Russland: Wird Echo Moskau gleichgeschaltet?

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Der Radiosender Echo Moskau gilt als einer der letzten Horte des unabhängigen Journalismus in Deutschland. Wobei das mit dem "unabhängig" so eine Sache ist, da 66% der Anteile an dem Sender zu Gasprom-Media gehören, der Medienabteilung des staatlichen Ölkonzerns Gasprom. Allerdings hat der Putin-Staat Echo Moskau bisher vor den Gleichschaltungen, die andere russische Medien (allen voran das ebenfalls von Gasprom-Media aufgekaufte NTW) in den letzten 12 Jahren erlebten, verschont.

Aber heute wurde der Chefredakteur des Senders, Alexei Wenediktow, vorzeitig aus dem Verwaltungsrat geworfen (deutschsprachige Quelle: NZZ). Chefredakteur darf er erstmal weiter bleiben, aber die administrativen Leitungsaufgaben übernehmen nun andere aus der Gasprom-Verwaltung. Wenn ich diesen Artikel richtig verstanden habe, geht der Vertrag des Chefredakteurs noch zwei Jahre, aber was heißt das schon? Putin Sprecher hat schonmal verkünden lassen, nichts mit der Angelegenheit zu tun gehabt zu haben, sich aber gleichwohl über die "ungerechte" Berichterstattung des Senders Putin gegenüber beklagt. Seitens Gasproms heißt es, dass man wolle, dass der Sender sich "öffne" ("Контролирующий акционер объяснил свое решение тем, что к радиостанции проявляется – цитирую – повышенное внимание с разных сторон."). Unterdessen gibt es wohl neue Anstrengungen, Gasprom Media ihren 66%-igen Anteil abzukaufen, so unter anderem vom Präsidentschaftskandidaten Michail Prochorow.

http://echo.msk.ru/news/858847-echo.html
 
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