AW: RPR1: Der neue Slogan
Zitat von bigdaddy:
ich hab gedacht die Sender hätten aus den 90gern gelernt, dass bloßes Claimgeprahle beim Hörer auf Ablehnung stößt
Zitat von Klotzkopf:
Einige lernen es eben nie. Bevor man auf die Idee kommt, das Programm umzustellen, wechselt man lieber noch zwanzig mal den Claim.
Merke:
1. Die Sender lernen nie dazu. Meistens sitzen an der Spitze BWL-Freaks, die mit Radio soviel am Hut haben, wie Hella von Sinnen mit Top-Modelfigur. Denen ist zunächst das Profit-Ergebnis am Jahresende wichtig, damit die Gesellschafter zufrieden sind (die Ausschüttung muss entsprechend groß ausfallen - und das erreicht man manchmal auch nur dann, wenn man den Rotstift oft genug ansetzt...)
2. Die Schar der Berater verdient sich eine goldene Nase. Klaro: wenn das Claim-Konzept nicht aufgeht (siehe MA), unterbreitet der Berater einen neuen. Coleman & Co. haben ja regelmäßig einen dicken Ordner Antworten darauf, warum ansonsten nix geändert werden muß (denn: "Researches haben gezeigt, dass...bla bla bla... mehr Claiming, mehr Promotion-Gelaber... bla bla bla... nur top-getestete Musik, keine aktuell angesagten Songs... bla bla bla..."). Der GF glaubts, denn: wenn etwas schief geht mit den Hörerzahlen, dann ist eben der Berater dran schuld. Jodoch: seine Halbwertzeit verlängert sich um eine weitere MA-Periode...
Gegenfrage:
Wann waren denn die ganzen (mittlerweile durchformatierten) Programme am erfolgreichsten? Doch nicht etwa, seit die Berater sämtliche (sinnvollen und unterhaltsamen) Inhalte und Musikstile beschnitten haben?
RPR 1 schätzungsweise Mitte der 90er, Radio Salü Anfang 2000, etc. - also in der Phase, als die Berater zwar auch da waren, aber als in den Stationen etwas mehr "mitgedacht" wurde, der GF etwas mehr Experimentierfreude zuließ und die "Claimbeterei" nicht bis zum Exzess betrieben wurde...
Irre ich mich mit meiner analytischen These? Wer wagt den fundierten Gegenbeweis?
