Sendeverstärker oder was?

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Rev0luTio

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Hi Gemeinde,

folgendes Problem hat sich mir aufgetan.
Was für ein Gerät brauche ich als letztes in meiner Studiotechnikkette vor der Telekomleitung?
Wir haben da eines von dem ich mir aber nicht sicher bin was das eigentlich macht. Wir bezeichnen es als Sendeverstärker.
Das hat mal irgendjemand selbst zusammengebaut und die Telekom brauch immer von da aus unser Audiosignal.
WIr schicken das da rein mittels 2x mono klinke und dann sind da noch vier klemmbuchsen dran an welche die Telekom immer ihre Leiung anklemmt.
Ist das jetzt ein Preemphaser oder Signalverstärker wegen der dünnen Telefonleitung oder was ist das?
Das eigentlich Problem ist nämlich das dieser selbstgebaute Kasten demnächst die grätsche macht und wir dringend adäquaten und besten auch professionellen Ersatz brauchen.
Ist vielleicht ein Optimod das was dieses Gerät ersetzten würde?

Schonmal Danke für die Antworten
 
AW: Sendeverstärker oder was?

Also ich kenn mich jetzt nicht soooo sonderlich gut aus, aber vielleicht kann ich dir ja weiterhelfen.

Wo ist denn die Sendeanlage von T-Systems untergebracht? Bei euch im Gebäude oder außerhalb?
 
AW: Sendeverstärker oder Postübergabeverstärker oder was?

Hallo zusammen,

ich suche für das gleiche Gerät Ersatz wie Rev0liTio und denke auch, dass Sendeverstärker gar nicht die richtige Bezeichnung ist.

Rev0luTio schrieb:
Das hat mal irgendjemand selbst zusammengebaut und die Telekom brauch immer von da aus unser Audiosignal.
WIr schicken das da rein mittels 2x mono klinke und dann sind da noch vier klemmbuchsen dran an welche die Telekom immer ihre Leiung anklemmt.

Um die Stellung in der Gerätekette noch mal genauer zu beschreiben:
Mischpult -> Kompressoren/Limiter usw. -> GESUCHTES GERÄT -> grauer Kasten der Telekom (Übertrager?) -> APL -> Vermittlungsstelle -> ... -> Senderstandort.

Ab dem Ausgang des gesuchten Gerätes obligt die Hoheit über das Signal dann der Telekom und läuft über Telefonkabel (2x a/b).

Inzwischen bin ich über den Begriff "Postübergabeverstärker" gestolpert. Wäre das vielleicht die korrekte gesuchte Bezeichnung, die allerdings wohl etwas veraltet wäre (Post-)!?

Vielleicht kann ja jemand aus dem Forum die Begriffe genauer und korrekter voneinander abgrenzen.

Grüße
Stefan
 
AW: Sendeverstärker oder Postübergabeverstärker oder was?

Man könnte natürlich auch Telekommunikationsunternehmenübergabeverstärker dazu sagen, wenn man es allzeit politisch korrekt haben will ...

Ich würde mich davon überzeugen, daß es tatsächlich ein reiner Übergabeverstärker ist, d.h. nichts mit der Entzerrung der Leitung zu tun hat (sonst: Finger weg!), sondern eben nur die Modulation mit dem richtigen Pegel (müßten +6 dBu = 1,55 Volt sein, aber dazu jemanden fragen, der sich mit sowas auskennt) bereitstellt. Wenn dem so ist, dann hat das halt ein geeigneter Verstärker zu sein. Anbieter von Tonstudiotechnik sollten sowas liefern können.
 
AW: Sendeverstärker oder was?

Hi!

Erst mal eine grundlegende Frage:

Hat das Teil eine Stromversorgung ?
(Netzkabel oder Netzteil)

Gruß!

MB-100
 
AW: Sendeverstärker oder was?

MB-100 schrieb:
Hat das Teil eine Stromversorgung ?
(Netzkabel oder Netzteil)

Jou, hat es.
Ich bin jetzt in soweit schlauer geworden als das das Teil tatsächlich was mit der Preemphasis zu tun hat.
Ich hab mir sagen lassen das die eigentliche Preemphasis am Stereosender stattfindet, also ausserhalb unseres komplexes. Allerdings muss von uns aus dieser Preemphaser mit der Zeitkonstante gespeisst werden (wären hier 50µs).
Ich tippe mal stark darauf das gesuchtes Gerät zum einen ein Verstärker ist um das Signal bis zum Sender zu bekommen, zum anderen besagter Zeitkonstantenanpasser um die Preemphasis von 10dB bei 10kHz zu speisen (oder anzusteuern oder was auch immer).
Würde es evtl. Helfen wenn ich mal ein bild von der Steuerplatine poste?

Der graue Kasten der Telekom der danach noch angeschlossen wird und bei uns noch im Haus steht, von dem Stefan817 oben spricht, ist nur tatsächlich nur ein Übertrager um die Impendanz der Studiotechnik (600Ohm) auf die der Telefonleitung (150Ohm) anzupassen. Am Sender steht nochmal so ein Ding der das ganze dann wieder rückgängig macht. Hat mir mal ein Telekomiker gesagt.
 
AW: Sendeverstärker oder was?

Hallo Rev0luTio,
hier in aller Kürze: Vor einigen Jahren hatte ich schonmal geschrieben, daß, wie Du richtigerweise schreibst, die Preemphasis im Sender zugesetzt wird. Das Zusetzen von Preemphasis bedingt aber, daß das Sendesignal in einem bestimmten Frequenzbereich nicht zu viel Pegel enthält, weil hier das Pegel ja angehoben wird. Deshalb wird das Sendesignal im Sendelimiter (Prozessor, Multiband, etc.) unter Berücksichtigung der Preemphasis auf die Sendung vorbereitet. Wohlgemerkt: Die Preemphasis selbst wird im Sender zugesetzt, es wird nur die Möglichkeit dafür geschaffen.
Jetzt zur Postübergabe: Früher wurden zur Postübergabe von analogen Leitungen die Pegel 7dB und 15dB bei 600 Ohm (Leistungsanpassung !) verwendet. Heutzutage wird meist 0dBr = 6dBu mit Spannungsanpassung verwendet, weil dies dem Studio Normpegel nach ARD Pflichtenheft entspricht. T-Systems hat sich da allen anderen angepaßt.
Bei Euch wird wohl noch die alte Übergabe verwendet. Damit ist der sogenannte Sendeverstärker ein analoger Verstärker, der von 0dBr = 6dBun Spannungsanpassung auf 7dB bzw. 15dB (einfach mal nachmessen) bei 600 Ohm (Leistungsanpassung !) umsetzt. Dies ist meist ein trafosymmetrierter Verstärker auf einer Europakarte. Ersatzkarten gibt es bei BFE, TRS, Schmitronic, T&S und einigen anderen. Vielleicht habe ich auch noch welche im Keller, muß mal gucken.
Viele Grüße, Markus
 
AW: Sendeverstärker oder was?

radiodragon schrieb:
??? Seit wann hat eine Telefonleitung 150 Ohm Impedanz ???

Schon immer. Das war schon bei den Bleikabeln so und wurde beibehalten. War eins der ersten Dinge, die ich im zweiten Lehrjahr wissen musste ;)
 
AW: Sendeverstärker oder was?

Es ist so kompliziert und doch so simpel.

Im Gerät sind zwei Einschubmodule der Marke Telefunken mit der Bezeichnung V672 eingebaut.
Eine Suche in Google brachte folgendes Ergebniss:
Technische Merkmale und Einsatzgebiete :

* Mikrofonverstärker
* Pegelverstärker
* Knotenpunktverstärker
* Trennverstärker
* Verteilerverstärker
* Hallverstärker
* Summen und Differenzbildung
* Betriebsspannung: 24 V extern
Jetzt tut sich die Frage auf, welche der genannten Möglichkeiten in unserem Falle gebraucht wird.
Vor allem, mit welchen professionellen Komplettgerät sich die Kiste ersetzen lässt.
Und wo ist nun die Voreinstellung zur Preemphasis geblieben?
 
AW: Sendeverstärker oder was?

@markus75: jo, hab ich soweit verstanden, jetzt is klar was es is.
Fakt is nur das kann so net bleiben. Das Ding fällt nämlich bald auseinander.
Was muss ich denn nu kaufen um besagtes Gerät ersetzten zu können, bzw wo muss ich schauen?

Das mit der Preemphasis kann ich mir folgendermaßen erklären, bitte berichtigen wenn ich falsch liege:

Die Preemphasis wird am Sender erzeugt. Mein Signal im Studio schicke ich durch einen Soundprozessor der diese 50µs berücksichtigt und das Signal entsprechend anpasst (zusätzlich zu den von mir gemachten Einstellungen wie Limiter, Compressor, etc.) Ergebniss: sauberes Signal, vorbereitet für die Preemphasis!

Wenn jetzt mein Soundprozessor den Preephasis nicht berücksichtigen kann (möglichkeit zur einstellung für 50µs/75µs fehlt!!!!)
was passiert dann mit meinem Signal, bzw. wie sinnvoll ist, sich einen entsprechendes Processor zuzulegen?
 
AW: Sendeverstärker oder was?

Hallo Rev0luTio,

Du hast alles richtig verstanden. Wenn am Soundprozessor die Einstellung für die Preephasis fehlt, dann solltest Du Dich nach einem anderen Gerät umsehen. Im Klang äußert sich das durch Zerren in den Höhen auf dem Sender.
Das Signal ist dann weder toll anzuhören, noch sendest Du legal. Weil Du ohne Berücksichtigung der Preephasis den Sender übersteuerst, störst Du Sender auf den Nachbarkanälen.

Als Ersatz für Deinen Sendeverstärker kannst Du entweder 2 Stück SB3 von BFE nehmen oder 2 Stück Sebe5 von Thum & Mahr. Da wäre dann ein Sendelimiter gleich mit drin. Die Dinger berücksichtigen aber noch nicht die Preephasis. Außerdem wird Dich der Preis vermutlich vom Hocker hauen.
Alternativ kannst Du als Sendeverstärker jeden Verstärker nehmen (auch Mischpultausgang in der Sendeabwicklung ö.ä.), der den Leitungspegel verzerrungsfrei abgeben kann. Einstellen solltest Du den Pegel allerdings während des Betriebs und nicht im Leerlauf, weil durch die Leistungsanpassung der Pegel im Betrieb etwas geringer ist als im Leerlauf.

Markus
 
AW: Sendeverstärker oder was?

Bei uns laufen V672 seit 13 Jahren problemlos als Postübergabeverstärker.
Ich kann mir keine bessere Lösung zur Einspeisung einer analogen Postleitung vorstellen. Diese Verstärker sind bei der richtigen Beschaltung extrem niederohmig im Ausgang und können somit lange Leitungen einspeisen, ohne dass ein Höhenverlust auftritt. Falls dies dennoch der Fall ist, so lässt er sich leicht mit einer Höhenanhebung erster Ordnung kompensieren. V672 sind Kult !!!
 
AW: Sendeverstärker oder was?

@Revolutio: Wenn ich Deine Infos und die Erläuterungen von Markus75 richtig zusammenpuzzele, dann werden deine beiden Telefunkenplatinen lediglich zur Pegelanpassung von Studiopegel auf den höheren für die Übertragungstrecke (damit am Ende noch etwas Brauchbares ankommt) linear verstärkt und impedanzmäßig angepasst.
Das Limitieren von bestimmten Frequenzpegeln wird mit der Originalplatine sicherlich nicht gemacht, mal abgesehen davon, dass ab 15 Khz eine Dämpfung von -15dB beginnt. Nennaugangspegel ist +6dB (max. +22dB) Telefunken V672/2
Bei der ganzen Geschichte frage ich mich, wieso Du der Meinung bist, dass das Ding die "Grätsche" machen wird - nur wegen des Alters?
Ansonsten wäre die Frage, warum man nicht gleich die Strecke an die neueren Normen anpasst.

ISI
 
AW: Sendeverstärker oder was?

Nach der Beschreibung, und wenn es sich um altmodische analoge Postleitungen handelt, müßte das ein Postübergabeverstärker sein.
Der Sollpegel wäre an der Stelle +15dBm wenn ich das richtig erinnere.
So einen Ausgang gab es früher auch an Nagras.
 
AW: Sendeverstärker oder was?

dira bringt es - wieder einmal - auf den Punkt:
Du brauchst einen analogen +15dB Postpegelverstärker.

Ich würde bei folgenden Firmen nachfragen: T&S oder ev. BFE
Sprich auch mit Lake People, ob Dir der nette Hr. Reim nicht einen F844 auf +15dB aufrüsten kann. Dann hast Du zwar keine 600 Ohm Ausgangsimpedanz (so wie die Telekom das gerne hätte), heutzutage kümmert das aber Niemanden mehr...
 
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