Revolution oder Größenwahn? Neues Hörfunkunternehmen plant 15 Radiosender für Deutschland

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Wer damit angibt, dass er ein Programm mit ungefähr 50 Prozent Wortanteil und "Musik für jeden Geschmack" plant, der hat zumindest im Kern erkannt, woran es zur Zeit krankt.
Das heißt aber noch nicht automatisch, dass er es jetzt richtig macht. Denn Content ist nun mal keine Ware, die man aus der Konserve in vernünftiger Qualität bekommt, sondern dafür muss man Know-how und Manpower auffahren. Die Bereitschaft dazu (und das Durchhaltevermögen, wenn nicht gleich die erste MA durch die Decke schießt) ist nirgendwo besonders ausgeprägt.
 
An der MA würde ich mich gar nicht erst beteiligen (Verlegerinteressen), sondern alternative Marktforschungsinstrumente bemühen.
 
Und wenn man doch so viel Werbung braucht, um das zu finanzieren und es 50% Wortanteil sein soll ... Zählt Werbung eigentlich als "Wort"?
 
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Das besondere: Erstmals will sich ein Radioanbieter durch Inhalte und nicht durch Musikfarben positionieren.
Hm, es wäre nicht "erstmals", schon andere sind daran gescheitert. Und so, wie du es beschreibst, will er sich durch Inhalte und Musikfarben positionieren. Falls beides vermischt wird, wird nur zuhören, wem zufällig beides gefällt.
Die Philiosophie: Was im Pay-TV und im Zeitschriftenbereich funktioniert, das klappt auch beim Radio.
In Bezug auf Pay-TV habe ich immer nur von den großen Problemen gehört, die z.B. Sky und Vorgänger so hatten. Vielleicht funktioniert das inzwischen, aber wo ist das "Pay" im Konzept des Radioanbieters in spe!? Was ja bei vielen Zeitschriften angeblich ganz gut funktioniert, ist die Zusammenarbeit mit den PR-Abteilungen diverser Unternehmen, die redaktionelle Inhalte beisteuern. Ja, vielleicht klappt sowas auch im Radio... gepaart mit
Homeshopping im Radio
Wieso sollte es nicht funktionieren? D-Radio Wissen als Wissenskanal wird doch auch gern gehört.
Wurden schon Hörerzahlen gemessen?
Ich bin da mehr als skeptisch. Musik ist nun nicht ohne Grund der zentrale Inhalt der meisten Radioprogramme.
Da die Nachfrage nach Musiksendern weitgehend gedeckt sein dürfte (abgesehen von kleinen Nischen), werden auf bundesweiter Ebene vielleicht auch mal wortlastige Programme interessant!? Wo massenkompatible Wortprogramme angeboten werden, werden sie ja auch gehört. Wenn entsprechende Formate in Großbritannien einen Marktanteil von 30 % und in Frankreich von 40 % haben, wird auch in Deutschland ein ähnlich großes Potenzial vorhanden sein - um das sich bisher aber kaum ein Anbieter kümmert. Populäre Wortprogramme sehe ich als eine große Marktlücke. Ob die angekündigten 15 monothematischen Wort-Musik-Mischungen diese Lücke füllen, das werden wir dann ja bald sehen und hören.
Ach, Mist, bin ich jetzt auch ein
??
 
Da die Nachfrage nach Musiksendern weitgehend gedeckt sein dürfte (abgesehen von kleinen Nischen), werden auf bundesweiter Ebene vielleicht auch mal wortlastige Programme interessant!? Wo massenkompatible Wortprogramme angeboten werden, werden sie ja auch gehört. Wenn entsprechende Formate in Großbritannien einen Marktanteil von 30 % und in Frankreich von 40 % haben, wird auch in Deutschland ein ähnlich großes Potenzial vorhanden sein - um das sich bisher aber kaum ein Anbieter kümmert. Populäre Wortprogramme sehe ich als eine große Marktlücke. Ob die angekündigten 15 monothematischen Wort-Musik-Mischungen diese Lücke füllen, das werden wir dann ja bald sehen und hören.

Als Wortprogramm könnte ich mir einen Comedy-Kanal gerne auch mit Livecomedy vorstellen.
 
Ich finde, das klingt interessant. Allerdings sind es auch ziemlich kleine Nischen, in denen sich die Programme bewegen würden. Sicher, Trends sind umkehrbar, aber momentan geht die Entwicklung doch eher dahin, dass Radio eher nebenbei, also ohne aktives Zuhören, konsumiert wird. Diese Programme zielen ja auf ein ganz anderes Publikum - und ob das in der relevanten Quantität erreicht werden kann, um Gewinne zu machen? Und selbst wenn man z.B. den interessierten Handwerker erreicht: Ist dieser auch gewillt, stundenlang Handwerkertipps zu lauschen? Ich könnte mir eher vorstellen, dass man die Musik in den Mittelpunkt rückt und der Wortanteil gleichermaßen die Musikliebhaber mit interessanten Hintergründen zu diesem Programmteil unterhält - neben Heimwerkertipps.
 
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