Rettet Raab den Grand Prix?

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AW: Rettet Raab den Grand Prix?

Allein die Tatsache, daß in der ARD nur darüber nachgedacht wird, mit Raab zusammenzuarbeiten, dürfte für ihn ein innerer Reichsparteitag sein. Das ist die totale Unterwerfung der ARD-Hauptabteilungen "Unterhaltung" - mehr geht nun wirklich nicht mehr,

Da wäre er doch vollkommen bekloppt, wenn er seinen erfolgreichen Bundesvision Contest dadurch entwertete, daß der Sieger später beim ESC möglicherweise nur unter "ferner liefen" landet.
 
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Das blöde ist nur, daß Horn und Raab uns drei (incl. Max) der fünf Top Ten Platzierungen seit 1998 gebracht haben...

Traurig genug. Beide stehen für diese Gaga-Entwicklung der letzten Jahre. Seit Horns Auftritt ist der Grand Prix uninteressant geworden.
 
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Genau das ist die Entwicklung, die den Grand Prix kaputt gemacht hat.

Genau das ist die Entwicklung, die den ESC überhaupt am Leben gehalten hat.

Das mit Raab ist ja bis jetzt nur ein Gerücht. Offiziell ist bisher nur, dass der NDR mit Pro7 zusammenarbeiten WILL. Ob Pro7 auch will, steht auf einem völlig anderen Blatt

Raab ist neben einem guten Musiker auch noch ein guter Geschäftsmann. Der wird sich sicher seinen BSC nicht kaputt machen lassen. Diesen hat er als ALTERNATIVE zum ESC aufgezogen. Dort machen die Stars noch gerne mit, wiel dieser noch kein so schlechtes Image hat. In Deutschland wird ja jeder niedergeprügelt, der für uns antritt. Auf MKKB wurde schon eingedroschen, bevor der Song überhaupt einmal zu hören war. Solange das so bleibt, wird man keinen hochkarätigen Act dafür gewinnen lasen. Nicht das Konzept muss sich ändern, sondern die deutsche Einstellung zu diesem Event. Ich würde als Ausländer auch nicht für Deutschland anrufen, weil die ja gar nicht wollen, dass ihr Müll gut abschneidet. Da investiere ich mein Geld doch lieber in Anrufe für Länder, die sich darüber auch freuen und ihren Act für jeden Punkt feiern.
 
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Ich kann es den Komponisten von heute noch nicht mal verdenken wenn sie nicht mehr teilnehmen wollen. Wenn die Titel aus dem Wettbewerb am Tag danach nicht mal im Radio gespielt werden obwohl sie durchaus das Zeug dazu hätten und nicht mit dem "Makel der ESC-Teilnahme" behaftet wären. Ich stelle mal die gewagte Behauptung auf, daß einige Titel der Wettbewerbe der vergangenen Jahre durchaus in die Rotation einiger Radiosender gelangt wäre, wenn sie auf den normalen Wegen ins Funkhaus gekommen wären und nicht bekannt wäre daß Interpret aus Island oder Aserbaidschan kommt.

Ist so ja nicht ganz richtig. Die Titel von Max Mutzke, Texas Lightning oder Gracia wurden im Radio gespielt und der EVSC hat für diese Künstler einen Karriereschub gebracht.
 
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Unser diesjähriger Beitrag wurde zumindest auf Bayern 1 vor dem ESC fast täglich gespielt. Und auch den Siegertitel aus Norwegen hab ich schon mal gehört. Lordi passt halt nicht so sehr ins Formatradio.

Texas Lightning wurde damals sowohl auf Hitdudlern wie auch auf Schlager- und Oldiestationen gespielt.
 
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Nicht das Konzept muss sich ändern, sondern die deutsche Einstellung zu diesem Event.

Das allerdings ist leider richtig (wenngleich ich der Meinung bin, dass auch das Konzept falsch ist), aber zum Thema Einstellung muss man mal realistischerweise bemerken, dass diese eine gewisse unheilvolle Tradition hat. Schon in den 70ern wurden deutsche Grand-Prix-Beiträge gnadenlos niedergemacht. Selbst Nicole, die bekanntlich als einzige Deutsche jemals gewonnen hat, wurde danach in der Luft zerrissen ("Ein bisschen Frieden ist wie ein bisschen schwanger").

Dasselbe gilt für Interpreten wie Wind, Katja Ebstein oder Joy Fleming - obwohl deren damalige Grand-Prix-Lieder heute allesamt Kult und längst nicht so schlecht sind, wie sie damals beurteilt wurden.

Dafür die Gründe zu suchen, wäre mal ein gutes Thema für eine interdisziplinäre sozio-historisch-musikwissenschaftlich-psychologische Dissertation (aber bitte auf englisch).
 
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Cocorita: Seit Horn ist der Grand Prix uninteressant geworden? Was war denn vor Horn?!
Mittelprächtige Siegel-Produktionen! Das war ja nun wirklich tot langweilig. Max Mutzke, Horn, Raab, Texas Lightning - wir haben es ja schon aufgezählt. Das waren die Acts ab Horn. Kennst du noch welche, die vor Horn auftraten?
Der diesjährige Beitrag gehört für mich in die Kategorie Siegel-Produktion. Keine Sau kannte den Titel vorher, er wurde künstlich ins Programm gehievt. Nicht mal die Deutschen können sich mit diesem Pop identifizieren.
Unverkrampft, unkonventionell, Spaß - das sind Attribute, die den Deutschen per se nicht zugeschrieben werden - und beim Grand Prix erst Recht nicht.
Sollte Raab die ARD blamieren wollen, dann soll er das machen. Bzw. wenn die ARD will, dass sie sich blamiert, in dem sie entweder Raab den Grand Prix abtritt oder Pro 7 gleich mit.
Es ist ja nicht gesagt, dass in dem Falle dass Raab die Organisation übernimmt das auch gleich Pro 7 tut.

Was macht denn Raab beim Bundesvision...? Er kooperiert mit Radiostationen in ganz Deutschland, die Beiträge aussuchen und powern. Und das micht flachen Dudelsendern! Er macht ne Spaß-Show draus, bei der beachtliche Songs gezeigt werden.
Was macht denn die ARD? Sie hat wohl keine Radiosender, die soviel Musikkompetenz hätten, gemeinsam einen Vor-Wettbewerb zu machen oder Musikredakteure auf Talentejagd zu schicken?
Die ARD hat so viel Ressourcen, die nicht genutzt werden. Wahrschl. blockiert sich aber der Apperat wieder mal selbst. Schlechter kann es eigentl. nur werden, wenn statt dem NDR der HR oder MDR verantw. sind. Besser wahrschl., wenn es WDR, RB oder RBB wären.

Raab wäre für die Sache nicht die verkehrteste Lösung. Für die ARD allerdings eine Art Offenbarungseid. Wieder mal.

Ich könnte jetzt den Satz vom Fisch und dem Kopf bringen... Der ESC in Germany ist tot reformiert, der NDR am Ende des Lateins.


Edit: Oh Gott, bei quotenmeter.de lese ich grad folgendes:

Nach Informationen von Welt Online sieht der Deal wie folgt aus: Ein mehrstufiges Konzept mit wechselnden Sendeplätzen soll es geben: Raab wird demnach auch in der ARD zu sehen sein. Schon Monate vor dem Song Contest soll die Suche nach dem deutschen Teilnehmer 2010 beginnen: In Castingshows will man einen Künstler suchen, einen eigenen Vorentscheid produzieren. Alle Sendungen rund um den Song Contest 2010 sollen zwischen beiden Fernsehstationen aufgeteilt werden.

Die Verhandlungen über ein solches Konzept laufen nach Informationen der Zeitung wohl schon länger – das Ergebnis ist also kein Spontan-Entschluss nach dem schlechten Abschneiden in Moskau.

Dann wissen wir ja heute schon mehr.
 
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Auch, wenn ich mich wiederhole: Ich finde, der Krampf, weit oben landen zu „müssen“, ist die Wurzel allen Übels. Warum erinnert mich das so fatal an die MA-Fixiertheit??? Suche nach „Erfolg“ (vulgo: Quoten), koste es, was es wolle, und sei es den Stolz auf das eigene Produkt?

Mein Vorschlag nochmal: Schickt einen Titel, auf den man stolz sein kann. Ehrlich gemacht, gut komponiert, mit einer schönen Melodie als Hauptsache. Und dann ist es doch wirklich kein Drama, wenn man am Ende nicht Erster wird. Die Briten und Franzosen haben es m E diesmal richtig aufgezogen. Und wenn sie nicht ganz gaga sind, werden sie weder Jade noch Kaas „Versagen“ vorwerfen, sondern einfach sagen: Alles versucht, hat eben nicht geklappt. Aber wir können uns weiter ohne Probleme im Spiegel ansehen.

Im übrigen bin ich völlig auf einer Linie mit Cocorita in #20. Wenn es nur die Entscheider genauso sehen könnten...
 
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Auch, wenn ich mich wiederhole: Ich finde, der Krampf, weit oben landen zu „müssen“, ist die Wurzel allen Übels. Warum erinnert mich das so fatal an die MA-Fixiertheit??? Suche nach „Erfolg“ (vulgo: Quoten), koste es, was es wolle, und sei es den Stolz auf das eigene Produkt?

Das ist nun mal bei Wettkämpfen, gleich welcher Art, so. Man tritt an, um vorne dabei zu sein und nicht um zwanzigster zu werden.

Ehrlich gemacht, gut komponiert, mit einer schönen Melodie als Hauptsache.

Auch wenn micht jetzt manche hier steinigen, aber vielleicht sollte man es mal mit Dieter Bohlen versuchen. Das er gute Lieder komponieren kann, hat er ja hinreichend bewiesen.
 
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Zurück zu den Karotten und die Beiträge wieder vergleichbar machen, sehr gerne. Dann kann man neben der kompositorischen Leistung auch wieder die der Interpreten miteinander vergleichen - und nicht nur die mit viel Geld aufgeblasenen Pop-Hochglanzproduktionen und Halbnackttanzshows.

Aber ich fürchte die Bemühungen sind zu 80% vergebens.
Wir könnten sogar den in allen Disziplinen objektiv besten Song aller Zeiten zum ESC schicken - die übliche Punkte-Schacherei einiger Länderregionen würde trotzdem an einer objektiven Bewertung vorbeiführen.
Daran klemmt es doch am meisten.

(Davon abgesehen gönne ich der Dauergrinsewerbeschleife Raab diesen Erfolg aufs keinste - aber das ist mein persönliches Problem :D )
 
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Der Sieger des Bundesvision Songcontest 2010 soll zum ESC fahren - basta!! Raab hat so ein geniales (wenn zwar abgekupfertes ...) Event auf die Beine gestellt, warum sollte das nicht auch der Nationale Vorentscheid werden??
 
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Mein Lösungsvorschlag: die ARD gibt den ESC in seiner jetzigen Form komplett an Raab und Pro7 ab. Der würde ihn in seinem Sinne weiterführen - als Show- bzw. Interpreten-Wettbewerb, wo es in erster Linie weniger um die Qualität eines Songs geht, sondern um die Performance an sich. Von mir aus mit Spaßnummern, Nackttänzerinnen, Feuerschluckern und was weiß ich.

Und die ARD lobt einen seriösen Komponistenwettbewerb für die Sparte Pop/Jazz/Musical aus, ähnlich dem ARD-Musikwettbewerb oder dem Bundeswettbewerb Gesang. Wo es in erster Linie um die Komposition geht, und dann kommt erstmal lange gar nichts. Vielleicht sogar mit strengen Regeln (nur Live-Gesang, nur Klavier- oder Orchesterbegleitung, keine Tanzeinlagen, keine Kostümwechsel, keine Zusatz-Effekte, ein einheitliches Bühnenbild für alle etc.)

Daran könnten z.B. auch namhafte, arrivierte deutsche Pop- oder Schlagerinterpreten teilnehmen und Werke noch unbekannter Komponisten singen, mit der Vorgabe, dass sie noch nichts veröffentlicht haben dürfen. Die Sänger selbst stehen dann mehr oder weniger außer Konkurrenz auf der Bühne, denn es wird nicht über sie abgestimmt, sondern einzig allein über die Titel.

Das würde ich mir angucken.
 
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Auch wenn micht jetzt manche hier steinigen, aber vielleicht sollte man es mal mit Dieter Bohlen versuchen. Das er gute Lieder komponieren kann, hat er ja hinreichend bewiesen.

OK ich nehm jetzt mal ganz kleine Kiesel zum schmeissen ;)
Bohlen hat zumindest bewiesen dass er seine Lieder gut verkaufen kann...

Was ganz anderes - wie hoch schätzt ihr eigentlich Dieter Bohlens Mecker-Kult-Popularität im europäischen Ausland ein? Können wir damit was reissen? ;)
 
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Mein Lösungsvorschlag: die ARD gibt den ESC in seiner jetzigen Form komplett an Raab und Pro7 ab.

Pro7 ist gar nicht Mitglied der EBU. Ich glaube auch nicht, dass ein Privatsender beitreten würde. Ergo: ESC geht nur mit ARD oder ZDF.

Cocorita schrieb:
Bin absolut Deiner Meinung und sehe darin die ganze Misere der Entwicklung seit den 90er Jahren. Ich oute mich hiermit als Grand Prix-Purist: das war mal in erster Linie ein Kompositions-Wettbewerb. Ich rede jetzt von den Zeiten, als der Komponist des Liedes vors Publikum trat, sich artig verbeugte, ans Dirigentenpult stellte, den Taktstock hob und das selbe Orchester dirigierte, das auch seine Konkurrenten begleitet hatte. Mehr Chancengleichheit geht nicht! Da ging's noch nicht darum, computergenerierten Frisettenpop unter möglichst viel Showbrimborium abzududeln, sondern um handkomponierte Noten!

In der Taktstockzeit wurden also noch Noten aufgemalt und heute nicht? Als Stefan Raab 1998 vors Publikum trat, sich artig verbeugte, ans Dirigentenpult stellte, den Taktstock hob und das selbe Orchester dirigierte, das auch seine Konkurrenten begleitet hatte, war das natürlich kein Showbrimborium.
 
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Dieter Bohlen wird nicht so dumm sein, auch nur in entferntester Weise beim ESC mitzuwirken. Raab vielleicht schon eher, der hat nicht soviel zu verlieren.

Allerdings glaube ich nicht an eine Kooperation mit der ARD. Raab ist eher der Typ, der sagt: Wenn ich euren Grand Prix retten soll, dann ganz oder gar nicht. Und wenn es mit ihm klappt, ist er der Retter der Nation. Das lässt der sich nicht entgehen ...

Was spricht eigentlich dagegen, Pro7 den Wettbewerb zu übertragen? Was die ARD da in den letzten Jahren allein beim Rahmenprogramm abgeliefert hat, war nicht nur oberpeinlich, sondern nur noch zum Wegschalten. Und wenn man den ESC in die Eventreihe von Pro7 eingliederte, stiegen vllt. auch die Chancen, die jüngere Generation mit ran zu holen.

Im ÖR hat der ESC jedenfalls keine Zukunft mehr.
 
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Wie oben schon geschrieben, spricht dagegen, dass Pro7 kein EBU-Mitglied ist.

@freiwild
Thorsten hat vermutlich in Deutschland gemeint. Im Ausland g ibt es Privatsender, die da Mitglied sind. Deswegen gibt es ja auch die Werbepausen.
 
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Stimmt, das mit der EBU hatte ich nicht bedacht.

Also, dann würde ich schlicht dafür plädieren, dass Deutschland nicht mehr teilnimmt, wie Italien und Österreich auch. Sollen Aserbaidschan, Moldavien und Slowenien das Finale unter sich ausmachen.
 
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Waterhead schrieb:
Im Ausland g ibt es Privatsender, die da Mitglied sind. Deswegen gibt es ja auch die Werbepausen.
Es soll ja auch öffentlich-rechtliche Sender geben, in denen geworben wird. Habe ich jedenfalls mal gehört...


P.S.:
Entschuldigung, aber Sie können nur alle 120 Sekunden einen Beitrag erstellen. Sie müssen noch 2 Sekunden warten, bevor Sie einen neuen Beitrag erstellen können.
:rolleyes:
 
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Also soll Deutschland die beleidigte Leberwurst spielen?

Das kann man so ausdrücken, muss man aber nicht. Man könnte zum Beispiel auch mal fragen, ob die etlichen Millionen deutscher Gebührengelder in der russischen, ukrainischen, slowenischen, moldawischen, aserbaidschanischen, litauischen oder estnischen Imagepflege und einer durch und durch entbehrlichen Show wirklich so richtig gut angelegt sind, oder ob man das Geld nicht vielleicht doch hierzulande etwas sinnvoller anlegen könnte.
 
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