Rundfunkrat

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Das meiste, was hier bemängelt wird, ist bereits in Arbeit. Wer hat sich denn schon mal mit dem IVZ befasst?
März 2017 schrieb:
Die ARD-Körperschaften wollen intensiver zusammenarbeiten. Daher verständigten sie sich jetzt auf den gemeinsamen Betrieb des Informations-Verarbeitungs-Zentrums (IVZ) in Berlin. In Mainz unterzeichneten die Intendanten eine entsprechende Vereinbarung. Das IVZ entstand bereits 1993 und hat seinen Sitz beim Rundfunk Berlin-Brandenburg. Sie soll vor allem bei der kostensenkenden Vereinheitlichung von IT-Prozessen helfen - zum Beispiel in den Bereichen SAP, Archiv und Produktion, IT-Support und Rechenzentrum. Zurzeit beschäftigt das IVZ rund 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Berlin und Köln sowie in fünf Außenstellen in Hamburg, Hannover, Schwerin, Kiel und Leipzig.
 
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Das meiste, was hier bemängelt wird, ist bereits in Arbeit. Wer hat sich denn schon mal mit dem IVZ befasst?
Ich nicht, aber was davon ist wirklich programmlich relevant und gehört zu den angesprochenen Dingen, die leider allzu oft nur Wunschdenken (oder stures Beharren auf einer nicht zutreffenden Aussage) sind, anstatt Realität zu sein:
ÖR rettet die Demokratie
ÖR ist (im Unterschied zu Privaten) Qualität
ÖR sorgt für Vielfalt
ÖR kümmert sich um Minderheitenthemen

Es geht nicht so sehr um ein "enorm großes Angebot", sondern einfach um die "Grundversorgung".
Wie die definiert ist, kann man ja juristisch nachlesen. Was in der breiten Masse des Volkes darunter verstanden wird, weicht teils erheblich vom Juristen-Selbstverständnis ab. Das geht von "Tatort!" über "Fußball!" bis "Schlager!" oder "ich will Meldungen, die mein Weltbild bestätigen" und dürfte nicht so recht Mehrheiten finden, wenn es um "Minderheitenthemen" diversester Art geht. Und "Minderheit" ist so ziemlich alles abseits des kapitalistisch vermarktbaren Mainstreams, von Theater, Oper und anderer "ernster" Kultur bis zu Themen in Richtung Ethik, Schutz/Bewahrung der Schöpfung, Erörterungen zum Thema "woher kommen wir und welche Perspektiven könnten wir haben". Das alles ist absolut wichtig, wenn die Menschheit überleben will, sonst kommen wir sehr bald in den Zustand absoluter Barbarei. Aber das alles könnte einer verschärften "Grundversorgungs"-Definition zum Opfer fallen.

Für mich (!) ist "Grundversorgung" das, was die Menschheit letztlich gesund erhält. Also nicht anders als beim Essen.
 
Na, da habe ich ja bei einem Diskutanten einen Nerv getroffen ;). Das kann man aber auch nicht so im Raum stehenlassen!


Dieser Satz könnte aus meinem Mund sein, aber was deinen vorherigen Beitrag betrifft, muss ich doch ein bisschen was dazu loswerden.

Da der Rundfunk in Deutschland zum Glück Ländersache ist, braucht man darüber eigentlich gar nicht zu diskutieren. Vor allem bezweifle ich, dass das Einsparpotential hier höher wäre als den Verlust an Inhalten, der damit einhergehen würde. Vor allem von Radio Bremen würde wohl kaum mehr als ein NDR 1 Landesprogramm übrig bleiben - wenn überhaupt. Dann sollte man auch gleich die beiden Bundesländer in ihrer Gänze mit den Nachbarn verschmelzen, das hätte mit Sicherheit ein deutlich größeres Einsparpotential in Sachen Verwaltung.

Rundfunk ist Ländersache. Aber was hat das mit einer Strukturreform zu tun? Offensichtlich ist Dir entgangen, dass es Mehrländeranstalten schon seit Bestehen der Republik gibt. Und von Ländern, die eher einen Anspruch auf etwas "Eigenes" gehabt hätten. So gibt es den NDR als Mehrländeranstalt, die es schon vor der Wende gegeben hat (Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein und später Meck-Pomm). Davor war es übrigens der NWDR, bevor man diese Anstalt in WDR und NDR getrennt hat. Aber auch im Süden gab es den SWR als Mehrländeranstalt der Länder Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Bremen ist gerade mal so groß wie Dortmund. Dortmund? Ja, noch so gerade Großstadt. Über das Saarland im Verhältnis zu Rheinland-Pfalz oder Baden-Württemberg wollen wir nicht ernsthaft reden, oder? Wo ist also Dein Problem?

Wenn nur noch ein Vorabendprogramm für Bremen übrigbleibt und ein NDR 1 Landesprogramm - so what? Mehr braucht es wirklich nicht. Inhalte? Welche relevanten Inhalte denn, die aus dem Saarland oder Bremen kommen und nicht in einem TV-Fenster, Digitaleangeboten oder einem Regionalradioprogramm beigesteuert werden können?

Es erübrigt sich aus meiner Sicht überhaupt nicht, diese Diskussion zu führen. Im Gegenteil. Ich glaube sogar, dass es die Diskussion sein wird, die in spätestens 5-10 Jahren Realtität sein wird. Du führst genau die Argumente an, die von den Öffis immer angeführt werden. Aber seien wir ehrlich, es geht nicht um Inhalte, sondern um Besitzstandswahrung und Status Quo Sicherung!

Ist das eine Feststellung oder Wunschdenken? Wenn es eine Feststellung deinerseits ist, entspricht sie in den meisten Bundesländern schlicht und ergreifend nicht den Tatsachen. Das Deutschlandradio ist das öffentlich-rechtlichste Funkhaus aller Funkhäuser, die wir haben, und ist das letzte, was auf den Prüfstand muss/darf.

Wozu braucht es denn eines "Deutschlandradios"? Es folgt einer der wenig begrüßenswerten Traditionen in diesem Land. Nie wurde in der Geschichte der Bundesrepublik eine Behörde oder Institution aufgelöst, obwohl es keine Notwendigkeit mehr für ihr Fortbestehen gab. So existiert selbst die Treuhandanstalt heute noch in einer anderen Rechtsform. Der Deutschlandfunk wurde ins Leben gerufen, um DDR-Bürgern die Sichtweise der Bundesrepublik - oder wenn man so will - ein objektiviertes Bild der DDR-Propaganda (vorzugsweise der Stimme der DDR) zu vermitteln. Mit der Einheit hatte sich der Auftrag faktisch in Luft aufgelöst. Doch da gab es noch DS Kultur und einen gewissen Herrn Mühlfenzl. Den Rest der Geschichte und das Ergebnis kennen wir und findet sich heute im Deutschlandradio wieder. Weder für das eine noch das andere Programm gab es eigentlich eine Notwendigkeit. Ob es nun öffentlich-rechtlicher ist als die anderen Anstalten, vermag ich nicht zu beurteilen. Will ich aber auch nicht. Faktisch gibt es eigentlich keine wirkliche Existenzgrundlage für dieses Radioprogramm. Und wenn man ehrlich ist, dann stellt es im Rahmen der Organisation der Anstalten auch einen Anachronismus dar. Im Übrigen widersprichst Du Dir, wenn Du behauptest, dass Rundfunk Ländersache ist. Dann sollten die Länder auch Rundfunk machen und nicht eine mit Hilfskrücken zusammengezimmerte Anstalt (die faktisch eine Tochter der ARD-Anstalten ist). Lange Rede, kurzer Sinn: Schon dogmatisch passt das Deutschlandradio nicht in die Medienlandschaft.


Großartig! Arbeitnehmerüberlassungen, unsichere Arbeitsplätze, schlechtere Altersversorgung, Menschen, die an keinem Punkt mehr mit "ihrem" Haus verbunden sind. Ist es das, was man heutzutage will?
Nein, genau das Gegenteil muss stattfinden! Die Tätigkeiten, die bereits jetzt in viel zu vielen Fällen von externen Firmen übernommen werden müssen (da keine Planstellen zur Verfügung stehen), müssen wieder raus und die Arbeitnehmer müssen ins Haus geholt werden. Dafür: Mehr Zusammenarbeit unter den Rundfunkanstalten um Doppel- und Parallelarbeiten zu minimieren. Vermutlich wäre das vorhandene Personal dann auch ausreichend. Aber Outsourcen? Das ist das dümmste, was man tun kann - für alle Beteiligten.

Was genau ist denn ein Skandal, wenn man in den letzten Jahren bei einer Landesrundfunkanstalt einen Arbeitsvertrag abgeschlossen hat? Die Zeiten, in denen man mehr Rente als zuvor Gehalt bekommen hat, sind schon sehr, sehr lange vorbei. Natürlich gibt es noch Altverträge, aber die kann man - zu Recht - nicht einfach wegzaubern. Aber möglicherweise weißt du da mehr als ich?

Polemik. Es geht darum, dass die Altersversorgungen der Anstalten erdrückend sind. Allein 7,4 Mrd. Euro (!!!) hatte die ARD schon 2015 für Rentenansprüche gebunkert. Noch Fragen? Wohl kaum! Die Problematik zeigt sich heute schon, wird aber in den nächsten Jahren dramatisch werden. Dies ist die eine Seite. Die andere Seite ist, dass es gravierende Ungerechtigkeit gegenüber den Versicherten bei der BfA gibt. Wer Lust hat, kann das Thema "Rentenansprüche bei öffentlich-rechtlichen Anstalten" o.ä. Begriffe einmal googeln. Da gibt es durchaus seriöse Links. Und spätestens da erkennt man da den Skandal. Wer sich etwas intensiver mit dem Thema beschäftigt, der wird erkennen, dass es hier, und zwar nur, um die Sicherung von Besitzständen geht. Recht hast Du, wenn es darum geht, dass die Öffis in den letzten Jahren sehr stark auf Outsourcing gesetzt haben. Aber warum? Weil Arbeits(verhinderungs-)recht in den eigenen Läden sowie völlig überzogene Altersversorgungsansprüche sie faktisch dazu gezwungen haben. Deshalb sind hier gerade einschneidende Maßnahmen erforderlich, um diese Auswüchse der letzten Jahrzehnte endlich in den Griff zu bekommen. Dein Hinweis bzgl. der Altverträge ist (z.T.) richtig. Es gibt Korrektive für diejenigen, die noch nicht im Ruhestand sind. Daher rührt natürlich auch die Besorgnis. Verständlich. Aber das erzähle bitte einmal einem Erwerbstätigen, der sich mit der Absenkung des Rentenniveaus oder der Regelarbeitszeit bis 70 auseinandersetzen muss. Die übrigens mit ihren Abgaben den Bediensteten der Öffis bezahlen. Vielleicht merkst Du an der Stelle, dass in diesem Land etwas aus dem Ruder läuft. Das mag man sich in einer Anstalt der Öffis vielleicht nicht vorstellen, aber der Wind draußen weht mittlerweile etwas stärker.


Ich verstehe nicht, warum 17,50 € zu viel sind. Nirgendwo sonst bekommt man für vergleichsweise so wenig Geld ein so enorm großes Angebot. Warum muss der Beitrag sinken und warum darf er nicht zumindest im Sinne der Inflation geringfügig steigen? Warum passiert das überall, aber dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk gesteht man das nicht zu?


Tja, das ist das Problem vieler Mitarbeiter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Sie verstehen nicht, dass die Haushaltsabgabe vielerorts als ungerecht oder zu hoch empfunden wird. Es gibt dazu mehrere Sichtweisen. Eine geht so: Ich muss für etwas bezahlen, was ich entweder garnicht, oder nicht in dem Umfang so haben möchte. Es ist halt eine Zwangsabgabe. Das löst bei vielen Menschen Widerstand aus. Besonders dann, wenn sie sehen, dass es immer mehr davon gibt. Und viele Dinge, die sie nicht möchten. Das ist immer eine singuläre Betrachtung (denn der eine möchte kein Sport, der andere keinen Schlager, der nächste keine Talkshows). Deshalb mein Ansatz: Ein Grundangebot, welches mit der Haushaltsabgabe abgedeckt ist, der Rest gegen Aufpreis. Das ist fair im Wettbewerb und ich kann mir das raussuchen, was ich will. Oder eben auch nicht. Aber über eine reduzierte Haushaltsabgabe ist immer noch eine Grundversorgung abgedeckt.

Deine Aussage zur Inflation ist übrigens entlarvend. Die wirtschaftliche Situation eines Unternehmens (und auch des Staates) hat selten etwas mit der Inflation zu tun, sondern mit anderen Faktoren. Wenn es in einem Unternehmen nicht läuft, kann man auf Produktseite auch nicht Kostensteigerungen hereinholen über das Argument des Inflationsausgleichs. Wenn es nicht läuft, muss an anderer Stelle gespart werden. Und ganau DAS ist es, was öffentlich-rechtlichen Anstalten vollständig abgeht. Sie kennen weder das Wort SPAREN, noch wissen sie, wie man überhaupt spart (das ist nicht getan, wenn in Onkel Toms Hütte die Kunstsammlung des WDR verhökert wird).

Ja, es geht um Inhalte, um zu Deinem vorletzten Punkt zu kommen. Dazu muss ich aber nicht derartig viele Mehrfachstrukturen vorhalten, oder? Und ich muss mich dann auch nicht in das Privatrecht flüchten, oder? Dann schaue Dir einmal Studio Hamburg (NDR-Tochter) oder die Bavaria oder die WDR-Mediagroup an. Merkst Du eigentlich, dass Du Dir widersprichst?


Zu Deinem letzten Punkt: Auch da widesprichst Du Dir. Wenn dem so wäre, warum stürzt sich denn der öffentlich-rechtliche Rundfunk an allen Ecken und Kanten in den privaten Wettbewerb? Dann schau Dir doch mal an, was Öffis treiben (exemplarische Liste, die nicht auf Vollständigkeit besteht):


- Sendernetzbetrieb

- Vermarktungsaktivitäten

- Filmproduktionen

- Dienstleistungen sonstiger Art (u.a. Atelierdiesnste etc.)

- Softwareentwicklungen

- Beteiligungen an Privatfunk (Radio Salü und Radio NRW)

- Produkte, die von Schlagerboom (weil es gestern lief), Sportrechten, Popwellen der ARD u.s.w. weitgehend im Bereich des privaten Wettbewerbs stattfindet.


Nochmals, ich glaube, dass wir einen starken öffentlich-rechtlichen Rundfunk brauchen. Aber ich bin auch davon überzeugt, dass die Auswüchse mittlerweile unerträglich sind. Und es wäre gut, wenn der öffentlich-rechtlich Rundfunk wie die BBC seinerzeit, gravierende, einschneidende und schmerzhafte Reformen vornimmt. Denn ich befürchte, dass im anderen Falle die Fehlentwicklung von nicht sonderlich demokratischen Kräften in diesem Land als Vorwand genutzt werden, das Thema ganz anders anzugehen. Und das ist das Letzte, was ich mir wünsche. Im Gegenteil!
 
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Aber seien wir ehrlich, es geht nicht um Inhalte, sondern um Besitzstandswahrung und Status Quo Sicherung!
Ich behaupte: es geht um die Befürchtung, dass bei einer solchen Liquidierung der Klein-Anstalten weiterer wertvoller Inhalt verloren gehen könnte. War bislang doch meist so. Was ist denn aus SDR 3 und SWF 3 geworden? Weder das eine noch das andere hat vom Spirit her überlebt. Was ist denn bei ORB und SFB gewesen? Das großartige Radio Brandenburg wurde abgewickelt. Ein Programm, das bis weit nach Dunkeldeutschland (Sachsen) hinein gehört wurde und das heute als wichtiges Medium einer (leider) Minderheit - die der nicht lifestyle- und spaßorientierten, gebildeten, humanistisch geprägten Menschen - mehr denn je fehlt.

Nun müsste man schauen, was in Bremen bzw. im Saarland da an hochwertigem Inhalt wäre, der verloren gehen könnte. Mit dem neuen Bremen 2 habe ich mich noch nicht befasst. Ansonsten sollen andere mal dazu was schreiben, ich kenne mich da absolut nicht aus.

Faktisch gibt es eigentlich keine wirkliche Existenzgrundlage für dieses Radioprogramm.
Vielleicht ist aus der Sicht, die Du gerade anwendest, dem tatsächlich so. Ich sehe es pragmatisch: die Nachrichten des DLF sind in manchen Bundesländern die einzigen, die man sich noch anhören kann, ohne vom O-Ton-Gesabbel des regionalen Öffis genervt zu werden. Was natürlich nicht als "Existenzberechtigung" herhalten kann, aber gegen die regionalen Anstalten und ihr Verständnis von "Nachrichten" spricht.

Deshalb mein Ansatz: Ein Grundangebot, welches mit der Haushaltsabgabe abgedeckt ist, der Rest gegen Aufpreis. Das ist fair im Wettbewerb und ich kann mir das raussuchen, was ich will. Oder eben auch nicht. Aber über eine reduzierte Haushaltsabgabe ist immer noch eine Grundversorgung abgedeckt.
Das Grundangebot ist dann vermutlich "Haferschleim". Vitamine gibt es für diejenigen, die es sich leisten können (so das dann überhaupt noch halbwegs effizient zu produzieren wäre), aber diejenigen, die die Kohle nicht haben, gehen bei den Vitaminen leer aus und bekommen dann halt Mangelerscheinungen. Pech gehabt. Es ist bei Bildung und Kultur nicht so, dass der Wunsch danach proportional zum verfügbaren Geldbetrag ist. Es gibt gerade unter den Menschen mit Hunger nach Bildung und Kultur durchaus etliche, die kaum Geld zur Verfügung haben. Sollen die künftig draußen sein?

Ich bin deshalb gegen die Lösung der kostenpflichtigen "Zusatzangebote", die eigentlich für jeden Menschen gesund wären, aber halt von vielen gemieden werden. Andererseits muß ich akzeptieren, dass eine Bereitstellung der gesunden Inhalte gegen den Willen der Mehrheit so oder so nicht lange funktionieren wird. Das ist bitter, aber jedes Volk schafft sich halt die Lebensbedingungen, die es verdient hat. Auswandern wird nicht nur aus diesem Grund etwas werden, das weiter zunehmen wird.

Nebenbei: ich zahle monatlich für die Bereithaltung von Leistungen, von denen ich mir wünsche, sie nie, nie, nie abrufen zu müssen: die Krankenversicherung. Ich zahle sie dennoch und ich bin froh, dass es sie in dieser solidarischen Form gibt, denn wer weiß... Beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk ists sogar noch einfacher: ich muss nichtmal krank sein, um eine leistung von ihm dann doch notgedrungenermaßen in Anspruch zu nehmen. Ich darf mich meines Lebens durchaus erfreuen und kann dennoch (also ohne gesundheitliche Leiden) auf die durchaus noch vorhandenen guten Angebote (für mich z.B. etliches auf Bayern 2 und immer wieder Fundstellen bei anderen Kulturwellen) zurückgreifen.

Sendernetzbetrieb
Kann jemand sagen, was billiger ist? Eigenbetrieb oder der bisherige Betrieb über Telekom -> Media Broadcast? Da keine Gewinne erzielt werden müssen/dürfen, sollte Eigenbetrieb doch billiger gewesen sein? Wie das künftig mit den neuen Dienstleistern aussieht, steht auf nem anderen Blatt.
 
Bei der Bereinigung der Strukturen geht es primär um den Abbau nicht programmlicher Bereiche. Ob jeder Anstalt eine wenig inhaltsreiche Popwelle benötigt, sei mal dahingestellt. Regionaler Inhalt bleibt ja.

Du argumentierst aus einer rein subjektiven Betrachtung bzgl. des Deutschlandradios. Diese hilft an der Stelle nicht weiter. Es gibt seit 1990 faktisch keine Grundlage und Notwendigkeit mehr für das Deutschlandradio. Es ist nicht meine Sicht der Dinge, sondern eine historische und dogmatische Betrachtung. Man hat es "irgendwie" am Leben erhalten und eine Existenzberechtigung "gedengelt". Fakt ist, historisch haben sich DS Kultur wie Deutschlandfunk erledigt. Dogmatisch passt es irgendwie auch nicht so recht im Föderalismus, getragen von den Landesrundfunkanstalten. Darauf muss man erst einmal kommen! Und jetzt steht es in der Medienlandschaft. Ob die Nachrichten für Dich hörbarer sind als die der Landesrundfunkanstalten ist ein ganz anderes Thema, eher eine Frage der Qualität der Anstalten aber nicht eine strukturelle Frage.

Es wird schwierig werden, ein Grundangebot zu definieren. Dies hatten wir schon bei der Grundversorgung. Aber es gibt Dinge, die heute faktisch schon so laufen. Wer "Babylon Berlin" sehen will, muss faktisch bezahlen und bei Sky gucken - oder ein paar Monate warten, bis es in der ARD gezeigt wird. Solche Angebote, wie Sport auch, kann man durchaus in Bezahldienste wandeln. Wo ist das Problem? Dies würde eher dazu führen, dass sich die Öffis auf die eigentliche Aufgabe besinnen und Spielplätze nur dann aufsuchen, wenn sie sich refanzieren können und benchmarkfähig sind. Insofern sehe ich da keinen, wie Du es nennst, "Haferschleim" ;).

Der Vergleich mit dem Krankensystem hinkt. Wie fast alle Vergleiche. Es geht nicht darum, dass Du (oder auch ich) 17,50 Euro nicht Zuviel finden. Es geht darum, dass seit Jahren die Akzeptanz in der Bevölkerung für die Gebühren und jetzt die Haushaltsabgabe schwinden. Dieser schleichende Prozess setzt sich kontinuierlich fort. Und er hat die Politik und auch die Anstalten erreicht, die nunmehr mit halbherzigen Vorschlägen versuchen, das Schlimmste abzuwenden. Insofern hat Chapri nicht Unrecht, dass viele Punkte schon aufgegriffen wurden, aber natürlich vor dem Hintergrund, wirklich schmerzhafte Veränderungen zu vermeiden. So, wie man es in der Vergangenheit auch gehalten hat.

Ich glaube, dass es bereits Konsens ist, dass es in den nächsten 5-10 Jahren gravierende Änderungen geben wird. Dies zeigen die Reaktionen der Politik und der Gremien. Und es wird Ernst. Das zeigen die z.T. aggressiven Aussagen wie von Herrn Robra oder auch dünnhäutige Gegenreaktionen aus den Anstalten. Es beginnen spannende Zeiten für dringend notwendige Reformen. Denn auch ich möchte nicht ohne einen anspruchsvollen, guten öffentlich-rechtlichen Rundfunk leben.

Zum Thema Sendernetzbetrieb: MDR und NDR (Meck-Pom) sowie der RBB haben keinen eigenen Sendernetzbetrieb gehabt für Radio. Wie ohnehin der MDR schon immer sehr schlank aufgestellt war. Warum wohl? Für den SR gilt dies m.E.. Und man überlegt nicht ohne Grund in diversen Anstalten, sich vom Sendernetzbetrieb zu trennen. Der WDR hat sich von seinen Standorten (nicht vom Betrieb) bereits getrennt. Fast 200 Standorte gingen 2016 an einen US-Hedgefonds. Das ist natürlich eine kurze Sichtweise, wenn nicht sogar eine verkürzte Sichtweise. Um auf Deine Ausgangsfrage zurückzukommen: Bei dem Tarif- und Arbeitsverhinderungsrecht und der Denkweise, die nie eine wirtschaftliche Denke voraussetzte, ist natürlich ein Outsourcing deutlich günstiger. Es sei denn, ich baue eine anstaltseigene Struktur für alle Anstalten auf, die außerhalb der Strukturen arbeitet und sich dem Wettbewerb stellen muss. Dann kann man Skaleneffekte nutzen und zugleich gibt der Wettbewerb die Leitplanken vor. Dann kann ich es aber gleich outsourcen.
 
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Das Armutszeugnis, das die Landesanstalten sich selbst und ihren Nachrichten ausstellen, heißt Deutschlandfunk.
Wenn alle ÖR Landesanstalten Nachrichten von halbwegs ähnlicher Qualität wie der Deutschlandfunk anbieten würden, bräuchten wir den Deutschlandfunk nämlich nicht.
Und leider ist die Entwicklung so, dass alles, was nach Tiefgang und Qualität riecht, aus den Massenprogrammen entfernt und in Spartenprogramme oder unchristliche Sendezeiten verbannt wird. Da leistet man sich dann noch ein Alibimäntelchen von journalistischer Qualität. Aber auf den Hauptsendeschienen gehen der Dudel und das seichte Boulevard ab, und zwar um keinen Deut besser oder anders als bei den Privaten. Deshalb darf man schon mal vorsichtig der Frage stellen, was daran Grundversorgung sein soll.
 
Den Begriff der Grundversorgung fasst das BVG sehr weit. Meiner Ansicht nach zu weit. Platt formuliert bedeutet es ja, dass die Öffis auch breite Massen erreichen müssen und eben nicht nur das Klientel eines Deutschlandradios erreicht, was bekanntermaßen nur einen sehr geringen Anteil der Bevölkerung ausmacht. Fakt ist, dass - wenn man es schon auf Nachrichten reduziert - NDR2, WDR2, Bayern 3, SWR 3 und sogar 1LIVE qualitativ besser informieren als der Privatfunk. Das gilt aber auch bei Ereignissen und Expertengesprächen, da die Öffis hier viel mehr Substanz und Personal haben. Das mag nachgelassen haben, dennoch ist es objektiv deutlich tiefgründiger als das, was der Privatfunk leistet. Und hier liegt, wenn man es auf das Radio reduziert, genau die Problematik. Auf der einen Seite einen weit gefassten Grundversorgungsbegriff (was die Öffis dazu hat verleiten lassen, dass man im Zweifel alles als Grundversorgung ansieht) und auf der anderen Seite eine sehr private Anmutung der Programme. Denn wo ist der Unterschied zwischen einem NJoy oder 1LIVE zu den Privaten. In der Regel nur noch in Details zu erkennen. Und je mehr sich die ehemaligen Magazinwellen wie NDR 2 oder WDR 2 den öffentlich-rechtlichen "Flachwellen" annähern, so muss man sich die Frage stellen, ob die Öffis dann nicht mit weniger als rund 70 Radioprogrammen auskommen müssten.
 
Es geht nicht darum, dass Du (oder auch ich) 17,50 Euro nicht Zuviel finden. Es geht darum, dass seit Jahren die Akzeptanz in der Bevölkerung für die Gebühren und jetzt die Haushaltsabgabe schwinden. Dieser schleichende Prozess setzt sich kontinuierlich fort.
Diese Betrachtung geht ja noch nichtmal weit genug. Seit Jahren sinkt auch die Akzeptanz der Bevölkerung für das Grundgesetz. In Ostdeutschland wird es von etwa der Hälfte der Bevölkerung in seinen wesentlichen Punkten (u.a. Art. 3) abgelehnt. Und das geht weiter, Tendenz: schnell steigend.

Die Ablehnung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist, soweit ich das erkennen kann, oft nicht dadurch getrieben, dass er bereits heute so verwässert, so boulevardesk und in weiten Teilen so belanglos geworden ist. Das sind die Gründe der Befürworter des öffentlich-rechtlichen Systems, die kämpfen für Inhalte, ggf. für Verschlankung auf das Relevante, aber nicht gegen das System an sich (und nicht gegen 17,50 EUR im Monat). Qualitätsdiskussionen sind Minderheiten-Diskussionen.

Die Ablehnung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, die ich als hauptsächlich wahrnehmen kann (zumindest in Ostdeutschland), resultiert aus der Kollektiv-Psychose immer größerer Teile der Bevölkerung, die ihren irren Stimmen im Kopf Glauben schenkt und sich deshalb nichts sehnlicher wünscht, als das Land, wie wir es kennen, schnellstmöglich zur Hölle fahren zu sehen, damit auch ja niemand anderes daran partizipieren kann. Dazu gehört auch die Abschaffung des "Staatsfunks". Es sind da nicht die 17,50 EUR im Monat (die meisten der hasserfüllten Menschen, die ich kennenlerne, haben durchaus hohen finanziellen Wohlstand), es geht um die Beseitigung des Rundfunks dieses so verhassten Staates.

Das wird recht bald zu dramatischen Veränderungen im Land und damit auch zur Infragestellung des gesamten öffentlich-rechtlichen Systems führen und die erste Anstalt, die es erwischen wird, dürfte der MDR sein. Die künftigen Landesregierungen in Sachsen und Thüringen werden es richten.

Möglicherweise diskutieren wir hier also gerade über etwas, das seine Existenzgrundlage einige Ebenen tiefer als gemeinhin erwartet bereits verloren hat. Und dem DLF könnte u.U. recht bald wieder eine Aufgabe zukommen, die der ähnelt, die er bis 1990 hatte. Sogar so weit ähnelt, dass er dann auf seine UKW-Frequenzen in Ostdeutschland verzichten müsste.

Irre? Nicht irrer als das, was ich täglich um mich herum erlebe, in der Nachbarschaft, in der Stadt, bei zufällig aufgeschnappten Gesprächsfetzen, auch in der unmittelbaren Verwandtschaft. Die Frequenz, auf der das Volk halluziniert, wird immer höher und die Intensität immer heftiger. Mit etwas Abstand und aus einer friedlichen Region (ich war gerade 6 Wochen außer Landes an einem Ort, an dem ich den Bezug zu Wochentagen komplett verloren hatte) wirkt das ganze bereits heute wie die Vorstufe eines Krieges.

Zum Thema Sendernetzbetrieb: MDR und NDR (Meck-Pom) sowie der RBB haben keinen eigenen Sendernetzbetrieb gehabt für Radio. Wie ohnehin der MDR schon immer sehr schlank aufgestellt war.
Ja, inhaltlich empfand ich den MDR immer als sehr schlank aufgestellt. Wieviel eine extern eingekaufte UKW-Versorgung bislang kostete verglichen mit einer selbst realisierten, dazu weiß ich aber immer noch nichts.

Der BR (kompletter Eigenbetrieb der Sendernetze und Zuführungen) sagt, vom bayerischen Gebührenzahler gehen je 30 Ct/Monat in die "Ausstrahlung" und 53 Ct/Monat in "Technik/IT".
http://www.br.de/unternehmen/transparenz-offensive-rundfunkbeitrag-104.html

Der MDR sagt, vom MDR_Gebührenzahler gehen je 74 Ct/Monat in die "Ausstrahlung" und 43 Ct/Monat in "Technik/IT".
http://www.mdr.de/unternehmen/zahlen-und-fakten/gez-100-downloadFile.pdf

Da wäre der MDR je Gebührenzahler in den technischen Dingen teurer als der BR, in der Ausstrahlung deutlich teurer. Nun skalieren auch Sendegebietsgröße, Bevölkerungszahl, Topologie des Sendegebietes etc. Aber grundsätzlich ist die finanzielle Belastung durch die Ausstrahlung beim MDR höher. Es sei denn, Teile der Kosten verstecken sich in anderen Positionen.
 
Die Zahlen sind kaum vergleichbar, da sie faktisch keine Aussagekraft besitzen. Allenfalls können sie ein Indiz sein, ob ein Großteil der Abgaben für Programm, Verwaltung oder andere Dinge verwendet wird. Das Budget des BR ist fast doppelt so hoch wie das des MDR. Die Sendegebiete vergleichbar groß, topografisch ist es, insbesondere in Thüringen, ebenfalls anspruchsvoll.

Um ein konkretes Bild davon zu bekommen, muss man tief in die Zahlen gehen. So muss man sich den Investitionsaufwand des BR anschauen sowie die Unterhaltung der Liegenschaften (auf den die Sendeanlagen stehen) etc.. Auch die Personalkosten spielen dort rein inkl. der Altersversorgungsaufwendungen. Dort bin ich in einer Langfristbetrachtung. Denn für die Techniker von heute muss der BR noch in 20-30 Jahren zahlen, selbst wenn er garkein Netz mehr unterhält; also beispielsweise wir empfangen in 10 Jahren nur noch über den Nachfolger von 5G, also XY XXL G ;). Gleichzeitig schleppt er noch Abschreibungen für Anlagevermögen durch die Bilanz. Dazu verfügt er noch über Jahre über weitgehend unbrauchbare Liegenschaften und ihn treffen u.U. noch Rückbauverpflichtungen. Belastet den Abgabenzahler quasi unendlich.

Das sieht beim MDR anders aus. Ich weiß nicht, ob er eigene Anlagen vorhält und nur die Dienstleistung outgesourct hat, aber der MDR ist nach Ende des Dienstleistungsvertrages kostenseitig aus der Nummer raus. Möglicherweise ist die Dienstleistung direkt auf ein Geschäftsjahr verglichen teurer, dafür sind alle Personalkosten und LNKs weg, dazu trägt er kein Investitionsrisiko. Langfristig fährt er auf jeden Fall günstiger.

Der Ansatz der Alt-Anstalten mag berechtigt gewesen sein, da Sendernetzbetrieb mal hoheitlich war und die Veränderungen nur gering waren. Die Neu-Anstalten haben hier schon den dynamischeren Ansatz gewählt. Übrigens auch der NDR für Mecklenburg-Vorpommern.

Ein günstigerer Eigenbetrieb würde jeglicher Lebenserfahrung, auch meiner, aus dieser (aber auch aus anderen Branchen) widersprechen. Ich weiß, jetzt kommt das Beispiel mit der Privatisierung der Müllabfuhren, die jetzt wieder rückgängig gemacht werden. Aber auch hier muss man genau hinschauen. Einmal die Kostenstruktur vor der Privatisierung und die Kostenstruktur nach dem Rückkauf. Da kann man dann feststellen, dass das private Entsorgermodell adaptiert wurde und nur noch wenig mit der alten städtischen Müllabfuhr zu tun hat. Aber das ist ein anderes Thema.
 
Die Gremien der Landesmedienanstalten sind ja nicht die Gremien der Landesrundfunkanstalten. Aber das Prinzip ist dasselbe. Es sind sogar zu einem großen Teil dieselben Organisationen, die die Mitglieder entsenden. Warum eigentlich nicht ein Gremium pro Land oder mehrere Länder, die sowohl Privatfunk als auch Öffis kontrollieren. Gut, anderes Thema. Landläufig geht auch die erste Garnitur der Vertreter der Organisationen in das Gremium der Landesrundfunkanstalten und die zweite Garnitur in die Anstalt für den...bäh... Privatrundfunk. Gut, auch anderes Thema.

Zur Qualität dieser Gremien folgender Sachverhalt von heute aus der Medienkorrespondenz:

http://www.medienkorrespondenz.de/p...spjannbspeumann-soll-lmk-direktor-werden.html

Ihr kennt den Herrn nicht?

Dann lest Euch mal ein:

https://www.ksta.de/marc-jan-eumann-geraet-in-die-kritik-13815994 (einfach mal "Quittung", "Spenden" und "Eumann" googeln...)

Danach hätte eigentlich die "Karriere" beendet sein müssen.

Eumann blieb aber im Landtag, richtig anpacken wollte ihn aber keiner mehr. Unter Steinbrück Hinterbänkler, unter Kraft dann beamteter Staatssekretär. Fünf Jahre Medienstaatssekretär und allenfalls geblieben eine fragwürdige Stiftung und ansonsten viel nix.

Ach, doch, er "promovierte" noch, quasi so nebenbei... Gut, eigentlich war es seine getunte Magisterarbeit aus einem Studiengang "light".

http://www.faz.net/aktuell/politik/...mann-doktorvater-ist-schockiert-12889256.html (einfach mal "Doktor" und Eumann googeln - ein Stück aus dem Tollhaus der Bananenrepublik Deutschland!)

Am Ende, die Uni Dortmund, so habe ich heute mal recherchiert, braucht fast ein 3/4 Jahr um die paar Seiten "Doktorarbeit" zu überprüfen, und "Dr." Eumann darf seinen Doktortitel behalten.

Geiler finde ich aber, dass er den Direktor der LfM in Duseldoof abgesägt hat unter dem Vorwand, das könne nur ein Volljurist. Und um einer Neubesetzung aus der Politik vorzubeugen, baute er
in das Landesmediengesetz noch den Passus ein, dass es eine Karrenzzeit geben müsse. Das war seine Argumentation! Aber was kümmert einen das eigene, dumme Geschwätz von gestern, wenn es um die eigenen Pfründe geht?

Mag sein, dass Rheinland-Pfalz schon längst von den A-Ländern Bayern, Baden-Württemberg und NRW und von den B-Ländern Hessen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein abgestiegen ist zum Saarland und Bremen. Vielleicht ist auch ein Bundesland mit der personalisierten Provinzialität eines Kurt Beck und einem (einzigen?) ICE-Anschluss in Montabaur (ja, ist eine Stadt bzw. ein größeres Dorf) tatsächlich so lapidar, dass man sich mit einem vermeintlichen Medienmanager schmücken möchte weil sich sonst kein anderer Kandidat, der zumindest etwas von "großer, weiter Welt" versprüht findet. Aber ist man tatsächlich so tief gesunken?

Wie gesagt, es ist etwas off-Topic. Aber ich möchte eigentlich auch nur deutlich machen, dass man von diesen Gremien (vielleicht mit einzelnen Ausnahmen (nur auf Personen bezogen) faktisch nichts halten darf. Ich hoffe, es ist nur eine Zeitungsente oder die Personalie ist von einem vernünftigen Menschen durchgestochen worden, damit es zu so einer Entscheidung nicht kommt. Ganz ehrlich: Da steht eine Manu Dreyer mit ihrem Dackelblick und dem leicht nervenden Singsang und wundert sich, warum es eine so große Anzahl von Protestwählern gibt und sich viele von der SPD (und anderen etablierten Parteien) abwenden. Mich nicht. Um es deutlich zu machen: Ich habe und werde keine Protestpartei wählen und habe auch kein Verständnis dafür. Aber genau solche Vorgänge sind es, die mich verstehen lassen, warum es in der Bevölkerung so brodelt und die Menschen sich von den etablierten Parteien abwenden.
 
Die Zahlen sind kaum vergleichbar, da sie faktisch keine Aussagekraft besitzen. Allenfalls können sie ein Indiz sein, [...].
Um ein konkretes Bild davon zu bekommen, muss man tief in die Zahlen gehen. [...] Belastet den Abgabenzahler quasi unendlich.

[...] Ich weiß nicht, ob [...]. Möglicherweise ist [...]. Langfristig fährt er auf jeden Fall günstiger.

[...]

Ein günstigerer Eigenbetrieb würde jeglicher Lebenserfahrung, auch meiner, aus dieser (aber auch aus anderen Branchen) widersprechen. [...]

Fakten? Analyse? Historische Kenntnisse? Alles Fehlanzeige. Ersetze "Lebenserfahrung" durch "neoliberale Ideologie"...
 
Boah.....ich glaube so gescheit kommen nicht mal die im
Deutschlandfunk daher, Wahnsinn.
Wenn Dir schon ein zum Allgemeingut gehörendes Sprachbild aus dem Fundus lateinischer Allerweltssprüche als besonders "gescheit" erscheint, musst Du allerdings ein armeseliges intellektuelles Dasein fristen. Das erklärt natürlich so manche Deiner Einlassungen ...
 
Fakten? Analyse? Historische Kenntnisse? Alles Fehlanzeige. Ersetze "Lebenserfahrung" durch "neoliberale Ideologie"...

Schon ziemlich unverschämt. Wer lesen kann, ist meist im Vorteil ;). Ich habe sehr konkret begründet, warum man tiefer in die Zahlen gehen muss. Und dort aufgeführt, dass mir Rahmenbedingungen fehlen, die einen direkten Vergleich zulassen. Im Prinzip beweist Du mit Deinem Post eigentlich nur, was Du mir unterstellst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schon ziemlich unverschämt. Wer lesen kann, ist meist im Vorteil ;). Ich habe sehr konkret begründet, warum man tiefer in die Zahlen gehen muss. Und dort aufgeführt, dass mir Rahmenbedingungen fehlen, die einen direkten Vergleich zulassen. Im Prinzip beweist Du mit Deinem Post eigentlich nur, was Du mir unterstellst.

Also, Deinen letzten Satz nehme ich ganz wörtlich und danke Dir für Deine Schmeichelei! Ich würde allerdings nicht von 'beweisen' sprechen, sondern meinen Text #40 eher als eine Art Zwischenruf verstehen.
Das Beweisen ist hingegen doch ganz klar Dein Metier: Denn Du kommst, ohne die "Rahmenbedingungen" zu kennen, zu den Schlüssen: "Belastet den Abgabenzahler quasi unendlich" und "Langfristig fährt er auf jeden Fall günstiger." Tja, wenn es "auf jeden Fall" ist, dann braucht es ja gar keine Kenntnis der Rahmenbedingungen und Zahlen, sie gilt ja immer, Deine Aussage. So haben wir Gebührenzahler dann quasi-unendliche Belastungen und kein bischen weniger. Das ist ganz sicher, denn Du stellst ja fest: "Ein günstigerer Eigenbetrieb würde jeglicher Lebenserfahrung, auch meiner, aus dieser (aber auch aus anderen Branchen) widersprechen". Genau, jeglicher, absolut jeder Lebenserfahrung. Danke für Deine geradezu erleuchtende Beweisführung, Wanderdüne, Du bist so was von im Vorteil! :thumbsup:
 
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Ich sage es mit einfachen Worten: der MDR ist die audiovisuelle SuperIllu. Gnade uns Gott, wenn sich da auch noch gleichgeschaltete AfDeppen breit machen.
 
Also, Deinen letzten Satz nehme ich ganz wörtlich und danke Dir für Deine Schmeichelei! Ich würde allerdings nicht von 'beweisen' sprechen, sondern meinen Text #40 eher als eine Art Zwischenruf verstehen.
Das Beweisen ist hingegen doch ganz klar Dein Metier: Denn Du kommst, ohne die "Rahmenbedingungen" zu kennen, zu den Schlüssen: "Belastet den Abgabenzahler quasi unendlich" und "Langfristig fährt er auf jeden Fall günstiger." Tja, wenn es "auf jeden Fall" ist, dann braucht es ja gar keine Kenntnis der Rahmenbedingungen und Zahlen, sie gilt ja immer, Deine Aussage. So haben wir Gebührenzahler dann quasi-unendliche Belastungen und kein bischen weniger. Das ist ganz sicher, denn Du stellst ja fest: "Ein günstigerer Eigenbetrieb würde jeglicher Lebenserfahrung, auch meiner, aus dieser (aber auch aus anderen Branchen) widersprechen". Genau, jeglicher, absolut jeder Lebenserfahrung. Danke für Deine geradezu erleuchtende Beweisführung, Wanderdüne, Du bist so was von im Vorteil! :thumbsup:

Differenzieren scheint nicht Deine Stärke zu sein. Zitate aus dem Zusammenhang reißen scheinbar mehr. Und daraus die alleinige Deutungshoheit ableiten. Tja, muss es halt auch geben. Sollten wir dabei belassen.
 
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