begriffen, warum beispielsweise Spotify das "klassische Radio" ablösen sollte. Wer hat als Normalbürger schon die Zeit, um sich seine "Playlists" (sinnvoll) zusammenzustellen? Das geht natürlich und wer Salsamusik aus Peru hören will, muß sich hier in DE halt selbst darum kümmern. Auch Podcasts - also ein Service, falls man eine Sendung verpasst hat oder einfach nur nachhören will - sind nicht das Problem.

Als DJ habe ich vormittags auch sehr oft einige Stunden in Plattenläden "rumgehangen" und neue Platten gehört. Welcher Normalbürger hat schon diese Zeit? Im "Radio" ist das eigentlich die Aufgabe der Musikredakteure, so es sie noch gibt und nicht vorgefertigte "best tested"-Playlists Tag für Tag abgefeuert werden. Und auch verschiedene (unmoderierte) Streams, die etliche Musikrichtungen abdecken, sind nicht wirklich hilfreich. Damit splittet man die (noch) verbliebenen Hörer nur auf verschiedenen Kanäle auf. Wer soll dann im Hauptprogramm (meinetwegen über UKW) effektiv Werbung schalten, damit überhaupt Geld in die Kasse kommt?

Damit ist das Grundproblem des "klassischen Radios" (ich hätte auch "Dudelfunk" schreiben können) hinreichend beschrieben. Wenn sich das nicht (endlich) ändert und wieder echte "Einschaltsendungen" gemacht (und damit Hörer wirklich gebunden) werden, stirbt das "klassische Radio" sicherlich in naher Zukunft.
 
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Damit ist das Grundproblem des "klassischen Radios" (ich hätte auch "Dudelfunk" schreiben können) hinreichend beschrieben. Wenn sich das nicht (endlich) ändert und wieder echte "Einschaltsendungen" gemacht (und damit Hörer wirklich gebunden) werden, stirbt das "klassische Radio" sicherlich in naher Zukunft.
Ich befürchte, dass wir in den kommenden 10 Jahren noch die ein oder andere Senderschließung erleben werden; vermutlich als erstes bei den Lokalsenderklitschen in NRW.
Es ist schon paradox, dass die Einführung des terrestrischen Digitalradios nicht zuletzt deshalb so schleppend vonstatten geht, weil der Rundfunk bereits heute extrem an Bedeutung verloren hat.
 
@Lord Helmchen: Weder noch.
Ich würde mir wünschen, dass der Qualitätsaspekt im Radio wieder an Bedeutung gewinnt, damit sowohl die Hörer als auch Mitarbeiter bei den Sendern davon dauerhaft profitieren.

In der Vergangenheit wurden viele Fehler gemacht, in erster Linie durch den Einfluss diverser Berater.
Dass sich dies mittel- bis langfristig nicht auszahlt, zeigt sich nun allmählich, doch noch ist es nicht zu spät für eine Korrektur.
 
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@Internetradiofan:
Das ist auch eine Sache, die ich mir wünsche. Doch dass dieser Wunsch in Erfüllung geht wird immer unwahrscheinlicher.
Und einige Radiosender kommen so überheblich und arrogant daher, dass ich für die bei erheblichem Misserfolg kein Mitleid habe.
 
Jetzt hab ich etwas Zeit gefunden zum Lesen: Es stimmt schon, was Florian schreibt! Korrekt zusammengefasst. War mir nur etwas zu viel Text auf den ersten Blick in diesen Postings. :D
.

Ja, ich weiß. War etwas lang geworden. Aber das ist nun mal ein Thema mit vielen Aspekten und da ich das auch für ein sehr wichtiges Thema halte, wollte ich da auch alle zumindest mal angesprochen haben.
 
DAB+ ist keine Alternative für mobiles Internetradio.

Mobiles Internetradio ist aber auch keine Alternative für DAB+. Das sind halt zwei verschiedene Angebote mit verschiedenem Nutzen und verschiedenen Zielgruppen.

Gerade die Tatsache, dass jedem Endgerät ein individualisierbarer Stream zur Verfügung steht, zeigt die Zukunft des Radiohörens. Die Zeit, in der mir als Hörer die Sender und die Medienbürokratie vorschreiben können, was ich wann und wo zu hören habe, sind vorbei.

Zunächst mal muss man zwischen Internetradio und Streamingdiensten unterscheiden. Wirklich individualisierbar sind ja nur Streamingdienste, das ist dann aber auch kein Radio, sondern eher ein riesiges Musikarchiv, wo man sich dann seine Musik zusammensucht, die man gerade hören will. Bei richtigem Internetradio sind die Angebote genauso linear wie bei klassischem Radio, nur dass man halt viel mehr "Sender" zur Auswahl hat.

Ich behaupte nicht, dass die klassischen, linearen Angebote schnell oder komplett wegfallen werden. Aber ein Radio ohne leistungsfähigen Internetzugang wird kein Radio sein -- mal abgesehen davon, dass ein Radio zunehmend zu einer App auf dem Smartphone oder auf dem Display im Auto werden wird.

Aha, und in wieviel Prozent der Autos gibt es einen Empfänger für Internetradio? Und welchen Anteil hat Internetradio auf dem Handy oder auch auf stationären Empfängern im Vergleich zu all den klassischen Radios?

Klar haben die Mobilfunker kein Interesse daran, ihre Daten zu verschenken. Dank der Geiz-ist-geil-Mentalität und 5,99-€-Verträgen bleibt ja auch wenig übrig, als kleine Datenkontigente und brutale Drosselungen.

Letztlich aber wird sich das auch ändern. Es gibt inzwischen Tarife mit 3 GB zu 20 €. Eine Verbilligung ist damit deutlich erkennbar. Insofern sind "echte" Internetflatrates im Mobilfunk ein Stückchen näher gerückt.

3 GB für 20 Euro. Und terrestrisch ausgestrahltes Radio für umsonst. (Okay, man zahlt die Rundfunkgebühr und bei den Privaten zahlt man die Werbung ja indirekt über die Preise der beworbenen Produkte auch mit, aber beides wird sich auch durch einen anderen Übertragungskanal nicht ändern, nur dass jetzt noch jemand auch noch was draufschlägt.)

Selbst wenn es mal echte Mobil-Flatrates ohne Drosselung gibt, muss man dafür immer noch bezahlen. Und wenn es dann keine Alternativen mehr geben würde, könnten die die Preise nach Belieben festsetzen und auch steigen lassen. Denn weniger Wettbewerb sorgt ja eher für steigende Preise.

Das Problem ist folgendes:

es gibt immer wieder Branchen, die (mangels Fachkenntnis, mangels Interesse, aus falsch verstandenem Fortschrittsglauben, dass alles, was neuer ist automatisch besser ist, oder aus welchen Gründen auch immer) einfach das nachplappern, was angebliche Vordenker ihnen ins Ohr flüstern. Aber diese angeblichen Vordenker haben allzu oft nicht das Wohl der anderen Branchen im Blick, sondern ihren eigenen Vorteil.

Die Internetanbieter und Mobilfunk-Provider lassen keine Gelegenheit aus, rauf und runter zu beten, dass klassisches Broadcasting angeblich tot sei und dass jeder, der daran festhalten wolle, ein altmodisches Fossil sei, das genau wie die Dinosaurier aussterben werde. Da wird dann eine gewisse Panik geschürt, man könne den Anschluss verpassen und dann am Ende daran scheitern.

Aber in Wirklichkeit geben die ja nicht aus Nettigkeit anderen Branchen Tipps, sondern es geht um deren eigene Interessen. Die wollen auch noch die letzten Radio- und Fernsehfrequenzen für sich haben um noch mehr Kosten sparen zu können. Die können natürlich bereits heute die gleiche Fläche mit der gleichen Kapazität abdecken, aber mit zusätzlichen Frequenzbändern wird es halt für die kostengünstiger. Der Kunde sind natürlich von diesen Kosten-Einsparungen gar nichts. Und die Inhaltsanbieter machen sich komplett von den Telcos abhängig.

Zusätzlich kommt noch dazu, dass bei einer Zunahme von Radio und vor allem Bewegtbild im mobilen Internet die Kunden mehr Volumen brauchen, als wenn sie unterwegs nur mal ein paar Schlagzeilen lesen oder die nächste Zugverbindung nachsehen. Man kann ihnen also mehr Volumen verkaufen und verdient dann daran nochmal zusätzlich.

Wenn also die Telcos nicht müde werden, die angebliche Antiquiertheit klassischer Broadcast-Medien zu betonen, stecken da ganz handfeste, eigene wirtschaftliche Interessen hinter. (Wie so oft, wenn Unternehmen oder Lobbyverbände irgendwas so vehement kleinreden wollen, da in der Regel keine Wohltätigkeit hinter steht, sondern eigene Interessen. In dem Fall: mehr Frequenzbänder für die Telcos, Verkauf größerer (= teurerer) Datenpakete, volle Kontrolle der Marktbedingungen für Inhalteanbieter und Inhalts-Konsumenten, etc.)

Es sagt ja keiner, dass Internetradio Teufelswerk sei. Aber es wäre fatal, jetzt nur noch auf Internet-Ausstrahlung zu setzen und andere Übertragungswege fallen zu lassen. Und gerade für klassischen Broadcast sind halt klassische Broadcast-Medien auch besser geeignet (siehe meinen ersten Beitrag weiter oben (#42): weil sie eben unabhängig von der Nutzerzahl innerhalb eines Abdeckungsbereichs sind, weil sie ohne zusätzliche Übertragungsgebühren für den Kunden funktionieren, man sich nicht von Telcos (inkl. deren Preisgestaltung und Drosselungen) abhängig macht, etc.
 
Ja, ich sehe das auch gelassen, weil letztendlich jeder, der in den nächsten Jahren vom Markt verschwindet, das ein Stück weit selbst schuld ist, weil er eben auf die falschen Leute gehört hat und blind irgendwelchen Dingen gefolgt ist, ohne die auch mal zu Ende zu denken.

Aber ich finde es halt schon schade, wenn viele Leute einfach so auf die Telcos und Lobbyisten reinfallen, die ganz andere Ziele verfolgen. Und irgendwie juckt es mir dann doch immer in den Fingern, auch mal Leute zum Nachdenken zu bringen, ob es wirklich alles so einfach ist, wie manche Marktteilnehmer einem das aus ihrem Eigennutz weismachen wollen.
 
3 GB für 20 Euro. Und terrestrisch ausgestrahltes Radio für umsonst. (Okay, man zahlt die Rundfunkgebühr und bei den Privaten zahlt man die Werbung ja indirekt über die Preise der beworbenen Produkte auch mit, aber beides wird sich auch durch einen anderen Übertragungskanal nicht ändern, nur dass jetzt noch jemand auch noch was draufschlägt.)

Selbst wenn es mal echte Mobil-Flatrates ohne Drosselung gibt, muss man dafür immer noch bezahlen. Und wenn es dann keine Alternativen mehr geben würde, könnten die die Preise nach Belieben festsetzen und auch steigen lassen. Denn weniger Wettbewerb sorgt ja eher für steigende Preise.
Endlich mal ein gutes Argument mit einem noch besseren Vergleich.

Du hast voll und ganz recht: Sowohl per Rundfunkbeitrag und Werbung (hierbei ist es egal ob in Privatfunk oder ÖR) "bezahlen" wir bisher aktuell schon eine Art "Flatrate" UND dazu sogar noch Personal der Funkhäuser und noch viele mehr.

ABER:
Du hast Unrecht: Per Rundfunkbeitrag bezahlen wir KEINE Flatrate der Sender, die AUSSERHALB Deutschlands liegen. Genau darum geht's - unter anderem - aber. Wie ich in meinem letzten Beitrag schon schrieb: Wenn UKW, das Einnahme-Steckenpferd der MB wegbricht, glaubst Du ernsthaft, dass selbige sich dann mit einem Bruchteil der Einnahmen zufrieden geben wird? Auch sie wird wieder kräftig die Preise erhöhen! - Das Argument dafür hast DU selbst geliefert:
Denn weniger Wettbewerb sorgt ja eher für steigende Preise.
Anders ist das bei den Mobilfunkanbietern. Hier gibt es tatsächlich (momentan) DREI. Dazu viele, die die Leistungen der drei weiterverkaufen. Hier IST ein regelrechter Wettbewerb vorhanden. Ansonsten hätten wir vermutlich noch heute die Preise der 90er Jahre, in denen die Gesprächsminute gut über eine DM kostete. Oder die Zeit, als das Internet je nach Wahl noch nach Minuten, ersatzweise auch pro Megabyte abgerechnet wurde. Das war ebenso in den 90er (bei der Telekom auch noch Anfang, bis Mitte der 2000er) Jahren. Zu der Zeit gab es, wenn man von "Flatrates" sprach, lediglich "Minutenpakete" für das Surfen im Internet. Jede weitere Minute kostete - mindestens - 5 Pfennig (und das war auch schon in späteren Jahren. Zu Beginn waren es lockere 15 Pfennig!). Ebenso klappte das auch bei den Volumentarifen. Pro überschrittenes MB Traffic konnten da schon mal schnell bis zu 2 oder 3 DM fällg werden. Nochmal: Wir sprechen hier nicht von GB (GIGAbyte), sondern von MB (MEGAbyte).
 
@Inselkobi:

Ohne hier zu sehr auf Wettbewerb im Mobilfunk einzugehen, weil das zu weit vom Thema Radio wegführen würde, aber:
die Preisreduzierungen der letzten Jahre kamen ganz maßgeblich von den Regulierungsbehörden. Gäbe es echten Preiswettbewerb zwischen den 3 Netzen, wären die Preise nochmal ein Stück niedriger. Im übrigen ist ja erst vor wenigen Wochen der vierte Anbieter (E-Plus), der sein schlechteres Netz durch günstigere Preise kompensieren wollte von O2 aufgekauft worden. Wenn es einen Preisbrecher innerhalb der Branche gab, dann war das E-Plus. Außerdem waren sowohl E-Plus als auch O2 deutlich kleiner als Telekom und Vodafone und musstenn deshalb eh schon an der Preisschraube drehen. Jetzt ist die Situation ganz anders: Viele Verbraucherschützer fürchten schon, dass die Reduktion von 4 auf 3 Wettbewerber (die jetzt noch dazu alle 3 etwa gleich groß sind) negative Folgen auf die Preisentwicklung hat. Ein Oligopol ist eben auch kein echter Wettbewerb.

Im übrigen geht es ja nicht nur um die Marktbedingungen für die Anbieter, sondern auch um die Akzeptanz der Kunden. Was bringen mir als Anbieter noch so tolle Marktbedingungen eines Plattformanbieters, wenn es von den Kunden nicht angenommen wird. Und Broadcast über Internet hat nun mal für den Kunden entscheidende Nachteile (Drosselung, Zusatzkosten, Roaming in Grenznähe, Netzabdeckung, nachlassende Sendequalität bei zu vielen Hörern in derselben Funkzelle, wo reines Broadcasting unempfindlich reagiert, etc.).

Und es sagt ja niemand, dass eine Konzentration nur auf einen anderen Verbreitungsweg besser ist als eine Konzentration nur auf einen anderen. Es gibt auch für Radio (ähnlich wie beim Fernsehen) Terrestrik (Antenne), Kabel, Satellit und Internet. Und auch wenn nicht jeder Sender alle Verbreitungswege nutzen kann, sollten wir froh sein, dass es sie gibt und diese Vielfalt erhalten. Und keineswegs nur auf IP setzen. Aber aufgrund der Praktikabilität, Einfachheit, Kalkulierbarkeit und Endkundenpreis des terrestrischen Empfangs sowohl bei stationärem, portablen als auch mobilen Empfang sollte da schon ein Schwerpunkt sein. Und um mit anderen Verbreitungswegen mithalten zu können, sollte man da, wenn man schon von UKW weg will dann auf DAB+ setzen. Jeder, der bei DAB+ mitmacht, macht es letztlich auch attraktiver. Und dann kann man ja gerne je nach Gusto zusätzlich noch weitere Übertragungswege bespielen. Aber halt zusätzlich und nicht ausschließlich.

Denn wenn man sich nur auf Internetübertragung stützt, hat das nicht nur die mehrfach angesprochenen konzeptionellen Nachteile, sondern man ist eben auch komplett in der Hand anderer, die nach Belieben Volumina, Geschwindigkeiten, Drosselungen, etc. ändern können und auch sowohl für die Anbieter als auch die Konsumenten nach Belieben Preise festlegen können. Und wenn weitere Übertragungswege irgendwann wirklich ganz weg wären, wird sich noch mancher wundern, wie dann die Preisentwicklung sein wird. Was heute vielleicht noch finanziell attraktiv scheint, wird dann ganz schnell teurer. Beim Begründen, warum das nötig ist, sind die ja immer sehr attraktiv und da geht es dann halt "um zusätzliche Kosten, die massiv steigender Traffic verursacht und die wir leider (und schweren Herzens) an unsere Kunden weitergeben müssen". Nochmal zur Erinnerung (ich weiß, habe ich schon gesagt, kann man aber nicht oft genug sagen): traditioneller Broadcast ist unabhängig von der Anzahl der Rezipienten und steigende Rezipientenzahlen verursachen sowohl für Anbieter als auch Konsumenten keine Kosten.
 
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