Radiotest 2. Halbjahr 2005

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AW: Radiotest 2. Halbjahr 2005

Erstens: wissen garantiert Hunderttausende nicht sicher, welchen Sender sie so hören - weil sie nicht wirklich zuhören und sich viele Sender beim oberflächlichen Hören einfach gleich anhören. Verstärkt wird das dann, wenn man nicht selbst den Sender ausgewählt hat - etwa am Arbeitsplatz, im Restaurant, usw.

Zweitens: neigt man immer dazu, bei ungestützten Fragen (zuerst) die stärkste Marke zu nennen - was beispielsweise auch in Werbeerinnerungstests immer wieder deutlich wird - und nicht diejenige, die am häufigsten rezipiert wurde. Das Ö3 und Radio Bundesland da mit Jahrzehnten der Markenpenetration stärker im Kopf verankert sind, dürfte klar sein.

Drittens: geht es ja nicht nur darum, ob man Ö3 oder Kronehit gehört hat, Radio Tirol oder Life Radio. Vielmehr kann man ja an ein und demselben Tag durchaus beide gehört haben, aber wenn die starke Marke sich am Anfang des Fragebogens durchsetzt, fällt hinten dann die Zweitnutzung eines anderen Senders komplett runter.
 
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das argument mit den ungestützten befragungen lass ich aber dennoch nur beschränkt gelten.
was, wenn jemand eigentlich ö3 gehört hat, aber in wirklichkeit meint, es wäre kronehit? dann ists genauso eine falsch-meldung.

unterm strich - denk ich - wird der radiotest nicht so arg daneben liegen.
 
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jetzt nicht als objektiven beitrag werten: ich glaube, dass der radiotest sehr wohl danebenliegt und zwar zugunsten der orf-radios.
auch, weil einer meiner freunde einmal befragt wurde. er nannte nur einen privaten sender - die frage des interviewers: und ö3??? also wird hier sehr wohl in eine richtung gefragt!
 
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@sisko9
wer sagt, dass umgekehrt, also wenn der befragte auf die die frage, was er denn höre eben ö3 sagt, der interviewer nicht nachfragt: "und was ist mit zb kronehit"? :rolleyes:
 
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könnte natürlich auch möglich sein - ich gehe aber nicht davon aus (weil, wie schon gesagt, ich dem radiotest nicht ganz glaube - wie jede umfrage eben: glaube keiner umfrage, die du nicht selbst gefälscht hast)
 
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Ich muß billyray recht geben. Anderes Beispiel für die Dummheit mancher, die in diesem Lande wohnen: es gibt da so ungefähr 1. Mio. A1-Kunden, die ein Handyproblem haben und rufen die Auskunft an, statt den Service! Das spricht doch für sich, oder?
 
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ich möcht an dieser stelle noch sagen, dass ich die meinung vieler teile und ich auch denke, dass der radiotest eine einseitige und orf-lastige sache ist... habe mittlerweile von vielen gehört, die befragt wurden, dass auch eine gestützte frage kam. Und die war, wie sollte es anders sein, "Hören Sie Ö3?" :confused: ich war natürlich nicht dabei, aber warum sollte jemand der mit radio nicht viel am hut hat in dieser hinsicht lügen... da stellt sich hald die frage, eigener privatradiotest pro oder contra?!
 
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1. Glaubt hier ernsthaft jemand, dass sich das Fessel-GfK-Institut Lust hat, in den Ruf zu kommen ein "unseriöses" Meinungsforschungsinstitut zu sein? Denen ist doch das Ergebnis wurscht.
2. Die Privatradios sitzen mit dem ORF gemeinsam im Boot was die Beauftragung des Radiotests angeht, das wird hier wohl auch vergessen. Herr Swoboda höchstpersönlich sitzt im Gremium und stimmt regelmäßig mit, wenn es um die Beauftragung und die angewandte Methodik geht.
3. Wäre interessant, wenn Herr Swoboda auch die Zahlen für Ö3 rausrückt, die in seiner "Privatumfrage" rausgekommen sind. Es stimmt, dass Kronehit auf deutlich mehr Hörer gekommen ist, aber genau so sind in seiner Umfrage die Werte für Ö3 deutlich höher als beim Radiotest. (Das verschweigt er wohlweislich).
 
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Wie läßt sich mit Eurer Argumentation erklären, dass Private die wenig Werbung machen (können) wie Energy oder Arabella laut Radiotest mehr Hörer haben als etwa Kronehit?
 
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... vielleicht, weil sie tatsächlich mehr Hörer haben? Der Radiotest erschafft ja keine Hörer, er zählt sie nur. (Und ist dabei möglicherweise ungenauer, als er es sein könnte.)

Was die Frage nach Ö3 betrifft -- kann ja gut sein, dass es gar kein institutionalisiertes Nachfragen ist und trotzdem vorkommt. Wenn so ein Interviewer zehnmal hintereinander gesagt bekommt, dass man Ö3 hört und dann der elfte es nicht angibt, dann fragt er vielleicht einfach aus Eigeninitiative mal nach. Das ist natürlich nicht sauber und würde sicher den Qualitätsanspruch von F-G auch nicht unbedingt stützen, kann aber passieren.

Warum wird bisher nicht gestützt gefragt wird, ist natürlich eine gute Frage. Einerseits wäre das natürlich deutlich teurer, weil gestützte Fragebögen das Interview verlängern würden. Andererseits weiß ich ja auch nicht, wie viel Einfluss der ORF, der ja sicher weiterhin dominierender Geldgeber ist, auf die Fragebogengestaltung noch hat...
 
AW: Radiotest 2. Halbjahr 2005

@fessler:

FYI: Arabella und Energy haben in Wien 2003/2004/2005 deutlich MEHR Eigen-Werbung gemacht, als Kronehit.

@billyray
einigen Einfluß. Der ORF wäre auch blöd, die gleiche Methodik wie bei Print oder wie in Deutschland anzuwenden. Er hält am österreichischen Radio-Unikats-test fest, und ich täte es seiner Stelle vermutlich auch. Besonders bizarr dann in der Mediaanalyse, wo gestützte (Print) Äpfel mit ungestützten (Radio) Birnen verglichen werden.

@higgins
Bei Kronehit ist der Unterschied etwa 2:1 bei gestützt: ungestützt: bezweifle, dass Ö3 auf 5,6 Millionen Hörer käme - kenne aber die Zahlen nicht. Ein proportionales Wachstum der Sender durch Stützung ist unwahrschlich.

@RadioLady05

Ich kann mir einen Manipulationsversuch à la "Hören Sie Ö3" in einer ansich ungestützten Befragung beim besten Willen nicht vorstellen - Nennungen von Sendern durch den Interviewer kommen nur zweimal vor: (gestützte) Bekanntheit am Anfang; sowie bei der Erhebung des WHK ("Letzte Woche gehört?") nach der Tagesverlaufs-Abfrage.

@blu
Die von dir diagnostizierte Schwachsinnigkeit wird unter anderem hier analysiert.
http://www.rogerwimmer.com/researchdr/p2questions.htm ; Seite durchsuchen mit "Phantom Cume"

Ansonsten bin ich für die Einführung der radiowatch (http://www.radiocontrol.ch/); wenn´s nicht geht dann gestützt fragen.
 
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