AW: RBB will Radio Multikulti einstellen
@ Ralf Sögel:
So viel geschrieben und so wenig Antwort auf meine Frage. Die lautete, "Was wäre schlimm daran, wenn es keine Übertragung des 'Karneval der Kulturen' gäbe"? Meine Antwort: Nix wäre schlimm daran, denn der KdK ist eine Veranstaltung, die sich denkbar wenig für eine Radioübertragung eignet. Außer "Wie ist die Stimmung?"-Interviews kann da nichts bei rüberkommen. Anders ausgedrückt: Es kommt gar nichts bei rüber. Überflüssig, uninteressant, unnütz.
Zunächst hatte ich vorausgesetzt, du würdest verstehen, dass das Beispiel Karneval der Kulturen nur den regionalen Bezug verdeutlichen sollte, den Funkhaus Europa nicht bieten kann. Du kannst dieses Beispiel durch beliebige andere kulturelle Veranstaltungen in Berlin ersetzen, die sich deiner Meinung nach mehr für die Berichterstattung eignen.
Desweiteren (auch wenn es mit dem Thema nur am Rande zu tun hat) sehe ich den KdK als ein Ereignis, wie es in dieser Form in Deutschland einzigartig ist. Selten bietet sich die Möglichkeit, so viele Akteure, Musiker, Künstler aus vielen verschiedenen Ländern nah beieinander zu haben. Ich denke, das bietet so viel Potenzial für interessante Gespräche, dass "Wie ist die Stimmung"-Interviews doch besser den Privatsendern vorbehalten bleiben sollten. Das ist aber kein Thema, das ich jetzt groß diskutieren möchte und ich gönne da jedem seine Meinung.
Ich wollte in erster Linie zum Ausdruck bringen, dass ich den Tod von Radiomultikulti als kulturellen Verlust für Berlin betrachte und dass ich es nicht verstehe, dass man bei der stattlichen Anzahl von sieben Wellen keine anderen Einsparpotenziale sieht, als gleich einem ganzen Sender den Gnadenstoß zu verpassen, noch dazu einem der Vielfältigsten, einem, dessen Verlust durch andere Sender in keinster Weise ausgeglichen werden kann.
Und wer bei Radiomultikulti von "Ausländerradio" spricht, der hat es wahrscheinlich ohnehin noch nicht gehört, denn wie gesagt, das fremdsprachliche Programm beginnt erst um 17.00 Uhr.