Rotation nicht eng genug?

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alqaszar

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An dieser Stelle möchte ich auf einen Beitrag im Forum von Sender-Tabelle.de aufmerksam machen, der seinem Thema nach eher hier hereinpassen würde.

Ich zitiere den Benutzer robiH:


Wer kennt noch so Zeitgenossen wie meine Frau, die sich auf langen Autofahrten/Computersitzungen/etc. einen einzigen (!) CD-Song auf Schleife legen und diesen die ganze Zeit hören?

Diese Beobachtung würde sich ja mit der These decken, nach welcher die aktuellen Rotation festgelegt wird, nach der Maßgabe, dass innerhalb einer bestimmten Zeit der Hörer auf jeden Fall einen seiner Lieblingshits hört.

Nur wäre das ja gleichzeitig auch der Beweis, wie unsinnig die Beschränkung der Rotation tatsächlich ist. Denn:

Radio hört sie nicht mehr, weil die ihr "zu viele verschiedene Sachen bringen". Einzig FFH hört sie gelegentlich, weil sie da sicher sein kann, auf jeder Fahrt mindestens einen ihrer Lieblingssongs mit zu bekommen.

Also selbst die kleine Rotation, welche auf den meisten Sendern inzwischen läuft, wäre noch "zu viel". Theorretisch also müsste ein Sender tagelang nur den gleichen Song Non-stop dudeln, wenn die Theorie des Formatradiohörers à la deutschem "research" richtig ist.

Dies bedeutet: Auch mit einer einer kleinen Rotation bekommt man die Menschen nicht vors Radio. Das Radio verfehlt somit seine Zielgruppe, es sollte sich vielmehr an Menschen wenden, die eine gewisse Abwechslung (im literarischen Sinne, nichtim Sinne der Claims) bevorzugen, sprich: Die eben nicht immer die selne Mucke hören wollen.

Nach der Einschätzung der Profis hier im Forum: Wäre diese letztgenannte Zielfruppe groß genug, um dem notwendigen Marktanteil zu erzielen um damit eine entsprechende Station zu erhalten?
 
Ich kann mich an Zeiten erinnern (noch gar nicht sooo lange her), da es bei SWF3 üblich war, keinen Titel zwei Mal am Tag zu spielen. Ausnahme war Lollipop, also die Nachtsendung. Und das trotz privater Konkurrenz. Es gibt genug gute Musik, man muß sie nur auch spielen. Und irgendwann erkennen die Hörer von ganz alleine, was sie an "ihrem" Sender haben.
 
Hallo Gelb,

da kann ich Dir nur recht geben. Die Sender müssen in Sachen Rotation einfach mal mehr wagen.

Ich glaube nicht das dann gleich die werberelevante Zielgruppe wegbricht.

Gruß
 
Lieber alquaszar,

möglicherweise liegt es an mir, aber ich verstehe nicht ganz, was Du mit Deinem Posting sagen willst.

1. verwechselst Du Research mit der subjektiven Einschätzung eines Hörers (Machers?), die als Grundlage das Hörverhalten seiner Frau hat. Was weißt Du über "Research", auch genannt Marktforschung - eine Gattung der empirischen Sozialforschung (also keinesfalls der Phantasie eines Beraters entsprungen)?

2. unterscheiden sich die Menschen natürlich in ihrem Hörverhalten, wobei die Erwartungen an eine CD idR eine andere ist, als die an ein Radioprogramm. Das ergibt sich z.B. aus den Hörsituationen.

3. ist es nun die Realität für einen Radiosender, dass er die Masse, aus der er sich ein Cluster - nämlich die Zielgruppe - auswählt, möglichst auf ihrer gemeinsamen Flanke trifft. Denn in sich sind die Ansprüche dieser Zielgruppe nicht deckungsgleich, wenn auch in einem gewissen Rahmen ein Konsens möglich ist. Und jener Konsens ist der Punkt: Es gibt viele Lieder, die bei einem großen Teil der Hörer zwar ankommen - bei einem anderen Teil aber völlig durchfallen. Und diese Lieder werden eben ausgesiebt. In der Rotation sind dann Titel, bei denen möglichst wenige Leute ausschalten. Das ist - neben dem von Dir genannten Lieblingshitgrund - ein weiterer Grund für eine enge Rotation. Im Umkehrschluss heißt dass, dass Du eben jenen Abschalteffekt hast, wenn Du wild durch die Botanik Songs spielst, um Zielgruppen zu bedienen, die momentan durch das Raster fallen. Denn es wird Dir mit einem Sender kaum gelingen, diese Menschen, die Radio gern anders nutzen würden, aber völlig verschiedene Bedürfnisse haben, unter einen Hut zu bringen. (Was im übrigen der Grund dafür war, warum die auf eine Zielgruppe durchgestylten Privatfunker den Öffis zu Beginn die Hörer scharenweise abgegraben haben.)

Was dürfen wir daraus folgern?

a) Aufgrund der Zahlen der halbjährlichen MA gibt es keinen Anhaltspunkt, die jene These stützt:
Auch mit einer einer kleinen Rotation bekommt man die Menschen nicht vors Radio. Das Radio verfehlt somit seine Zielgruppe [..]

b) dürfen wir folglich nicht erwarten, dass Du nun auf den Gedanken gekommen bist, auf den die Welt gewartet hat und sich in absehbarer Zeit bei gleichbleibenden Rahmenbedingungen etwas ändert.

c) schlussfolgere ich also aus Deinem Posting, dass es ohnehin nur eine rhetorische Frage war, mit der Du uns beschäftigen wolltest.

Hochachtungsvoll
Die Hexe
 
Das war nicht unbedingt eine rhetorische, sondern eine hypothetische Ftage.

Wenn man bein Radio arbeitet, dann muss man sich schon auf die Zahlen der MAs und auf die Ergebnisse der Musikresearches verlassen können.

Die gemessenen, steigenden Nutzerzaglen geben dem engformatiertem Radio einfach Recht.

Nun hatte ich zwei Gedanken:

Erstens: Wenn ein bestimmtes Format eine Mehrheit anspricht, dann bedeutet dies noch lange nicht, dass es daneben keine Zielgruppe gäbe, die etwas anderes hören will.

Zweitens: Es gibt kaum eine objektive Möglichkeit, die Ergebnisse der statistischen Verfahrung bei der Erheibung der Martanteile bzw. bei den Verfahren zum Musikresearch zu überprüfen.

Ich folgere daraus, dass es MÖGLICHERWEISE eine Zielgruppe gibt, die heute kein Radio hört, weil die gängigen Formate diese nicht ansprechen. In großen Märkten mit zahkreichen Anbietern könnte also eine weitere Spezialisation, also die "Umsortierung" von Formaten stattfinden, um im Endeffekt in der Gesamtzahl mehr Menschen vors Radio zu bekommen.

Dazu müssten dann Musikrotationen gehören, die einerseits mehr Titel enthalten als jetzt gängige Formate, andererseits stellt sich die Frage, ob sich nicht gerade die VHR-Formate weiter spezialisieren und infolgedessen die Rotation noch weiter beschränken.

Praktisches Beispiel 1: Die Niederlande nach Zerobase: Fast überall sind dort nun mehr als 10 Radiosender zu empfangen. Kaum einer aber hat offensichtlich das gleiche Format wie ein Mitkonkurrent. Es werden somit sehr viel mehr Menschen mit "ihrem" Format bedient als in Berlin, wo es zwar eine vergleichbare Anzahl von Programmen gibt, aber weniger Formate, abgesehen von einigen Spartensendern.

Praktisches Beispiel 2: Project 89,0 digital hatte ja nicht keine Hörer, sondern es war ein relativ spezialsiertes Jugendradio, vielleicht an der Grenze zum Spartenradio. Eingestellt wurde es lediglich, weil sich der Eigentümer mit dem neuen Format NOCH MEHR Hörer versprach. Denkt man sich so ein Project-Format in eien Stadt wie Berlin, München oder Hamburg, müsste es eigentlch erfolgreich genug sein, um Gewinn zu erwirtschaften.

Durch die Einstellung von Project 89,0 hat das Radio ÜBERHAUPT Hörer verloren, weil es halt Leute gab, die ausschließlich diesen Sender gehört haben unf sich für kein anderes Format interessieren würden. Dies ist empirisch recht schwer belegbar, daher dürften solce Überlegungen bisher nur wenig in die Planungen der Programme und Formate mit eingeflossen sein.

Die hypothetische Frage ist also, konkreter formuliert: Wie lassen sich durch konsequentere Formatierung noch mehr Menschen an das Medium Radio locken? Gibt es da eine wirtschaftliche Möglichkeit?

Angesichts der jetzigen (goffentlich wieder abklingenden) Krise im Geschäft sind solche Gedanken doch nicht völlig abwegig, oder?
 
Original geschrieben von alqaszar Wie lassen sich durch konsequentere Formatierung noch mehr Menschen an das Medium Radio locken? Gibt es da eine wirtschaftliche Möglichkeit?
Deine Gedanken sind sicher nicht abwegig, aber verfrüht. Sobald das Medium UKW in den Hintergrund gedrängt wird (durch mobiles Internet und/oder durch Digital Broadcasting), werden sich meiner Meinung nach genau die von Dir gewünschten Spartenkanäle auch etablieren können, weil die Verbreitungskosten erheblich geringer sein werden als zur Zeit.

Insofern hast Du auch mit der engen Formatierung Recht - denn die Zukunft heißt wohl zumindest teilweise "on demand". Das bedeutet eben auch, dass sich Hörer "ihre" Musikzusammenstellung bestellen und dann per UMTS geliefert bekommen.

Allerdings: Woher bekommen die Hörer neue Ideen, wenn sie sich an dem einmal gewählten Mix tot gehört haben? Da gibt es nur wenige Quellen: Die Kumpels, die etwas empfehlen - die Kneipe oder Disco, wo sie etwas hören - oder eben ein "Channel", wo sie aufgrund ihrer bekannten und vorher gespeicherten Interessen neue Vorschläge bekommen. Und diese "Channels" werden meiner Meinung nach in ein paar Jahrzehnten das sein, was wir heute "Radio" nennen.
 
Klassik Radio ist ein Spartensender, Radio Melodie auch.

Hier aber geht es um Formate, sprich um Sender, die sich an die breite Masse wenden und sich dennoch ein stärkeres Profil geben wollen und sich inhaltlich voneinander abheben. Dies wollte ich mit meinem Hinweis auf den niederländischen Radiomarkt deutlich machen, wo es ja auch mehrere AC- und CHR-Sender gibt, die sich aber bereits vom "Feeling" her unterscheiden.

Was die Rotationen angeht, so ist die Vision eines "personal Radio" wohl nicht ganz abwegig. Jeder Hörer kann sich seine Musik selbst zusammenstellen und bestimmen, ob und zu welchen Themen er Wortbeiträge hören möchte.

Wenn ich das mal weiterspinnen darf:

Das hat nichts mit den frühen Vorstellungen von "interaktiven Radio" zu tun, bei dem der Hörer dauernd Rückmeldung geben muss.

Radio ist ein Nebenbeimedium, und dies wird es bleiben. Die Menschen wollen ein Begleitmedium, welches sie während der Arbeit oder während des Autofahrens mit der von ihnen gewünschten Musik und Informationen versorgt -- und zwar ausschließlich ausschließlich auf dem auditiven Kanal!

Radio muss nicht Internet werden, es darf auch nicht Internet werden, weil es dann ja kein Radio merh sein würde.

Aber ich werde künftig vielleicht meine persönliche Station haben, die mir die Musik und Informationen liefert, welche ich zuvor ausgewählt habe. Ein solches Radio braucht weiterhin Radiojournalisten, auch wenn die endgültige Zusammenstellung von Musik und Information nicht mehr ein DJ, sondern ein PC besorgt.

Radio muss weiterhin kostenlos bleiben. Dies bedeutet: ich muss Werbung wie bisher in Kauf nehmen, mit dem ich die Informationen und auch die Musik bezahle. Dafür muss ich mich nicht ständig um mein Gerät kümmern.

Wenn mir ein Titel mal nicht gefällt, dann gehe ich kurz ins Internet und werfe ihn aus meiner persönlichen Rotation raus, oder ich abboniere Beiträge zu einem weiteren Thema, weil ich in einem Beitrag zu einem von mir schon vorher ausgewählten Thema einen Hinweis auf interessante Beiträge dort gehört habe.

So könnte vielleicht die Zukunft des Radios aussehen,

Noch aber sind wir längst nicht dort, noch sind WLAN und UMTS nicht in der Lage, mir diese Vision zu realisieren.

Also komme ich wieder zurück auf die Ausgangsfrage, ob es nicht durch eine Veränderung der Formate, und dies betrifft in DE vor allem die Musikrotationen, nicht eigentlich schon verloren geglaubtes Publikum "zurückgeholt werden kann.
 
Zum Theme Rotation möchte ich folgendes erwähnen:

Ich finde es absolut nervig und lästig, wenn innerhalb von sechs stunden fast jeder Song dreimal oder öfter gespielt wird.
Fast unverschämt finde ich das vor allem von den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten, da ich dafür Geld bezahle und eigentlich ein abwechslungsreiches Programmangebot erwarte.

Ausserdem hat sich mitlerweile die bezeichnung HIT für jeden dahergelaufenen Titel eingebürgert, was eigentlich der Hammer ist.
Ein HIT kann es erst werden. Nicht schon bei der ersten Vorstellung eines neuen Titels kann man ihn als "hier kommt der neue HIT von ..." bezeichnen. Das ist ebenfalls Meinungsmanipulation.
Leider erkennen die wenigsten diese Tour.
Diese Bevormundung der Medien nimmt langsam unerträgliche Formen an.

Ich bin übrigens kein Radiomoderator der hier inkoknito irgendwelche Dinge abzieht, ich bin "Einfacher " Hörer dieses Musikkauderwelschs!

Danke für Euere Aufmerksamkeit
 
Mein liebstes Radiokonzept via Internet bietet die BBC:
Ich habe die Möglichkeit, Live-Streams aller BBC-Radios zu bekommen in erstaunlich guter Klangqualität und ich kann mir eine grosse Anzahl Sendungen der letzten Woche aufgezeichnet anhören (dann mit etwas niedriger Datenrate, die aber zur Hintergrundmusik am PC immer noch gut genug ist und sogar klanglich noch besser ist als sagen wir...NDR2.)
 
Berlin hat die beste Rotation

Wir sind Helden. Ihr Hit "Guten Tag" wurde bei Radio Fritz bereits auf Rotation gesetzt, als die Band noch gar keinen Plattendeal hatte. Die Helden profitierten von einer Berliner Besonderheit: dem Radio-Support. Mit den sonntäglichen "Pop-Agenten" um 18 Uhr hat Fritz sogar eine feste Sendung installiert, die sich - deutschlandweit einmalig - ausschließlich den örtlichen Talenten widmet. Rosenstolz, Seeed, Mia oder P.R. Kantate - die halbe Berliner Pop-Elite fand über Fritz oder Radio Eins den Weg zum Plattendeal - und in die Charts. "Nationaler Radio-Nachwuchs-Preis" - auch er war gestern eine Echo-Kategorie. Gewählt von den Hörern diverser Jugendsender, natürlich auch der von Fritz. Radio in Berlin - das freut die Labelmanager. Weidenmüller sagt: "Hier gibts noch Sender, die Künstlerinterviews machen, neue Musik sogar auf Rotation nehmen."

Davon profitiert auch Berlins Konzertszene. Hier lernt der Musikfreund via Radio weitgehend ungehörte Bands kennen, die in Clubs wie dem Magnet die Bühne entern. Und er geht hin! Gerade auch neue Bands erfreuten sich im letzten Konzertjahr eines oft unerwarteten Besucherandrangs. Auch die Club- und Dance-Szene darf sich über den Radio-Bonus freuen: Auf Radio Fritz, Radio Eins, Radio Multikulti oder Jam-FM dürfen noch echte DJs an die Plattenteller, und den "Sound of the City" auflegen.
 
...dabei ist es so einfach, eine Playlist zu erstellen, die populäre Musik und reizvolle "Aussenseiter"-Titel miteinander verbindet, und bei der genug Titel rotieren...

Joe Public - Live and learn
Enrique Iglesias - Not in love
Air Supply - Making love
Shawn Mullins - Lullaby
Marc Sway - Ready for the ride
Celine Dion - I´m alive
Hall & Oates - She´s gone
Sheryl Crow - First cut is the deepest
Gianna Nannini - Bello e impossibile
Mike & Mechanics - All I need is a miracle
Samantha Mumba - I´m right here
Joe Jackson - Steppin´ out
Melanie C - I turn to you (R&B Mix)
Evanescence - My immortal
Jesse Green - Nice and slow
Firehouse - When I look into your eyes
Stacie Occico - More to life
Salt´n´Pepa - Shoop
Ben Fold Five - Brick
Stereophonics - Maybe tomorrow
N-Sync - Bye bye bye
Chrispian St. Peters - You were on my mind
Matchbox 20 - Bright lights
Fleetwood Mac - Everywhere
ABC - Say it
Baby Bash - Suga suga
 
Wobei es noch einen Unterschied gibt zwischen Playlist und Musiclist, gell Tom. ;) Aber für JoeJacksonSteppinOut nehme ich jede Kritik gerne zurück. :D db
 
Ne ne ne ne ...

Lieber Tom !

Ich wollte DEINE Musik nicht hören ... und pflichte dem beobachter bei, dass ich für Joe Jacksons "Steppin`out" ebenfalls eine Ausnahme mache. Aber zum Kern des Themas: Ja, ich würde "Steppin`out" von Joe Jackson mir im Auto mit CD auch auf eine Schleife legen - und vielleicht dazu noch "Vienna" von Ultravox ... und jetzt fallen mir noch ein paar andere ein, aber lassen wir das ...

Die Begrenzung der Rotation soll doch verschiedenen Aspekte abdecken:
1.) Die Musik"Farbe" als Wiedererkennungswert des Senders
2.) Die "Bedienung" der "Zielgruppe" mit den durch Research als für "kompatibel" befundenen Titel
und zuguterletzt 3.) ist der Zielgruppenhörer eine begrenzte Zeit bei seinem Sender ... und in dieser begrenzten Zeit werden die Titel ja nicht wiederholt ... also bekommt es der "Zielgruppenhörer" meistens gar nicht mit.

P. S. bye the way ... gibt es einen englischen Radiosender der live aus dem Stadion von Chelsea London über das Spiel des VFB im Internet oder auf Astra berichtet ?
 
@Tom
auch wenn deine Playlist nur ein Beispiel ist, ich vermisse darin wenigstens einen deutschsprachigen Titel ...
(falls du mich jetzt richtig verstehen solltest, wovon ich mal ausgehe)
 
:) @Tarzan :Musikfarbe oder wie kann man den Klang eines Senders definieren ? Ich habe bemerkt das einige Sender schon einen bestimmten Klang haben der einfach beim Reinzappen erkennbar ist. So erkenne ich schon am kurzen Reinhören das z.B. SWR3 eingestellt ist. Ähnliches ist mir schon bei NDR2 und NJoy aufgefallen. Es ist dann egal ob der Sender über DAB/FM/KW kommt.
Stefan Scheurer vom SWR hat ja in diesem Forum schon mal erklärt wie man das macht.Leider haben Einige hier das nicht Realisiert und den Herrn Scheurer, durch dumme Polemik,aus diesem Forum vertrieben. Er liest aber ab und zu hier auch mit,so sagt es mir der Jochen aus Schutterwald!;)
 
zu dem da:

>>>>ist der Zielgruppenhörer eine begrenzte Zeit bei seinem Sender ... und in dieser begrenzten Zeit werden die Titel ja nicht wiederholt <<<<<


Ja, aber morgen ist er wieder zur selben begrenzten Zeit da und übermorgen wieder !

Zugegeben: Wenn er heute 2 Stunden dran ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, daß er eine Wiederholung hört.
Wenn er aber an vier Tagen jeweils ein halbe Stunde einschaltet, dann ist bei einem Eng-Rotations-Sender die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, daß er Wiederholungen hört !

Wenn er Pech hat, hört er sogar an vier Tagen, jedesmal in seiner halben Stunde denselben Titel !

Da ist es sogar noch fürchterlicher, weil der Hörer sich ( auch unbewußt sagt): Jetzt habe ich in der wenigen Zeit, in der ich dieses Radio gehört habe, gewisse Titel sooft gehört !

Ihr sagt zwar, daß sich ein Titel in 3 Stunden nicht wiederholt. Das nützt nichts, wenn ihr ihn täglich wiederholt und jemand täglich auch in seiner kurzen Hörzeit darauf stößt.
 
Stimmt genau,

ich höre ungefähr 70 Minuten am Tag terrestrisch Radio, auf der Fahrt zur Arbeit und zurück. Während der Fahrt hüpfe ich zwischen 5 Sendern, 1Live, WDR2, Radio NRW, Funkhaus Europa und Hochschulradio Düsseldorf. Mit Ausnahme von EinsLive nach 20Uhr höre ich die genannten Sender sonst nicht. Trotzdem kenne ich die Tagesrotation bei 1Live, WDR2 und NRW schon auswendig und 90% davon kotzen mich an. Nur das Hochschulradio und Funkhaus Europa (Ein WDR Programm für die ausländischen Mitbürger, spielt überwiegend, aber nicht ausschließich türkische Musik) haben Abwechslung und innovativere Musik in der Tagesrotation. Daher bleibe ich während der Fahrt meistens auch auf diesen Sendern hängen.
 
Das mag ja sein, Sassa, aber dann stimmt was in der Rotation nicht. Es ist nicht nur davon auszugehen, dass ein Hörer nur begrenzte Zeit hört, morgens beispielsweise ~25 Minuten, sondern auch davon, dass es immer die gleiche Tageszeit ist, als zB 6:30-6:55. Also wiederholt ein Sender die Titel am Folgetag zu einer anderen Tageszeit.

Mo. 6:30 - 7:00
= Di. 7:30 - 8:00
= Mi. 8:30 - 9:00
= Do. 7:00 - 7:30
= Fr. 8.00 - 8:30
= Sa. 6:00 - 6:30

Das ist natürlich stark vereinfacht, aber ungefähr so funktioniert die Systematik. Der konstante 6:30-Hörer hat also in einer Woche nur einmal diese Titel gehört. Zu seiner Hörzeit hat er eine konstante Abwechslung. Je nach Hördauer, die sich über den Tag verändert, verändern sich auch die Wiederholungsintervalle, verlängern/verkürzen sich die Wiederholungs"blöcke".

Dass der Hörer dennoch meint, er bekäme "immer die gleiche Musik", liegt zu einem großen Teil an seinem Zapp-Verhalten. Bei Sender A läuft ein Titel und ist "OK", dann kommt Werbung, der Hörer schaltet weg und landet bei Sender B. Dort hört er nach zehn Minuten den Titel, den er bei Sender A gehört hat. Und ist genervt. Wer aber hat seine Titel "ständig wiederholt"? Weder Sender A noch B, aber der Hörer hat sie wiederholen lassen, indem er den Sender gewechselt hat und zwischen zwei Sendern zappt, die sich auf dieselbe Musikfarbe festgelegt haben.
Daran ist der Hörer dann leider ein ganz klein bisschen selbst schuld. Auf der anderen Seite bleibt aber unbestritten, dass Dauerhörer über den Tag Robby, Shania und Eros durchaus auch bei einem einzigen Sender zum Teil im Übermaß präsentiert bekommen. db
 
Harhar! :D Nein, der Hörer ist NICHT das Problem. Das Problem ist, dass sich zu viele Sender auf die gleiche Musikfarbe festgelegt haben, die als die bestverkaufbare gilt.
Aber es ist eben jeder Sender für sein Programm verantwortlich und nicht für das der Konkurrenz. Dass er sich von dieser im "Haupteinschaltgrund Musik" nicht unterscheidet, mag ungeschickt sein. Als Hörer habe ich das Problem so gelöst, dass meine Senderbelegung im Autoradio nur zwei AC-Sender aufweist. Den Rest teilen sich einige ÖR-Programme und Spartensender, so dass ich sagen kann: MEIN RADIO IST VIELFALT. :p :D db
 
Das Problem, daß verschiedene Sender alle die gleiche Musik spielen, das kommt noch dazu !

Es ist gehüpft wie gesprungen, man ist den ewigen Rotationswiederholungen ausgeliefert, ganz egal ob ständig am selben Sender oder auch durch Zappen

Auch der Stammhörer kommt den Wiederholungen nicht aus. Selbst wenn er durch geschicktes Programmieren ( Wiederholungen immer zu anderen Zeiten) dem eine Zeitlang entgeht, irgendwann ist das erschöpft.

Wer nicht SAT oder Internetradios unterwegs hören kann, der kann nur auf eigene CDs ausweichen.

Was glaubt ihr wie das nervt: Auf meinem Sender A höre ich schon wieder einen abgedudelten Titel, ich schalte auf den Sender B: Nach einer Viertelstunde kommt dort derselbe abgedroschene Titel.

So jemand schaltet irgendwann gar kein Radio mehr ein.

Ich habs schon mal wo gepostet: Ein Hotelier, der einen Diskjockey für einen Disco-Abend engagiert hatte, forderte diesen auf, ja nicht nur diese "Radiomusik" zu spielen !

Der Satz im englischen Reiseführer über Deutschland "If you switch on the radio, don`t be surprised that it sounds the same on every channel every day" spricht ja auch Bände über das Image des deutschen Radios !

Warum verteidigt man immer noch die engen Rotationen ! Ich verstehe das nicht, wenn es doch eh schon zum schlechten Image der Radios geführt hat. Die Aussagen "Immer dasselbe", "Wenig Musikauswahl" ist doch schon zu einem negativen Markenzeichen vieler Radios geworden. So negativ, daß es schon in einem Reiseführer über Deutschland steht !
 
"Wer nicht SAT oder Internetradios unterwegs hören kann, der kann nur auf eigene CDs ausweichen."

"SAT" ist das richtige Stochwort.
Ende der Woche erweitere ich meine Schüssel, um den Briten-Transponder, dann kann mich "Shit-" Radio Doofland mal! :)

Dann schalte ich neben den Briten nur noch Antenne Bayern, Rock Antenne, Deutsche Welle, DLF und Jazz Radio ein.

Alles andere geht mir auf die Eier!
 
Das Problem ist, dass sich zu viele Sender auf die gleiche Musikfarbe festgelegt haben, die als die bestverkaufbare gilt.

schrieb derbeobachter.

Das ist ja meine These. Es gibt zu wenig verschiedene Radiostationen. Man kopiert voneinander und untereinander. Es gibt keinen Grund für mich, eine bestimmte Station zu hören, weil ich eine bestimmte Musikrichtung bevorzuge. ES gibt nur einen kleinsten gemeinsamen Nenner, dieser hat eine bestimmte Auswahl und Titel und eine bestimmte Präsentationsform.

Damit wird hierzulande Radiogeld verdient. Die MA-Zahlen reagiern darauf natürlich steigend, weil die Hörer öfter den Sender wechseln.

Typisch Deutschland 2004: Keiner bringt irgendeine nennenswerte Leistung (d. h. über das Mittelmaß hinaus), aber alle sonnen sich in ihrem scheinbaren Erfolg, und die Chefs des ganzen sind an Überheblichkeit, Arroganz und Verlogenheit nicht mehr zu übertreffen....
 
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