Senden mit -19 dBFS - was soll das?

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...um also die obengestellte Frage ganz konkret zu beantworten. Es wurde natürlich nicht mit -19 dBfs gesendet!
Für die folgende Erläuterung gehe ich mal davon aus, dass die mir vorliegenden Pegel im digitalen Spektrum auch dem Original entsprechen, wovon man leider aufgrund der Unterschiede von Volumeneinstellungen unterschiedliche Softwareplayer nicht prinzipiell ausgehen kann.
Die absolut gemessenen Spitzenpegel von ca -5dBfs entsprechen dem, was derzeit zumindest bei der ARD im TV Stereoton üblich ist. Diese frühere Limitierung eines ggf. nach R128 bis -1dBfs ausgesteuerten Audiosignals hat den Ursprung im Verbreitungsweg, da sich die -1 auf unkomprimiertes PCM Audio bezieht. Auch wenn bei manchen TV Geräte die Möglichkeit besteht PCM anzuwählen handelt es sich hierbei um MPEG kodiertes Audio! Wenn man also nicht auf den Limiter in der Sendeabwicklung vertrauen möchte, dann limitiert man die Spitzen schon in der Produktion am Ausgang auf -5. Zudem werden die empfangenen Signale ggf. für die Einspeisung in analoge Kabelanlagen (Hotels etc) genutzt, hier würden die Spitzen ggf. zu Verzerrungen (ähnlich UKW) führen. Ein konsequent nach R128 produziertes Signal weist ohnehin nur sehr wenige so hohe Pegel auf. Im Dolby Digital Weg wird übrigens bei -3 limitiert, auch hier gilt es Pegelüberhöhungen durch anschließende Codecs zu verhindern. Der erste Kodiervorgang geschieht mitunter schon bei der Übertragung vom Veranstaltungsort zum Funkhaus.
Beste Grüße!
 
Das sehr, sehr laute Ende der Overtüre ... +2LU.
a) In der letzten Minute sieht man am Pegelbild sehr deutlich, dass langsam über diese Zeit heruntergeregelt wird!

b) Da hat Jemand (Mensch) oder etwas (Gerät) offensichtlich nicht verstanden, was sehr, sehr laut bedeutet.
zu b) ... oder mit einem konventionellen RTW(+5dBr-Anzeige) ausgesteuert (?).

zu a) Ja, das kam mir auch beim ersten Durchhören so "begrenzt" vor.

Vielen Dank für Deine interessante Analyse!
mfg TB

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P.S.: Schön, daß sich noch jemand abseits aller Audioautomaten noch solche kompetenten Gedanken macht. :thumbsup:
 
Nicht dass es gleich schon wieder falsch verstanden wird. Das Ende der Ouvertüre an sich ist sehr sehr laut, verglichen mit ihrem Beginn. Die gemessene Loudness von +2LU spiegelt dies aber nicht wieder. Das kommt einerseits durch die Fehlanpassung zwischen den beiden Regien und andererseits durch das unsinnige Herunterregeln. Loudnessbasierte Produktion soll bewusst laut und leise ermöglichen, und das wurde in diesem Fall eben nicht richtig gemacht. Daher ist ja auch die Moderation so unerträglich laut und passt eben nicht in die Gesamtmischung. Daher ja auch die Beschwerden, unabhängig davon, dass die Loudnessrange der Ouvertüre eingeengt sein könnte, das müsste gar nicht viel sein.
 
Was soll das???

Gerade läuft im Bayrischen Fernsehen die Sendung "Schlachthof". Dieser Ton ist wirklich nicht mehr genießbar. Es klingt als ob jemand versucht mittels Dynamik-Expander die Dynamik künstlich aufzublasen.

Leise Passagen werden abgesenkt,
laute hau'n aufs Trommelfell.​

Welcher Dilettant ist denn dafür verantwortlich? Oder soll damit die R.128 ad absurdum geführt werden? o_O
Ich mach' mal einen Mitschnitt.
TB

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add.: wer ist denn Markus König? :thumbsdown:
 
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Es klingt als ob jemand versucht mittels Dynamik-Expander die Dynamik künstlich aufzublasen.
Leise Passagen werden abgesenkt,
laute hau'n aufs Trommelfell.​
Hallo TB,

Ich habe es mir bislang nicht angehört, aber hätte eine Vermutung. Leider ist es nämlich nicht auszuschließen, dass der ursprüngliche Ton im TV Gerät verändert wird. Dazu im Folgenden ein Schreiben, welches ich mal für unseren Zuschauerservice erstellt habe:

Schlecht zu verstehende Sprecher im Fernsehen
Gelegentlich erreichen uns Hinweise, dass in Fernsehsendungen die Sprache schlecht zu verstehen ist.
Dies wird besonders dann bemängelt, wenn Sprache in Kombination mit z. B. Musik oder Geräuschen wie etwa Applaus zu hören ist.
In den häufigsten Fällen ist dies kein Fehler, der im Programm an sich steckt, sondern vielmehr im Fernsehempfänger beim Zuschauer daheim entsteht!
Hersteller von Fernsehgeräten versuchen sehr oft, den Klang des Gerätes voluminöser und beeindruckender erscheinen zu lassen. Dazu kann man in den Toneinstellungen zum Beispiel den Modus Raumklang anwählen. Hierbei wird dann der Ton eben räumlicher abgebildet, wobei bewusst ein “technischer Fehler“ produziert wird, der wiederum das Sprachsignal verringert, da dieses sich in der Regel nicht so stark in den Raumanteilen wiederfindet.
Um dies zu verhindern, sollten Sie die Einstellungen im Ton-/ Audio-Menü Ihres Fernsehgerätes diesbezüglich überprüfen, da ggf. schon die Werkseinstellungen falsch sind. Diese kann man aber in der Regel anpassen und so abspeichern, dass die selbst gewählten Einstellungen beim Ein- und Umschalten aufgerufen werden.
Da die Einstellungsmöglichkeiten der Geräte verschiedener Hersteller sehr unterschiedlich sein können und häufig auch nicht gleich benannt sind, führen wir hier mal beispielhaft auf, wie der oben angesprochene Menüpunkt anders heißen könnte:
Panorama, Musik, Raumklang, Überbasis, Basisbreite o. ä.
Diese Aufzählung ist sicherlich nicht vollständig. Der entsprechende Parameter könnte im Menü einfach nur an- bzw. ausgeschaltet, oder in verschiedenen Stärken eingestellt werden.
Häufig kann man in den Geräten auch ganze Profile (auch diese Bezeichnung kann wechseln) umschalten, bei denen Bild- und Tonparameter gemeinsam wechseln. Diese heißen dann z.B. Sport, Cinema, Film, Nachtmodus o.ä. Auch hier ist darauf zu achten, ob oben erwähnte Effekte überhaupt gewünscht sind. Meist kann man diese Profile jedoch nicht ändern, sondern müsste dann ein eigenes erstellen
Ebenso kann es möglich sein, dass sich in den Toneinstellungen Parameter wie Automatische Spracherkennung, Automatische Lautstärkeanpassung o.ä. finden. Hierzu muss man sagen, dass jegliche Form von Automatiken in die ursprüngliche Tonmischung eingreifen und sie teils deutlich verändern. Auch hierbei können, je nach Ursprungsmaterial, ehebliche Negativeffekte auf die Sprachverständlichkeit entstehen, da eine Automatik natürlich nicht ausreichend befriedigend auf die Eigenheiten teils vollkommen unterschiedlicher Signalformen (Sprache, Musik, Geräusche) reagieren kann, da sie versucht, dies mit allgemein gültigen Parametern zu realisieren.
Viele dieser Einstellmöglichkeiten haben ihren Ursprung in den lange Zeit üblichen Lautstärkesprüngen bei Senderwechsel, oder innerhalb des Programmflusses eines Senders bei Programmübergängen. Diese Wahrnehmungsunterschiede werden neuerdings dadurch reduziert , weil sich alle deutschen Fernsehsender ab September 2012 auf eine neue Art der Tonaussteuerung geeinigt haben. Diese soll die sog. Loudnessunterschiede, die von der Bearbeitungsweise in der Tonproduktion abhängig sind, verringern helfen. Somit ist also die Ursache für viele Automatikfunktionen der TV Geräte kaum mehr gegeben, und diese sollten besser abgeschaltet werden.​

Es könnte durchaus sein, dass die gemachten Feststellungen ihre Ursache ggf. in solchen Menueinstellungen haben. Ich habe auf unterschiedlichen Geräten schon die merkwürdigsten Dinge gehört, verursacht durch vermeintliche Klangverbesserer.
Ein weiterer Ansatz wäre noch im automatischen Dolby Downmix zu suchen, sofern es sich um eine 5.1 Produktion gehandelt hat. Denn wenn es wirklich derart grauenhaft war, wie Du beschreibst, dann sollten wir nicht hoffen, dass es so auch in der Produktionsregie zu hören war.

Beste Grüße!
 
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Hallo TB, Ich habe es mir bislang nicht angehört, aber hätte eine Vermutung. ..
Hallo @marillenfreund,

danke für den Hinweis :thumbsup:. Ich habe gestern meine Audioeinstellungen am TV-Gerät überprüft. Ich höre dort nur normales Stereo, ohne Effekteinstellungen. Außerdem konnte ich einen Teil der Sendung als TS-stream mitschneiden, der weitere Auskunft geben könnte. Werde mal den Audio stream zur Begutachtung selektieren.

mfgt. TB
 
Ich habe mir die Sendung mal in der Mediathek angesehen, sie ist leider wirklich nicht schön gemischt. Einerseits hört man irgendein Summentool pumpen, andererseits hat man scheinbar auf sinnvolles Channelprocessing nahezu verzichtet, nur leider wird man bei solcher Form von Wortbeiträgen am sinnvollen Einsatz von Kompression nicht vorbeikommen, da die Dynamik natürlich wesentlich größer ist, als in einer Nachrichtensendung. In beiden Fällen sollte jedoch trotzdem das Ziel sein, der Sendung ohne Abhörvolumenänderung folgen zu können. Das jedoch ist im Falle der Schlachthofsendung, sagen wir mal, nicht wirklich zufriedenstellend gelungen. Das lässt sich auch nicht mit R128 erklären, außer wenn man die Program Loudness falsch versteht. Denn man kann natürlich am Ende auf 0 LU kommen, wenn man sehr laute Stellen versucht durch längere sehr leise Passagen zu kompensieren, dass ergibt dann allerdings keine gute Mischung. Beste Grüße
 
... wer ist denn Markus König? :thumbsdown:
Er hat ein Update bekommen :thumbsup:. Die letzte Sendung war akzeptabel.

Dafür sendet Bayern 2 heute eine miserable Sprachqualität bei Moderation und Nachrichten.
Was verwenden die denn für ein technisches "G'lump"? Es dröhnt und verzerrt!

Und der GEMAfreie Dudelteppich unter Verkehrs- und Wetterbericht ist wieder mal nervig laut! :thumbsdown:
Die Musik ist fast immer zu laut gegenüber der Moderation! :thumbsdown:

"Kultursender" :confused:

Moderator Christoph Peerenboom in der RadioWelt scheint ja wieder normal zu sein ....
 
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