Rechtsextreme Parteien in den Medien

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Powerplayer

Benutzer
Hallo!

Gestern Abend der Eklat im ZDF: Die (grottenschlechte) Moderatorin hält dem NPD Mann Apfel (passend in braun gekleidet) nach dieser Frage:

„Herr Apfel, wann sagen Sie den Wählern, dass Sie eigentlich Neonazi sind...?“

ein Mikrofon hin und würgt diesen nach 10 Sekunden ab.

„Heute ist ein großartiger Tag für alle Deutschen, die noch Deutsche sein wollen, es ist die verdiente Quittung für eine immer asozialere Sozialpolitik, für eine asoziale Wirtschaftspolitik und...“

Während dessen haben natürlich schon alle anderen Parteien den Tisch verlassen (wenn das mal nicht abgesprochen war) und es gibt eine hauruck- Schaltung irgendwo anders hin.

So weit so schlecht...bleiben bei mir einige Fragen:

-muss man denn wegschalten sobald ein Nazi seinen Mund aufmacht?
-Ist dieses nicht ein Zeichen von journalistischer Ohnmacht?
-Ist ein gezieltes Nachfragen und entlarven nicht viel sinnvoller?
-Bewirkt die Dämonisierung nicht eine totale Überbewertung/Attaktivisierung
der braunen Suppe?


Sollte man den Nazis nicht ein paar Sekunden geben damit sich diese einfach selbst diskreditieren. (Durch fehlende Themen, Inelligenz, Rhetorik)
Ich glaube deren demagogisches Potenzial wir einfach überschätzt, sie werden verbannt und fühlen sich in dieser Rolle wohl. Sie müssen sich nie zu Themen äußern, Konzepte nennen... und deren Hirnlosigkeit bleibt somit unbeleuchtet.

So bleibt für die Nazis und deren Gefolgschaft die Rolle der allseits verachteten und ungehörten. Nach dem Motto:"Alle (andere Parteien & Medien) sind gegen uns".
Ein schöner Nährboden für weiter Zusammenrottungen...

Also: Sollte man den Nazis nicht ein paar Sekunden geben damit sich diese einfach selbst diskreditieren. Ist die Frage nicht die Waffe des Journalisten und blindes abwürgen eine Kapitulation?
 
AW: Rechtsextreme Parteien in den Medien

Ich fand den Wahlabend sehr peinlich für die Medien.

Wenn ich diesen Leuten kein Forum geben will, dann lade ich sie gar nicht erst ein. Die sie nun mal aus welchen Gründen auch immer eingeladen waren, hätten sie nach denselben Regeln interviewt werden sollen wie CDU/SPD-Politiker & Co.

Ich habe auch etwas gegen die Rechtsradikalen, aber ich fand den Umgang der Reporterin schlicht nicht fair. Die Wirtschaftspolitik als "asozial" zu bezeichnen, ist zunächst mal weder fremdenfeindlich noch volksverhetzend. Alle anderen Parteien durften auch die üblichen Wahlfloskeln von sich geben. Statt demonstrativ das Mikrofon wegzunehmen (offenbar um dem Zuschauer zu beeindrucken, wie "kritisch" das ZDF damit umgeht), hätte sie mal nachfragen sollen, wie "für alle Deutschen, die noch Deutsche sein wollen" gemeint ist. Das wäre wohl viel entlarvender gewesen.

Ich befürchte, dass dieser unfaire Umgang den Rechten eher Sympathien beschert.

Um es klarzustellen: Natürlich muss man als Interviewer eingreifen, wenn Nazi-Propaganda rüberkommt. Aber diese Grenze habe ich noch nicht überschritten gesehen.
 
AW: Rechtsextreme Parteien in den Medien

Na gut, Powerplay hat sein Posting im anderen Thread wiederholt, ich hab meins auch gerade reinkopiert.

Thread kann geschlossen oder gelöscht werden!
 
AW: Rechtsextreme Parteien in den Medien

@ powerplayer

Die Moderatorin war Bettina Schausten und ihre Peinlichkeit ging ja noch weiter (Wortlaut steht übrigens auch heute in der BILD): Nachdem sie Herrn NPD "Fallobst" das Mikro weggerissen hatte, redete der einfach laut weiter. Frau Schausten entblödete sich nicht mehrmals zu ihm zu rufen: "Seien Sie jetzt sofort still, Seien Sie bitte jetzt still" usw..

Ich habe nun wirklich nix am Hut mit diesem braunen Pack, frage mich aber auch, ob die Einstiegsfrage von Frau Schausten journalistischen Grundsätzen der Neutralität entsprach.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben