Richtige Aussprache im Radio nach Siebs

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
AW: Richtige Aussprache im Radio nach Siebs

Einspruch: Dann würde Mecklenburg außerhalb Norddeutschlands [mɛklənbuɐç] und nicht [meːklənbuɐç] gesprochen werden müssen, und das wäre mir neu.

Verstehe Deinen Einwand nicht. Kannst du präzisieren (vor allem das bei deinen beiden Varianten auftauchende ch im Auslaut)? Über das lange e sind wir uns doch einig. So ist es doch auch überregional definiert.
Wo also liegt der Widerspruch zum oben von mir dargestellten Sachverhalt?

-----

Jan Hofers angebliches norddeutsches "st": Hofer spricht hier nicht "norddeutsch", sondern er bemüht die traditionelle, konservative, nach Siebs definierte Variante der Aussprache von "st" im Anlaut bestimmter Fremd- bzw. Lehnwörtern. St-atistik, st-abil, St-ruktur. Hier allerdings ist seit einigen Jahrzehnten bei professionellen Sprechern ein Umbruch zu bemerken: Immer mehr Berufssprecher artikulieren ein "sch" in diesem Artikulationszusammenhang.

Der Aussprachduden bietet in manchen Fällen in seiner neuesten Ausgabe noch beide Realisierungsmöglichkeiten, hat sich aber bereits eindeutig auf die Seite der SCH-Anhänger geschlagen. Frühere, gar alte Ausgaben der Mangold-Sammlung bevorzugen noch die st-Anlautung.
Ich selbst bin auch noch so ein Traditionsheimer, werde aber von immer mehr Kollegen darob gescholten ;)
 
AW: Richtige Aussprache im Radio nach Siebs

...und schon bei "statistisches Landesamt" nähmen mir die "sch" zu sehr überhand.


Gruß TSD

--
Siebs rulez!
 
AW: Richtige Aussprache im Radio nach Siebs

Aber immerhin hat diese Neuerung erst diesen fabelhaften Versprecher ermöglicht: Nach Angaben des buddhistischen Standes...Verzeihung, des Statistischen Bundesamts......
 
AW: Richtige Aussprache im Radio nach Siebs

Au ja, der Kollege ruhe in Frieden. Als Buddhist sitzt er vielleicht wiedergeboren irgendwo in einem Funkhaus :D
 
AW: Richtige Aussprache im Radio nach Siebs

Das SchT... am Wortanfang kommt aus der Theaterwelt und wird dort den Schauspielschülern vermittelt.
 
AW: Richtige Aussprache im Radio nach Siebs

Verstehe Deinen Einwand nicht. Kannst du präzisieren (vor allem das bei deinen beiden Varianten auftauchende ch im Auslaut)? Über das lange e sind wir uns doch einig. So ist es doch auch überregional definiert.
Wo also liegt der Widerspruch zum oben von mir dargestellten Sachverhalt?
Ja, wir sind uns einig über das lange E in Mecklenburg, aber hoffentlich auch darüber, dass ein Vokal, dem ein CK folgt, immer kurz gesprochen wird - sofern es sich um keinen Eigennamen handelt. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass außerhalb Mecklenburg-Vorpommerns oder meinetwegen außerhalb Norddeutschlands das E in Mecklenburg nur allzu häufig kurz gesprochen wird - soweit, so schlecht.
Was hat das mit der Aussprache Konstanz' zu tun? Überregional wird die Version wird die Version mit dem ST-gesprochenen ST überwiegen. Richtig ist dennoch Konschtanz, auch wenn es provinzlerisch anmutet und die ADB anderer Meinung ist. Dass das vor allem jenseits der Grenzen Süddeutschlands komisch erscheint, mag richtig sein, ist aber praktisch auch nicht als die Umkehrung des Problems mit Mecklenburg.
Ich hoffe, du kannst verstehen, worauf ich hinaus möchte.
Apropos verstehen: Die Sache mit dem CH im Auslaut verstehe ich wiederum nicht.
 
AW: Richtige Aussprache im Radio nach Siebs

Richtig ist dennoch Konschtanz
Gibt's dafür einen Beleg? Ich finde nämlich des Qualitons Hinweis wesentlich überzeugender:
Übrigens ist Konstanz höchstwahrscheinlich nach dem römischen Kaiser Constantius Chlorus (305/306) benannt... Und die alten Römer haben den Kollegen vermutlich auch Conschtantius genannt.
 
AW: Richtige Aussprache im Radio nach Siebs

Also mit Konschtanz konnte ich mich noch nie anfreunden...
Und wenn der Name tatsächlich auf einen römischen Kaiser zurückzuführen ist, müsste Konstanz richtig sein. Wir haben damals im Lateinunterricht gelernt, dass es im lateinischen kein gesprochenes "sch" gab. Beispiel "schola", gesprochen skola, englisch skuhl.
Um Constantius nochmal aufzugreifen, der musste bei uns auch so ausgesprochen werden, also -tius und nicht -zius, ebenso Takitus, Käsar (zu deutsch Kaiser) und Kikero...
Was letztendlich richtig ist, weiß ich auch nicht ;)
 
AW: Richtige Aussprache im Radio nach Siebs

Gibt's dafür einen Beleg?:
Zugegebenermaßen war meine Quelle eine befreundete Sprachwissenschaftlerin, die sogar mal eine Zeitlang in Konstanz studiert hat, bei der ich mich auf linksdudelts' Beitrag hin vergewissert habe, weil ich das so auch nicht glauben konnte. Einen handfesten Beleg für "Konschtanz" habe ich bislang nämlich nicht finden können. Ich habe keinen Grund, ihr nicht zu glauben. Ihr schon, ich weiß. Vielleicht kann linksdudelts einen Beweis liefern?!

Das "c" in "Mecklenburg" bildet aber kein normales "ck", sondern ist ein ein Dehnungszeichen für den vorangegangenen Vokal. Siehe auch hier.
Hast ja recht. Das war wahrscheinlich auch nicht das allerglücklichste Beispiel.

Ich lasse mich übrigens auch gerne vom Gegenteil überzeugen, was die Konstanz-Sache angeht, aber irgendwie reicht mir die ADB in diesem Fall nicht, weil ich das Gefühl habe, dass hier einfach nur darauf geachtet wurde, eine Variante zu wählen, die fürs hochdeutsche Ohr stimmig klingt. Vielleicht ist die gesamte Angelegenheit auch gar nicht endgültig zu klären - zumindest nicht mit dem Ergebnis richtig oder falsch. Und ja, auch damit könnte ich leben, zumal es Schlimmeres gibt als "Kons-tanz".
 
AW: Richtige Aussprache im Radio nach Siebs

Regionale Besonderheiten bei der Dehnung sind eine interessante Sache. Was auf der Wiki-Seite noch fehlt, ist ein Dehnungs-"o". Es geht auf das Mittelhochdeutsche zurück und ist bei uns im Schwäbischen in manchen Orts- und Familiennamen zu finden (z.B. Ruoff = [ru:f]).
 
AW: Richtige Aussprache im Radio nach Siebs

Ja, wir sind uns einig über das lange E in Mecklenburg, aber hoffentlich auch darüber, dass ein Vokal, dem ein CK folgt, immer kurz gesprochen wird - sofern es sich um keinen Eigennamen handelt.
Aber selbstverständlich.
Und ich bin mir ziemlich sicher, dass außerhalb Mecklenburg-Vorpommerns oder meinetwegen außerhalb Norddeutschlands das E in Mecklenburg nur allzu häufig kurz gesprochen wird - soweit, so schlecht..
Ich bezog mich in meinem Posting auf die Lautung ausgebildeter Berufssprecher. Die wissen, dass das /e:/ in Mecklenburg gelängt wird.

Die Sache mit dem CH im Auslaut verstehe ich wiederum nicht.

In Deinem obigen Beispiel lässt Du "Mecklenburg" zweimal auf ch enden. Ich habe dies so interpretiert, als sei es Deine Auffassung, ein g im Auslaut würde auch nach einem /r/ zum ich-Laut. Wenn ich Dich falsch verstanden habe, und Du nicht die Standard- sondern die Regionallautung meinst, ziehe ich meinen Hut und sage "Sorry"...
 
AW: Richtige Aussprache im Radio nach Siebs

Sorry für Doppelposting (hat auch nix mit Siebs, aber mit Aussprache zu tun):

Frage an die Unterhaltungsspezialisten unter den werten Forenteilnehmern:

Wie sprecht Ihr den italo-amerikanischen Sänger Louis Prima aus? Italienische Lautung oder englisch: "Luis Praime"?
(Mir klobbe uns grad...)
 
AW: Richtige Aussprache im Radio nach Siebs

Fraa Wirddin, en Schobbe fer de divy. Awwer e bisi blöddslisch!!!

Wir haben Dein Fundstück übrigens gleich der adb weitergeleitet. Man ändert.
 
AW: Richtige Aussprache im Radio nach Siebs

Um ein weiteres Beispiel lokaler Eigenheiten ins Spiel zu bringen, sag' ich nur Machteburch. Zum Glück dürfen wir außerhalb von Sachsen-Anhalt im Radio Magdeburg sagen (übrigens nicht 'Maagdeburg). Wenn es anders wäre, ein Grund den Beruf an den Nagel zu hängen.:rolleyes:
 
AW: Richtige Aussprache im Radio nach Siebs

Naja, so schnell schießt Ihr Preußen doch nicht, lieber Qualiton, oder? Ich hätte heute morgen aber auch kündigen können, nachdem ich das Sternbild Eridanus fälschlich auf dem a betonte. :(
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben