... oder besser gesagt übers Klima: Hitzewelle, Dürre, Rekordtemperaturen - neue Horrorszenarien der Klimaforscher: Die Meeresspiegel werden um 60 Meter steigen und die mittleren Temperaturen bis zum nächsten Jahrhundert um fünf Grad.
Und was findet in unseren Medien statt: Kann ich noch täglich duschen? Die besten Biergartentipps! Müssen wir Wasser sparen? Darf ich noch den Garten wässern? Sonne-Freibad-Eislaster! Das nenne ich mal Tiefenjournalismus. Anstatt dass jemand sich mal den Ursachen der aktuellen Wetterlage nähert, pflastert man lieber freizeitlustig an den Symptomen herum. Oder hat hier jemand den Eindruck, dass durch unsere Medien, speziell durch die Radiostationen, ein Erwachen geht und endlich mal die wirklich wichtigen Fragen gestellt werden?
Leider nein. Trotz Rekordsommer im WDR weiterhin Business as usual: Wenn der Meteorologe eine Wetterverschlechterung nur andeutet oder sich gar erdreistet, das Wort Regen in den Mund zu nehmen, fangen die Moderatoren dernaßen an zu jammern und zu schimpfen, dass man sich fragt, ob die nicht mehr alle Latten am Zaun haben oder wann die Erwachsen werden.
Dass die Natur nach über einem halben Jahr ohne nennenswerte Niederschläge dringend Regen bräuchte, haben diese Egozentriker immer noch nicht verstanden. Oder ist eine Vorgabe vom WDR an die Moderatoren, immer gute Laune und immer Schönwetterfunk zu machen? Falls ja, macht es das auch nicht besser, ganz im Gegenteil. Früher war der WDR mal eine seriöse Anstalt.
Wenn Politiker auf irgendeiner Konferenz beschliessen, die Erderwärmung dürfe nur 2 Grad im Zeitraum X betragen... ist das an Lächerlichkeit kaum noch überbieten. Unser Planet steht hab acht und sagt, ok?
Das Klima war und ist in einem steten Wandel, und ob wir (Menschen) einen Furz mehr oder weniger lassen, interessiert unseren Planeten nicht die Bohne. Alle angeblichen Maßnahmen gegen den Klimawandel sind reine Wertschöpfungsmaßnahmen. Sprich, der Otto Normalverbraucher wird zur Kasse gebeten.
Das wird er auch, wenn wir weiter machen wie bisher und nichts gegen den Klimawandel unternehmen. Höchstwahrscheinlich wird es dann sogar noch sehr viel teurer, als wenn wir jetzt Geld in die Hand nehmen, um die Erwärmung wenigstens noch etwas abzubremsen. Die Statistiken der Rückversicherer sprechen jedenfalls eine eindeutige Sprache, was die Entwicklung der weltweiten monetären Schäden durch Unwetter und deren Häufigkeit in den letzten Jahrzehnten angeht.
Ich sags mal so: Zum einen halte ich so manchen Superlativ in Bezug auf diesen Sommer für reichlich übertrieben, denn das ist bei weitem nicht der erste lange und heiße Sommer.
Was wirklich ungewöhnlich ist, ist die enorm lange Dürre. Der letzte zu nasse Monat in weiten Teilen Deutschlands war der Januar, ab Februar waren alle Monate in vielen Regionen viel zu trocken. Das ist noch viel bedenklicher als die Hitze im Sommer.
Wobei weltweit betrachtet von den 10 heißtesten Jahren seit Beginn der Wetteraufzeichungen vor etwa 150 Jahren die 8 heißesten Jahre in den letzten 15 Jahren waren (jedenfalls größenordnungsmäßig, genaue Zahlen müsste ich erst googeln). Mittlerweile jagt ein Rekordjahr das nächste, da scheint ein Damm gebrochen zu sein.
Und es sieht so aus, als wenn sich das Klima in Deutschland bereits nachhaltig umgestellt hat. Der Jetstream, das Starkwindband in großer Höhe zwischen den Polen und den Subtropen, hat sich in den letzten Jahren abgeschwächt und teilweise geographisch verlagert. Dadurch haben wir nicht mehr die typischen Westwindwetterlagen mit einem raschen Wechsel aus Tief- und Hochdruckgebieten, sondern monatelang stabile Wetterlagen. Mal wie momentan monatelang viel zu trocken und mal ungewöhnlich lange am Stück viel zu nass, was dann verbreitet zu Hochwasserschäden führt.
Und zum anderen ist es kein großes Geheimnis das sich das Klima seit Anbeginn der Erdenexistenz in einem stetigen Wandel befindet. Die eigentliche Frage ist, inwieweit der Mensch auf diesen stetigen Wandel tatsächlich Einfluß nehmen und dabei verschiedene Entwickliungen entweder fördern oder eben abwenden kann.
In der Wissenschaft ist die Frage völlig unstrittig, dass der Mensch durch die Menge der von ihm ausgestoßenen Klimagase sehr großen Einfluss auf die Stärke des Klimawandels hat. Hauptsächlich durch Energieerzeugung, Industrie + Verkehr sowie die industrialisierte Landwirtschaft.
Davon abgesehen ist dein Einwurf im ersten Posting dieses Threads schlicht falsch, denn es haben sich sehrwohl Medien auch ernsthaft mit diesem in der Tat sehr besonderen Sommer beschäftigt. Das begann spätestens nach dem klar war, dass vor allem die Landwirtschaft in diesem Jahr vielerorts teils erhebliche Ernteausfälle zu verzeichnen hat. Zugegeben, in Sachen Radio fand das mutmaßlich wohl eher beim DLF und den Infowellen statt. Aber die Oberflächlichkeit des hiesigen Mediums Radio ist ja allseits bekannt.
Da stimme ich dir zu!