Richtige Aussprache im Radio nach Siebs

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AW: Richtige Aussprache im Radio nach Siebs

Doch. Das ist die korrekte deutsche Hochsprache. Genau das. Und glaube mir - als studierter Germanist und Linguist weiß ich das mit absoluter Sicherheit. Auch, wenn es Dir vielleicht schwer fällt, es einzusehen, aber es heißt tatsächlich

KöniCH
HoniCH
zwanziCH
windiCH

Mann, bin ich froh, daß sich das Studium seinerzeit dann doch wenigstens für diesen Forumseintrag gelohnt hat.
Hab's zwar nicht studiert, aber mich eben nochmal bei einem Experten kundi(ch) gemacht - es ist genau, wie du es schreibst.
 
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ich habs studiert bevor ich zum radio kam.

"-ig" wird gesprochen wie "-ich", wenn es am wortende steht. also zwanzich, cremich, fruchtich! ausnahme, wenn sich ein vokal anschließt. ;)
 
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Hier einmal alle Regeln in diesem Zusammenhang:

1. Folgt dem ig ein Vokal wird es ig gesprochen.
2. Folgt dem ig ein Konsonant oder kein Buchstabe wird das ig ich gesprochen.
3. Ausnahme: Im Auslaut folgt ein ich-Laut (königlich, ewiglich)
4. Ausnahme: Eigennamen (Ludwig, Hedwig)
 
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4a. Regionale Unterschiede sind zu beachten! (Ludwig, Ludwich)


Gruß TSD
 
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Es kann gar nicht oft genug betont werden, dass die "Standardlautung" nicht dazu geschaffen wurde, regionale Eigenheiten oder gar ganze Dialekte auszumerzen.
Das wäre wirklich nicht im Sinne der Erfinder. Es geht schlicht darum, dass durch die Schleifung regionaler Varietäten die überregionale Verständigung ermöglicht wird. Das ist ja nun im Radio (oder auf Bühnen mit der noch höheren Lautungsstufe der Bühnenhochlautung) durchaus von Vorteil ;).

Es lebe der Dialekt, es lebe die Umgangssprache - aber es lebe auch, vor allem bei der Präsentation im Radio, die Standardlautung nach Siebs!
 
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Dis soll bestimmt'n bayrischn Dialekt dahstelln, wa?


Es kann gar nicht oft genug betont werden, dass die "Standardlautung" nicht dazu geschaffen wurde, regionale Eigenheiten oder gar ganze Dialekte auszumerzen.

In der DDR gab es allerdings Pädagogen (ggf. müßte man auch eher von deren ideologischen Vorturnern sprechen), die eine Ausmerzung der Dialekte tatsächlich als wünschenswertes Ziel propagierten. Jeder könne zu ihrer möglichst raschen Überwindung beitragen, wenn er sich stets bemühe usw.usf.blablabla.
 
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Da waren ja die Artikulationsgrößen Spitzbart und Kassengestell genau die richtigen Vorbilder :wow::wow::wow:
 
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Hier einmal alle Regeln in diesem Zusammenhang:

1. Folgt dem ig ein Vokal wird es ig gesprochen.
2. Folgt dem ig ein Konsonant oder kein Buchstabe wird das ig ich gesprochen.
3. Ausnahme: Im Auslaut folgt ein ich-Laut (königlich, ewiglich)
4. Ausnahme: Eigennamen (Ludwig, Hedwig)

1. Stimmt so nicht. (Billigangebot, Heiligabend...)
2. Stimmt so nicht. (filigran)
3. Richtig.
4. Wo steht das?
 
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zu eins: Das gilt natürlich nicht für Komposita (Ausnahme "Königreich")
zu zwei: das g ist kein Bestandteil der Silbe, die das i enthält
zu vier: Hier bestimmt der Namensträger selbst, wie er ausgesprochen werden möchte. Beispiel: Sprecherzieher Varwig, der darauf besteht, Var-wick genannt zu werden.
 
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Könnten wir uns darauf einigen:

1. Kann man zwischen i und g eine Silbentrennung vornehmen (Bsp.: hef|ti|ger), lautet die Aussprache ig.
2. Steht ig am Ende einer Silbe oder eines Wortes (Bsp: hef|tig, am hef|tig|sten), lautet die Aussprache ich.
3. Ausnahmen bestätigen die Regel:
3a: Folgt im Auslaut ein ich-Laut (Bsp.: königlich, ewiglich), ist die korrekte Aussprache unabhängig von der Silbentrennung ig.
3b: Es gibt unregelmäßige Ausnahmen (Bsp.: filigran).*
4: Diese Regeln finden auch bei Eigennamen Anwendung, jedoch bestehen auch hier Ausnahmen (Bsp.: Königsforst, sprich: ig)


*=Wenn ich genauer darüber nachdenke, sind diese Ausnahmen vielleicht doch nicht so unregelmäßig: Bei einem Wort, dessen ig, ganz gleich wie konjugiert bzw. dekliniert, niemals am Wortende steht, lautet die Aussprache in jedem Fall ig. Kann das jemand bestätigen oder wenigstens dementieren?

Edit: Na gut, Onkel Ottos Erklärung zu 3b ist eigentlich doch einfacher und schlüssiger. Ich lass das trotzdem mal so stehen.
 
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Das Beispiel "filigran" war natürlich ein kleiner Scherz.
Das "ig" muss natürlich innerhalb einer Silbe stehen, um "ich" ausgesprochen zu werden. Nur kenne ich kein Wort, wo dem "ig" innerhalb einer Silbe ein Vokal folgt, insofern ist Punkt 1 von Benutzer irreführend.

Ansonsten scheint jetzt aber alles klar zu sein :)
 
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Könnten wir uns darauf einigen:
[...]
2. Steht ig am Ende einer Silbe oder eines Wortes (Bsp: hef|tig, am hef|tig|sten), lautet die Aussprache ich.

Nein, darauf können wir uns nicht einigen. Als ebenfalls studierter Sprachenbesserwisser würde ich niemals "am heftichsten" sagen, sondern "am heftigsten". Wie bereits oben jemand erwähnt hat, werden flektierte Wörter mit ig auch als /ik/ realisiert und nicht als /iç/.

@classicsFM: Kannste mal sehen, was Du hier angerichtet hast! ;)
 
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Du willst mir doch nicht allen Ernstes weismachen wollen, daß es "am heftichsten" heißt! Oder doch...?
 
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Tja, das, lieber Gelb, würden Dir alle ausgebildeten Berufssprecher der ARD und des ZDF weismachen. Diesmal leider im Besitz der allein selig machenden Wahrheit: Onkel :D
 
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Na gut, dann muß ich mir den Schuh wohl anziehen.
Was die adjektive Endung auf -lich ("königlich", wie in obigem Beispiel) anbelangt, so sei doch aber außer Frage, daß die hochsprachliche Realisierung hier tatsächlich [-ik-liç] heißen muß. Oder sollte mich auch in diesem Falle meine Kenntnis dieser unserer Sprache im Stich lassen?
 
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Ich habe leider im Moment keinerlei Aussprachewörterbuch zur Hand, aber Google kann ja bisweilen auch weiterhelfen. So fand ich diesen netten kleinen Auszug aus Theodor Siebs' "Deutsche Bühnenaussprache Hochsprache":

"§ 21 ch (auf dem c müsste ein ´ stehen) und ch
....
2) in der Endung -ig im Silbenschluss sowie vor Konsonanten, z. b. ewig, Königs, befriedigt, freudigste (ewich, Könichs usw.), ausgenommen vor der Endung -lich (z. B. königlich) und in dem Worte Königsreich, denn hier wird Verschlusslaut gesprochen: köniklich, könikraech"
(S. 71f, 15. Auflage 1930)


qed ;)
 
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@ Gelb: Nein, Du hast in diesem Fall völlig recht. Hier ist nach Siebs definiert: Wenn der ich-Laut zweimal hintereinander folgen würde, wird ig zu k (lediglich, königlich). Allerdings nur dann, wenn das ig in der zuerst stehenden Silbe auftaucht. Deswegen heißt es weiterhin "wich-tich", und "wich-tich-ste".
 
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...und was mussten meine armen gequälten Portweinöhrchen vorhin hören?

Montach

Fluchzeuch

Autobahndreieck Hawelland

Alles binnen 20 Minuten im DLF. Isch schwör!

Ach ja, und nicht zu vergessen: Schaaafsinn. Im Bücherjournal. Ja, es ging um Krimis, aber nicht um "Glennkill". :wall:
 
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Arbeitslos schrieb:
Benutzer schrieb:
Folgt dem ig ein Vokal wird es ig gesprochen.
Stimmt so nicht. (Billigangebot, Heiligabend...)
Tschuldigung, daß ich Eure Diskussion gerade dann unterbreche, wenn sie am hefftichsten wird, aber daß "Heilickabend" oder "Billickangebot" Hochlautsprache sein sollen, mag ich nicht glauben. Ihr etwa?

Cocorita schrieb:
Montach Fluchzeuch Autobahndreieck Hawelland
Alles binnen 20 Minuten im DLF.
Das hätte auch radioeins sein können...
Schaaafsinn. Im Bücherjournal. Ja, es ging um Krimis, aber nicht um "Glennkill".
:wow::wow:
 
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Eigentlich dürfte ich ja gar nichts mehr dazu sagen, aber die Beispiele sollten doch dokumentieren, dass die Regel das ig -> ik wird, wenn ein Vokal folgt, nicht bei Komposita gilt. Da ich hier nichts mehr ohne Nachschlagen im Ausspracheduden schreibe, ist der Einwand berechtigt. Es heißt abweichend von der genannten Regel [hailichabnt].
 
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