Schwarzwaldradio bundesweit auf DAB+

Ist nicht neu, dass es für kleinere Sender finanziell schwierig ist ohne ausreichende UKW-Frequenzen. Bleibt nur zu hoffen, dass man durchhält und nicht doch irgendwann die Segel streichen muss. Insgesamt aber ein sehr optimistisches Interview und wenn man das Positive sehen will, dann scheint ja zumindest für 2019 die Finanzierung ja gesichert. Man kann vor dem Enthusiasmus dort nur den Hut ziehen, ob es am Ende von Erfolg gekrönt sein wird zeigt die Zeit.
 
"Mit den gefühlten Hörerzahlen sind wir unfassbar zufrieden. Wir merken das an der enormen Hörerresonanz bei Schwarzwaldradio und auch an unserem jetzt bundesweiten Hörer-Bonussystem „Schwarzwaldtaler“. Und nachdem wir mit HITRADIO OHR eine Vergleichsmöglichkeit haben, können wir ganz vermessen unsere anzunehmende Hörerzahl ableiten.

Was hat der gute Mann eigentlich genommen? Es gibt zwar wenige wirklich gute Interviews mit Radio GFs. Weitaus mehr sind Mittelmaß, zumal bei den größeren Sendern die Pressereferenten ihren Anteil zur minderen Qualität zumeist beitragen dürfen. Und es gibt schlechte Interviews. Das ist mit Abstand das übelste Statement, was ich in den letzten Jahren gelesen habe. "Gefühlte Hörerzahlen" erinnert mich stark an die Zeiten, in denen man in den Hörfunkdirektionen der Öffis den Spruch raushaute, dass "das bei den Hörern gut ankommen würde". Auf Nachfrage gab es die Antwort, das man das an den Postkarten ablesen könne. Nun sind wir ein wenig in der Zukunft angekommen. Ein wenig deshalb, weil es eine Währung gibt. Die heißt MA. Und die sollte einem GF vor einem Projekt, welches für einen Kleinstsender eher ambitioniert ist, bekannt sein. Entweder wirst Du dann da ausgewiesen oder nicht. Wenn nicht - von den Schwächen der Erhebung der MA (hatten wir aber schon) abgesehen, dann läuft irgendetwas falsch. Programm, Marketing u.s.w.. Da mag man "fühlen" oder "ableiten" was man will, in der IP Audio lassen sich für das "bundesweite" Programm mickrige 113.000 Sessions messen. Nicht fühlen, nicht ableiten, sondern messen. Auch nicht vermessen. Diese Reichweite ist ein Nix. Die Erkenntnis, dass ohne eine relevante Reichweite keine Vermarktung möglich ist, mag zwar den ein oder anderen Geschäftsführer an Laternenpfählen lecken lassen, ist aber nun einmal eine Binsenweisheit. Und ich sprach nicht von Ausweisung von wenig, sondern von relevanter Reichweite.


Allerdings gehören zu solchen wirtschaftlichen Abenteuern immer zwei: Ein Geschäftsführer und die Gesellschafter. Insofern hält sich mein Mitleid in Grenzen. Dennoch wünsche ich dem Schwarzwaldradio viel Glück (meine ich übrigens ernst!).
 
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Ich habe ja auch das Gefühl, dass es mehr Hörer geworden sind, das fällt mir immer wieder auf, wenn Leute aus dem näheren Umkreis da anrufen oder das Wetter melden, natürlich kenne ich die nicht persönlich, aber die Orte sind häufig hier in der Nähe oder es sind sogar Leute aus Kassel, was noch vor einiger Zeit eher selten vor kam und genau so ist es ja auch in anderen Gebieten. Das muss ja eigentlich heißen, dass die Hörerdichte gestiegen ist.

Ich hoffe, es geht jetzt aufwärts.

Ich verstehe nur die Aussage, dass der Sender bei den MA nicht aufgeführt wird nicht. Er würde doch aufgeführt, wenn er genügend Hörer hätte, oder? Und solange es zu wenig Hörer sind wird ein Werbender doch auch dann nicht interessiert sein, wenn sie mit 5000 oder 10.000 Hörern aufgeführt würden...

So traurig wie es ist, klingt das für mich leider auch nur wie optimistisches Schöngerede in der Hoffnung, dass es aufwärts geht.

Ich hoffe, wir erleben zu den nächsten MA eine Überraschung.

Im DAB+ ist ohne SW Radio bei uns sonst echt tote Hose und auf UKW erst recht. Bis auf die Dlf Programme weiß ich sonst gar nicht was ich hören soll. hr4 ist zu bestimmten Zeiten ja immer mal ganz nett, aber wenn ich dann zu viel Helene Fisher, Ella Endlich und Andy Borg abbekommen habe muss ich leider auch da weg schalten.

SW Radio ist derzeit wirklich einzigartig. Übers Internet gibt’s zwar mehr Auswahl aber bis auf R.SA - das stark nachgelassen hat - gibt es auch da keine Programme, die ich den ganzen Tag aus halte.

Ich wünsche SW Radio noch viel Durchhaltevermögen sich gegen den öden Mainstream durchzusetzen.
 
Das ist mit Abstand das übelste Statement, was ich in den letzten Jahren gelesen habe.
Dir ist aber schon klar das dieses Interview nicht ihm Rahmen einer Fachveranstaltung geführt wurde, sondern für Konsumenten? Der Durchschnittshörer hat keine Ahnung davon was die MA ist und wie sie funktioniert. Die meisten interessiert das auch schlichtweg nicht. Insofern sind die Antworten vielleicht aus fachlicher Sicht etwas unglücklich, mehr aber auch nicht.
Deine Reaktion auf dieses Gespräch offenbart viel eher wie weit weg manche Macher inzwischen vom Hörer sind und warum sich die meisten Radioprogramme in dieser Republik so anhören wie sie sich anhören.
 
@Radiokult: Na ja, es richtet sich schon an ein spezifisches Auditorium. Und wenn es sich tatsächlich nur an Hörer richtet, dann interessiert den Hörer die Vermarktung auch eigentlich überhaupt nicht. Aber gut. Es ist aus meiner Sicht eben nicht nur unglücklich, sondern lässt tief blicken.

Die "meisten Radioprogramme" im Land hören sich so an wie sie sich anhören, weil der Wurm dem Fisch schmecken muss und nicht dem Angler. Viele der "Liebhaberprogramme" klingen aber eher so, als würden die Macher eher ein Programm für sich machen in dem Glauben, das müsse auch dem Hörer gefallen. Weitgefehlt! MaFo im eigenen Umfeld war schon immer stets ein schlechter Ratgeber. Einer professionellen guten MaFo würden die meisten reinen DAB+ Programme kaum standhalten. Denn am Ende geht es nur um eins: Kohle verdienen! Gesellschafter lassen sich oftmals viel erzählen, weil sie nicht sattelfest sind und weit ab vom Schuss. Doch im Jahr 3-4 kippt in der Regel die Stimmung, wenn Ankündigungen nicht eingehalten werden und die Gesellschafter draufzahlen oder die eigentliche Rendite geschmälert wird. Es sein denn, man versucht eine Marke aufzubauen, um bei einem schon heute entschiedenen Exit einmal Kasse zu machen. Ob der Markt auf ein Produkt wie "Schwarzwaldradio" gewartet hat, wage ich dann doch zu bezweifeln.

Im Ergebnis ist ein bundesweites Engagement für einen Laden wie Ohr mindestens zwei Schuhgrößen zu groß. Hier geben andere Player den Ton an, die sich zudem gerade konsolidieren. Ich halte den Strategieansatz auch für völlig falsch. In einer Zeit, in der immer stärker personalisierte Audioangebote auf dem Vormarsch sind, wird man mit einem "breiten" - oder man kann auch sagen "gewagten" - Format kaum eine relevante Hörerschaft gewinnen. Es ist und bleibt halt ein sehr spezifisches Nischenprogramm, für den es sicherlich einen Markt gibt, der aber zu klein ist, um die Refinanzierung sicherzustellen. Aber man wird sehen. Ich sehe jedenfalls für das Produkt "Schwarzwaldradio" jedenfalls keine großte Zukunft. Und hierin haben mich die Aussagen von Knoll eher noch bestätigt.
 
Die "meisten Radioprogramme" im Land hören sich so an wie sie sich anhören, weil der Wurm dem Fisch schmecken muss und nicht dem Angler.
Dann muss mir mal jemand nachvollziehbar erklären, warum es ausserhalb von Deutschland eine durchaus interessante Rundfunklandschaft gibt (selbst im Osten, sprich Polen, Tschechien etc.), während in D die Soße zu einem immer scheußlicheren Einheitsbrei zu verkommen scheint. Und komme mir jetzt keiner mit der Rundfunkhoheitsproblematik der Länder. Die ist seit DAB+ hörbar hinfällig.
 
Vor Allem gibt’s doch an Einheitsbrei schon Alles vielfach. Wozu soll man denn noch ein Programm hoch ziehen das klingt wie Alle anderen?

Wir haben jetzt Radio BOB, Rock Antenne und FFH Rock im DAB+, die sich bis auf die Moderation fast wie ein Ei dem Anderen gleichen. Was hab ich davon? Wir haben nun Schlagerparadies und Radio B2, auch die klingen für mich fast identisch und ich habe das in ganz vielen größeren Städten beobachtet:

Da sind 50 Sender im Paket, aber anstatt der zu erwarteten Vielfalt läuft auf allen Sendern die gleiche Soße. Wozu hab ich dann 50 Sender? Da ist trotz Masse keine Auswahl und wenn es nicht sowas gibt wie SW Radio und sich mal Jemand was traut, brauche ich kein DAB+. Genau genommen brauche ich dann kein Radio mehr, weil ich das dann nicht mehr hören möchte.
 
Genau genommen brauche ich dann kein Radio mehr, weil ich das dann nicht mehr hören möchte.
Für die Anbieter ist das offenbar zu verschmerzen. 90% der Hörer sprechen auf diese Formate an, für die restlichen 10% bräuchtest Du 50 verschiedene Formate, um sie alle zu erreichen. Von diesem Rest der Unzufriedenen kann auch das SchWR nur einen Bruchteil zufriedenstellen.
 
@Radiokult: Andere Länder, andere Sitten. In Deutschland schmeckt dem Fisch der Wurm halt. Nochmals: Es geht hier um Kohleverdienen und nicht um in Schönheit sterben. Deshalb sind die Sender bestrebt, möglichst viele Hörer mit einem Programm zu generieren. Das haben die Sender, die zuerst in den Markt kamen, auch getan. Wer das nicht gemacht hätte und das Format besetzt hätte, wäre schön dumm gewesen. Deshalb sind die Programme Marktführer, die Marktführer sind. Programme wie Europe1 oder Rire et Chanson hätten in Deutschland nie funktioniert. "Scheußlich" und "Einheitsbrei" ist eine durchweg subjektive Beurteilung. Es gibt übrigens eine Reihe von Sendern, die außerhalb des Bereichs mehr oder weniger schon seit Jahren erfolgreich unterwegs sind. Klassik Radio wäre so ein Fall. Aber ich frage Dich einmal anders: Warum hat es kaum ein Format (oder eigentlich kein einziges Format) was nicht einem "Einheitsbrei" Deiner Definition (dies reicht ja offenbar von NRJ über die landesweiten Sender wie FFH, ABY, PSR, 104.6 u.s.w. bis hin zu Rochantenne und Bob!) entspricht, geschafft, sich dauerhaft am Markt (Hörer und Vermarktung) zu etablieren? Um in Deinem Duktus zu bleiben: Und komme mir keiner mit den bösen Platzhirschen und der bösen MA... ;)
 
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@Wanderdüne ich glaube nicht das der deutsche anders tickt als die Hörer in den benachbarten Ländern. Der Deutsche Hörer hört einfach nicht mehr genau hin was im Radio läuft. Warum auch, wird doch überall die gleiche Grütze gespielt. Mann hat erfolgreich den Großteil der Hörer von direkten Zuhörer zum Nebenbei Hörer umerzogen bei dem die Stationstaste fest auf seinen Nebenbeidudel Sender eingerostet ist. Sender wie Schwarzwaldradio haben es nun schwer den Hörer wieder zum direkt Hörer zu erziehen der sich auch mal wieder überraschen lassen will. Hätte man schon Mitte der 90er auf UKW diesen Weg beschritten hätten wir vielleicht heute schon eine Vielfältige Radio Landschaft. Aber bis auf ein paar Kabel Radios hatte leider keinen diesen Mut und ließen sich von den Beratern einreden das nur der Einheitsbrei dass einzig Wahre ist. Und da der Zuhörer keine andere Wahl mehr hatte musste der Einheitsbrei nun mal erfolgreich werden.
 
@Radiokult: Und komme mir keiner mit den bösen Platzhirschen und der bösen MA...

Doch genau damit komme ich. Wo hat denn ein kleines kommerzielles Radio noch die Chance gegen eine landes- oder gar bundesweite Kette anzukommen? Wann wurde denn das letzte Mal ein große Frequenzkette an einen "alternativen" Anbieter gegeben? Wenn überhaupt dann sind des Funzelketten die wirtschaftlich nicht zum Überleben reichen. Von daher haben kleinere Anbieter die vielleicht anders klingen würden, von vornherein keine Chance überhaupt in den Markt zu kommen, geschweige denn, den großen Ketten Werbekunden abzuwerben.
 
@Wanderdüne ich glaube nicht das der deutsche anders tickt als die Hörer in den benachbarten Ländern.

Glaube mag Berge versetzen, aber ersetzt keine MaFo. Und der Hörer tickt anders. Schon allein auf Grund der "Hörsozialisation".

Mann hat erfolgreich den Großteil der Hörer von direkten Zuhörer zum Nebenbei Hörer umerzogen bei dem die Stationstaste fest auf seinen Nebenbeidudel Sender eingerostet ist. Sender wie Schwarzwaldradio haben es nun schwer den Hörer wieder zum direkt Hörer zu erziehen der sich auch mal wieder überraschen lassen will. [/QUOTE]

So, dann ist es der Hörer? Es gibt ausreichend Alternativen zum "Zuhören". Die Wortprogramme der Landesrundfunkanstalten oder die des DR. Daneben eine ganze Reihe von Klassikwellen, Jazz Radio, Klassikradio, Schwarzwaldradio, Schlagerparadies und und und... Es gibt also eine Menge an Oasen von Alternativen zu den AC-Programmen. Nur die dummen Kamele laufen an den Oasen vorbei... Sorry, das ist mir zu simpel und auch ein wenig zu anmaßend gegenüber den Hörern.


[QUOTE="radiobino, post: 807882, member: 1922"][USER=44603] Aber bis auf ein paar Kabel Radios hatte leider keinen diesen Mut und ließen sich von den Beratern einreden das nur der Einheitsbrei dass einzig Wahre ist.[/QUOTE]

Ja, die Berater haben will beraten. Mal gut, mal weniger gut, viel richtig schlecht. Fakt ist aber, dass bei der Positionierung man sich danach richtet, welches Format die größte Rendite verspricht. Und dem geht eine MaFo voraus. Als Markterster, das waren die AC-Formate der ersten Privatradiogeneration, sind diesen Weg nachvollziehbar gegagenen. Als Marktzweiter oder -dritter muss ich mir die entsprechende Alterantivnische mit der größten Marktperspektive suchen. Dass auf Dauer eine solche Entwicklung endlich sein kann, sehe ich auch so. Allerdings sehe ich nicht in Angeboten wie Schwarzwaldradio oder Kultradio eine Chance, denn das wären die Antworten in den 90igern und 00ern, also der linearen Welt, gewesen. Heute führen diese für das Radio eher in die Sackgasse.

[QUOTE="Tweety, post: 807884, member: 8959"]Doch genau damit komme ich. Wo hat denn ein kleines kommerzielles Radio noch die Chance gegen eine landes- oder gar bundesweite Kette anzukommen? Wann wurde denn das letzte Mal ein große Frequenzkette an einen "alternativen" Anbieter gegeben?[/QUOTE]

Erstens: Wenn eine MaFo ergibt, dass eine bessere Marktausschöpfung mit einem Format wie Schwarzwaldradio oder Kultradio gegeben wäre, würde man es machen. Ich kenne diverse Positionierungsstudien und Marktforschungen. Diese lassen alle das nicht zu. Nochmals: Es geht um Kohle. Und da suche ich mir das Format aus, welche mit dem geringsten Aufwand die höchsten Umsätze generieren lässt. Das setzt aber voraus, dass der Wurm dem Fisch schmeckt.


Zweitens: Es gibt eine Reihe von solchen Beispielen: Berlin, Hamburg und m.E. auch München. Und? Wie hoch ist die Reichweite von Jazz Radio? Oder Flux? Oder Teddy? Oder Klassik in Berlin?


Auch ich wünsche mir eine möglichst vielfältige Radiolandschaft in Deutschland. Solche Angebote müssen aber auch finanzierbar sein, sofern sie privat betrieben werden. Dies kann ich im Vorfeld im Rahmen einer Potentialanalyse berechnen bzw. prognostizieren. Spätestens dann springen viele schöne Ideen, die ich mir ausmalen könnte, über die Klinge.
 
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Was ist hier eigentlich seit einiger Zeit mit der Zitierfunktion los?

@radiobino

Glaube mag Berge versetzen, aber ersetzt keine MaFo. Und der Hörer tickt anders. Schon allein auf Grund der "Hörsozialisation".

So, dann ist es der Hörer? Es gibt ausreichend Alternativen zum "Zuhören". Die Wortprogramme der Landesrundfunkanstalten oder die des DR. Daneben eine ganze Reihe von Klassikwellen, Jazz Radio, Klassikradio, Schwarzwaldradio, Schlagerparadies und und und... Es gibt also eine Menge an Oasen von Alternativen zu den AC-Programmen. Nur die dummen Kamele laufen an den Oasen vorbei... Sorry, das ist mir zu simpel und auch ein wenig zu anmaßend gegenüber den Hörern.

Ja, die Berater haben will beraten. Mal gut, mal weniger gut, viel richtig schlecht. Fakt ist aber, dass bei der Positionierung man sich danach richtet, welches Format die größte Rendite verspricht. Und dem geht eine MaFo voraus. Als Markterster, das waren die AC-Formate der ersten Privatradiogeneration, sind diesen Weg nachvollziehbar gegagenen. Als Marktzweiter oder -dritter muss ich mir die entsprechende Alterantivnische mit der größten Marktperspektive suchen. Dass auf Dauer eine solche Entwicklung endlich sein kann, sehe ich auch so. Allerdings sehe ich nicht in Angeboten wie Schwarzwaldradio oder Kultradio eine Chance, denn das wären die Antworten in den 90igern und 00ern, also der linearen Welt, gewesen. Heute führen diese für das Radio eher in die Sackgasse.

@Tweety:

Wenn eine MaFo ergibt, dass eine bessere Marktausschöpfung mit einem Format wie Schwarzwaldradio oder Kultradio gegeben wäre, würde man es machen. Ich kenne diverse Positionierungsstudien und Marktforschungen. Diese lassen alle das nicht zu. Nochmals: Es geht um Kohle. Und da suche ich mir das Format aus, welche mit dem geringsten Aufwand die höchsten Umsätze generieren lässt. Das setzt aber voraus, dass der Wurm dem Fisch schmeckt.

Es gibt eine Reihe von solchen Beispielen: Berlin, Hamburg und m.E. auch München. Und? Wie hoch ist die Reichweite von Jazz Radio? Oder Flux? Oder Teddy? Oder Klassik in Berlin?

Auch ich wünsche mir eine möglichst vielfältige Radiolandschaft in Deutschland. Solche Angebote müssen aber auch finanzierbar sein, sofern sie privat betrieben werden. Dies kann ich im Vorfeld im Rahmen einer Potentialanalyse berechnen bzw. prognostizieren. Spätestens dann springen viele schöne Ideen, die ich mir ausmalen könnte, über die Klinge.
 
Nun sind wir ein wenig in der Zukunft angekommen. Ein wenig deshalb, weil es eine Währung gibt. Die heißt MA. Und die sollte einem GF vor einem Projekt, welches für einen Kleinstsender eher ambitioniert ist, bekannt sein. Entweder wirst Du dann da ausgewiesen oder nicht. Wenn nicht - von den Schwächen der Erhebung der MA (hatten wir aber schon) abgesehen, dann läuft irgendetwas falsch. Programm, Marketing u.s.w.. Da mag man "fühlen" oder "ableiten" was man will, in der IP Audio lassen sich für das "bundesweite" Programm mickrige 113.000 Sessions messen. Nicht fühlen, nicht ableiten, sondern messen. Auch nicht vermessen. Diese Reichweite ist ein Nix

Es braucht keine "gefühlten" Werte, die Zahlen sind doch da und wurden in diesem Forum auch schon diskutiert. Schwarzwaldradio hat 2000 Hörer in der Durchschnittsstunde und ca. 3500 Zugriffe auf den Webstream pro Tag. In ganz Deutschland wohlgemerkt.

Man sollte vielleicht noch erwähnen, dass dieses Programm neben DAB+ auch über UKW in Teilen der Ortenau und in ganz Baden über Unitymedia-Kabel empfangbar ist.

Dies ist schlichtweg Geldverbrennung und kann so nicht dauerhaft funktionieren, auch wenn das in diesem Forum naturgemäß anders bewertet wird.
 
@Wanderdüne als 1997 Radio1 in Potsdam an den Start ging haben nur wenige an den Erfolg geglaubt. Jetzt, nach über 20 Jahren haben die ihren Platz und es funktioniert. Sicher werden die in den Dörfern der Uckermark, Prignitz o.ä. nur wenig gehört aber das ist ne andere Geschichte. Wenn die SW Radio Gesellschafter lange genug durchhalten kann es funktionieren. Nicht alles ist vorhersehbar oder lässt sich aus vergangenem ableiten.
 
Doch genau damit komme ich. Wo hat denn ein kleines kommerzielles Radio noch die Chance gegen eine landes- oder gar bundesweite Kette anzukommen? Wann wurde denn das letzte Mal ein große Frequenzkette an einen "alternativen" Anbieter gegeben? Wenn überhaupt dann sind des Funzelketten die wirtschaftlich nicht zum Überleben reichen. Von daher haben kleinere Anbieter die vielleicht anders klingen würden, von vornherein keine Chance überhaupt in den Markt zu kommen, geschweige denn, den großen Ketten Werbekunden abzuwerben.
Was die UKW-Verbreitung angeht mag das stimmen. Wir reden hier aber von einem Programm, dass ausser im Schwarzwald ausschließlich per DAB+ und Webstream verbreitet wird. Und da sind diese "Kartellstrukturen" zum Glück (noch) nicht gegeben. Und davon abgesehen gibt es kaum noch freie Frequenzen im UKW-Bereich mit vernünftigen Reichweiten, geschweige denn ganze Ketten.

Deshalb sind die Sender bestrebt, möglichst viele Hörer mit einem Programm zu generieren. Das haben die Sender, die zuerst in den Markt kamen, auch getan. Wer das nicht gemacht hätte und das Format besetzt hätte, wäre schön dumm gewesen. Deshalb sind die Programme Marktführer, die Marktführer sind.
Das bestreitet doch niemand. Es gab aber einst auch zwischen diesen Marktführer-Sendern hörbare Unterschiede. Die sind inzwischen aber fast verschwunden. Es sind keine Alleinstellungsmerkmale mehr wahrnehmbar, was ich persönlich für das größte Manko an den Programmen halte, eben weil sie (anders als früher) heute ausnahmslos alle ohne Probleme bundesweit empfangbar sind.

Es gibt übrigens eine Reihe von Sendern, die außerhalb des Bereichs mehr oder weniger schon seit Jahren erfolgreich unterwegs sind. Klassik Radio wäre so ein Fall. Aber ich frage Dich einmal anders: Warum hat es kaum ein Format (oder eigentlich kein einziges Format) was nicht einem "Einheitsbrei" Deiner Definition (dies reicht ja offenbar von NRJ über die landesweiten Sender wie FFH, ABY, PSR, 104.6 u.s.w. bis hin zu Rochantenne und Bob!) entspricht, geschafft, sich dauerhaft am Markt (Hörer und Vermarktung) zu etablieren?
Nun, auch wenn du das jetzt vermutlich in der Luft zerreissen wirst, aber es gibt ja nicht nur das "Dudel-Kartell", sondern auch noch ein Vermarkungskartell, was alles andere als ein Geheimnis ist. Der dt. Radiomarkt ist an sich ein ziemlich geschlossenes Konstrukt, welches über Jahre gewachsen ist und das in seiner bisherigen Form von manchen bis aufs Messer verteidigt wird. Alleine die DAB-Antihaltung spricht diesbezüglich schon genug Bände. Kleine Sender, die zudem auch noch weitestgehend unabhängig von den großen Veranstaltern sind, haben so oder so kaum eine Chance.

Noch eine Anmerkung zum Dudelfunk-Begriff, denn ich habe den Eindruck das wir da ein wenig aneinander vorbei reden. Oberflächlich betrachtet gibt es natürlich diese Vielfalt. Bei genauem Hinsehen ist sie aber keine, denn auch die Spartensender dudeln gemeinschatlich vor sich hin. Beispiel: Rockantenne, Rockland, Radio Bob - auf allen läuft der gleiche Kram, keine Nouancen, kaum Unterscheidung möglich etc. Selbst das Berliner StarFM, welches sich immer sehr wohltuend abhob von den restlichen Rocksendern, spielt mittlerweile immer öfter nur noch die ewig gleichen Nummern.
Das aktuell erschreckendste Beispiel ist übrigens R.SA Sachsen. Der Sender hat seine bis vor kurzem durchaus kluge Musikmischung zusammengestrichen zu den größten Hits der penetrantesten 80er und macht dafür auch noch Werbung im Programm.
Es geht überall nur noch um den kleinsten gemeinsamen Nenner zur maximalen Gewinnerwirtschaftung. Langfristig betrachtet wird das dem Medium Radio das Genick brechen, denn dank DAB+ und Stream sind die meisten Sender nunmal bundesweit und darüber hinaus empfangbar. Und wenn der geneigte Hörer auf allen Rocksendern nur noch dasselbe zu hören bekommt, wird er sich abwenden, genauso wie er es bei den ganzen Hitdudlern mehr und mehr tut. Da kann man die MA-Rergularien ändern wie man will, die Hörerzahlen sinken. Und das tun sie nicht nur wegen verschiedenster Streamingdienste und veränderten Hörgewohnheiten, sondern eben wegen dieses Breis der allerorten in beinahe gleicher Weise aus den Radios dringt. Dazu kommt die zumeist fehlende, viel beschworene Personality, denn die Moderatoren in diesem Lande, die tatsächlich eine echte Hörerbindung betreiben, kann man fast an einer Hand abzählen.
 
In anderen Ländern gibt es aber auch diverse Richtlinien an die sich Radiobetreiber halten müssen, in Frankreich müssen glaub ich 40% französisch sprachige Musik laufen. Würde man z.b. Festlegen, dass jeder Song in 24 Stunden nur 1 mal laufen darf, würde der Dudelfunk automatisch weniger Scheisse, weil man seine Playlist erhöhen müsste.

Da man dafür sorgen müsste, dass die aktuellen Titel noch möglichst oft zu hören sind, wenn der Dudelfunkler einschaltet, müsste man sie so platzieren, dass sie immer zu anderen Zeiten laufen, wodurch man wenn man z.B. an der Arbeit immer zur selben Zeit 8 Stunden einschaltet nur noch etwa alle 2-3 Tage mit den selben Titeln belästigt würde.

Das würde allerdings Nichts an der Masse der Sender aber deren fast gleichgeschaltetem Programm ändern.

Klassik und Jazzradio sind übrigens auch Beispiele für kommerzielle Dudler. Denn auch, wenn der versierte Hörer vielleicht erst mal kurz aufhorcht, am Ende merkt er, dass das Konzept genau wie die Hitradios funktioniert, zumal auf Klassik Radio primär Film und Instrumental Musik läuft, aber selten Klassik, wenn ich da mal hin zappe und wenn dann immer das Gleiche.

Auch bei Jazzradio laufen immer die gleichen totgenudelten Titel, das ist dann eben viel so Vocal Jazz a La Nina Simone oder so und dazwischen läuft dann jede Menge Lounge Musik und Zeug was mit Jazz nix zu tun hat und dem Hörer wird dann suggeriert, dass das Radio mit Anspruch ist, genau wie die Moderatoren immer so einen intellektuellen Habitus haben müssen, damit man sich vor kommt wie im Kulturkeller.

Wenn mir Jemand erzählt, er hört gern Klassik Radio, weiß ich direkt, dass der von Klassik keine Ahnung hat - ich übrigens auch nicht, aber für einen Klassikliebhaber ist das doch genau so schlimm, wie für den Rock und Pop Liebhaber die Hitradios.

R.SA... ja, ich finde es stark hat auch nach gelassen, aber Richtung Abend erlebt man immer noch mal Überraschungen, bei Neumi und Lena laufen zwischendurch noch vermehrt ungewöhnliche Titel und auch bei Lutz Stollberg ist schon noch viel Special Interest dabei, ebenso hat Neumis Rock Circus sein Niveau gehalten und die Maxi Schiene am Samstag Abend ist immer noch unvergleichlich, wenn auch gevoicetrackt.

Der Morgen und Vormittag ist allerdings wirklich ein Bisschen fahd geworden. Fischer und Möckel machen zwar eine ganz gute Stimmung (hätte nicht erwartet, dass das nach dem Wechsel tatsächlich so fröhlich zu geht), ich bin aber der Meinung, dass das Musikprogramm stark an Vielfalt verloren hat, wenn auch nicht die Titelzahl gesunken ist, also Wiederholungen sind dort - finde ich dort nach wie vor sehr selten.

Ich finde schon, dass sich R.SA noch von den anderen Oldiesendern unterscheidet. Und so vielschichtig und speziell wie Schwarzwaldradio war das auch nie. Die Rotation war bei R.SA schon immer kleiner und hitlastiger, aber es waren eben zwischendurch spezielle Titel, die immer mal wieder auftauchten und den Sound aus machten. Das ist aber auch noch so. Stark verbinde ich z.B. Party all the Time von Eddie Murphy, Square Rooms von Al Corley oder auch Fotonovela von Ivan mit dem Programm. Natürlich gibt’s die auf Schwarzwaldradio auch.

Aber letztendlich ist eine so breitgefächerte Auswahl gar nicht immer so toll. Wenn ich abends feiern will und es läuft nur so verrücktes Zeug, kommt keine Stimmung auf. Die Disco Classics bei SW Radio verfehlen bei mir jedenfalls die Aufforderung zum Feiern, das würde ich mir eher mal so anhören, weil es interessant ist, aber nachdem ich das an einem Samstag Abend mal eine 3/4 Stunde in unserer Küche hab laufen lassen hab ich dann irgendwann auf R.SA umgeschaltet und hab das als wesentlich besser empfunden.

Die Maxis machen Laune, es kommen zwar viele Hits, aber jetzt nicht nur ausgelutschte Sachen. Dazwischen immer mal ein echt rares oder auch unbekanntes Teil, aber es hat so nen Flow. Ich hatte das am Samstag, als wir uns fertig gemacht haben und dann noch auf dem Weg zum Kumpel im Auto laufen, wir waren, das lief bestimmt insgesamt ne Stunde und wir hatten beide Mega gute Laune. Ich hab die ganze Zeit lauter gedreht.

Früher war da ja Saturday Night Fever und da lief Alles an Uptemp von den 60ern bis in die 90er und nur zwischendurch mal eine Maxi. Das machen die jetzt am Freitag, aber auch da hab ich das Gefühl, dass es beliebiger geworden ist.

Wenn ich angetrunken bin kommt die Musik bei uns eh nicht mehr aus dem Radio, weil Nachrichten und Werbung irgendwann den Flow kaputt machen und grundsätzlich irgendwann ein Punkt kommt, wo man was Anderes hören will, als da läuf, egal auf welchem Sender.

Und bei R.SA bin ich mir ehrlich gesagt auch gar nicht so sicher, ob sich die Musik so krass verändert hat, oder ob man sich das nur einbildet, weil der Sender bis vor einiger Zeit eben komplett konkurrenzlos war. Es gab da immer Höhen und Tiefen, aber letztlich waren es immer nur kurze Aktionen oder Promotion fürs Oldie Festival die Einfluss aufs Programm hatten.

Ich habe z.B. den 29 Stunden BöFi Marathon aufgenommen, auch da kann ich fest stellen, dass die Musik im Morgen und Richtung Nachmittag relativ überraschungsfrei ist, erst am späten Nachmittag, dann in der Wuschsendung und nach 20 Uhr wird es spezieller, während die Nacht dann wieder sehr hitlastig ist und das war auch schon immer so.

Das Wochenende war vor und nach dem Oldieclub auch nicht so aufregend und die Rotation im Oldieclub war relativ klein, da liefen viele Titel fast jede Woche und die 80er Show am Sonntag war eigentlich auch nicht so aufregend, wie man erwartet hätte.

Ne Zeit lang war der Sonntag mal komplett leer, da klang das von der Musik wie MDR Sachsen, da liefen wirklich nur die größten Hits und dann haben die mal den ganzen Sonntag lang Wunschsendung gemacht, ich glaub von 12 bis 18 Uhr, das war dann wieder richtig gut.

Am Besten fand ich das Programm wochenends aber als es „Das Musik-Hammer-Wochenende“ hieß. Da liefen so viele gute Laune Titel. Jetzt ist das Wochenende irgendwie genau so wie tagsüber in der Woche.

Ich kann aber sagen, dass mit jeder Änderung bei R.SA irgendwas besser und auch irgendwas wieder schlechter wurde. Oft hat mich aber auch einfach nur die Herzlichkeit, die dort alle Moderatoren versprühen und die tollen Aktionen dazu bewegt, jeden Tag wieder einzuschalten und mich zuhause zu fühlen.

LG Tobi
 
Keine Ahnung, ging halt speziell darum und ich kenn mich ein Bisschen aus mit R.SA. Ist das jetzt so tragisch? Ging allgemein um die Vereinheitlichung von Radiosendern, oder? Die lezten Postings waren ja Alle ein Bisschen OT und sehr lang, wieso wird dann mein Beitrag speziell angekreidet?
 
Keine Ahnung, ging halt speziell darum und ich kenn mich ein Bisschen aus mit R.SA. Ist das jetzt so tragisch?

Nein, aber du schreibst ellenlange Postings angefangen über die Quote im franz. Radio, dann gehts weiter mit Jazz Radio und Klassik Radio um dann sehr ausladend zu erläutern, dass RSA früher auch mal besser war. Das kann ja alles sein, ist aber sehr ermüdend zu lesen und wird dann wirklich sehr OT.
 
Keine Ahnung, ging halt speziell darum und ich kenn mich ein Bisschen aus mit R.SA. Ist das jetzt so tragisch? Ging allgemein um die Vereinheitlichung von Radiosendern, oder? Die lezten Postings waren ja Alle ein Bisschen OT und sehr lang, wieso wird dann mein Beitrag speziell angekreidet?

Du müllst den Thread zu mit Geschwafel, sorry. Lass das bitte sein oder besser, der Admin löscht das gleich.
 
Wieso lobst du meinen Beitrag und kritisierst ihn dann? Wenn ich hier jetzt zensiert werde, müssen das Andere auch. Ich hab nicht mit Jazzradio und Dudelfunk angefangen. Find ich ja unerhört.

Wasn das fürn Ton? Immer dieses Messen mit zweierlei Maß, als hätten bestimmte Leute besondere Privilegien... ich finde da gehört Alles hier hin, weil es zusammen hängt.
 
Nein
Wieso lobst du meinen Beitrag und kritisierst ihn dann? Wenn ich hier jetzt zensiert werde, müssen das Andere auch. Ich hab nicht mit Jazzradio und Dudelfunk angefangen. Find ich ja unerhört.

Wasn das fürn Ton? Immer dieses Messen mit zweierlei Maß, als hätten bestimmte Leute besondere Privilegien... ich finde da gehört Alles hier hin, weil es zusammen hängt.

Nein. Dieser Thread hat einen Titel. Ich erwarte, zum Titel gehöriges zu lesen. Und nicht Deine off-topic-Litaneien.
 
Wieso werden dann die ganzen Vorposter nicht angekreidet? Ich hab hier seitenweise zum Thread beigetragen und wenn ich Einmal was längeres schreibe was nicht mit SW Radio zu tun hat werde ich direkt in einem militärischen Ton angeblökt, dass ich den Thread zumülle? Das klingt als wäre Alles, was ich hier schreibe Müll und würde nicht zum Thema beitragen.

Was soll das?
 
Moin an alle Radio Technik Freaks,
habt ihr in den letzten Tagen auch Senderleistungsverlust so gegen 21 Uhr bei SCHWARZWALDRADIO bzw. im gesamten DR DEUTSCHLAND Packet gehabt bzw. bemerkt ? ? ?
Bei mir in Dessau / S-AN war es nämlich so und ich kann es mir nicht erklären. :rolleyes:
Am Morgen war wieder alles OK :thumbsup::thumbsup::thumbsup:
 
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