Rettet Raab den Grand Prix?

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Es ist doch stark anzunehmen daß mit "größte Beitragszahler der EU" nicht nur die Zahlung für die Veranstaltung des ESC gemeint ist, sondern auch die Zahlungen für z. B. den Unterhalt des Nachrichtenaustausches in der EBU mit seiner Infrastruktur und anderer Gemeinschaftsaufgaben gemeint ist. Dafür werden wir dann mit der vorrundenfreien Teilnahme am Finale belohnt.
 
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Und nochmal, damit auch du es verstehst und aufhörst hier solchen Unfug zu posten. Der Song wurde in diesem Jahr erstmals wieder von einer Jury ausgesucht. Neben den Televotern, deren Stimmen zu 50 Prozent zählten, hatten Jeanette Biedermann, Scooter-Frontmann H.P. Baxxter, Guildo Horn, Sylvia Kollek und Prinzen-Sänger Tobias Künzel darüber zu befinden, wer letztlich nach Moskau fährt. Und das hat nichts, aber auch gar nichts mit dem NDR zu tun. Es wäre völlig gleich gewesen, ob der Vorentscheid bei RTL, beim NDR oder bei Das Vierte gelaufen wäre. Bei dieser Konstellation wäre überall dasselbe rausgekommen.

Und wer hat diese "Jury" zusammengestellt?
 
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Ich finde, die ARD hat "etliche Millionen deutscher Gebührengelder" schon wesentlich sinnloser verschleudert, als durch ihre Mitwirkung am ESC.
Ich weiß nicht, wie "schlechte Platzierungen" in anderen Ländern diskutiert werden, ob überall so verkrampft und spaßfrei wie hier bei uns.
Wir sollten uns an eines gewöhnen: Das deutsche Sangesgut ist kein europäisches Erfolgsmodell, also ist auch weiterhin nicht damit zu rechnen, dass rein deutsche Titel vorne landen.
Im Imitieren anderer sind wir aber auch nicht besonders gut, so dass auch unsere Imitate nicht weit vorne landen.
Also, lasst uns doch einfach nur fröhlich mitmachen und an der ganzen Show ein bisschen Spaß haben.
Die Fußball-Bundesliga hält mich ja auch bei Laune, selbst wenn mein Lieblingsverein mal wieder verloren hat oder in der Tabelle hinten steht.
 
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Ob jetzt Pro 7 beim Vorentscheid mit macht oder nicht, wird dem Niveau der Sendung sicherlich keinen Abbruch tun. Denn das ist schon miserabel. Ich hab mal kurz reingeschaut in die Übertragung aus Hamburg im Vorfeld des Eurovision Song Contests. Das war ja schon fast eine Asylsendung für RTL's Superstars. Auftritte von Mark Medlock, Daniel Schumacher und dann noch Dieter Bohlen (auch wenns nicht der Echte war *g*), dazu Moderation von Thomas Anders. Unterstes Boulevard-Niveau war das. Das kann Stefan Raab gar nicht mehr schlimmer machen...
 
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Man könnte zum Beispiel auch mal fragen, ob die etlichen Millionen deutscher Gebührengelder in der russischen, ukrainischen, slowenischen, moldawischen, aserbaidschanischen, litauischen oder estnischen Imagepflege und einer durch und durch entbehrlichen Show wirklich so richtig gut angelegt sind, oder ob man das Geld nicht vielleicht doch hierzulande etwas sinnvoller anlegen könnte.

Vielleicht gibts irgendwo einen Mitschnitt vom diesjährigen ESC. Schau Dir dann mal in Ruhe den Abspann an. Da wirst Du viele deutsche Firmen finden, die dafür gesorgt haben, daß diese Sendung überhaupt über die Bühne ging.
 
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Ob jetzt Pro 7 beim Vorentscheid mit macht oder nicht, wird dem Niveau der Sendung sicherlich keinen Abbruch tun. Denn das ist schon miserabel.

Ich schaue alljährlich den ESC bestimmt schon mehrere Jahrzehnte und finde ihn klasse. Und Du bist doch nur sauer, weil niemand dort Rock-Gruppen präsentieren will. Bis auf die Heinis aus Finland. War nur ein kleiner Ausrutscher, glaub' es mir.
 
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Ich schaue alljährlich den ESC bestimmt schon mehrere Jahrzehnte und finde ihn klasse. Und Du bist doch nur sauer, weil niemand dort Rock-Gruppen präsentieren will. Bis auf die Heinis aus Finland. War nur ein kleiner Ausrutscher, glaub' es mir.

Ich hab ja auch nicht gesagt dass der ESC an sich miserabel ist. Ich finde die Berichterstattung der ARD und den Vorentscheid (so lange er noch im Fernsehen zu sehen war) unterstes Niveau.
Und nur weil ich "rockertom" heiße heißt das noch lange nicht dass ich nur Rockmusik höre ;)
 
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Ich finde, die ARD hat "etliche Millionen deutscher Gebührengelder" schon wesentlich sinnloser verschleudert, als durch ihre Mitwirkung am ESC.

Umso schlimmer.

Ich weiß nicht, wie "schlechte Platzierungen" in anderen Ländern diskutiert werden, ob überall so verkrampft und spaßfrei wie hier bei uns.

Offenbar ja. Vorhin gehört in den Nachrichten von Deutschlandradio (!):

Armenisches Fernsehen beklagt unfaire Abstimmung beim Eurovision Song Contest

In Armenien und Aserbaidschan ist der Eurovision Song Contest noch immer ein Streitthema. Das aserbaidschanische Fernsehen habe bei der Übertragung im eigenen Land die SMS-Nummer für den armenischen Beitrag unkenntlich gemacht, behauptet ein armenischer Sender. Dies sei eine Manipulation des Wettbewerbs, denn kein aserbaidschanischer Zuschauer habe so für die Musikgruppe des Nachbarlands stimmen können. In der Tat bekamen die Armenier beim Schlagerfestival keinen einzigen Punkt aus Aserbaidschan. Dort wies man die Vorwürfe allerdings zurück.
 
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In Armenien und Aserbaidschan ist der Eurovision Song Contest noch immer ein Streitthema. Das aserbaidschanische Fernsehen habe bei der Übertragung im eigenen Land die SMS-Nummer für den armenischen Beitrag unkenntlich gemacht, behauptet ein armenischer Sender. Dies sei eine Manipulation des Wettbewerbs, denn kein aserbaidschanischer Zuschauer habe so für die Musikgruppe des Nachbarlands stimmen können. In der Tat bekamen die Armenier beim Schlagerfestival keinen einzigen Punkt aus Aserbaidschan. Dort wies man die Vorwürfe allerdings zurück.

In jener Weltgegend - und nicht nur dort - haben schon nichtigere Anlässe für eine Kriegserklärung gesorgt. Die UNO sollte einen Sonderbotschafter entsenden.:D
 
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Wohl wahr! :wow:

Hier übrigens eine ganz schöne Analyse von Mr. Grand Prix, Jan Feddersen. Tenor: die deutschen Teilnehmer "brennen" nicht. Das ist was dran...
 
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Meiner Meinung nach hat die von einigen beklagte Punkteschacherei auf den Sieg nur einen kleinen Einfluss. Die befreundeten Länder drücken sich zwar gegenseitig ins Mittelfeld. In den letzten Jahren haben die Siegerländer aber die Punkte Ihrer Freunde gar nicht benötigt. Ausserdem glaube ich den Zuschauern in den entsprechenden Ländern, dass sie die Titel ihrer Nachbarn wirklich lieber hören - oft, weil sie diese schon kennen.

Das ist übrigens für Deutschland gleich doppelt schlecht: Denn Deutschland ist in den beiden Halbfinal-Sendungen nicht dabei. Die Fans, die diese Sendungen gesehen haben, haben zu diesem Zeitpunkt ihre Meinungsbildung schon fast abgschlossen.

Jade aus England hat sich auch die Mühe gemacht, Ihren Titel im Ausland bekannt zu geben - sie ist in Radio- und Fernsehshows vieler europäischer Länder aufgetreten, damit das Publikum den Titel schon vor der Sendung hört. Und von dem Sieger hört man, er habe auch deshalb so viele Ostblock-Stimmen erhalten, weil er Presse-Interviews in fließendem Russisch geben konnte...

Für's nächste Jahr brauchen wir also einen mehrsprachigen Interpreten mit einem brauchbaren Titel, der dann durch Europa tingelt und keine Gelegenheit ausläßt, sein Lied vorzustellen. Dann klappts vielleicht mit den Top 10...

Hier gibt's übrigens die sehr hörenswerte BBC Radio-Übertragung noch bis diesen Sonnabend als Stream: http://www.bbc.co.uk/radio2/programmes/schedules/2009/05/16
 
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Und nochmal, damit auch du es verstehst und aufhörst hier solchen Unfug zu posten. Der Song wurde in diesem Jahr erstmals wieder von einer Jury ausgesucht. Neben den Televotern, deren Stimmen zu 50 Prozent zählten, hatten Jeanette Biedermann, Scooter-Frontmann H.P. Baxxter, Guildo Horn, Sylvia Kollek und Prinzen-Sänger Tobias Künzel darüber zu befinden, wer letztlich nach Moskau fährt. Und das hat nichts, aber auch gar nichts mit dem NDR zu tun.
Nur um es mal richtig zu stellen - der Song wurde sehr wohl von einer NDR-Jury ausgesucht und nach Moskau geschickt. Die von Dir genannte Jury hat nur am Finalabend die deutschen Punkte vergeben, zusammen mit dem Publikum.
Die vom NDR zusammengestellte Jury bestand damals aus Plattenfirmen-Chef Heinz Canibol (105music), Guildo Horn, Musikagentin Sylvia Kollek, NDR-Unterhaltungschef Ralf Quibeldey und NDR-Moderator Peter Urban.
 
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Cocorita: Seit Horn ist der Grand Prix uninteressant geworden? Was war denn vor Horn?!
Mittelprächtige Siegel-Produktionen! Das war ja nun wirklich tot langweilig. Max Mutzke, Horn, Raab, Texas Lightning - wir haben es ja schon aufgezählt. Das waren die Acts ab Horn. Kennst du noch welche, die vor Horn auftraten?

Komischerweise kenne ich mehr aus der Siegel-Zeit, als aus der Nach-Siegel-Zeit...

Der diesjährige Beitrag gehört für mich in die Kategorie Siegel-Produktion. Keine Sau kannte den Titel vorher, er wurde künstlich ins Programm gehievt.

Der Unterschied ist nur, daß Siegel/Meinunger nun doch "etwas" mehr von Musik+Text verstehen, als die diesjährigen Autoren. "Miss Kiss Kiss Bang" war sowohl musikalisch, als auch textlich weit *unter* Siegel-Niveau (abgesehen vom 1976er-Ausruscher "Sing Sang Song" der Les Humphries Singers).

Was macht denn die ARD? Sie hat wohl keine Radiosender, die soviel Musikkompetenz hätten, gemeinsam einen Vor-Wettbewerb zu machen oder Musikredakteure auf Talentejagd zu schicken?

Da ist in der Tat etwas dran. Ist aber auch wiederum logisch, denn wenn sämtliche Musikredakteure permanent nur nach Übersee schielen und zehnmal lieber US-"Hits" ins Programm nehmen, als einheimische Newcomer, ist klar, daß sich da nichts entwickeln kann.

Btw - hatte eigentlich schonmal jemand die Idee, es mit echter(!) Volksmusik zu versuchen. Also Gesang, Geige, Akkordon usw.? Ich könnte mir sehr gut vorstellen, daß so ein "Außenseiter"-Beitrag viel höhere Chancen hätte, als Fließband-Porno-Pop, den inzwischen jedes Land bringt.
 
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Btw - hatte eigentlich schonmal jemand die Idee, es mit echter(!) Volksmusik zu versuchen. Also Gesang, Geige, Akkordon usw.? Ich könnte mir sehr gut vorstellen, daß so ein "Außenseiter"-Beitrag viel höhere Chancen hätte, als Fließband-Porno-Pop, den inzwischen jedes Land bringt.


Um Gottes Willen, das wäre ein sicherer 0-Punkte-Kandidat. Das wird europaweit nicht zünden. Wenn schon Volksmusik, dann schon irgendwie verrockt und im Raab-Stil als Deutschland-Comedy aufgezogen.

Laßt den Raab mal mal machen...
 
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Btw - hatte eigentlich schonmal jemand die Idee, es mit echter(!) Volksmusik zu versuchen. Also Gesang, Geige, Akkordon usw.? Ich könnte mir sehr gut vorstellen, daß so ein "Außenseiter"-Beitrag viel höhere Chancen hätte, als Fließband-Porno-Pop, den inzwischen jedes Land bringt.

Das war jetzt Satire, oder? Soll im Hintergrund dann statt Dita Karl Moik schunkeln?

Die Heimatmelodie funktioniert (zu Recht) nur wenn sie aus Osteuropa kommt, z. B. Bosnien 2006, der Titel landete auf Platz 3.
 
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Das war jetzt Satire, oder? Soll im Hintergrund dann statt Dita Karl Moik schunkeln?

Wäre dieses Jahr vielleicht sogar erfolgreicher gewesen, da sich dieser Beitrag dann wenigstens nennenswert vom Rest unterschieden hätte :D

Aber abgesehen davon hat echte Volksmusik nicht sonderlich viel mit der Musikantenstadl-Schunkelei zu tun.

Die Heimatmelodie funktioniert (zu Recht) nur wenn sie aus Osteuropa kommt, z. B. Bosnien 2006, der Titel landete auf Platz 3.

Und wieviel Prozent der Teilnehmer kommen inzwischen aus Osteuropa?
 
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Wenn schon Volksmusik, dann schon irgendwie verrockt und im Raab-Stil als Deutschland-Comedy aufgezogen.

Ich sehe jetzt vor mir eine Kreuzung aus Lordi und Gildo Horn, aber diese Grand-Prix-Zeiten sind eigentlich (hoffentlich!) vorüber.

Daß Volksmusik (oder sagen wir meinetwegen "folkoristische Musik") sehr erfolgreich sein kann, konnte man ja vor gar nicht so langer Zeit beispielsweise an den irischen Beiträgen sehen. Die Comedy-Welle dagen hat soooo einen Bart, sie jetzt wieder aufzuwärmen wäre eine sichere Bank, ganz hinten zu landen.
 
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exhörer schrieb:
"Miss Kiss Kiss Bang" war sowohl musikalisch, als auch textlich weit *unter* Siegel-Niveau
Bei aller Liebe, aber gerade textlich kann ich mich an keinen Siegel-Beitrag erinnern, der auch nur annähernd so etwas wie Niveau vorzuweisen gehabt hätte.

Mir jedenfalls ist der diesjährige Song tausendmal lieber als "Ein bißchen Frieden", das sowohl musikalisch als auch textlich an Banalität kaum zu überbieten ist und, seien wir ehrlich, nur deswegen gewonnen hat, weil es in Zeiten von SS-20 und NATO-Nachrüstung den Zeitgeist voll getroffen hat.


cocorita schrieb:
Hier übrigens eine ganz schöne Analyse von Mr. Grand Prix, Jan Feddersen. Tenor: die deutschen Teilnehmer "brennen" nicht. Das ist was dran...
Das sieht der Herr Feddersen an anderer Stelle aber ganz anders:
Der Gewinner der Woche, besser: die Gewinner, sind Alex Christensen und Oscar Loya. Sie wollten gewinnen, sie gaben alles, sie hatten keine Chance. Na und? Das hatte Leidenschaft, und sie wurde nicht anerkannt. Ein Ehrenplatz für beide in der Hall of Fame des deutschen ESC, bitte!


Überhaupt scheint der Herr Feddersen eine multiple Persönlichkeit zu sein:
Jan Feddersen bei Spiegel online schrieb:
Dita von Teese als Symbol eines vergangenen Zeitgeistes (...) Auftritt an der Pornografie-Grenze
Jan Feddersen bei Eurovision.de schrieb:
Die Zeiten haben sich geändert, fein das. Diese Burlesque, mal so als Lob im Vorwege und in aller Vorläufigkeit formuliert, wird gefallen (...) Wenn Dita von Teese zu freizügig sein soll, dann muss ein Holzgewehr künftig als Kriegswaffe gelten (...) Dita von Teese ist niedlich anzusehen, sie spielt Sex und das tut sie gut. Aber ihr Auftritt hat hier bei niemandem Anstoß erregt
Dazu mag man sich nun seinen Teil denken...


Thorsten70 schrieb:
exhörer schrieb:
Und wieviel Prozent der Teilnehmer kommen inzwischen aus Osteuropa?
Etwa 7 %: Russland, Weißrussland, Ukraine. Mehr nicht.
Naja, als ehemalige Sowjetrepubliken dürfen Armenien, Aserbaidschan, Estland, Lettland, Litauen und Moldawien getrost ebenfalls dazugerechnet werden. Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Makedonien, Montenegro, Rumänien, Serbien und Slowenien liegen zwar weiter südlich, aber auch ziemlich weit im Osten. Das wären dann 15 von 35, mithin also knapp 43 Prozent. Das liest sich schon anders, gell?
 
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Mir jedenfalls ist der diesjährige Song tausendmal lieber als "Ein bißchen Frieden", das sowohl musikalisch als auch textlich an Banalität kaum zu überbieten ist und, seien wir ehrlich, nur deswegen gewonnen hat, weil es in Zeiten von SS-20 und NATO-Nachrüstung den Zeitgeist voll getroffen hat.

Erstens das, aber noch wichtiger war etwas anderes: dieser Grand Prix fand bekanntlich in Harrogate statt, und Großbritannien hatte wenige Wochen zuvor einen völlig blödsinnigen Operettenkrieg gegen Argentinien um ein unwichtiges, wenige Quadratkilometer großes Eiland begonnen, auf dem nur ein paar Schafe weideten und sonst nichts passierte. Selbst der Sohn der Königin, Prince Andrew, setzte sich mit großem Tamtam und unter dem Absingen von "Rule Britannia" höchstselbst an den Steuerknüppel eines Hubschraubers der Royal Navy, um das britische Kolonialreich vor dem Untergang zu retten. Die "douze points" für eine 17-Jährige und ihr unschuldiges Friedensgeträller waren so betrachtet eher ein Votum des übrigen Europa an Mrs. Thatcher, sofort mit diesem Unsinn aufzuhören.

Überhaupt scheint der Herr Feddersen eine multiple Persönlichkeit zu sein

Dazu sag ich jetzt mal lieber nichts... :wow::wow::wow:
 
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So gern ich Dir sonst zustimme, aber Deine Konstruktion eines Zusammenhangs zwischen dem Falklandkrieg und Nicoles Sieg scheint mir doch etwas gewagt - es erinnert mich irgendwie an die vor ein paar Jahren in UK populäre Erklärung, mit null Punkten für den Irakkrieg und nicht für ein unterirdisch schlecht gesungenes Lied abgestraft worden zu sein...

Abgesehen davon halte ich es für unzulässig vereinfacht, von einem Operettenkrieg, einem unwichtigen Eiland oder dem Kolonialreich vor dem Untergang zu schreiben. Wie hätte Deiner Meinung nach Großbritannien auf die argentinische Provokation reagieren sollen? (Aber das muß natürlich hier auch nicht weiter vertieft werden, ist ja ziemlich OT.)
 
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Aber doch, genau das ist der Punkt: Siegel hatte 82 im Zenit des Wettrüstens den Nerv der Europäer getroffen.

Ein Schönling und ein Tittenmonster mit überplakativem 'Kiss Kiss Bang' traf diesen Nerv eben '09 absolut nicht, was zumindest mich nicht besonders überrascht (auch wenn Makeitso den Song offenbar mag, was sein gutes Recht ist). Wir haben Krise, die Leute wollten wohl was kuschliges verheißungsvolles zum Ausgleich.

Aber das kann man vorher nicht wissen und das macht nach wie vor den Reiz an dieser Veranstaltung aus: Man weiß nie, was am Ende rauskommt.

Doch, eines weiß man: Wenn Deutschland jedes Jahr eine von ARD-Funktionären selektierte Combo hinschickt mit der Botschaft 'Nun mögt uns Deutsche doch bitte endlich!', sind wir immer hinten dabei.
 
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Ich analysiere das so:

Anfangs hat mir der Song überhaupt nicht gefallen, ich fand ihn schlichtweg gruselig! Das änderte sich inzwischen mit jedem Mal hören! Ich hatte mich inzwischen sogar ertappt mitzusummen ...

Ich glaube, genau da liegt das Problem: Der Song war einfach nicht "gewinnertauglich", weil er erstmal beim Großteil der Hörer Entsetzen hervorruft. "Die Welt" hört ihn ja beim Event zum allerersten Mal. Da ist einfach keine Zeit, den Song schnell lieben zu lernen!

Der Strip-Auftritt dabei hatte das Ganze dann sicherlich nicht gefördert. Man konzentrierte sich dabei ja eher auf diese peinliche "Busennummer", als auf den Song selbst. Von daher zurecht letztes Drittel!

Vom Raab halte ich übrigens recht viel! Man kann ihn jetzt mögen oder nicht, aber er schreibt und produziert Hits! Das ist beim Bohlen nicht viel anders! Mit "Mamacita" wären wir bestimmt unter die ersten 3 gekommen, nur hat der Bohlen halt wieder das Problem, dass in seinen Songs einfach zuviel "Gemoppstes" enthalten ist.
 
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Was ich aus Makeitso's (ich schreibe das jetzt absichtlich mit Deppenapostroph ;)) Äußerungen deute, ist die Tatsache, dass Nicole einfach zur richtigen Zeit den richtigen Titel brachte und dadurch auch gewann. Wir werden nie herausfinden, ob der gleiche Titel ein Jahr früher oder später ähnlich erfolgreich gewesen wäre.

Ich habe beispielsweise 2006 nicht damit gerechnet, dass Lordi mit seinem "Hard Rock Hallelujah" den Sieg holen würde. Aber in dem Jahr war Rock in Europa besonders beliebt und die Show der Finnen tat ihr übriges. Ob sie jetzt als Favorit galten, ist mir nicht mehr geläufig. Jedenfalls weiß man vorher in der Regel nicht, ob beispielsweise Balladen oder eher schnellere Titel (unabhängig von der Musikrichtung) den Zuschauer begeistern. Prognosen kann man wahrlich erstellen, aber dass diese nicht immer eintreten, ist bekannt. ;)
 
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