rbb-Intendantin Dagmar Reim tritt zurück

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Dagmar Reim gibt ihr Amt als rbb-Intendantin auf

Die rbb-Intendantin Dagmar Reim verlässt den Sender im nächsten Sommer. Aus privaten Gründen wolle sie ihr Amt zwei Jahre vor Ablauf der Vertragsdauer aufgeben, teilte Reim mit. Die 64-Jährige ist Intendantin seit Gründung des rbb aus SFB und ORB im Jahr 2003.
Dagmar Reim, Intendantin des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb), verlässt den Sender Ende Juni 2016. "Meine dritte Amtszeit würde bis Mai 2018 dauern. Ich habe unserem Rundfunkrat und dem Verwaltungsrat mitgeteilt, dass ich vor Ablauf meines Vertrags ausscheiden möchte, und zwar ausschließlich aus privaten Gründen", teilte die 64-Jährige mit. "Für den rbb arbeite ich unvermindert begeistert. Es ist wunderbar, an der Spitze eines kreativen Teams zu stehen. Aber es gilt - wie immer - Kohelet 3,1: 'Ein jegliches hat seine Zeit'."

Führte als erste Frau einen öffentlich-rechtlichen Sender

Dagmar Reim steht seit zwölf Jahren an der Spitze des rbb, 2003 wurde sie zur Intendantin gewählt. Der rbb ging an ihrem ersten Arbeitstag (1. Mai 2003) aus der Fusion des Sender Freies Berlin (SFB) mit dem Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg (ORB) hervor.
Reim übernahm als erste Frau die Leitung eines öffentlich-rechtlichen Senders. Zuvor hatte sie beim Bayerischen Rundfunk, beim Westdeutschen Rundfunk und beim Norddeutschen Rundfunk gearbeitet.

"Neuen Sender in unserer Region fest verankert"

Friederike von Kirchbach, Vorsitzende des Rundfunkrates, sagte dazu: "Dagmar Reim weiß Prioritäten zu setzen und ist eine so fürsorgliche wie entschlossene Kämpferin für ihren rbb und dessen Publikum. Es ist für Bilanzen noch zu früh, aber sie hat dem rbb in der ARD Gewicht verliehen und den neuen Sender über Fernsehen, Radio und Internet in unserer Region fest verankert. Diese Leistung bleibt untrennbar mit ihrem Namen verbunden. Nun gibt sie wieder ein Signal zum Aufbruch, diesmal sich selbst, für mich ein Anlass zu Wehmut und Dank."
"Bei der mit Weitsicht und Sensibilität vorangetriebenen Fusion von SFB und ORB zum rbb hat Dagmar Reim mit ihrem Team Rundfunkgeschichte geschrieben", sagte Wolf-Dieter Wolf, Vorsitzender des Verwaltungsrates. "Die finanzielle Konsolidierung des neuen Senders bedeutete für sie wie für alle im Haus einen außerordentlichen Kraftakt. Beides ist sehr gut gelungen." Wolf fügte hinzu: "Wenn sich Dagmar Reim jetzt neue, eigene Ziele setzt, ist das keine gute Nachricht für den rbb, aber eine Entscheidung, die ich selbstverständlich und gern respektiere.“

http://www.rbb-online.de/politik/be...rbb-intendantin-ankuendigung-amtsaufgabe.html

***

Wer ihr wohl nachfolgt? Doch hoffentlich jemand, der die Finger von radioeins und Fritz lässt (oder dem, was davon übrig ist)?
 
Bitte keine weiteren Beiträge mehr, die die Begriffe "Valerie Weber" einerseits und "rbb" oder "Radio Eins" andererseits enthalten!

Das Timing ist zumindest perfekt. Reim tritt praktisch gleichzeitig mit hr-Intendant Reitze zurück, ihrem Hauptkonkurrenten um die ZDF-Intendanz 2002 (Nachfolger von Dieter Stolte wurde bekanntlich der Kompromisskandidat Markus Schächter, der dieses Amt auch schon wieder fast vier Jahre lang abgegeben hat), und nur einen Tag, nachdem nach unfassbar ewiger Verschleppung nun endlich eine neue MABB-Direktorin gewählt wurde, nämlich Anja Zimmer.
 
Irgendwas zwischen belustigend und peinlich finde ich diverse PMs bestimmter Landespolitiker zum Rücktritt, die sich förmlich zu übertreffen versuchen mit Beweihräucherungen der Frau, wo doch genau diese sonst den rbb immer so linkslastig, anti-konservativ und gruselig schelcht fanden ...
 
Patricia Schlesinger.
Glückwunsch.

Nix gegen Theo Koll, aber bei ihm hätte ich das dumme Gefühl, dass er möglicherweise mit einem Programm wie Radio Eins nun sogar nichts anzufangen gewusst hätte...

Was mich ansonsten bei der Kandidatenkür etwas beschäftigt hatte, war die Frage, warum es keine Kandidatin / keinen Kandidaten mit sozialen Wurzeln in der Region gegeben hat. Ich weiß nicht, ob derartige Fragen (noch) berechtigt sind, aber ich als RBB-Gebührenzahler konnte in meiner Vorstellung weder etwas mit Herrn Herres noch mit Herrn Koll in der Funktion als RBB-Intendant anfangen, mit Frau Schlesinger, die es nun geworden ist, nur bedingt etwas.

Es ist sicher nicht sinnvoll, ewig auf "der Wendezeit 1989/1990" herumzureiten, aber demokratische Einbeziehung stelle ich mir - auch wenn es dieses Thema vielleicht nicht wert ist - doch etwas anders vor.
 
Zuletzt bearbeitet:
Werte Runde.
Ich habe mich ja nun schon in der Vergangenheit als Nicht-Profi geoutet.
Daher mag man mir meine auf Unwissenheit basierende Frage entschuldigen und hoffentlich auch beantworten:
Welche Qualifikationen muss man als möglicher Intendant haben? und
Wie kommt es dann letztendlich dazu , dass man Intendant/in wird ?
(Ich habe da etwas von Wahl (wer wählt?) gelesen.....)
Wie läuft dieser Prozess konkret ab?
Das würde mich wirklich interessieren.

Herzliche Grüße
Dieter
 
Tja bei solchen Wechsel hat man immer Angst das eine der letzten Inseln im Meer der vergammelnden Rundfunkanstalten des ÖR auch noch versenkt wird.
Ich hoffe das wird hier nicht der Fall sein, am 1. Juli (glaube ich) werden wir wissen was die neue Intendantin so vor hat. Schwerpunkt wird wohl das Fernsehen sein.

Hoffen wir das der RBB eine kompetente Intendantin bekommen hat.

Hier im Westen haben wir mit Onkel Tom und seiner Tante Valerie ja den Hauptgewinn gezogen.
Ich denke Fix und Foxy hätten den WDR besser aufstellen können als die beiden.

Also, hoffen wir das Beste für den RBB.
 
Welche Qualifikationen muss man als möglicher Intendant haben? und
Wie kommt es dann letztendlich dazu , dass man Intendant/in wird ?
(Ich habe da etwas von Wahl (wer wählt?) gelesen.....)
Wie läuft dieser Prozess konkret ab?
Das würde mich wirklich interessieren.
Das läuft von Anstalt zu Anstalt unterschiedlich ab. In diesem Fall war es so, dass der rbb-Rundfunkrat eine zehnköpfige Findungskommission gebildet hat, um einen engeren Kreis von Bewerbern zu nominieren, aus denen dann letztendlich einer gewählt wird. Da wurden also Gespräche geführt, Leute angesprochen, und dann ist die Stelle sogar öffentlich ausgeschrieben worden. Da konnte sich dann jeder bewerben, wobei natürlich nur Leute eine realistische Chance haben, die bereits Erfahrung mit Führungsaufgaben in einer Rundfunkanstalt haben.

Letztendlich hat die Findungskommission drei Leute nominiert, nämlich Herres, Koll und Schlesinger. Herres hat dann selbst zurückgezogen, so dass der Rundfunkrat die Wahl zwischen Koll und Schlesinger hatte.

Ich denke mal, dass eine versierte Auslandskorrespondentin gute Grundlagen und Erfahrungen mitbringt, und ihren Job beim NDR scheint sie auch ziemlich gut gemacht zu haben, wenn ich mir so den Output ihres dortigen Bereiches ansehe. Also von daher bin ich gespannt, wie sich der rbb unter ihr verändert.

Matthias
 
Sie wird jedenfalls wohl kaum die Radiostationen anfassen. Vielleicht wird sie ein wenig die Trennschärfe zwischen den Sendern erhöhen (Fritz zu Radioeins) Da ginge es dann vor allem darum Fritz attraktiver für die Jüngeren zu machen, die nun mal die Zielgruppe sind. Die Überschneidungen zwischen den beiden Sendern scheinen MIR zu groß.
Vielleicht treibt Sie die Modernisierung von Radioberlin ein wenig voran, aber eigentlich hat sie im Hörfunk keine Baustellen.
Das Fernsehen dagegen brennt lichterloh. Eigentlich ist es schon abgebrannt. Von daher kann sie's komplett abreißen und neu aufsetzen und ich möchte wetten, dass es genug kreative Leute in den Hallen gibt, die seit 20 Jahren guten Konzepten beim Vergammeln zusehen müssen.
 
Manchmal hab ich das Gefühl, dass vielen Intendanten der Hörfunk recht egal ist. Ich kenne nur ganz wenige (naja, "kennen" klingt so anmaßend) Senderbosse, die ausgewiesene Hörfunkleute waren und die sich dann auf dem Chefsessel auch weiter für dieses Medium besonders engagierten. Der Hörfunk leuchtet eben nicht so wie die Glotze.
 
Das stimmt. Fritz Pleitgen dürfte wohl der letzte gewesen sein. Wobei das für sich alleine betrachtet auch noch keine Qualität garantiert, siehe Udo Reiter.

Beim RBB kann man aber froh sein, eine Journalistin an der Spitze zu haben. Das ist auch nicht selbstverständlich.
 
T.B. war ja für den WDR ein absoluter Reinfall. Da sehen / hören wir, was man davon hat jemanden an die Spitze zu stellen, der im TV was geworden ist und Radio nur stiefväterlich behandelt.
 
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