Schlagersender Radio Salzburg auf UKW auch in München immer beliebter?

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DAB-STOP

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Neulich gehe ich so durch die Stadt, und da höre ich ein junges Pärchen auf einer Bank im Park sagen:
"Gestern (am Sonntag) habe ich Pirnis Plattenkiste gehört!
Das ist noch richtig gute Musik!"

Die ältere Dame neben ihr pflichtet ihr überrascht bei:
"Seit Bayern1 und Radio Arabella nur diese englischsprachige Musik senden, höre ich jeden Tag Radio Salzburg."

Ein anderer älterer Mann kam dazu und meinte dann noch: "Radio Salzburg auf 94,8 MHz ist genau das, was ich im Radio hören will: gute Nachrichten, gute deutschsprachige Musik, nette Moderatoren, kein Geschrei oder das zuverlässigste und genaueste Wetter für München 60 mal am Tag."

Die Bevölkerung hat offenbar erkannt, wie gutes Radio geht und daß man nicht nur immer diese gehirnlosen Moderatoren auf DAB plus braucht. Radio Salzburg auf UKW wird also in München immer beliebter. Hört endlich auf das Volk, liebe Radiomacher, bevor euch keiner mehr zuhört!
 
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Kann ja jeder selber entscheiden, ich würde mir die Schlagerscheiße nicht den ganzen Tag antun, da würde ich abends spätestens Selbstmord begehen.
 
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Mal schauen, wie lange Salzburg noch hörbar bleibt.

Die anderen ORF Regionalsender wurden ja schon verdudelt, Radio Salzburg dürfte das letzte noch verbliebene Programm sein, das noch heraussticht. Leider wird Pirni auch aber älter, und wer weiß, wie lange in Zeiten von DAB+ der ORF noch jenseits der Grenzen zu empfangen ist.
 
Leider wird Pirni auch aber älter, und wer weiß, wie lange in Zeiten von DAB+ der ORF noch jenseits der Grenzen zu empfangen ist.

Herr Pirnbacher wird nicht älter, er sendet auch noch wenn er pensioniert ist, weil es ihm Spaß macht. Er ist zusammen mit den anderen legendären unvergessenen Radio-Persönlichkeiten wie Christian Bienert vom RIAS, der für seine Hörer da war, bis er gehen mußte, bis heute sympathischen Ex-Moderatoren wie Peter Fraas von Bayern 1 oder geradezu nobelpreisverdächtigen, aber leider von manchen Hörspielchefs stark unterschätzten Star-Autoren wie Michael Koser und Regisseuren wie Erwin Weigel von Bayern 2 notwendig, um gutes Radio zu machen und den Hörern ein Gefühl von Vertrautheit zu geben, das wir in diesen Zeiten dringend brauchen denn je. Radio hat was mit Menschen zu tun und nicht mit Computern.

Radio geht nur über Persönlichkeiten, viel Spaß, gute Geschichten und spannende Unterhaltung, und nicht über die ewig gleichen größten Hits der 70, 80, 90er die man überall im Internet hat und das sollen die Radiomacher mal kapieren. Nur deswegen schalten die Leute noch Radio ein, wegen der Menschen, nicht wegen der heute überall verfügbaren Musik. Radio soll Spaß machen. Und Pirnis Plattenkiste ist eine Sendung, die gute Laune macht, und davon gibt es nicht mehr viele im Radio. Ein Urgestein sozusagen, das durch seine Einzigartigkeit um so wertvoller wird. Das kann man auch durch (gefälschte?) Medianalysen, sinnlose Werbespots, nackte Moderatorinnen und gekaufte "Berater" gar nicht abbilden. Die Hörer lieben ihre Plattenkiste und schalten jeden Sonntag nachmittag zu hunderttausenden ein, auch wenn keiner das mitkriegt, weil Radio Salzburg in der Funkanalyse gar nicht auftaucht.

Deshalb: Radio Salzburg bleibt auf UKW in München der beliebteste Schlagersender.
 
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Den BR Hörfunkchef habe ich mal mit Plastiktüten aus dem Funkhaus gehen sehen, und den Intendanten natürlich in seinen Dienstwagen, der mir die Vorfahrt genommen hat. Ich hab ihm dann erklärt, wie man gutes Radio macht, aber er wollte nicht hören. So entstand Bayern 3
 
Neulich gehe ich so durch die Stadt, und da höre ich ein junges Pärchen auf einer Bank im Park sagen:
"Gestern (am Sonntag) habe ich Pirnis Plattenkiste gehört!
Das ist noch richtig gute Musik!"

Die ältere Dame neben ihr pflichtet ihr überrascht bei:
"Seit Bayern1 und Radio Arabella nur diese englischsprachige Musik senden, höre ich jeden Tag Radio Salzburg."

Ein anderer älterer Mann kam dazu und meinte dann noch: "Radio Salzburg auf 94,8 MHz ist genau das, was ich im Radio hören will: gute Nachrichten, gute deutschsprachige Musik, nette Moderatoren, kein Geschrei oder das zuverlässigste und genaueste Wetter für München 60 mal am Tag."
Gschichtn ausm Paulanergarten? :D
Nein, in der Tat gibt es einige Ösisender, die man im bayerischen Raum per UKW empfängt und sich ihrer Beliebtheit erfreuen. Hitradio Ö3 ist z.B. der Lieblingssender meines alten Herren, ich hingegen mag FM4 ganz gerne. Wird bei Radio Salzburg nicht anders sein (wobei ich die Auffrischung bei Arabella sicher nicht verkehrt finde, so wird der Sender auch für etwas jüngere Zeitgenossen hörbar).
 
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DAB-Stop: Hier hast Du nicht ganz unrecht. Nur hat man es versäumt, Nachwuchs zu züchten. Wo sind die Pirnis von morgen? Man hat es tatsächlich versäumt, Radio zukunftsfähig zu machen. Den Zeitungen geht es übrigens ähnlich. Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit...den formatierten Beratermüll mit den besten Hits von wasweißichwann, Geräuscheraten und Rechnungen bezahlen sowie Flitzerblitzer...nein, das lockt eben keinen mehr hinter dem Ofen vor. Dieses Geschäftsmodell ist tot.
Man wundert sich also nicht, dass die Menschen Alternativen suchen...sei es über UKW, DAB oder im Internet. Der Sender Salzburg ist in großen Teilen Südostbayerns zu empfangen, in München zumindest teilweise, nicht überall in Ortssenderqualität freilich. Ist so ähnlich wie Ochsenkopf in Leipzig...wurde damals ja auch gehört, weil es DIE Alternative war.
 
Echt bekommt man in München die Österreicher noch sauber rein? Das ist doch ne ganze Ecke nach Salzburg.... Grüße aus HH

Ö3 sogar noch bis ins nördlich Umland von Muc und Niederbayern, bei FM4 wirds ca. im Landkreis ED schwierig, dort fängt dann das Gerausche an.

Den Zeitungen geht es übrigens ähnlich.
Nicht nur ähnlich, das Printwesen ist schon ziemlich gerupft worden, allen voran Tageszeitungen.
 
Schau Dir mal eine Tageszeitung von vor 50 Jahren und eine von heute. Viele Funktionen wurden den Tageszeitungen ja geraubt.
Die Times hatte ganz früher auf der ersten Seite Kleinanzeigen und persönliche Nachrichten (also etwas, für das man heute eine Whatsapp-Nachricht verschickt). Markt-, Kohle- und Viehpreise standen bei ländlichen Regionalzeitungen ganz oben. Hinweise auf Veranstaltungen und Fahrplanänderungen, wo sollte man die sonst herbekommen? Öffnungszeiten von Behörden, Gottesdienstzeiten. Es war viel "praktische Information" enthalten. Diese gibt es heute längst anderswo. Die Zeitungen haben heute das Problem, dass sie der aktuellen Nachrichtenlage hinterherhinken. Bis die Zeitung morgens auf dem Küchentisch liegt, haben sich die Menschen schon per Social Media gegenseitig informiert. Die Aufgabe der Zeitung wäre es dann, die Informationen hintergründig aufzuarbeiten und einzuordnen. Dazu fehlt aber gerade den kleineren Zeitungen die (Wo)Manpower, wenn es um gut ausgebildete Journalisten geht. Und das Geld wird mit mit Werbebeilagen verdient, die mit der Zeitung in die Briefkästen wandern.
Als kommerzielles Lokalradio kannst Du eigentlich nur innerhalb eines regionalen Medienportals überleben, also ähnlich, wie es z.B. Primavera in Aschaffenburg macht: Internetportal, Wochenblatt, Fernsehen, Radio...crossmedial, wie es so schön heißt mit Synergieeffekten. Einmal Inhalt liefern, mehrfach Werbeeinnahmen abschöpfen.
 
Echt bekommt man in München die Österreicher noch sauber rein? Das ist doch ne ganze Ecke nach Salzburg.... Grüße aus HH
Danke für die Antworten. Hier in München kriegen wir noch alle 3 ORF Sender rein: Das Wort- und Kulturprogramm Ö1, den Schlagersender Radio Salzburg, und "Hitradio" Ö3.
Also der Sender Gaisberg ist ziemlich stark, so was kann halt nur UKW, aber ich denke es ist auch politisch gewollt, weil bei uns gibts viele Österreicher, die Heimweh haben nach ihren Trafiken (Kiosk), Jänner (Januar), Erdäpfel (Kartoffel), Paradeiser (Tomaten), Bims (Trambahnen), Matura (Abitur), Bankomatkarte (ECkarte), Greißler (Lebensmittelhändler), Karfiol (Blumenkohl), Jause (Brotzeit), Kracherl (Limonade), Gugelhupf (Napfkuchen), Schlagobers (Schlagsahne), Palatschinken (Eierkuchen), Pickerl (Autobahnmaut) und Exekutive ("Polizei") und umgekehrt strahlt der BR auch nach Ösiland ein. Die Sprache ist halt schon noch ein wenig anders. Servus und baba.
 
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Und das vierte (FM4) übrigens auch. Mit gleicher Sendeleistung könnte das auch DAB. Aber man ist halt an Overspill nicht mehr interessiert, nur daran liegt es. Geht ja alles nur noch um Kostenminimierung.
Der Sender Pfänder deckt den Süden Baden-Württembergs mit ab, wobei sich die vor einigen Jahren erfolgte Leistungsminderung von 100 auf 50kW in den Randbereichen schon bemerkbar machte. Nur zwischendrin (Bayerisch Schwaben, Voralpenland) hapert es etwas mit dem ORF, da Zugspitze, Reutte-Hahnenkamm und Kitzbüheler Horn halt nicht sooo stark nach Deutschland reinsenden. Noch beliebter als die Radioprogramme (tatsächlich weckte Ö3 immer bei vielen Urlaubsgefühle) war aber das TV des ORF, wo es empfangbar war.
 
@Radiocat
Ich weiß, ich komm schließlich aus der Zeitungsbranche. Zur Ergänzung:
Die Zeitungen haben heute das Problem, dass sie der aktuellen Nachrichtenlage hinterherhinken. Bis die Zeitung morgens auf dem Küchentisch liegt, haben sich die Menschen schon per Social Media gegenseitig informiert
Stimmt, aber das ist nicht das Hauptproblem. Denn den Nachteil haben Zeitungen schon seit längerem, etwa ggü. dem Radio oder Fernsehen. Das eigentliche Problem der Tageszeitungen (kostenlose Wochenblätter ausgenommen) ist schlicht, dass ihnen die Leser wegsterben und kaum noch was nachrückt. Ein Trend, der mittlerweile seit bald zwei Jahrzehnten anhält.

Darum auch das verzweifelte Hauen und Stechen, das Herumgraben zum Erschließen von Onlineumsätzen und diese unselige MA mit ihren bescheuerten L-Wert (Frage mangels wissen: Ist die Radio-MA auch so eine Konzentration von medialen Onanierfantasien? Die MA für Tageszeitungen ist schon richtig geil, jedes Jahr sinken die Auflagen, aber die Leserzahlen steigen, L-Wert sei Dank :D )
 
Neulich gehe ich so durch die Stadt, und da höre ich ein junges Pärchen auf einer Bank im Park sagen:
"Gestern (am Sonntag) habe ich Pirnis Plattenkiste gehört!
Das ist noch richtig gute Musik!"

(...)

Bei der Story fehlt noch die geradezu altkluge Beobachtung deiner 5-jährigen autistischen Transtochter, die alle zu tränen rührt oder frenetisch applaudieren lässt. Sowas wie: "Würden doch nur alle Radio Salzburg hören, dann gäbe es bestimmt weniger AfD-Wähler auf der Welt." So kann ich dir deine Geschichte aus dem Paulanergarten leider nicht abnehmen.
 
(wobei ich die Auffrischung bei Arabella sicher nicht verkehrt finde, so wird der Sender auch für etwas jüngere Zeitgenossen hörbar).

... womit "ältere" Zeitgenossen überhaupt keinen Sender mehr haben, den sie noch hören können, außer eben vielleicht Radio Salzburg.

Herr Pirnbacher wird nicht älter, er sendet auch noch wenn er pensioniert ist, weil es ihm Spaß macht.

Das meinte ich nicht, sondern dass wenn jemand die 65 überschritten hat, er in aller Regel entweder pensioniert wird (wenn er festangestellt ist), oder relativ zeitnah sein Vertrag nicht mehr verlängert wird, weil man sich auf diese Weise sehr elegant der "Störenfriede" entledigen kann. War ja bei Wolfgang Kirchmair auf Radio Tirol nicht anders...
 
Nur zwischendrin (Bayerisch Schwaben, Voralpenland) hapert es etwas mit dem ORF, da Zugspitze, Reutte-Hahnenkamm und Kitzbüheler Horn halt nicht sooo stark nach Deutschland reinsenden.

Nördlich von Isarwinkel, Werdenfelser Land und vor allem im Pfaffenwinkel um Weilheim ist es mit dem ORF schwieriger. Im Allgäu profitiert man teilweise vom Pfänder, aber gegen Norden hin wird das Signal schnell schwächer.
 
Im Oberallgäu haben wir im Urlaub (mein Onkel hatte dort mal Ferienwohnungen) immer den Vorarlberger gehört, schon wegen des morgendlichen Wetterberichts. Zumindest damals war das auch bei den Einheimischen mit der meistgehörte Sender, zu empfangen entweder über den Pfänder (98.2) oder Mittelberg (94.3). Dass der ORF sich in Mittelberg zwei Sender leistet, ist eh auffällig. Die Versorgung im Kleinwalsertal übernimmt eigentlich der Umsetzer "Am Rohr". Der Sender auf der Kanzelwand dient m.W. primär dessen Zuspielung, aber den "Overspill" ins Allgäu nahm man bestimmt gerne mit in Kauf. Für die Versorgung des Kleinwalsertals wäre er eig. nicht nötig. In meinen letzten Urlauben daselbst und im Montafon lief zum Frühstück ebenfalls Radio Vorarlberg...dass sich die Musikauswahl vom Schlager hin weg zu Oldies verschoben hat, kam mir dabei eher entgegen.
 
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Angeregt durch diesen Thread habe ich mal kurz in Radio Salzburg reingehört - so wirklich überzeugend ist das nicht, da lief gerade Bruce Springsteen. Und wenn ich mir die Playlist ansehe, dann sehe ich da sehr wenig, was dieses Programm noch als "Schlagersender" auszeichnet, das ist streng durchformatiert, jede Stunde dieselbe Anzahl an Austro-Titeln (3), deutschen Schlagern (2) und 08/15 Popsongs aus den letzten 40 Jahren.

Also nicht, dass man mich mißversteht: Die große Bandbreite von Radio Salzburg weiß ich durchaus zu schätzen, aber hier werden zwei Kardinalfehler gemacht:

1.) Die unglaublich unambitionierte, beamtengleiche Playlisten-Programmierung, bei der es nur darum geht, abhaken zu können, dass jede Stunde drei österreichische Titel und zwei Schlager gespielt werden, und der Rest ist vollkommen egal. Es gibt keinerlei Zusammenhänge bei den Titeln, das ist nur eine lieblose Auftragserfüllung, für die es keinen Musikredakteur braucht. Das beherrschen Spotify & Co. mindestens genau so gut!

2.) Die Mischung ist unbrauchbar, es ist die typische "wenn sie im Hintergrund dudelt, tut sie keinem Weh, aber sie gefällt auch niemandem wirklich"-Mischung. Hier wäre es viel besser, die einzelnen Musikrichtungen auf dedizierte Sendungen zu verteilen, dann hätte das auch alles wieder mehr mit "Radio" zu tun, und nicht mit "UKW-Streaming".
 
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