Sendeleistung von DAB+: variabel oder fest?

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Wernkrau

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Hallo,
Ich habe eine DAB+ Stabantenne auf dem Balkon. Ich habe mir den günstigsten Platz ermittelt, wo für alle empfangbaren
ein gutes Signal erreicht wurde.
Beim Durchzappen der Sender stelle ich fest, daß das Empfangssignal zeitlich unterschiedlich stark ist. Mal liegen alle Stationen auf Ende des Bereichs, mal ist es nur die Hälfte.
Liegt das an wechselnden Ausbreitungsbedingungen oder wird die Sendeleistung irgenwie angepaßt?
Oder ist es noch anders?

mfg, Wernkrau
 
Hallo,
Danke, das wollte ich wissen.
Meine Idee war, daß, um die Bandbreitengrenzen einzuhalten, bei verschiedenen Proramminhalten und damit unterschiedlicher Datenkompression die Sendeleistung reduziert werden muß.
Aber das ist wohl Unsinn.

Wernkrau
 
Das, was Du in Deiner vermutlich vorhandenen 15-Balken-Anzeige siehst ist auch nicht der Empfangspegel, sondern die Empfangsqualität.
Man kann sogar vollen Empfangspegel haben und trotzdem wird kein einziger Balken angezeigt (z.B. wenn die Synchronisation des DAB-SFN durcheinandergeraten ist und Du mehr als einen Standort gleichzeitig empfängst).
 
In einem DAB-Kanal (einem Mux) wird von einem Senderstandort aus alles mit identischer Leistung abgestrahlt. Die Datenströme sind über unzählige Einzelfrequenzen innerhalb des Kanals verteilt und so "durchmixt", daß da keine Zuordnung zu einem bestimmten Programm auf Funkfrequenz-Ebene möglich ist.

Die Sendeleistung eines Kanals von einem Standort kann natürlich insgesamt variiert werden. Die maximale sendeleistung ist durch die Koordinierung (Benutzungsfreigabe) des jeweiligen Kanals festgelegt (damit er keine anderen Kanäle weit weg stört). Weniger geht natürlich immer - z.B., um im Sendernetzverbund (Gleichwellennetz) bestimmte Eigenschaften zu erhalten oder um Kosten (Stromkosten) zu sparen, wenn man das gewünschte Gebiet mit weniger Sendeleistung abdecken kann.

Was tatsächlich geht: jedes Programm (und jeder separat laufende Datendienst) kann innerhalb eines DAB-Muxes eine unterschiedliche Fehlerkorrektur bekommen. Die greift erheblich in die erzielbare Reichweite bei doch immer gleicher Sendeleistung ein. Je höher der Fehlerschutz, umso größer das Sendegebiet, in dem der Empfang ohne Aussetzer funktioniert. Die Signalstärke ist immer gleich, die Empfangsqualität vor Fehlerschutz auch, die Datenqualität nach Fehlerschutz aber stark unterschiedlich. Der Preis dafür: bei höherem Fehlerschutz muß das Programm mehr Datenrate im Gesamptpaket buchen (mehr Capacity Units), um dennoch mit der gleichen Netto-Bitrate senden zu können. Das kostet also entweder Geld oder Klangualität.
 
Danke Euch, jetzt ist mir klar, daß es viel komplexer ist als man sich das als ananlog-Hörer so vorstellt.
 
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