Rundfunkratssitzung des RBB

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Am Montag, dem 30. August 2004 fand im Fernsehzentrum des RBB die 15. Sitzung des Rundfunkrates vom Rundfunk Berlin-Brandenburg statt. Diesmal gelang es nach etwas längerer Zeit, dass ich mir mal wieder ein Bild davon machen konnte, was dort vor sich geht. Sitzungen des Rundfunkrates sind nämlich öffentlich und jeder Interessierte kann hinkommen und zuschauen, was dort abgeht. Schon einige Minuten vor Beginn dieser Rundfunkratsversammlung kamen die ersten Rundfunkräte, stürmten halb ausgehungert das Buffet und schlugen sich erst mal so richtig ihre Bäuche voll. Das war ein schöner Anblick für die anwesenden Besucher. Nachdem man mehr oder weniger gesättigt war, wurde den Ausführungen des Rundfunkratsvorsitzenden, der Intendantin und anderen Redebeiträgen gelauscht. Doch: Als die Rundfunkräte zu Abstimmungen über Rundfunkangelegenheiten kamen, da fühlten sich die Besucher wie auf einem Parteitag des ZK der SED. Es gab bei allen Abstimmungen 100 % Fürstimmen, keine Stimmenthaltungen und erst recht keine Gegenstimme. So eine Einigkeit hat man nur noch ganz selten hier in Deutschland. Am Rande der Rundfunkratsversammlung, hatten Besucher mitunter auch mal die Gelegenheit mit dem einen oder dem anderen Rundfunkrat ins Gespräch zu kommen. Das tat ich auch und brachte in der Pause ein spezifisches Anliegen an einen Vertreter der CDU im Rundfunkrat des RBB zum Ausdruck. Er sagte mir, dass er in meiner Angelegenheit nichts tun könne, weil er nicht meiner Meinung sei. Da kann man sich nur noch haarsträubend fragen, wozu vom Volke gewählte Vertreter in solchen Gremien sitzen. Wahrscheinlich nur, um sich von den Rundfunkgebührengeldern satt zu essen. In den öffentlichen Rundfunkratssitzungen des ORB im August 1997 in Cottbus und im September 1998 in Prenzlau, hatten anwesende Gäste die Möglichkeit, ihre Anliegen direkt gegenüber der Rundfunkratsversammlung vorzutragen. Diese Möglichkeit bestand diesmal leider nicht. Was meint Ihr dazu? Hat jemand ähnliches oder anderes bei Rundfunkratsversammlungen erlebt?
 
AW: Rundfunkratssitzung des RBB

Derartige Sitzungen werden ebenso wie Beiratssitzungen im Privatfunk in der Praxis nicht für Diskussionen oder Kontroversen genutzt.

Die "Freundeskreise", "Lager" und "Zirkel" kaspern das vorher in Einzelgesprächen aus. Das ist Hinterzimmer-Diplomatie. Wäre alles öffentlich könnten sie nicht dealen und händeln, ohne das Gesicht zu verlieren. Wer Macht hat, lässt sich ungern in die Karten schauen, weiß die Jasemine.
 
AW: Rundfunkratssitzung des RBB

RadioSpreeland schrieb:
Das tat ich auch und brachte in der Pause ein spezifisches Anliegen an einen Vertreter der CDU im Rundfunkrat des RBB zum Ausdruck. Er sagte mir, dass er in meiner Angelegenheit nichts tun könne, weil er nicht meiner Meinung sei. Da kann man sich nur noch haarsträubend fragen, wozu vom Volke gewählte Vertreter in solchen Gremien sitzen.

Erwartest du denn von Politikern, dass sie nur ihr Fähnlein nach dem Wind hängen? Der Mann wäre doch nicht in diesem Gremium, wenn er nicht von sich aus bestimmte Positionen verträte. Da kann es schon mal vorkommen, dass du anderer Meinung bist. Die Vertretung aller Einzelmeinungen des Volkes wird selbst der besten Politikerin oder dem besten Politiker nicht möglich sein. (Es erscheint mir auch nicht sinnvoll.)
 
AW: Rundfunkratssitzung des RBB

Vielleicht hatte der gute Mann zuvor all die gleichlautenden Beiträge RadioSpreelands in diesem Forum gelesen.
 
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