RTL Radio haut kräftig gegen DAB+

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Wenn Herr Zimmer mit seinen Programmen im Netz unbedingt gegen Spotify oder Pandora konkurrieren möchte - bitte sehr. Er wird sich da nach Abschaltung des analogen Rundfunks (das wird früher oder später kommen) ne ganz schön blutige Nase holen.
Wie ungeschickt ist es, vor diesem Hintergrund den Stab über einem Verbreitungskanal wie DAB zu brechen, wo man doch noch einigermaßen unter sich wäre und diese lästige Konkurrenz nicht fürchten müsste.
Es ist schon erstaunlich, welche Art Manager da an "führender" Stelle im Radio tätig sind. Hat so jemand eigentlich ne richtige Ausbildung oder kennt der nur jemanden, der jemanden kennt und etwas bei RTL Group zu sagen hat?
 
Bitte, werte DAB+-Befürworter, beantwortet mir die einfache Frage: Warum sollte ausgerechnet RTL Radio via DAB+ starten?

Welche finanziellen Vorteile ergeben sich daraus für den Programmveranstalter und welchen Mehrwert hat der Hörer?

Ist RTL Radio nicht inzwischen zu einem x-beliebiges Programm mutiert, das sich inhaltlich kaum mehr von Programmen wie Radio NRW, Radio PSR, Antenne 1, RPR1, Radio FFH usw. unterscheidet?

Hier der Link zum Webstream: http://81.92.237.123:8080

"Die besten Hits im besten Mix" - Ein derartiger Claim sagt doch schon alles über Inhalt und Qualität.
 
Darum gehts doch überhaupt nicht... . Es geht schlichtweg darum, dass der Verbraucher mal wieder durch solche Aussagen völlig verunsichert wird und DAB+ mit solch unfairen Methoden klein gehalten werden soll. Wenn RTL nicht über DAB+ senden will, ist das zu respektieren, aber nicht wenn sie zudem so einen Unsinn verbreiten
 
Die wollen also lieber mit ihrem geliebten UKW untergehen, als sich dem digitalen terrestrischen Verbreitungsweg zu öffnen. Interessante Taktik. Ich glaube auch, dass die Verweise auf die tollen Möglichkeiten im Internet nur eine Ausrede sind, um nicht als völliger Dinosaurier dazustehen.
 
RTL RADIO setzt für die Zukunft auf das Internet. Und wie ich finde könnte genau das RTL RADIO erst so richtig in die Bedeutungslosigkeit stürzen. Da das Internet bekanntlicherweise nicht nur auf Deutschland beschränkt ist lassen sich weltweit tausend Mal bessere Sender finden als die deutschen.
 
Ich zieh mal nen Vergleich zu HarmonyFM. RTL Radio klingt von der Musikfarbe und in der ganzen Aufmachung für mich fast genauso. So hebt man sich mitnichten von anderen Sendern ab. Um das aber zu tun, müsste RTL ein Format entwickeln, daß es so auf dem Markt noch nicht gibt. So aber sendet man genau das, was hunderte andere Sender gleichen Genres auch senden und ist dadurch austauschbar, nein, sogar gänzlich verzichtbar. Und ich geh doch nicht ins Internet, um RTL Radio zu hören.....:wall:
 

Wie schon mehrfach erwähnt: Um dieses RTL Radio, das auf UKW in Luxemburg sendet, geht es doch gar nicht - und um sein Schwesterprogramm im deutschen Kabel auch nicht.

Die wollen also lieber mit ihrem geliebten UKW untergehen
Das ist aber noch ein weiter, steiniger Weg, den DAB+ zurücklegen muss, bis es den Untergang von UKW vermelden darf.
Da das Internet bekanntlicherweise nicht nur auf Deutschland beschränkt ist lassen sich weltweit tausend Mal bessere Sender finden als die deutschen.
Das wird vollkommen überbewertet. Schon jetzt entfällt ein Großteil der Webradio-Nutzung auf die jeweils ortsüblichen Sender, die man auch auf UKW hat. Die Nutzung von "exotischen" Sendern aus anderen Bundesländern oder gar aus dem Ausland ist minimal. Das Phänomen kennt man doch auch schon aus dem TV-Bereich von Sat-Schüssel-Besitzern. Die schauen eben nicht BBC World, sondern die Tagesschau ...
Es geht schlichtweg darum, dass der Verbraucher mal wieder durch solche Aussagen völlig verunsichert wird und DAB+ mit solch unfairen Methoden klein gehalten werden soll
Den richtigen Verbreitungsweg muss man nicht "klein halten". Der setzt sich einfach durch. Siehe auch hier Sat-Schüsseln. Die wurden einfach massenhaft gekauft, auch wenn anfangs längst nicht alle Sender damit zu empfangen waren. Da gab es einfach Bedarf und eine überzeugende Technik, die ohne Fürsprecher auskommt. Beides gibt es bei DAB+ ja offensichtlich nicht. Die Fürsprecher wirken wenig selbstbewusst und haben große Angst um ihr Pflänzchen, das schon mit unfassbaren Mengen Geld "gegossen" wurde, aber eher zaghaft wächst. Und weil die tolle neue Technik für das neue Jahrtausend keinen Rückkanal hat, weiß mal wieder keiner, wie viele Leute es eigentlich nutzen. Hätte DAB+ die technischen Möglichkeiten, die man heute von einem nagelneuen System erwartet, wäre es kein Problem, mit stolzgeschwellter Brust die tollen Hörerzahlen von DAB+ in Echtzeit zu verkünden. So muss man halt wie vor 50 Jahren mit groben Verkaufszahlen und Schätzungen hantieren. Dumm gelaufen.
 
Den richtigen Verbreitungsweg muss man nicht "klein halten". Der setzt sich einfach durch. Siehe auch hier Sat-Schüsseln. Die wurden einfach massenhaft gekauft, auch wenn anfangs längst nicht alle Sender damit zu empfangen waren.

Dem kann ich nicht zustimmen: Satelliten-Empfangsanlagen wurden in der Anfangszeit vor allem wegen der größeren Programmvielfalt installiert; ARD, ZDF und die dritten Programme konnte man terrestrisch über die Hausantenne empfangen.
Eine hinreichende Programmvielfalt gibt es bei DAB+ (noch) nicht.

Bei vielen Kommentaren schwingt die Frage mit: "Wie kann DAB+ nach den Entwicklungen bei 90elf und Lounge FM doch noch gerettet werden?"
Ich kann das verstehen, allerdings lässt sich die Position von Gerd Zimmer ebenso nachvollziehen.

Man muss doch einfach nur mal in die Praxis schauen.
Ich bin immer wieder darüber erstaunt, in wie vielen Büros heute Digitalradio gehört wird.
Allerdings nicht via DAB+, sondern via Internet.
An zig Arbeitsplätzen steht heute ein PC mit Internetzugang.
Warum also einen DAB+-Empfänger anschaffen, wenn dieser in der unmittelbaren Nähe zu einem Computer eh seinen Dienst versagt?
Stattdessen wird eher Geld in gute PC-Lautsprecher investiert.
Und welche Programme werden gehört? – I.d.R. genau die gleichen, die es auch auf UKW zu empfangen gibt.

Was daraus für die etablierten Programmveranstalter folgt, ist klar: Die investieren lieber in einen Ausbau ihrer Serverkapazitäten als in DAB+.
DAB+ kostet für sie nur Geld und bringt so gut wie keine zusätzlichen Hörer, denn niemand wird sich ein DAB-Radio zulegen, um darüber den örtlichen Hitdudler zu empfangen, wenn er diesen bereits über ein billiges UKW-Radio reinbekommen kann.

Möchte man DAB+ zum Erfolg verhelfen, muss man von jenen Ländern lernen, in denen das terrestrische Digitalradio bereits Erfolge erzielen kann. Ich denke da in allererster Linie an Großbritannien.

Um einen Vergleich zu ziehen: Auch im Vereinigten Königreich gibt es einen Anbieter namens Absolute Radio. Der Unterschied zu Deutschland ist der, dass Absolute Radio UK gleich mit drei Programmen landesweit via DAB vertreten ist: Dem Hauptprogramm, Absolute Radio 80s und Absolute Radio 90s.
Schaut Euch doch mal das Anbot auf den britischen Inseln an: http://www.fmlist.org/sendertabelle/dab-st.php?inputLand=G !
- Nicht nur die Anzahl an Privatsendern ist dort größer, auch die BBC verbreitet alle nationalen UKW-Networks via DAB und eine Reihe von attraktiven Zusatzprogrammen.
1Live diggi ist einfach nur eine Musikabspielmaschine, BBC Radio 1Xtra hingegen ein Vollprogramm mit Sendungen, die es auf UKW nicht gibt.

In Deutschland ist man einfach viel zu knauserig, wenn es um Investitionen im Radiosektor geht; anschließend wundert man sich, wenn wieder mal eine neue Übertragungstechnik scheitert. :wall:

Wie heißt es doch: "Von nix kommt nix! " - Mit den paar Programmen im Bundesmux kann man einfach nichts reißen.
 
Das ist aber noch ein weiter, steiniger Weg, den DAB+ zurücklegen muss, bis es den Untergang von UKW vermelden darf.
Ja ist es. Aber wenn es nur darum ginge, hätte im Interview gesagt werden können, dass die dabei sein wollen aber bis es soweit ist noch ein paar Jahre warten werden. Statt dessen den Übertragunsweg komplett abzulehnen und seine Liebe zum Internet zu erklären, erschließt sich mir nicht. Will man im digitalen Zeitalter UKW forever oder glauben die, dass nach dem Ende dieser Verbreitung alle Hörer auf ihren Webstream wechseln?
 
Im Prinzip ist es auch egal um welches Produkt es aus dem Hause RTL geht, denn die bieten alle nichts, was es nicht schon gibt. Und wenn es auch nicht um das bundesweite Kabelprogramm geht, muss man sich trotzdem mal fragen was dieses Programm überhaupt bezwecken soll. Vielleicht hat RTL aber auch einfach nur viel Geld und schmeißt es lieber zum Fenster raus, als damit mal was vernünftiges auf die Beine zu stellen.

Deutsches Radio höre ich im Internet nur, wenn es ein Webradio, oder ein bei mir zu Hause nicht empfangbares UKW-Programm. Das ist aber höchst selten der Fall, weil mir das deutsche Radio größtenteils nicht zusagt.
Dass die Mehrheit eher den Lokaldudler per Internet hört als ein Programm aus dem Ausland, mag vielleicht an der deutschen Mentalität liegen. Lieber nix neues probieren! Deswegen wird hier auch nie eine Autobahn von streikenden LKW-Fahrern blockiert. Und die Programmverantwortlichen wissen das natürlich, und genau deswegen bekommt man auch so viel Müll im Radio serviert.
 
@Lord Helmchen:
Deinen ersten Abschnitt kann ich nicht nachvollziehen, denn RTL (Oldie) ist (selbstverständlich) nicht mehr der der er mal war (ja, es geht hier nicht um den, ich weiß), aber dennoch lässt sich der wenigstens, im Gegensatz zu den meisten deutschen Dudlern (ob ö-r oder Privat) wenigstens zwischendurch mal entspannt im Hintergrund anhören ohne direkt aggressiv zu werden.

Deinem zweiten Abschnitt kann ich nur zustimmen. Das ist die Trantütigkeit, die ich ebenfalls anprangere. In manch Nachbarländern wäre man für solch gequirlten Mist schon vor die Funkhäuser gezogen und hätte die Verantwortlichen sinnbildlich massakriert.
Die Deutschen? Unterstützen sie hingegen noch, indem sie ihnen ihre Stimme geben und sie immer weiter hören und promoten.
Deutschland - einig Dummvolk-Land.
 
In manch Nachbarländern wäre man für solch gequirlten Mist schon vor die Funkhäuser gezogen und hätte die Verantwortlichen sinnbildlich massakriert.
Die Deutschen? Unterstützen sie hingegen noch, indem sie ihnen ihre Stimme geben und sie immer weiter hören und promoten.
Deutschland - einig Dummvolk-Land.
Zumindest hier in der Wallonie ist das Radio auch nicht viel besser.

Das hiesige "Bel RTL", der beliebteste Sender im französischsprachigen Teil Belgiens, ist genau so ein Schrott wie das deutsche "RTL Radio". Wer möchte, kann ja mal reinhören: http://www.listenlive.eu/belrtl.m3u
An zweiter Stelle in Sachen Beliebtheit folgt Radio Contact: http://www.listenlive.eu/contactfr.m3u - auch nichts anderer als ein Hit-Dudler.
Und an dritter Nostalgie: http://nostalgie.ice.infomaniak.ch/nostalgie.mp3.m3u
Nostalgie, das der NRJ-Gruppe gehört, ist noch eines der interessantesten privaten Programme, hat jedoch in letzter Zeit nachgelassen. Tagsüber laufen dort auch nur die selben abgenudelten Oldies die jeder kennt in einer Dauerrotation.

Mir scheint, die meisten Leute wollen so etwas hören. Das ist wohl ein grenzüberschreitendes Phänomen.
 
@Inselkobi:

Was die Präsentation des Senders angeht hast Du Recht. Musikalisch haut der Sender mich nicht vom Hocker, weil so gesehen nichts besonderes läuft.
 
RTL Radio schrieb:
RTL Radio setze daher ausschließlich auf das Internet als digitales Radio-Medium der Zukunft: "Die Digitalisierung, speziell im Onlinebereich, bringt vor allem zusätzliche Angebote und mehr Vielfalt mit sich. Und das auf einem sehr einfachen technischen Level, was die Nutzung angeht. Die Hörer sind so noch mächtiger geworden".

Das Argument ist nicht von der Hand zu weisen, sobald das Digitalradio zum alleinigen Standard erklärt und ein fester Abschalttermin für die Ultrakurzwelle determiniert wurde, werden sich Radiobetreiber wie RTL in ihren DAB-Aktivitäten aber geradezu überschlagen und eine nie zuvor gekannte Kreativität an den Tag legen.
 
@Internetradiofan: Was Bel RTL angeht, bin ich anderer Meinung. Zwar trifft die Musik nicht meinen Geschmack, aber der ist ja auch nicht das Maß aller Dinge. Das Programmschema http://www.rtl.be/belrtl/page/la-grille-des-programmes-bel-rtl/2218.aspx verrät aber schon, dass es da wesentlich ambitionierter zugeht, als bei einem deutschen Hitdudler. Bel RTL ist quasi die belgische Ausgabe des französischen RTL: Ein Generalistenprogramm mit vergleichsweise hohem Wortanteil, bei dem sich Information, Unterhaltung und Interaktion die Klinke in die Hand geben. Zwar kommt nach meinem Höreindruck das belgische Programm nicht ganz an den großen Bruder aus Frankreich ran, schlägt aber in dieselbe Kerbe. Was Contact angeht, hast Du recht. Das ist ein Hitdudler. Nostalgie hat die Musik schon ein paarmal verjüngt. Mittlerweile lief sogar schon Moby, vor 6-7 Jahren waren es noch fast ausschliesslich 60er, 70er und viele Chansons. Das französische Nostalgie klingt noch wesentlich älter, was sicher auch mit dem weiter ausdifferenzierten Radiomarkt in Frankreich zusammenhängt.
 
Das französische Nostalgie klingt noch wesentlich älter, was sicher auch mit dem weiter ausdifferenzierten Radiomarkt in Frankreich zusammenhängt.

Das war auch schon mal etwas anders gewesen. Grund dafür dürfte auch sein, dass die NRJ-Gruppe mit Cherie FM ein Programm für die Generation zwischen NRJ und Nostalgie anbietet. Konkurrenz im eigenen Hause will man sich eben nicht machen.
 
Das französische Nostalgie klingt noch wesentlich älter, was sicher auch mit dem weiter ausdifferenzierten Radiomarkt in Frankreich zusammenhängt.
Zudem scheint der Anteil von Funk & Soul dort größer zu sein.
Auffällig, wie viele Programme aus Frankreich bei Radionomy genau auf diese Musikrichtung einen Schwerpunkt gelegt haben: http://www.radionomy.com/de/style/Urban/Funk
Besonders beliebt ist dort der Disco-Funk aus den frühen achtziger Jahren.
 
@ricochet: Nicht ganz. Nummern wie diese finden sich durchaus im Programm:




Auch wenn ich die moderne Hip-Hop- und Rap-Music kaum ausstehen kann, haben jene alten Titel einen gewissen Reiz. Sie sind vor allem viel rhythmischer als das, was heute in diesem Genre auf den Markt gebracht wird.
 
@Internetradiofan: Danke für die Hörbeispiele.

Wenn Herr Zimmer mit seinen Programmen im Netz unbedingt gegen Spotify oder Pandora konkurrieren möchte - bitte sehr.

Genau hier liegt der Hund begraben. Solange sie kein vorzeigbares Konkurrenzprodukt haben sollten sie lieber nicht zuviel Werbung fürs Netz machen, es könnte ja wieder ein Schwung Hörer abhanden kommen...
 
DAB+ wird dann funktionieren, wenn ein Anbieter dort etwas anbioetet, was alle haben (hören) wollen, es aber sonst nirgendwo gibt.
Da ein solcher Anbieter weit und breit nicht in Sicht ist, gibt es keinen Grund, sich extra DAB+ anzuschaffen, nur um dort etwas zu hören, was man dutzendfach bereits auf UKW geboten bekommt und bereits dort ätzend findet.
 
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