Rechtliche Frage

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Moin Moin!

Bei ÖRs geht das auf jeden Fall. Bei privaten weiß ich es nicht 100%ig.
Generell gilt: wer bei einem Sender als Freier Mitarbeiter arbeitet, darf gleichzeitig bei so vielen anderen Sendern arbeiten wie er will. Einschränkungen kommen dabei lediglich von allen Sendern, bei denen er arbeitet.

Bei ÖRs ist das kein Problem, da ARD. Allerdings dürfen sich die Sendegebiete nicht überschneiden. So darf z.B. ein Moderator von Bayern 3 auch bei NDR2 moderieren. Bei Privatsendern geht das vermutlich auch sofern die Interessen des einzelnen Senders dabei nicht verletzt werden (für die Konkurrenz zusätzlich zu arbeiten ist sicherlich nicht gut).

In dem von Dir beschriebenen Fall hört es sich fast so an, daß XY und Z zusammengehören, z.B. RSH und Delta.
 
Erst einmal gilt in Deutschland folgendes:
JEDER darf mit JEDEM über ALLES Verträge machen, soweit nicht gegen Treu&Glauben, die guten Sitten oder geltendes Recht verstossen wird.
Es ist also nur eine Frage der Ausgestaltung der Arbeitsverträge, ob der Arbeitgeber eine Tätigkeit bei der Konkurrenz erlaubt, duldet oder -wie offensichtlich in diesem Fall- wünscht.

Und zu den Aufsichtsbehörden, in diesem Fall der HAM: was sollte die dagegen haben bzw. dagegen haben dürfen.
Auflage für die meisten Sender ist ein bestimmter Wort-/Nachrichtenanteil.
Woher dieser kommt ist ersteinmal vollkommen Banane - hauptsache, er wird erfüllt!

Und dass man unter falschem Namen on air geht, kann Dir eh' keiner verbieten.
Sonst sollten wir Ralf Podszus dringend verhaften - er nennt sich ja schliesslich Waggaman, obwohl der Name nicht in seinem Pass steht!

Zudem ist das z.B. bei der RUFA angeblich schon lange üblich, dass verschiedene Korrespondenten im Laufer der Zeit unter verschiedenen Namen auftreten.

Ob man das nun journalistisch oder mmethodisch einwandfrei findet, ist eine andere Diskussion, aber das Thema trägt ja nun mal den Namen "RECHTLICHE FRAGE".
 
M.E. müßte man sich die Zulassung von Sender Z anschauen, um sagen zu können, ob das erlaubt ist. Sollten dort Mindestmaße eigenproduzierten Programms fixiert sein, dann hätten sie wohl schon ein Problem, falls sich die Behörde bemühen sollte, der Sache nachzugehen. Wenn natürlich nur Wort an und für und durch sich vorgeschrieben ist, dann wird daran kaum etwas zu beanstanden sein.

Im übrigen: Welcher BLR-Abnehmer verrät denn seinen Hörern, daß diese Nachrichten durchaus nicht von ihm selbst produziert werden? Und auch in Anstalten des öffentlichen Rechts gibt es unter Pseudonym auftretende Nachrichtensprecher.
 
Das glaube ich nicht Dennis. Namen sind Schall und Rauch. Und der einzelne Hörer der zufällig hin und her schaltet und eventuell dieselbe Stimme mit anderem Namen hört wird sich nur kurz wundern, wenn überhaupt, dann geht das Leben weiter. Es gibt eben Wichtigers -
Gruß in die Runde
 
Hallo Dennis.

Wenn ein und derselbe Nachrichtenmann unter verschiedenen Namen auf verschiedenen Stationen Nachrichten präsentiert, das ist das schlicht eine vorsätzliche Täuschung der Hörer.

Vor allem, wenn dieser Nachrichtenmann nicht nur fertig formulierte, vorausgewählte Meldungen vorliest, sondern eigene Autoren-Leistung erbringt.

Drehen wir das Thema mal um 90 Grad und gucken quer, dann fällt uns auf, wo der Unterschied zwischen "Journalismus" und Würstchen-Herstellen liegt :

Fragt mal den Chefredakteur einer, sagen wir, norddeutschen Tageszeitung, ob er es dulden würde, daß ein Kommentator in seiner Zeitung unter falschem Namen einen Kommentar placiert haben möchte. Der würde uns was husten.

Und was passiert, wenn ein Sender den Bankerott einer Hamburger Privatbank meldet -- Meldung verlesen von Sprecher mit Pseudonym, Autor unbekannt ? Und dann waren die Bänker gar nicht klamm ("Ente") und wollen den Schaden, der durch die Meldung entstanden ist (Tausende räumen ihr Konto), rückerstattet haben ?

Nee, nee, Moderatoren können heißen wie sie wollen, Nachrichten-Anchor müssen Glaubwürdigkeit transportieren und Hausnummern nennen, das fängt beim eigenen Namen an.

@ K 6

Daß das auch bei FSB/ORB schindluderhaft gehandhabt wird, ist keine Entschuldigung, sondern eher die letzte, hämische Pointe in dieser Tragigkomödie.
Aber da handelt es sich ja auch "nur" um die getürkten Namen der Vorleser, nicht der Autoren -- die werden genannt, nach alten Regeln, die irgendwann eine Berechtigung hatten (Schönen Gruß an Claudia und "Ingmar").

Schönen Gruß an Dennis.

Das war die Nachrichten mit Pierre Deason, die nächste Ausgabe in einer Stunde, die Zeit : 11 Uhr 55.
 
rpt.rpt.rpt.

Ich meinte natürlich den SFB, nicht den FSB.

Der FSB ist der mafiose russische Geheimdienst, der SFB eine besonders skurrile Ausprägung der Berliner Radiomafia.
 
Ist es nicht sch...egal wie jemand on-air heißt, hauptsache die Bites sind gut? Namen tun doch nur was zur Sache, wenn ich unbedingt "mich" darstellen will, und nicht das, was ich mache.
 
Meinst Du wirklich, dass Hörer tatsächlich drauf achten, wie der Mensch heißt, der da grad spricht? Das siehtst Du subjektiv natürlich anders, aber der Hörer an sich ist das eher objektiv. Er hat ja überhaupt kein Hintergrund- wissen darüber, welche Sender-Gruppe denn nun zusammengehört. Und ich frag Dich nochmal: Was hat der Name eines Sprechers mit dem Gehalt einer Meldung zu tun? Gar nichts. Die Info muß stimmen!
 
@Dennis Klemm

Damit kann Dein Beitrag bewertet werden.
Geh doch mal bei einem fremden Beitrag auf Benutzer berwerten, schwupp kannste Du grüne und schwarze Balken vergeben.

Ich bewerte das Thema als ziemlich heiss, Auftraggeber und Chefs lesen mit.

Aber mit der Hörerverarsche haste natürlich recht. Dennoch ist das muntere *news unterpseudonymelesen* gang und gebe.
Besonders für Zeitungsredakteure, die ihr Taschengeld aufbessern wollen. So lesen/schreiben linke TAZ MitarbeiterInnen schonmal gerne springerorientierte Sendernews. Blos das Zeitungs-Image nicht zerstören verstehste ! Soviel zur Glaubwürdigkeit des Newsmannes. Aber gut, es interessiert in der Tat niemanden, ob Du sonst der PDS-Pau die Stiefel leckst oder in einem dann wieder Sender-Interview Stoiber alles Gute wünscht. Die News ist wichtig. Alles ne Frage der Ehre des Senders. Aber die haben alle Sender mittlerweile zugunsten der verhurten Szene aufgegeben.

mjc

<small>[ 05-10-2002, 18:02: Beitrag editiert von moirajanescafe ]</small>
 
Betr.
</font><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><hr /><font size="2" face="Verdana, Arial"> Daß das auch bei FSB/ORB schindluderhaft gehandhabt wird, ist keine Entschuldigung, sondern eher die letzte, hämische Pointe in dieser Tragigkomödie.
Aber da handelt es sich ja auch "nur" um die getürkten Namen der Vorleser </font><hr /></blockquote><font size="2" face="Verdana, Arial">Ja, und da ist die Frage, warum in aller Welt die Herren "Ingo Benz" und "Ingvar Jensen" mein(t)en, nicht unter ihren werten Namen als Nachrichtensprecher beim ORB auftreten zu können. Meine Wenigkeit hat es jedenfalls sofort gemerkt. Da hätten sie schon Kreide einnehmen müssen, um wirklich getarnt zu bleiben.

Aber es geht noch lauter: Auch beim DeutschLandRaDio BerLin werden schon mal journalistische Beiträge unter Pseudonym dargeboten. Ich dachte, ich spinne, als ich danebensaß.
 
@Deason

Fast ausschließlich News. Deswegen bin ich auch der Meinung: Wer welchen Beitrag spricht und unter welchem Namen spielt doch keine Rolle. Natürlich ist es "schöner" , wenn der richtige Name auftaucht. Aber was machst Du bei Doppelungen der Namen im Sender? Allerweltsnamen wie Thomas Müller oder so. Da verwirrst Du den Hörer genauso, wen einer moderiert und der andere von mir aus Nachrichten macht...
 
@ K6 ... Sunshine-Live ist da zum beispiel sehr ehrlich ... ich kann dir mit ein wenig suchen in meinem Soundarchiv zweistellige Dateien anbieten, wo das bei Sunshine-Live onAIR gegangen ist
 
Wir hatten da vor einer Weile mal eine sehr interessante Diskussion über einen Herren, der bei diversen Sendern auftaucht, nicht nur bei BLR - Kunden.
Je nach Bedarf nennen wir ihn mal Mike Adler, Olaf Lara oder auch Dieter Wiedera.
Faszinierend ist zumindest, wenn diese Herren nicht identisch seinen sollten, dass sich ihre Stimmen so ähneln, dass man selbt mit einem Freqeuenz-Spektrum-Analyzer keine bis kaum Unterschiede findet...
Mal ernsthaft: Die Praxis ist doch weit verbreitet. Rechtlich sehe ich da, siehe oben, keine Probleme, so lange nicht die Sender privatrechtliche Schranken aufbauen kann man so viele Pseudonyme verwenden, wie man mag. Es sei denn, man verwendet andere bekannte Namen und führt wissentlich in die Irre. Natürlich ist das eine Form von Hörerverarsche - aber mal ehrlich - denkt ihr, den Hörer stört es solange die News informativ und solide gemacht sind ?
Gruß in die Runde
 
@Deason:
</font><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><hr /><font size="2" face="Verdana, Arial"> Und was passiert, wenn ein Sender den Bankerott einer Hamburger Privatbank meldet -- Meldung verlesen von Sprecher mit Pseudonym, Autor unbekannt ? Und dann waren die Bänker gar nicht klamm ("Ente") und wollen den Schaden, der durch die Meldung entstanden ist (Tausende räumen ihr Konto), rückerstattet haben ?
</font><hr /></blockquote><font size="2" face="Verdana, Arial">Ich dachte immer der V.i.S.d.P., also PD, haftet zusammen mit dem GF. Der Name des Newsvorlesers ist dabei doch (rechtlich gesehen) egal oder?

Die Frage ist - so scheint es mir - auch eher akademisch. Denn in Wirklichkeit wird (wie wir alle wissen) aus einer Agentur oder Zeitung abgeschrieben und dann läßt man diese Quellen haften.

Es grüßt die Jasemine.
 
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