Reportagemikro

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Rock_Franky

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Hallo Forum,

ich bräuchte mal ein paar Meinungen von Euch;
ich suche ein Reportagemikro (das aber auch im Studio zum Einsatz kommt).
Habe ein Beyer M58 gestestet, das hat mir nicht gefallen und bringt wenig Pegel am Aufnahmegerät. Die Alternative wäre das MCE58, das ist mir aber ehrlich gesagt zu teuer.

Was würdet Ihr mir empfehlen, bzw. womit geht Ihr auf "Stimmenfang" ?

Vielen Dank
Franky
 
AW: Reportagemikro

Der Klassiker dürfte wohl das Sennheiser MD-421 sein. Ob dieses aber noch hergestellt wird, weiß ich nicht. Es kann auch als On Air-Mic verwendet werden, war jedoch immer recht teuer.
Sennheiser dürfte aber für Reportagezwecke generell eine gute Wahl sein.
Ich selber habe ein ganz einfaches Vivanco DM-46 für Umfragen o.ä., das reicht völlig aus. Klingenstecker, ab in den portablen MD-Recorder, und fertig.
Im Studio hängt dafür ein Neumann.

Wenn das Mic aber beide Zwecke gleichermaßen erfüllen soll, muß wohl was Teures her; da würde ich wirklich ein Sennheiser empfehlen.
 
AW: Reportagemikro

Morning!
Das Sennheiser MD421-II kann ich Dir empfehlen. Es wird auch noch hergestellt. Ich habe vor einem Jahr so ein Ding gekauft, ist allerdings nicht ganz billig mit knapp 300 Euro. Das ist aber eine einmalige Investition. Die MD421er gelten in der Tat als Klassiker, vor allem als langlebiger Klassiker von Sennheiser, sie sind sozusagen unverwüstlich. Ich habe mich damals entschlossen, das Ding zu kaufen, weil ich mir nie wieder ein Mikrofon kaufen möchte. Zahlreiche Kollegen haben von ihren guten Erfahrungen mit dem Mic berichtet. Und auch hier im Forum wurde es schon das eine oder andere Mal erwähnt:
hier, hier, oder hier.

Mein Erfahrungsbericht:
- Hat in den vergangenen Monaten tadellose Aufnahmen geliefert. Auch bei vielen und lauten Nebeneräuschen kamen die Gesprächspartner klar und gut rüber. Sowohl in Räumen als auch auf offener See.
- Ich habe es auch schon mal als Raummikro für ne Bandaufnahme benutzt, auch da kam noch brauchbares Material heraus (natürlich nicht in CD-Qualität)
- Den Basswahlschalter nutze ich kaum, das ist mir zu aufwändig, den dauern einzustellen, ich habe ihn auf die mittlere Position gelegt und gut is.
- Das Mikrofon liefert genug Pegel für meinen Sony-MD-Rekorder
- Es ist ganz schön wuchtig, liegt aber gut in der Hand

Bei E-Bay werden teilweise 20 Jahre alte MD421 angeboten, was für deren Langlebigkeit spricht. Ich habe damals über preispiraten.de den günstigsten Verkäufer gefunden..

Langlebige Grüße,
FC
 
AW: Reportagemikro

ChristianKlerner schrieb:
Wo kriegt man die Mics zu kaufen? Bei Thomann findet er keines der beiden im online-shop!!?
Also, ich habs gerade eben bei Thomann gefunden ;). Ist dort aber recht teuer. Vollständige Typenbezeichnung des Sennheiser ist MD421U-2, so siehts aus:
sennheiser_md421u4_pimx_128331.gif

Bebilderte Grüße,
FC
 
AW: Reportagemikro

OK, vielen Dank. Jetzt haben wir hier einen Sennheiser Fanclub gegründet. Neu ist das Ding wirklich schweineteuer. Bei EBay gibts auch ein paar günstige. Drannbleiben !
Hat jemand noch mit anderen Mikros gute Erfahrungen gemacht ?
 
MD 421

ChristianKlerner schrieb:
Wo kriegt man die Mics zu kaufen? Bei Thomann findet er keines der beiden im online-shop!!?
Das Vivanco nicht, aber das MD 421 haben sie. Hier drücken. Man mag sich auch direkt bei Sennheiser davon überzeugen, daß dieser Klassiker nach wie vor produziert wird. Wer meint, er sei teuer, der schaue sich einmal an, wieviel ein Elefantenpimmel kostet...

In den 70er Jahren wurden MD 421 (die damals so aussahen) tatsächlich beim Rundfunk der DDR als Studiomikros eingesetzt. Später verschwand der größte Teil davon wieder zugunsten von Gefell UM 70, aber wenn ich mich recht an Fernsehaufnahmen erinnere, dann hingen in einem der Sprecherräume des entsprechenden Studios auch noch zu Fritz-Zeiten welche. (War das K8 oder wie oder was? Jedenfalls die frühere Regie von Radio DDR 1, wenn ich mich recht entsinne.)

Übrigens: Herausgebracht wurde das MD 421 anno 1960. Und das MD 21, das wohl heute noch defaultmäßig dem Reporter des HR bei der Essenausgabe in die Hand gedrückt wird, wurde 1954 eingeführt.

Markteinführung des U87 war noch übrigenser im Jahre 1967.
 
AW: Reportagemikro

Wir benutzen bei uns die MD 46 von Sennheiser. Ist am besten gegen Körperschall(Griffgegrabbel) geschützt, sinnvoll gekapselt(Hintergrundgeräusche) ordentlich lang und macht an unseren MDs einen super Pegel. Kostet zwar etwa 200 Euro, dafür aber als Studio-Mikro auch nicht wirklich geeignet, schade eigentlich.
Aber als Reportage-Mikro hab ich bisher noch kein besseres benutzt.
 
AW: Reportagemikro

Ich hab auch ein 421er, es ist wirklich gut, ein bißchen schwer, aber griffig. Das Beyer M58 haben wir auch, es ist m.E. für Reportagen sogar besser, weil es einen präsenteren Klang hat, weniger Griffgeräuschempfindlichkeit und man durch den langen Griff besser an die Tonquelle rankommt, außerdem ist es leichter. Es eignet sich aber nicht als Studiomikrofon wie das 421er. Das benutzen wir aber auch nicht als Studiomic, weil es wg. der relativ geringen Empfindlichkeit 2 mV/pa am airmate etwas rauscht. Im Augenblick benutzen wir im Studio nicht unser gutes AKG C3000B, sondern haltet euch fest: t-bone EM 800 von Thomann, für schlappe 39 Euro. Das rauscht kaum, hat einen schönen präsenten Klang und der Hauptgrund: Es ist schön klein, denn diese Großmembrandinger versperren einem manchmal wirklich die Sicht, wenn man zum Beispiel einen Gesprächspartner gegenüber hat. Alternativen sind bei uns zwei headsets beyer dt 291 pv, die klingen auch gut und man hat auch eine gute Bewegungsfreiheit, aber viele tragen auch nicht gerne Kopfhörer. Also, das 421er ist gut und teuer - aber bei uns liegt es leider meistens im Schrank.

Viele Grüße
Nicolai
 
AW: Reportagemikro

Der Bericht vom t-bone EM 800 liest sich wirklich gut. Aber unterwegs scheitert es leider an der Phantomspeisung. Grrr. Ist also für meine Zwecke leider auch nicht geeigent.
 
AW: Reportagemikro

nicolai schrieb:
Studiomikrofon wie das 421er. Das benutzen wir aber auch nicht als Studiomic, weil es wg. der relativ geringen Empfindlichkeit 2 mV/pa am airmate etwas rauscht.
Ich glaube, das Problem hatte man in der Nalepastraße auch; wenn ich mich recht an entsprechende Erzählungen erinnere, war die Anordnung für Rauschen berüchtigt. Wobei mich in dem Zusammenhang selbst mal interessieren würde, warum man überhaupt mit dynamischen Mikrofonen (und das auch noch NSW-Importe!) angefangen hatte, statt bei Kondensatormikrofonen (Gefell) zu bleiben.

nicolai schrieb:
Im Augenblick benutzen wir im Studio nicht unser gutes AKG C3000B, sondern haltet euch fest: t-bone EM 800 von Thomann, für schlappe 39 Euro.
Vgl. hier.

nicolai schrieb:
Es ist schön klein, denn diese Großmembrandinger versperren einem manchmal wirklich die Sicht
Ist doch schön, sich hinter einem U87 zu verstecken. Ich kann nicht! Ich will nicht! Und überhaupt, ich bin garnicht da! :eek: :D
 
AW: Reportagemikro

K 6 schrieb:
Ich glaube, das Problem hatte man in der Nalepastraße auch; wenn ich mich recht an entsprechende Erzählungen erinnere, war die Anordnung für Rauschen berüchtigt. Wobei mich in dem Zusammenhang selbst mal interessieren würde, warum man überhaupt mit dynamischen Mikrofonen (und das auch noch NSW-Importe!) angefangen hatte, statt bei Kondensatormikrofonen (Gefell) zu bleiben.

Vgl. hier.

Ist doch schön, sich hinter einem U87 zu verstecken. Ich kann nicht! Ich will nicht! Und überhaupt, ich bin garnicht da! :eek: :D

Ein U87 ist nicht nur zum verstecken schön. Aber für unsere Bedürfnisse würde es wahrscheinlich auch nur ein tristes Schubladen-Dasein führen. Gute Technik ist schon wichtig - aber viel wichtiger ist eigentlich ein gutes Programm.

Viele Grüße
Nicolai
 
AW: Reportagemikro

@Rock_Franky:

Wenn Dir die Sennheisers zu teuer sind: wie gesagt, für Umfragen und Reportagen habe ich auch mit besagtem Vivanco gute Erfahrungen gemacht. Hat 50 DM gekostet und funktioniert immer noch.
Ich habe das Mikro damals ganz einfach in einem Radiogeschäft gekauft.

mir selber schrieb:
[...]Klingenstecker[...]
Heißt natürlich Klinkenstecker.
 
AW: Reportagemikro

Ich habe jetzt noch folgende Empfehlungen bekommen, die auch im Budget liegen würden:

* Rode NT3
* Audio Technica MB 4K

Hat jemand Erfahrungen mit den Mikes ?
 
AW: Reportagemikro

Moin auch -

kann den Kollegen nur beipflichten - das Sennheiser 421 ist 'im Feld' jeden Cent wert. Nicht nur weil es robust ist, weil es eine durchaus vernünftige Klangcharakteristik hat oder gegen extreme Dynamik recht unempfindlich ist (beispielsweise wenn der Gesprächspartner rumbrüllt, weil der F1-Renner vorbeidröhnt).
Zum Kaufen lohnt ein Blick auch mal bei eBay - wie gesagt, unkaputtbar das Teil und auch zur Selbstverteidigung geeignet ;)

Übrigens gibts das Ding auch aus DDR-Produktion - es hat dann einen etwas anderen dreipoligen Anschluß (Adapter ist leicht zu bauen) und ist meist deutlich billiger...
Suchen lohnt ...
 
AW: Reportagemikro

also ich hab extrem gute erfahrungen mit dem akg c1000 gemacht - sowohl als on air mikro als auch (vor allem) als reportagemikro - und das ist in österreich nicht umsonst ein sehr oft gesehenes mikro auf PKs ....
 
MD 421 mit Tuchel

kk schrieb:
Übrigens gibts das Ding auch aus DDR-Produktion - es hat dann einen etwas anderen dreipoligen Anschluß
Ich will mangels Hintergrundwissen nicht ausschließen, daß es eine solche Lizenzproduktion gab. Aber wenn das niemand bestätigen kann, würde ich doch davon ausgehen, daß die Mikrofone, an die jetzt gedacht ist, durchaus von Sennheiser und ansonsten einfach aus der Erbmasse der Einrichtung stammen.

Diese Version mit Tuchel-Anschluß hieß MD 421-2, vgl. hier, wo sich auch noch Erläuterungen zum besagten Baßschalter finden.
 
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