RTL: Vollprogramm für Deutschland

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Schau nach Frankreich, Belgien (Bel RTL) oder Luxemburg (Radio Letzebuerg). Da macht RTL auch heute noch anständige Programme. In Luxemburg übrigens unter strengen staatlichen, inhaltlichen Vorgaben. Geht also alles.
Ja, da geht das. Aber sobald RTL mit Deutschland oder der deutschen Sprache kombiniert wird geht es eben nicht. Selbst dieses RTL RADIO 93.3 & 97.0, was ja auch aus Luxemburg, aber eben auf Deutsch sendete, war grausamstes Hitradio deutscher Art.
Ein qualitatives, deutsches RTL ist einfach nicht möglich.
 
Wanderdüne, nach Deiner Logik müsste man sich doch fragen, warum RTL überhaupt noch Radio macht, und RTL France und die anderen RTL-Sender und -Beteiligungen alle in Frage stellen. Stattdessen ist die RTL Group der größte Anbieter für kommerzielles Radio in Europa. Das wird nicht durch Zufall so sein.

Die 100%-RTL Radiotochter ist erst jüngst an Groupe M6, die zwar mehrheitlich RTL gehört, verkauft worden und die Mehrfachstruktur wird bzw. ist aufgelöst worden. Die Vermarktung erfolgt dann aus einer Hand, macht dort auch Sinn, da ein nationales Produkt; trotzdem ist Radio idamit nur noch ein Add-On bzw. ein Anhängsel.

In anderen Ländern sind die Radioaktivitäten zu vernachlässigen. Gilt übriges auch für Deutschland. Bei einem Gesamtumsatz von über 6 Mrd. Euro der RTL Group sind die Gewinne aus den deutschen Beteiligungen mit ca. 8 Mio. Euro, die die Radioholding nach Köln überweist, nicht wirklich viel. Wirklich interessiert ist man an den Beteiligungen nicht, da diese immer wieder zum Verkauf standen. Der Kaufpreis war vielen aber zu hoch, andere konnten aus kartellrechtlichen Gründen nicht kaufen. Zudem sind Vorkaufsrechte anderer Gesellschafter, Namensrechte in Berlin sowie viele unattraktive Beteiligungen hinderlich gewesen. Einen Einzelverkauf wollte man nicht, da man auf den weniger attraktiven Beteiligungen sitzengeblieben wäre. Einen hat es gegeben, seinerzeit in Meck-Pomm, als der Sender in die roten Zahlen rutschte. Da wollte man nicht einmal nachschießen.

Aber drehen wir es einmal anders: RTL hätte die Chance gehabt ein nationales Produkt aufzusetzen über DAB+. Crossmedial hätte man DAB+ binnen kürzester Zeit etablieren können. Zudem hätte man einen Weg wie jüngst in Frankreich gehen können. Erste Chance: 2011 im 1. Bundesmux. Zweite Chance letztes Jahr beim 2. Bundesmux. Hat man aber nicht. Stattdessen ein Artikel gegen DAB+ aus dem Chef-Zimmer in der FAZ.

Und jetzt: Für DAB+ ist RTL spät dran. Nach wie vor glaube ich, dass RTL kein Interesse mehr an Radio, schon garnicht an Expansion, hat. Der Abgang von Zimmer und die hauseigene Lösung deutet eher auf einen anderen Weg hin.

Deshalb halte ich Dein "Gedankenspiel" für interessant, aber für völlig unrealistisch.
 
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Die Medienpolitik sollte ein Konzept, basierend auf dem, was ich hier beschrieb, ausarbeiten und RTL zur Umsetzung anbieten. Schlägt RTL das Angebot aus, müsste man einen bzw. andere Anbieter damit konfrontieren. Schön, wenn RTL seine deutsche Hörfunktradition wieder aufnähme. Wollen sie das nicht, dann kommt eben ein anderer zum Zug. Und wenn alle Stricke reißen und kein kommerzieller Anbieter auf den Zug aufspringt, müssen eben die Öffentlich-Rechtlichen ran. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass man Deutschlandfunk Kultur in diesem Sinne umbaut. Denn Kultur und Information liefern bereits die ARD-Sender bzw. sollten dies tun. Die eigentliche Programmlücke in Deutschland liegt bei einem breit augestellten, qualitativ hochwertigen Mainstreamradio.
 
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Bist Du Pumuckel oder ein lustiger Troll?

Wenn Du kein putziger Troll bist, dann hast Du Medienpolitik, Ihren Zweck und ihre Funktionsweise (was manchmal nicht deckungsgleich ist) in einer Demokratie nicht wirklich verstanden.

Oberstes Ziel der Medienpolitik (wer soll das eigentlich sein?) ist es, Meinungsvielfalt herzustellen (siehe div. Urteile BVerfG). Aber wer ist Medienpolitik und wenn ja, wieviel ist sie? In jedem Bundesland gibt es ganz viele Medienpolitik. In den Parteien, in den Unternehmen vor Ort, in den Verbänden und in den Landesmedienanstalten. Jeder hat seine Vorstellung.

Und nun zurück zu Deinem Vorschlag: Die Medienpolitik, die es so als solche nicht gibt und wenn ja nur in Form von Konsenslösung (also dem kleinsten gemeinsamen Nenner oder in Form von schmuddeligen Deals), soll also eine Vorschlag für EIN spezielles Unternehmen ausarbeiten. So, so... Viel Spaß in Karlsruhe!

Anders herum wird ein Schuh daraus. Medienpolitik kann Visionen entwickeln aus eigener Kraft oder auf Vorschlag von Interessenten. Und dann sind die Grundsätze der Vielfalt zu gewährleisten: Anbietervielfalt, Angebotsvielfalt u.s.w.. Das wäre die Option für RTL übrigens beim 1. Bundesmux und beim 2. Bundesmux gewesen. Aber dort will man ja einfach nicht das Glück haben, was Du ihnen aufdrängen willst. Diese dummen RTLlis....

RTL ist übrigens ein Wirtschaftsunternehmen und lebt wie alle Medienunternehmen in dem Spannungsfeld zwischen Meinungsvielfalt und Programmauftrag und eigenen wirtschaftlichen Interessen. Die unternehmerische Freiheit gewährt aber einem Unternehmen die Entscheidung, ob man etwas will (was einem angeboten wird, z.B. DAB+, worüber Dein Vorschlag hätte funktionieren können) - oder man lässt es.

Besonders lustig finde ich Deinen Vorschlag mit den Öffis. Mit Ausnahme des DLF ist es NICHT der Auftrag der Öffis, dass sie bundesweite Programme anbieten. Das ist Föderalismus. Kann man ändern, aber dann ist man bei regionaler Medienpolitik, die einen Konsens finden müsste, der sich im RfStV wiederfindet. Da wären wir wieder oben angekommen. Deutschlandradio Kultur in ein AC-Format umzubauen ist besonders witzig. Schau mal in den Programmauftrag und in den Träger des DR. Unterstellt man würde dies ernsthaft betreiben (was ich nie, nie und niemals annehmen würde), dann würden sich die Landesrundfunkanstalten über Konkurrenz zu ihren eigenen Programmen wirklich sehr freuen.

Lieber Pumuckel, ich glaube Du trollst - oder Du solltest Deine "Ideen" erst einmal bis zum Ende denken oder richtig durchdenken in Bezug auf bestehende Rahmenbedingungen, verfassungsrechtliche Rahmen und realistische Optionen.
 
Was tragen denn dann eigentlich die Platzhirsche Radio NRW, Antenne Bayern, FFH etc. zur Herstellung von Meinungsvielfalt bei? Dort ist der Anteil an Information so gering, dass man sie schon allein aus diesem Grunde eigentlich schließen müsste. Genau hier könnte man RTL oder einen anderen kommerziellen Anbieter in die Pflicht nehmen, indem man aktuelle Berichterstattung, Hörerbeteiligung (Gesprächsrunden) und Sportübertragungen zur Pflicht macht. Neben Eintertainment (Personality), Quiz- und musikjournalistischen Sendungen.

AC als musikalisches Format (vor 20:00 Uhr) hatte ich nur genannt, um eine ungefähre musikalische Richtung zu beschreiben. Ich würde erwarten, die Playlist mit mehreren tausend Titeln seit 1970 zu füllen, zu 20% auch europäische sowie südamerikanische Musik (aus Italien, Frankreich und Lateinamerika) zu spielen und auch ausgewählte Albumtitel einzufügen.

An dieser Stelle sehe ich übrigens einen weiteren Grund, der für RTL spricht. RTL ist ein europäisch ausgerichteter Konzern. An diesem Aspekt sollte auch ein solches Programm inhaltlich ausgerichtet werden. Es sollte die Verpflichtung für RTL geben, sowohl im informativen Wort-, als auch im Musikbereich europäische Bezüge zu schaffen.

Was DAB+ angeht: Die ganzen kommerziellen Angebote, die bislang darüber versendet werden, sind doch entweder Low Budget-Programme, oder es wird lediglich das UKW-Programm (z.B. Bob!) aufgeschaltet. Anscheinend wirft DAB+ noch keinen oder kaum Gewinne ab. Man könnte allenfalls einwenden, RTL hätte es ja in der Hand, durch Fernsehwerbung auf RTL, VOX, RTL2 etc. das Projekt zu pushen. Vielleicht tun sie das ja auch noch eines Tages. Vielleicht gehen sie aber auch davon aus, dass DAB+ nur eine Übergangstechnologie ist. Die Frage ist: Wollen wir weiter warten, oder ist es nicht langsam mal Zeit zu handeln? Ad hoc sehe ich jedenfalls keine Alternative zu UKW.
 
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Lieber Pumuckl, Du jammerst dem guten alten Radio Luxemburg hinterher. Aber mal ehrlich. Zur Meinungsvielfalt hat das Programm doch auch zu seinen Glanzzeiten kaum beigetragen. Das war in erster Linie Unterhaltung, und zwar ziemlich leichte.

Sicherlich, jede RTL-Sendung hatte damals ein redaktionelles Konzept und eben nicht dieses durchformatierte, inhaltsleere Gedudel von heute. Mehr aber auch nicht.

Übrigens schreibst Du kein Wort davon, wie dieser ominöse neue Privatsender Geld verdienen könnte - es aus dem Fenster werfen kann schließlich jeder ...
 
Spezi,

"Guten Morgen Deutschland" oder "Viva" werktags und "Nachgefragt" am Sonntagabend waren schon sehr informativ. Natürlich würde ich heute auf der Informationsschiene mehr von RTL erwarten. Wie RTL insgesamt so war, habe ich in lebhafter Erinnerung, und da wo diese versagt, helfen meine Aufzeichnungen nach. Glaub mir, ich bin über Schwächen und Stärken des alten Radio Luxemburg sehr gut im Bilde.

Über die Frage der Finanzierung hatte ich mehrfach geschrieben. Ich setzt auf Qualität und Quote und die bundesweite, terrestrische Verbreitung. Was in Frankreich geht, sollte hier auch möglich sein. Wobei die Franzosen fast ausschließlich auf Wort setzen. Das würde ich für Deutschland nicht verlangen. Ich denke, mit dem von mir beschriebenen Programm und einer ersten technischen Reichweite von gut 50 Mio. Hörern wäre die Finanzierung durch Werbung für RTL komfortabel gesichert.
 
Oder so. :D
Lokalfunk kann im benachbarten Ausland ja auch funktionieren. In Deutschland ist das natürlich auch wieder ein anderer Schnack. Hier hebt sich ein Lokalsender von landesweitem Mist ja kaum ab.
 
Pumuckl, die Idee ist ja prinzipiell nicht schlecht - aber das hat auch schon Lord Helmchen angedeutet - in Deutschland ist das Medium „Radio“ sowas von an die Wand gefahren, dass es schwierig ist, hier wieder ein Programm zu fahren, wie es vor 30 Jahren gemacht wurde. Dann würden sich die Leute doch „erschrecken“ ;) Dann müssten im Fernsehen auch wieder Programmsprecher durch‘s Programm führen, die in einem Wohnzimmer-ähnlichen Studio auf der Couch sitzen, ihr Glas Whiskey vor sich haben, vielleicht auch noch rauchen, und mit den Zuschauern am Telefon plaudern ;)

Das Problem ist doch auch, dass RTL in Deutschland durch die Kommerzialisierung und Verflachung seiner Fernsehkanäle dazu beigetragen hat, dass der Name „RTL“ heute leider für extem „flache“ Programminhalte niedrigsten Niveaus steht.

Keiner verbindet hiermit noch „Luxemburg“, sympathische Unterhaltung oder einen paneuropäischen Sender.

Da die von Dir aufgeführte UKW-Kette in der Realisierung sehr unrealistisch ist, würde ich eher den Weg gehen, die 93.3, 97.0 und Brocken 89.0 zusammenzuschalten, vielleicht noch in Sachsen was, wo man Anteilseigner ist, und dann über DAB+ in Regionen wo kein UKW (NRW und Rhein Main) und jetzt kommt eine große Träumerei von mir - vielleicht noch in Holland, Belgien und U.K. noch ein paar Sender und ein paneuropäisches Programm fahren, Mischung aus deutsch, holländisch und Englisch wie damals auf Mittelwelle 208 Meter.

Europa soll medial zusammenwachsen, und hier könnte das Medium Radio seine Stärke zeigen. Und genau hier kommt RTL ja her, paneuropäisches Radio.

Frage bei dieser Gelegenheit: was ist eigentlich aus dem französischen TV-Programm RTL9 geworden, dass seinerzeit über Kanal 21 in SECAM aus Dudelange Richtung Süden gesendet hat? Gibt es das Programm noch?
 
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in Deutschland ist das Medium „Radio“ sowas von an die Wand gefahren, dass es schwierig ist, hier wieder ein Programm zu fahren, wie es vor 30 Jahren gemacht wurde. Dann würden sich die Leute doch „erschrecken“

Ich will nicht zurück in die 80er. Allein das Musikprogramm aus Schlagern und internationalen Hits und das minutenlange Plaudern könnte heute so nicht mehr stattfinden. Aber eine straff geführte Spielshow, die auf einem Studio- und einem Außenmoderator vor Ort bei den Hörern fusst, halte ich nach wie vor für eine reizvolle Angelegenheit. "RTL 12 Uhr mittags" war übrigens die seinerzeit erfolgreichste und zugleich teuerste Sendung im deutschsprachigen Radio.

Das Problem ist doch auch, dass RTL in Deutschland durch die Kommerzialisierung und Verflachung seiner Fernsehkanäle dazu beigetragen hat, dass der Name „RTL“ heute leider für extem „flache“ Programminhalte niedrigsten Niveaus steht

Ja und nein. Die Nachrichtensendungen, die Regionalprogramme, Spiegel TV, Stern TV, Team Wallraff, Wer wird Millionär oder 5 gegen Jauch sind doch ganz respektabel und ansehnlich. Leider führt man das aus diesen Sendungen generierte positive Renommee an anderer Stelle durch Schrott im Programm wieder völlig ad absurdum; ich nenne beispielhaft nur das Tagesprogramm mit diesen schrecklichen scripted reality-Sendungen.
 
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...die Regionalprogramme ...

...sind bzw. waren Lizenzauflagen, um bei der Programmbelegung terrestrisch und im Kabel einen Vorrang zu erhalten... - dient(e) der Vielfaltssicherung. Zudem sind und waren die Regionalprogramme keine 100%-Töchter von RTL, sondern RTL war nur hieran beteiligt.

Was tragen denn dann eigentlich die Platzhirsche Radio NRW, Antenne Bayern, FFH etc. zur Herstellung von Meinungsvielfalt bei? Dort ist der Anteil an Information so gering, dass man sie schon allein aus diesem Grunde eigentlich schließen müsste.

Da muss man bei Dir wohl von Anfang an anfangen... Es gibt die sog. Anbieter- und die Angebotsvielfalt. Die o.g. Programme haben eine sehr breite Anbietervielfalt; in der Regel die vor Ort ansässigen (Tageszeitungs-)verlage. Bei Radio NRW ist RTL mit drin, da Bertelsmann in NRW seinen Sitz hat, und nicht RTL ursprünglich Gesellschafter war, sondern die Bertelsmann-Tochter UFA (wie übrigens auch bei Antenne Bayern). Das ist der RTL Radioholding nach vollständiger Übernahme von RTL durch Bertelsmann quasi "zugefallen".

Auf Angebotsseite kann man streiten, ob die Programme zur Vielfalt beitragen. Dazu werden alle Programme in einem Gebiet herangezogen. Und alle von Dir genannten Programme haben Alleinstellungsmerkmale - ob jetzt "flach" oder nicht. Interessant ist ja, dass Du mit NRW und Bayern zwei Programme nennst, in denen auch RTL Gesellschafter ist. Aber gut. Aber erkläre mir mal, was die von Dir genannten Programme von den RTL Programmen 104.6 oder 89.0 unterscheidet?

Was DAB+ angeht: Die ganzen kommerziellen Angebote, die bislang darüber versendet werden, sind doch entweder Low Budget-Programme, oder es wird lediglich das UKW-Programm (z.B. Bob!) aufgeschaltet. Anscheinend wirft DAB+ noch keinen oder kaum Gewinne ab. Man könnte allenfalls einwenden, RTL hätte es ja in der Hand, durch Fernsehwerbung auf RTL, VOX, RTL2 etc. das Projekt zu pushen. Vielleicht tun sie das ja auch noch eines Tages. Vielleicht gehen sie aber auch davon aus, dass DAB+ nur eine Übergangstechnologie ist. Die Frage ist: Wollen wir weiter warten, oder ist es nicht langsam mal Zeit zu handeln? Ad hoc sehe ich jedenfalls keine Alternative zu UKW.

Jo, mach doch mal in Köln bei Schhäferkordt oder de Poche einen Termin oder schreib ihm Deinen Vorschlag. De Poch soll Radio richtig klasse finden :D!
 
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Ich kenne die Anbieterstrukturen und RTL-Beteiligungen. Selbst wenn hier Vielfalt herrschen würde, merkt man davon in den Programmen nichts. Und zu Deiner Frage, worin sich diese von 104.6 oder 89.0 unterscheiden: Sie sind marktschreierischer, also aggressiver in Moderation und Eigenwerbung und damit nervtötend bzw. für mich dauerhaft nicht hörbar. Mist sind alle die genannten Programme (Antenne, NRW, RTL).

De Poch soll Radio richtig klasse finden :D!

Du scheinst Insiderwissen zu haben. Sag bitte mal im Klartext, was seine Position ist, und woher Du das weißt.
 
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Braucht man eigentlich kein Insiderwissen. Muss man nur eins und eins zusammenzählen. Dann fällt Deine "Idee" in die Kategorie "Wäre, wäre Fahrradkette", wie ein ehemaliger Fußballprofi und jetziger Philosoph sagen würde.
 
Herr P. dann machen Sie mal. Hier nicht rumdiskutieren, machen! Also Firma gründen und Investitionsgelder einsammeln. Freies Kapital gibt es z.Zt. dank Null-Zinsen genug. Dann marschiert Du nach Köln zur Anke und kaufst ihr den ganz Plumpaquatsch ab. RTL-Radio steht zum Verkauf und die jetzige Geschäftsführung ist mehr oder weniger auf Abruf. Dann kannst Du alle Deine tollen Ideen verwirklichen. Denn im Endeffekt weiß man immer erst hinterher ob eine Idee funktioniert oder nicht.

Richtig ist, das Zimmer den Aufbau eines echten bundesweiten RTL Radio schlichtweg verpennt hatte. Er hat lediglich den Status Quo verwaltet und scheute das Risiko, wie der Teufel das Weihwasser. Das hat ihn letztendlich mit den Job gekostet. Denn in einem boomenden Markt wie akutell Gewinnverlust zu melden, das mögen die Controller in Köln gar nicht. Manager, die nur verwalten, kann man billiger haben. Ein Manager, der keine Entwicklungs- oder Wachstumsstrategien hat, hält sich heute nicht mehr lange. Aber Radio war denen in Köln noch nie wichtig.

Richtig, es würde durchaus Chancen für ein bundesweites Programm geben. Doch das ist eben lizenzrechtlich verzwickt, politisch nicht ganz einfach durchzusetzen, hätte schwerstes Störfeuer von den landesweiten Sendern und ist frequenztechnisch (bitte keine DAB+ Diskussion) auch äußerst anspruchsvoll. Ein Vollblut-Medienmacher hätte es versucht und vielleicht auch geschafft. Nur Mister Z. ist eben kein Vollblut-Medienmacher gewesen. Auf jeden Fall sind aber erhebliche Investitionen zum Aufbau eines nationalen Programms erforderlich. Programmlich und vermarktungstechnisch ist ein echtes nationales Programm sehr interessant und würde der Gattung gut tun.

Ansonsten, ich beteilige mich nicht an Diskussionen à la: ein Auto, das 220 Km/h fährt, 1,5 l Benzin verbraucht und nur 13.000 Euro kostet wäre doch toll... Das ist auch der Grund warum kaum noch Insider in der Radioszene schreiben.

Happy Easterhasi sagt der Weihnachtsmann
 
Diesmal geht es wahrscheinlich sogar in Einzelteilen über den Tresen. Möglicherweise hat Herr Z. es verpennt, möglicherweise fand er es auch nur schöner, kleiner König in einem kleinen Königreich zu sein als ein stattlicher Fürst in einem Kaiserreich (diesmal nicht von einem ehemaligen Fußballer ;)). Denn dann hätte es Anke von Köln aus richtig gemacht. Vielleicht war es auch eine Mischung aus beiden Komponenten.
 
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Wanderdüne, das ist Spekulatius.

Nach meinen Quellen, fiel es selbst im TV-fixierten Köln auf, dass es kein tragfähiges Entwicklungskonzept bis auf ein ganz entschiedenes "Weiter so" und "Haben wir schon schon so gemacht!" gab. Das fällt wirklich jedem Business School sozialisierten BWLer auf. Wenn dann noch die Gewinne sinken, wandert der Daumen halt nach unten.

Nur alle drei Monate einen Scheck nach Köln zu senden ist kein langfristiges Konzept. RTL Deutschland von Luxemburg nach Berlin zu verlagern war auch nicht gerade ein Meisterstück, sondern nur eine Sparaktion. Zwar wurde Reichweite zurückgewonnen. Doch national gesehen ist das Programm viel zu klein. Wenn ich das üppige Team in der Radiovermarktung sehe, frage ich mich was machen die den ganzen Tag außer im Meeting zu sitzen oder Reports zu schreiben?

Ich will nicht nur auf RTL rumreiten. Privat Radio in Deutschland hat sich schon lange von Innovationen verabschiedet. Es ist ein Branche von grauhaarigen Managern, die versuchen die Kurve bis zum Ruhestand irgendwie hinzubekommen. Dynamische Branchen sehen wahrlich anders aus. Nur bei den meisten Gesellschaftern die meist Null unternehmerische Fantasie haben, ist auch nicht mehr drin.

Es wird Zeit für einen kreativen Zerstörer. Viel fader und belangloser kann es kaum noch werden.
 
Herr P. dann machen Sie mal. Hier nicht rumdiskutieren, machen! Also Firma gründen und Investitionsgelder einsammeln. Freies Kapital gibt es z.Zt. dank Null-Zinsen genug. Dann marschiert Du nach Köln zur Anke und kaufst ihr den ganz Plumpaquatsch ab. RTL-Radio steht zum Verkauf und die jetzige Geschäftsführung ist mehr oder weniger auf Abruf. Dann kannst Du alle Deine tollen Ideen verwirklichen

Ich sage Dir, was ich tatsächlich gemacht habe, allerdings ohne Namen zu nennen. Ich bin mit verschiedenen Personen in Berlin und Luxemburg in Kontakt getreten, habe meine Ideen erläutert und Fragen gestellt. In beiden Fällen reagierten die Beteiligten mit brüsker Abwehr, teilweise in einer persönlich nicht zu tolerierenden Weise. Dann habe ich die Situation der Spitze von Bertelsmann geschildert. und die haben mir anschließend einen sehr wertvollen Kontakt ins Management der RTL Group vermittelt. Eine ausführliche Korrespondenz folgte. Leider war ich erst zeitlich verhindert, und schließlich wechselte der Manager in eine neue Position, noch bevor das angedachte Gespräch in Luxemburg stattfinden konnte.

Aber um realistisch zu bleiben: Ich erwarte nicht, nur weil mir diese Ideen im Kopf rumspuken, dass irgendjemand bei RTL begeistert in die Hände klopft, und wir kurzfristig das ersehnte nationale Programm zurückbekommen. Ich habe allenfalls die leise Hoffnung, dass man an der Spitze der RTL Group mit Berlin nicht zufrieden ist, und deshalb mittelfristig einen neuen Anlauf in Richtung RTL Deutschland unternimmt.
 
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Doch das ist eben lizenzrechtlich verzwickt, politisch nicht ganz einfach durchzusetzen, hätte schwerstes Störfeuer von den landesweiten Sendern und ist frequenztechnisch (bitte keine DAB+ Diskussion) auch äußerst anspruchsvoll.

Also wenn es selbst ein bisheriges Nichts wie das Funkhaus Ortenau schafft, ein Programm (über DAB+, auch wenn du das nicht hören willst) bundesweit verbreiten zu können, dann kann das für einen Mediengiganten wie RTL doch kein wirkliches Problem sein. Mein ja nur… Aber im Prinzip muss man RTL ja schon dankbar sein, dass sie mit ihrer Berliner Dudelwelle keine Kapazität im Bundesmux verschwenden wollen.

Ich sage Dir, was ich tatsächlich gemacht habe, allerdings ohne Namen zu nennen. Ich bin mit verschiedenen Personen in Berlin und Luxemburg in Kontakt getreten, habe meine Ideen erläutert und Fragen gestellt. In beiden Fällen reagierten die Beteiligten mit brüsker Abwehr, teilweise in einer persönlich nicht zu tolerierenden Weise.

Damit ist eigentlich jede weitere Diskussion zu dem Thema überflüssig. Die wollen nicht. Punkt.
 
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Damit ist eigentlich jede weitere Diskussion zu dem Thema überflüssig. Die wollen nicht. Punkt.

Du zitierst mich leider unvollständig. Es spricht einiges dafür, dass es unterschiedliche Ansichten zwischen Berlin auf der einen und der RTL Group sowie Bertelsmann auf der anderen Seite gibt. Zumindest waren die Vertreter der beiden letztgenannten Gruppen bereit zuzuhören und im Falle der RTL Group auch nachzudenken und sich auszutauschen, wohingegen auf der Ebene der leitenden RTL Radio Programmverantwortlichen in Luxemburg, wie in Berlin, mein Ansinnen einer offenen Diskussion in rüden senderseitigen Zurechtweisungen endete.
 
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Ich habe allenfalls die leise Hoffnung, dass man an der Spitze der RTL Group mit Berlin nicht zufrieden ist, und deshalb mittelfristig einen neuen Anlauf in Richtung RTL Deutschland unternimmt.
... und so stellst Du die Dinge auf den Kopf.
Da die "Spitze" mit den deutschsprachigen RTL-Radio-Produkten aus Luxemburg wegen drastischer Hörerverluste nicht zufrieden war, hat sie sich zur Konzentration der meisten RTL-Radio-D-Kräfte in Berlin entschieden.
Angesichts der beeindruckenden RTL-Radioerfolge in unseren Nachbarländern ein sehr verständlicher Entschluss. Jede Änderung würde Geld kosten, dass die Hörerzahlen nicht hergeben (werden) - alles andere ist Kaffeesatzleserei.
RTL ist kein Verein, sondern eine Aktiengesellschaft, die Rücksicht auf Aktionäre nehmen muss - sogar Bertelsmann als Mehrheitseigner muss die Aktionäre berücksichtigen, die Streubesitz halten.
 
Wir drehen uns im Kreis; Du beschreibst den Status Quo. RTL braucht UKW-Frequenzen. Deshalb habe ich dieses Thema in den Mittelpunkt des Threads gestellt. Könnte RTL in einem ersten Schritt deutsche Ballungsräume und Metropolen erreichen, ändert sich die Situation fundamental. Alleine die Frequenz 103.3 MHz (100 KW) in Langenberg, NRW, erreicht zehn bis zwölf Millionen Hörer. Anstelle sie an Cosmo zu verschwenden, sollte sie im Gegenzug von knallharten Auflagen an RTL vergeben werden, wie die anderen von mir genannten Frequenzen. Und wenn ich dafür dem Papst auf beide Füße treten müsste. Was RTL braucht, auch das hatte ein Mitdiskutant hier bereits angesprochen, ist eine Art "Rampensau", die die Sache mit den hiesigen Gesetzgebern klarmacht. Widerstand ist dafür da, das er überwunden wird. Geht nicht, gibt's nicht, wie schon meine Oma zu sagen pflegte.
 
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Deine Argumentation geht noch immer völlig an der medienpolitischen Realität vorbei. Die sensationelle UKW-Kette müsste zunächst koordiniert werden. Wenn ein Bundesland wie NRW noch nicht mal einen landesweiten Privatsender auf der Ultrakurzwelle lizensieren will, warum sollte man Türen und Tore für ein bundesweites Programm öffnen?

Dieser Faden hat einen gewissen Unterhaltungswert, bleibt aber absurd.
 
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Ich will ja nicht meckern, Tom Pumuckl, aber es sagt eine Menge über dich aus, dass du offenbar selbst den gesamten Heiligabend über nichts besseres zu tun hast, als einem Hirngespinst hinterher zu laufen...

Anstelle sie an Cosmo zu verschwenden
Wer definiert ob die Belegung der Frequenz mit Cosmo Verschwendung ist? Du? Legst du den Maßstab fest, was ein anspruchsvolles Programm ist und was nicht? Sorry, aber du verrennst dich da in etwas, was langsam belustigende Züge annimmt!
Das einstige Radio Luxemburg und im übrigen auch die heutigen RTL-Radioprogramme, hatten nie den Anspruch journalistisch hochwertige Sender zu sein. Sie waren und sind in erster Linie Unterhaltung und wollen auch gar nichts anderes sein. Warum sollte das plötzlich jemand ändern wollen? Weil du eine Idee hast, die vorsichtig formuliert, mehrere (medienpolitische) Wunder benötigt, um überhaupt beachtet zu werden?
sollte sie im Gegenzug von knallharten Auflagen an RTL vergeben werden, wie die anderen von mir genannten Frequenzen
Mit welcher konkreten Begründung? Weil jemand eine Idee hatte? Wenn ein Sender ein tragfähiges Konzept hat und finanziell gut aufgestellt ist, sage mir ganz konkret, warum eine Medienanstalt dann bei Neuvergabe der Frequenz einem anderen Programm die Frequenz zusprechen sollte. So schnell kann der Justitiar der Medienanstalt gar nicht gucken, wie er dann (völlig zu Recht) eine Klage am Hals hat.
Und von all dem abgesehen, hat man bei RTL keinerlei Interesse ein hochwertiges Rundfunkprogramm zu stricken. Wenn dem so wäre, hätte man das längst getan. Umformatierungen gabs bei RTL Radio in den letzten 25 Jahren ja schließlich mehr als genug. So richtig funktioniert hat keine davon.
 
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