Rechtsradikale Mandatsträger in die Medien?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
AW: Rechtsradikale Mandatsträger in die Medien?

Man macht es sich sehr einfach, wenn man die Wählerschaft und die Anhänger von DVU/NPD als "dumm" darstellt. Für mich schwingt da ein gewisser Hochmut mit, der bekanntlich vor dem Fall zu kommen pflegt.

Ich will nicht den Teufel an die Wand malen, aber was machen wir, falls ein Teil der Wählerschaft, die sich jetzt unfair behandelt bzw. ignoriert fühlt, bei der nächsten Bundestagswahl ihr Kreuzchen ganz rechts macht? Wenn z.B. bei einer Wahlbeteiligung von 50% an NPD/DVU 15-20% gehen?
 
AW: Rechtsradikale Mandatsträger in die Medien?

"Man macht es sich sehr einfach, wenn man die Wählerschaft und die Anhänger von DVU/NPD als "dumm" darstellt."

Man macht es sich auch sehr einfach, die Parteimitglieder dieser Parteien als dumm hinzustellen. Mitunter sind die rhetorisch sehr ausgebufft und wissen, wie sie Leute beeinflußen können. Darauf zu warten, bis die sich selber "demontieren", ist glaube ich sehr gefährlich. Die wissen sehr wohl, was sie zu sagen haben und was sie nicht zu sagen haben. Und letztendlich ist das, was größere und "demokratischere" Parteien manchmal von sich gegen, auch nichts anderes als Phrasendrescherei. Da ist der Wähler insofern wohl eh schon so abgestumpft, dass er gar nicht mehr erst versucht, Aussagen zu hinterfragen.
Nein, ich finde es gefährlich, diese Leute als "dumm" hinzustellen und damit zu verharmlosen.
 
AW: Rechtsradikale Mandatsträger in die Medien?

Ich habe diesen umstrittenen Bericht des mdr zufällig gesehen und daran erst einmal nichts auszusetzen. Worch hat sich mit seinen Äußerungen sehr wohl selbst demontiert. Der Partei bzw. ihm ging es ausschließlich mit der Änderung der Demonstrationsroute um eine reine Provokation und nicht um die friedliche Darstellung irgend einer politischen Überzeugung. Journalistisch völlig in Ordnung.
 
AW: Rechtsradikale Mandatsträger in die Medien?

Der Medienexperte der PDS-Landtagsfraktion und Vorsitzende des Medienausschusses des Landtages, Heiko Hilker
Schon lustig, wenn ein Bankräuber "Haltet den Dieb!" schreit...
Traurig, aber wahr!
...ehrlich gesagt wünsche ich euch (uns) nicht ernsthaft, mal den Unterschied zwischen PDS und DVU/NPD "leibhaftig" erleben zu müssen!
 
AW: Rechtsradikale Mandatsträger in die Medien?

Makeitso schrieb:
Schon lustig, wenn ein Bankräuber "Haltet den Dieb!" schreit...

Dieser Kommentar war absolut überflüssig und unintelligent. Überlege dir bitte wie du über andere sprichst.
 
AW: Rechtsradikale Mandatsträger in die Medien?

So unrecht hat Makeitso mit dem Satz aber nicht.
Was mich übrigens mal interssieren würde ist was dieser "Medienexperte" der PDS unter einer Plattform versteht. Das senden eines einzigen Satz als O-Ton ist bei mir noch kein Interview. Außerdem wurde der Satz anschließend von einem Sprecher kommentiert.
Mitunter fragt man sich wirklich, welche Partei eigentlich die "dümmeren" Mitglieder hat. :rolleyes:
 
AW: Rechtsradikale Mandatsträger in die Medien?

So unrecht hat Makeitso mit dem Satz aber nicht.
Doch. Weil er sich nicht mit Hilkers Äußerung auseinandersetzt, sondern das Problem mit einer in der Wortwahl unglücklichen und zudem strittigen Gleichsetzung versucht abzutun.
Mitunter fragt man sich wirklich, welche Partei eigentlich die "dümmeren" Mitglieder hat.
D.h., "PDS-Mitglied" Hilker (http://heiko-hilker.de/) "dümmer" als NPD-Mitglied Worch (http://lexikon.idgr.de/w/w_o/worch-christian/worch-christian.php) ???
Alle Achtung...
 
AW: Rechtsradikale Mandatsträger in die Medien?

Erstens, mein lieber astereix war das eine rein rethorische Frage ! Ich verbitte mir, mir die Worte im Mund umzudrehen und da hinein zu interpretieren, daß das eine Gleichsetzung der beiden genannten Personen darstellen sollte ! Es dürfte ja wohl unstrittig sein, daß dem nicht so ist.

Zweitens:
Nachdem ich die Homepage des Herrn Hilker jetzt mal quergelesen haben frage ich mich ernsthaft, ob der Mann Politiker ist oder einen "Rachefeldzug" gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk betreibt.
Ich möchte vermeiden mich an der Stelle hier mit dem Forenchef anzulegen, deshalb lasse ich das komplett unkommentiert. Soll sich jeder selbst ein Bild machen, Link ist ja vorhanden.

Ansonsten wiederhole ich mich gern:
Mich interessiert, was dieser "Medienexperte" der PDS unter einer Plattform versteht. Das senden eines einzigen Satzes als O-Ton ist bei mir noch kein Interview. Außerdem wurde der Satz anschließend von einem Sprecher kommentiert. Wie hätte denn der Herr Hilker gern die Auseinandersetzung mit der NPD/DVU ?
Beantworte mir lieber diese Frage astereix, falls du noch mehr drauf hast als billige Polemik.
 
AW: Rechtsradikale Mandatsträger in die Medien?

Nun komischerweise ist Heiko Hilker erstens kein Parteimitglied bei der PDS, gehört nur der Fraktion an und tritt auf der Liste der PDS an, und zudem muss man ja nicht immer Konform mit den Meinungen der PDS sein. Jedoch ist die PDS neben den Grünen und der SPD die einzige Partei die sich ernsthaft mit den Rassismus-Problemen in Sachsen auseinandersetzt, während die anderen sich schön ausruhen. Und mittlerweile sehe ich keinen Unterschied mehr zwischen Wünschen der SPD-Basis und den realpolitischen Ansichten der PDS. Mal abgesehen das sie Nachfolgepartei einer Partei sind, die stärkste Partei in einer Diktatur waren. Ja und? Verfolgen sie immer noch dieselben Ziele. Ich bitte dann doch um Objektivität und um Fakten die diesen Vergleich untermauern.
 
AW: Rechtsradikale Mandatsträger in die Medien?

NickyDean schrieb:
Jedoch ist die PDS neben den Grünen und der SPD die einzige Partei die sich ernsthaft mit den Rassismus-Problemen in Sachsen auseinandersetzt, während die anderen sich schön ausruhen. Und mittlerweile sehe ich keinen Unterschied mehr zwischen Wünschen der SPD-Basis und den realpolitischen Ansichten der PDS.
Keine Einwände (!), beantwortet aber nicht meine Frage. Deiner Herkunft nach müßte der Mann dir ja ein Begriff sein Nicky ...
 
AW: Rechtsradikale Mandatsträger in die Medien?

Mal abgesehen das sie Nachfolgepartei einer Partei sind, die stärkste Partei in einer Diktatur waren. Ja und?
Jetzt sind sie also nicht mehr nur "Nachfolgepartei", sondern lediglich "stärkste Partei in einer Diktatur" gewesen. Soll also heißen, dafür, daß die Wähler in dieser Diktatur ihr Kreuzchen mehrheitlich bei der heutigen PDS machten, konnte die damalige SED nix, oder wie?

Für Dich und die anderen Vergeßlichen: Die PDS ist keine Nachfolgepartei, sie IST die frühere SED und hat sich lediglich umbenannt, schließlich wollte man auf das auf eher zweifelhafte Weise zustande gekommene Vermögen der Staatspartei nicht verzichten. Und die SED war nicht "stärkste Partei in einer Diktatur", sie WAR die Diktatur. Die sogenannten Blockparteien dienten lediglich der halbwegs demokratischen Bemäntelung dieser Tatsache.
 
AW: Rechtsradikale Mandatsträger in die Medien?

Lieber Makeitso, ich schätze deine Postinmgs eigentlich immer sehr und möchte hier keine politische Diskussion anzetteln, die am Ende zu nichts führt. Was die Vergangenheit der PDS angeht gebe ich dir außerdem ausnahmslos Recht! Aber, was ist mit den Mitgliedern der restlichen Blockparteien, welche die SED getragen haben und sich von selbiger haben tragen lassen? Die sind heute fast alle ausnahmslos Mitglieder der CDU ... davon redet kein Mensch.

Zur PDS an sich eine PM von vorhin auf die sich bitte jeder selbst einen Reim machen möge:
06.10.2004, 18:34 Uhr
Gültigkeit der Landtagswahl in Sachsen wird angefochten
Dresden (dpa) - Die Landtagswahl in Sachsen wird angefochten. Die parteilose Dresdner Politikerin Barbara Lässig will beim Landtag Einspruch gegen die Gültigkeit der Wahl einreichen. Das kündigte sie in Dresden an. Lässig hatte bei der Wahl erfolglos für die PDS kandidiert. Nach ihre Auffassung wurde die Landesliste der PDS nach einem undemokratischen Verfahren aufgestellt. Die Chancengleichheit der Bewerber sei nicht gewahrt worden. Sollte sich Lässig durchsetzen, drohen in Sachsen Neuwahlen.

Ansonsten bleibt die Frage offen, wie die Medien denn mit dem rechten Rand umgehen sollen? Außer einem unsinnigen Statements eines PDS-Politikers (der noch nicht mal Parteimitglied ist) gibt es keinerlei brauchbare Aussagen von Seiten der PDS dazu. Von den anderen Parteien ganz zu schweigen.
 
AW: Rechtsradikale Mandatsträger in die Medien?

falls du noch mehr drauf hast als billige Polemik.
...na immerhin konntest du meiner "billigen Polemik" entnehmen, dass Hiker gar kein PDS-Mitglied ist. Wär ja schon mal 'nen Erkenntnisgewinn...
Wie hätte denn der Herr Hilker gern die Auseinandersetzung mit der NPD/DVU ?Beantworte mir lieber diese Frage astereix,...
Meinst du nicht, dass für diese Frage - die ja dann wohl diesmal keine rethorische sein soll - Herr Hilker der richtige Ansprechpartner wäre?
Nachdem ich die Homepage des Herrn Hilker jetzt mal quergelesen haben frage ich mich ernsthaft, ob der Mann Politiker ist oder einen "Rachefeldzug" gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk betreibt.
Na ja, seine "Hauptzielscheibe" ist nicht _der_ öffentlich-rechtliche Rundfunk, sondern der MDR (und in dieser Eigenschaft er auch gern (an)gerufener Interviewgast im Radio Eins-Medienmagazin ist). Und da ist das was er schreibt vergleichsweise harmlos und sachlich gegenüber so manchen MDR-Beitrag an dieser Stelle.

Übrigens - wie steht's eigentlich mit deinem DT64-Bild?
 
AW: Rechtsradikale Mandatsträger in die Medien?

...na immerhin konntest du meiner "billigen Polemik" entnehmen, dass Hiker gar kein PDS-Mitglied ist. Wär ja schon mal 'nen Erkenntnisgewinn...
Es ist ja wohl relativ logisch, das man den medienpolitischen Sprecher einer Partei zunächst erstmal für ein Parteimitglied hält.
Meinst du nicht, dass für diese Frage - die ja dann wohl diesmal keine rethorische sein soll - Herr Hilker der richtige Ansprechpartner wäre?
Ist ja richtig, nur bist du hier derjenige, der diesem Niemand einen "Heiligenschein" verpassen will. Ich hoffe mal, der Eindruck täuscht.
Na ja, seine "Hauptzielscheibe" ist nicht _der_ öffentlich-rechtliche Rundfunk, sondern der MDR (und in dieser Eigenschaft er auch gern (an)gerufener Interviewgast im Radio Eins-Medienmagazin ist). Und da ist das was er schreibt vergleichsweise harmlos und sachlich gegenüber so manchen MDR-Beitrag an dieser Stelle.
Ansichtssache.
Übrigens - wie steht's eigentlich mit deinem DT64-Bild?
Was soll damit sein? Bin jetzt echt gespannt auf deine "Ausführungen"(auch wenn das den Sinn dieses Threads endgültig versauen dürfte).
 
AW: Rechtsradikale Mandatsträger in die Medien?

Es ist ja wohl relativ logisch, das man den medienpolitischen Sprecher einer Partei zunächst erstmal für ein Parteimitglied hält.
Wie wär's zur Abwechslung mal mit "vorher informieren und dann schreiben"? Oder zumindest entsprechenden hilfreichen Hinweisen nicht mit dem Vorwurd "billiger Polemik" zu begegnen?
In diesem Zusammenhang frage ich mich sowieso, ob du deine eigenen Beiträge mit den selbigen Kriterien schreibst und abschickst, wie du die anderer, hier meiner, beurteilst.

Na ja, seine "Hauptzielscheibe" ist nicht _der_ öffentlich-rechtliche Rundfunk, sondern der MDR (und in dieser Eigenschaft er auch gern (an)gerufener Interviewgast im Radio Eins-Medienmagazin ist). Und da ist das was er schreibt vergleichsweise harmlos und sachlich gegenüber so manchen MDR-Beitrag an dieser Stelle.
Ansichtssache.

Warum nur habe ich dieses Gefühl, dass es sich hierbei um einen launischen Kommentar handelt, der weniger einer Auseinandersetzung mit der Sache als vielmehr diesem "das hat astereix geschrieben, und der ist eh blöd, so ätsch..." entspringt???

Übrigens - wie steht's eigentlich mit deinem DT64-Bild?
Was soll damit sein? Bin jetzt echt gespannt auf deine "Ausführungen"
....
(auch wenn das den Sinn dieses Threads endgültig versauen dürfte).
...schön, dass du die Bewertung meiner "Ausführungen" bereits kennst, ohne dass ich sie geschrieben habe.

Wenn du nur ein bisschen die Sachlage kennen würdest, wüsstest du, dass dieser Niemand (H. Hilker) einer der führenden Köpfe der DT64-Freundeskreise war (im übrigen war diese von mir so empfundene PDS-Lastigkeit der Freundeskreise für mich genau der Grund, mich wieder ganz schnell von eben diesen zurückzuziehen; soviel noch zum "Heiligenschein).
DT64 war für Hilker die ihm am meisten prägende mediale und soziokulturelle Erfahrung, aus deren Substanz seine heutige Medienpolitik entspringt. Wenn er den MDR mit "Dauerfeuer" belegt, dann aus der gleichen Motivation, wie es hier Sachsenradio2, Leidender Sachse, Zonendödel usw.tun. Er fühlt sich gleichermassen verletzt wie die genannten, wie aber auch ehemalige Mitarbeiter des ostdeutschen Jugendsenders, die vom cholerischen Chef Schiewack "ständig in den Bauch geboxt", entweder gegangen oder gegangen worden sind. Und das vorhandene MDR-Bild entspricht dieser eigenen Verletzung, und vielfach oft zu wenig einer ernsthaften und tiefgehenden Auseinandersetzung mit dieser unemanzipierten Mischung aus DDR-Fernsehen und Bild-Zeitung, die der MDR in hohem Masse anbietet.
Und dieses "unemanzipierte Verhalten", dass Kritiker und Kritisierte nun wiederum in ähnlichen Zügen an den Tag legen, nur eben mit anderen Vorzeichen, ist das, was mir ernsthaft bei der Frage "Wie mit rechten Parteien in den Medien umgehen?" Angst bereitet. Wer sich nicht inhaltlich mit Dingen auseinandersetzen will (ob das nun MDR, PDS oder sonstwas ist), sich überwiegend an Klischees hält (was ja ursprünglich ein Vorwurf von dir an mich war, und ich stark hoffe, dass du die intellektuelle Grösse besitzt zu erkennen, dass Klischees woanders verbreitet werden), wird im Umgang mit den Rechten kläglich versagen! Genauso, wie die deutsche Presse bereits schonmal versagt hat...
 
AW: Rechtsradikale Mandatsträger in die Medien?

Darf ich mal darauf hinweisen, daß das
auch wenn das den Sinn dieses Threads endgültig versauen dürfte
lediglich ein Hinweis darauf war, das wir damit endgültig vom eigentlichen Thema dieses Threads abkommen, (was ja nun auch so ein bischen passiert ist) damit waren nicht deine Äußerungen gemeint.

Warum nur habe ich dieses Gefühl, dass es sich hierbei um einen launischen Kommentar handelt, der weniger einer Auseinandersetzung mit der Sache als vielmehr diesem "das hat astereix geschrieben, und der ist eh blöd, so ätsch..." entspringt???
Sorry, aber das ist nun wirklich schlicht und einfach Käse!
...dass dieser Niemand (H. Hilker) einer der führenden Köpfe der DT64-Freundeskreise war
Zugegeben, das wußte ich bisher nicht, da ich mich so intensiv mit dem Freundeskreis nie beschäftigt habe. Das macht die merkwürdige Aussage Hilkers zu dem mdr-Beitrag aber nicht besser.
Das beim mdr vieles nicht so läuft wie es sollte ist doch im Grunde kein großes Geheimnis. Mir ging es lediglich darum, daß der Herr, wenn er dann schon etwas angreift, daß dann doch bitte auch dort tut, wo es etwas bringt und wo auch belegbar ist, das journalistische Fehler begangen wurden. Der von ihm kritisierte Beitrag des mdr war jedenfalls aus meiner Sicht in Ordnung und in der eigentlichen Diskussion über den Umgang mit Rechten in den Medien trug er nichts bei, denn außer lauthals schreien kam da nichts.

Vielleicht hat gestern Abend zufällig jemand in der ARD die Reportage über die Aktivitäten der Stasi in den DDR-Medien gesehen (der Rundfunk wurde leider mehr oder weniger ausgeklammert). Vielleicht sollte sich der Herr Hilker mal mehr auf diesem Gebiet betätigen, denn da besteht bei besagter Anstalt aus meiner Sicht sehr viel mehr Erklärungsbedarf.
 
AW: Rechtsradikale Mandatsträger in die Medien?

Ich habe die Doku gestern gesehen und war gespannt darauf, im Abspann herauszufinden, welche ARD-Anstalt dieses Ding verzapft hat. Und überraschenderweise stand zwar der WDR im Copyright, allerdings hat auch ein MDR-Redakteur daran mitgewirkt. Mir erschloß sich nur nicht so ganz, was ich mir nun aus diesem Film ziehen soll. Dass es auch im DDR-Rundfunk Stasi-Verstrickungen gab, und das vielleicht noch mehr als woanders, war mir eigentlich glasklar. Es ist ja auch genug über die Arbeitsweise der Redaktion der Aktuellen Kamera bekannt. Und dass die Lebensgefährtin des unliebsam gewordenen Frank Beyer und bekannte Moderatorin Monika Unverfehrt vom Sender genommen worden ist, hat wohl niemanden überrascht.
Sollte eine weitere Facette der Stasi-Machenschaften beleuchtet werden? Sollte das DDR-Fernsehen beleuchtet werden? (Wenn ja, dann auch sehr einseitig, denn es gab auch das ein oder andere Kritische im DDR-TV zu sehen, wenn ich zum Beispiel an "Showkolade" denke). Ich habe mir nach dem Abspann gedacht: Tja - und nu? Was wollte man mir sagen?
Interessant wäre nur gewesen, wenn der MDR-Fernsehdirektor mal dazu Stellung genommen hätte, wieso so viele alte Polizeirufe und soviele "Der Staatsanwalt hat das Wort"-Filme wiederholt werden, wo die Stasi doch wohl auch Einfluss drauf hatte!?
Und ich wurde das Gefühl nicht los, dass der MDR bei der ganzen Sache nicht so ganz gut weg kam.
 
AW: Rechtsradikale Mandatsträger in die Medien?

Asterix und Radiokult, haltet ein und vertragt Euch, sonst entwickelt Ihr Euch am Ende wirklich noch zu begnadeten Rhetorikern.
 
Heiko Hilker

Radiokult schrieb:
Zugegeben, das wußte ich bisher nicht, da ich mich so intensiv mit dem Freundeskreis nie beschäftigt habe.
Da muß man doch was tun!

Wer etwas Muße hat, der höre sich ruhig einmal den ganzen Riemen an und sinniere, was aus all' dem geworden ist; heute, ein Jahrzehnt später...
 
Fernsehen der DDR

Sachsenradio2 schrieb:
Und dass die Lebensgefährtin des unliebsam gewordenen Frank Beyer und bekannte Moderatorin Monika Unverfehrt vom Sender genommen worden ist, hat wohl niemanden überrascht.
Wann soll das eigentlich gewesen sein? In den 80ern hatte sie zwar keine Programmansagen mehr gemacht, aber immer noch eine im Studio Halle produzierte Sendung moderiert, siehe hier. "Vom Bildschirm nehmen" ist nach meinem Verständnis etwas anderes.

Sachsenradio2 schrieb:
denn es gab auch das ein oder andere Kritische im DDR-TV zu sehen, wenn ich zum Beispiel an "Showkolade" denke
Oje :rolleyes:

Da würde ich doch eher z.B. an die Sendung "Kreisläufe" denken, die sich ökologischen Problemen in einer Weise annahm, die 1988 zu ihrer Absetzung führte. In den Wendezeiten wurde daraus dann die nach der Abwicklung der "Einrichtung" (was übrigens, wer hätte das gedacht, eine Perle aus dem Wortschatz der DDR-Technokraten ist) vom ORB weitergeführte Sendung "Ozon". Siehe hier und hier.

Wie ich übrigens gerade sehe gab es auch schon ein Filmchen über die Sendung Prisma.

Sachsenradio2 schrieb:
Interessant wäre nur gewesen, wenn der MDR-Fernsehdirektor mal dazu Stellung genommen hätte, wieso so viele alte Polizeirufe und soviele "Der Staatsanwalt hat das Wort"-Filme wiederholt werden, wo die Stasi doch wohl auch Einfluss drauf hatte!?
Ungefähr Mitte der 90er liefen die auch im ORB in großer Anzahl. Ich meine, mich an eine Äußerung von Rosenbauer zu erinnern, daß man das vielleicht einmal kritisch hinterfragen sollte. Nun, später fing ja dafür dann der SFB mit Hundertzehn an...

Was den MDR angeht, so möchte ich sagen, daß er die Tradition der kleinbürgerlich-spießigen Unterhaltung fortgeführt hat. Das andere Ostfernsehen (vgl. oben genanntes Beispiel) lebte hingegen in Form des ORB-Fernsehens weiter.


...sachlich, kritisch und optimistisch wie immer!
 
AW: Rechtsradikale Mandatsträger in die Medien?

Wer etwas Muße hat, der höre sich ruhig einmal den ganzen Riemen an und sinniere, was aus all' dem geworden ist; heute, ein Jahrzehnt später...
...und überlese immer noch...??
Mich verwundert das nicht, nachdem ich gesehen habe, wie viele Leute vor 10, 11 Jahren die bei MDR Sputnik vonstatten gegangenen Entwicklungen nicht wahrhaben wollten.
@Guess
Sicher hast du ein gutes Stückweit recht; der Tonfall - auch meiner - ist arg frostig. Aber warum mal nicht polarisieren?? Was bringt dieses ganze "verbindlich getue", wenn damit letztlich keine Antworten gegeben, keine Erkenntnisprozesse in Gang gesetzt werden.
Ich hatte versucht, die m.E. in z.B. Radiokults Beiträgen auftretenden Widersprüche (die übrigens in der besagten "sanfteren" Variante durchaus häufiger angesprochen, aber scheinbar völlig überlesen werden), in denen es nicht zuletzt um das Medienverständnis (und damit sinnbildlich das soziologische Verständnis) im Osten Deutschlands geht, aufzudecken. Natürlich habe ich dabei "unbequeme" Fragen gestellt, aber wie gesagt: was bringt dieses "verbindlich getue" ?? Und Radiokult hat sich nicht mal die Mühe gemacht, sich sachlich auseinanderzusetzen sondern geglaubt, mit Bemerkungen wie "ich solle weniger BILD lesen und in der Realität ankommen" die Sache erfasst zu haben. Ich warne nur davor, dass diese Selbstüberschätzung (also das Missverhältnis zwischen eigenem Wissen und Schreiben) von politischen Extremen gnadenlos ausgenutzt wird. Meine Sorge betrifft da zur Zeit die pol. Rechte deutlich stärker als die Linke.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben