Sind Comedys ein Muss oder nicht?

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AW: Sind Comedys ein Muss oder nicht?

"Wenn aber beispielsweise Telefoncomedy so ein dummes Zeugs ist - warum bloss spielen so viele Stationen dies?"

Weil man an manche Telefoncomedy billig rankommt und weil sie besser produziert ist als selbstproduzierte. Wohlgemerkt: produziert. Das macht sie nicht witziger oder überhaupt witzig oder überhaupt gut produziert.
Wenn aber ein PD der Meinung ist, die Frühsendung brauche (Telefon)-Comedy, weil das "zurzeit einfach ohne nicht geht, wenn wir am Puls der Zeit sein wollen, uns aber die richtigen Leute fehlen und es sowieso billiger ist, das einzukaufen", dann kauft mancher Sender das ein und sendet es. Das ist keine Phantasie. Leider. Was nicht heißen soll, dass es überall so läuft, aber auch das kommt vor.
 
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Aber Beobachter, du weißt auch, dass billig nicht mehr zählen würde, wäre es nicht erfolgreich. Fakt ist, dass gerade (besser ausgerechnet) Telefoncomedy vor allem bei den Hörern hervorragend funktioniert und im Gegensatz zu anderen Comedies bestens testet. Und auf Research-Ergebnisse verlassen sich Radiomacher, ganz besonders im Privatfunk, lieber als das mögliche vage Gefühl, etwas könne ausgelutscht sein. Das kann man zwar kritisieren, so lange die Zahlen allerdings stimmen, würde ich es zumindest unter professionell durchgehen lassen. Kreativ und inspirierend ist natürlich was anderes.
 
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Keek schrieb:
Kreativ und inspirierend ist natürlich was anderes.
Mag sein, aber leider Gottes muss man den Telefonisten zugute halten, dass diese "voyeristische" Situation für einen Großteil der Zuhörer einen ganz besonderen Reiz haben, den andere Comedies halt nicht bringen - der Spassfaktor ist da meist von vornherein ungleich höher (und da ist es ja auch immer mehr egal, ob der Angerufene wirklich ein echter "Angerufener" ist:D )

Ich kann es auch nicht mehr hören, aber ich sehe mich da realstischerweise in der Minderheit.
 
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Comedies ein Muss? Also, man braucht ja auch keine richtigen Moderatoren, wie man bei Energy sieht. Also warum dann noch Comedies? :)

Allerdings stellt sich dann die Frage, warum es noch Radio gibt? Ein I-Pod mit jeden Tag frisch herunter geladenem Musikprogramm wäre dann genausogut.

Mal im Ernst: Das Radio hat nur eine Zukunft, wenn es qualitativ ganz mächtig zulegt. So wie es heute ist, hat es gegen den I-Pod keine Chance.

Der Schlickrutscher
 
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Steinberg schrieb:
"voyeristische" Situation .

interessanter Aspekt ! erinnert mich verflucht (oh....:eek: ) an die Klatschblätter beim Friseur, an Big Brother und manchen anderen zahlenmäßigen Erfolg....... muß wohl was natürtlich-menschliches dran sein..... Naaaja. :rolleyes:
 
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Fast richtig, Keek. Bei allem, was landesweit sendet, ist der Research das Entscheidungsinstrument, auch bei Telefoncomedy. Je weiter es aber übers Regionale ins Lokale geht, desto weniger wird researchgestützt entschieden, weil eben der gar nicht vorhanden ist. Der Research wird allenfalls bei den Großen vorausgesetzt, machen die also Telefoncomedy, "dann werden unsere Hörer das auch lieben". Auch wenn keiner im Sender Gefallen daran findet, was bevorzugt mit dem nicht ganz von der Hand zu weisenden Argument plattgewalzt wird, "wir Radiomacher hören das mit anderen Ohren, aber 'der Hörer' steht auf sowas".
Deshalb muss eine Entscheidung für eingekaufte Telefoncomedy nicht falsch sein, die Entscheidung dort für researchgedeckt zu halten, ist aber nicht richtig.
 
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Schlickrutscher schrieb:
Mal im Ernst: Das Radio hat nur eine Zukunft, wenn es qualitativ ganz mächtig zulegt. So wie es heute ist, hat es gegen den I-Pod keine Chance.

also ob ein ei-pott 'ne wirkliche konkurrenz darstellen würde.....:wall:

das wurde beim erscheinen der kassetten, der cd und erst recht bei MTV mehrfach behauptet....und was ist passiert?

'n ipod ist genauso eine mode wie damals der walkman.
und was ist mit den ganzen mp3-playern, wo man hunderte von titeln raufbekommt?
wie lange gibts die schon?
wieviel ärger machen die den radiobetreibern?
 
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Vorsicht, Lee!

Schon so mancher ist unsanft auf dem harten Boden der Realität aufgeschlagen, nachdem sein hohes Roß ins Straucheln kam...
 
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Lt.Cmdr.Lee schrieb:
das wurde beim erscheinen der kassetten, der cd und erst recht bei MTV mehrfach behauptet....und was ist passiert?

Ähh, Video killed the Radio Star? Auch wenn es zwar nicht so krass zutrifft, so ist ja wohl eindeutig, dass seit Einführung von MTV und anderen Musiksendern das Radio immer weiter in den Hintergrund rückt, oder bild ich mir das nur ein?
 
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solange alternative dudelmedien nicht mit einfachem einschalten ohne suchen, ohne downloads, ohne peripheriegeräte ausgestattet sind, wird radio aufgrund seiner sehr einfachen und praktisch überall empfangbaren möglichkeit seinen platz haben....

wie gross der prozentuale anteil ist, steht auf einem anderen blatt.
 
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Meiner Meinung ist das Musikfernsehen längst nicht mehr so bedeutend wie es mal war. Wer guckt sich diesen Klingelton-Endloswerbesport denn an?
Die spielen ja nicht mal mehr in der Hälfte aller Sendungen Musikvideos...
 
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@andyluft

Die Radionutzung ist in denm vergangenen Jahren so hoch wie nie. Die Quoten von MTV, VIVA etc. sind im Vergleich zu jedem landesweiten Sender lächerlich.

Fakt ist aber auch, Makeitso & Lee, dass die Verweildauer bei jungen Hörern abnimmt aufgrund der stärkeren Nutzung alternativer Musikquellen.

@beobachter

Ist jetzt ein bißchen spitzfindig, oder? Deine Argumentation besagt ja, weil es dort KEINE Research gibt, könnten die es also im Gegensatz zu den Anderen blöde finden. Möglicherweise ist dann die Übertragung von Researcherkenntnissen auf die Bedürfnisse aller Hörer doch naheliegender und auch ein wenig menschlich, oder?
 
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Keek schrieb:
@andyluft

Die Radionutzung ist in denm vergangenen Jahren so hoch wie nie.

Gibt es eigentlich eine plausible Erklärung dafür? Wen immer ich auch als Fallbeispiel verwende, niemand hört heute auch nur ansatzweise soviel Radio, wie vor 10 Jahren. Egal, ob im Familienkreis, bei Bekannten, oder auch im Büro - alle, die früher Radio oder Webradio gehört haben, sind längst Selbstversorger mit CD-Wechseln, MP3-Playern, MP3-Autoradios oder iPods geworden.
 
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Lt.Cmdr.Lee schrieb:
solange alternative dudelmedien nicht mit einfachem einschalten ohne suchen, ohne downloads, ohne peripheriegeräte ausgestattet sind, wird radio aufgrund seiner sehr einfachen und praktisch überall empfangbaren möglichkeit seinen platz haben....

2 Jahre noch, dann werden UMTS-Handies mit iTunes-Schnittstelle und der Möglichkeit, Radiostreams zu empfangen, so selbstverständlich sein, wie heute der iPod....
 
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exhörer schrieb:
Gibt es eigentlich eine plausible Erklärung dafür? Wen immer ich auch als Fallbeispiel verwende, niemand hört heute auch nur ansatzweise soviel Radio, wie vor 10 Jahren. Egal, ob im Familienkreis, bei Bekannten, oder auch im Büro - alle, die früher Radio oder Webradio gehört haben, sind längst Selbstversorger mit CD-Wechseln, MP3-Playern, MP3-Autoradios oder iPods geworden.
Eben. DIE Studie würde ich gerne mal lesen die mir nachweist, daß mehr Radio gehört wird als früher.
 
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BlueScorpio1963 schrieb:
Eben. DIE Studie würde ich gerne mal lesen die mir nachweist, daß mehr Radio gehört wird als früher.
DIE Studie nennt sich Mediaanalyse und sollte ganz einfach im Internet zu finden und nachzulesen sein. Ich erzähle ja immer dasselbe, aber man muss zwischen hören und zuhören unterscheiden. Letzteres findet kaum mehr statt.
 
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Klotzkopf schrieb:
DIE Studie nennt sich Mediaanalyse und sollte ganz einfach im Internet zu finden und nachzulesen sein. Ich erzähle ja immer dasselbe, aber man muss zwischen hören und zuhören unterscheiden. Letzteres findet kaum mehr statt.

Und trotzdem wundert es mich, daß laut MA-Zahlen von Halbjahr zu Halbjahr *mehr* und *länger* Radio konsumiert wird, egal, ob nur nebenbei, oder bewußt mit beiden Ohren. Das deckt sich so überhaupt ganz und gar nicht mit meinen (sicher nicht vollkommen unrepräsentativen) Beobachtungen.
 
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Meine Meinung: Es geht auch ohne Comedy. Man kann sich morgens mal wach kitzeln lassen, aber doch nicht jeden Tag und von allen Seiten. Hier das Beispiel: Radio FFN Ende der 80er Jahre. Am Sonntag gab es morgens Comedy und ich habe mich auf die Sendung gefreut und gern zugehört. Unter der Woche war Ruhe, mit schöner Musik guten Moderatoren und viel Autorenradio. Ich bin was Comedys angeht übersättigt und kann gut drauf verzichten.
 
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exhörer schrieb:
2 Jahre noch, dann werden UMTS-Handies mit iTunes-Schnittstelle und der Möglichkeit, Radiostreams zu empfangen, so selbstverständlich sein, wie heute der iPod....

seit wann ist der i-pod selbstverständlich?

in meinem bekanntenkreis sind grade mal 3 stück.

warum seid ihr alle immer soooo technikgläubig?
nur weil etwas möglich ist, garantiert das keinen erfolg.

wenn es nach technik gehen würde, hätten wir schon unser wasserstoffbetriebenes auto, reichweitenstarke akkus, die ewige glühbirne etc.

aber solange es unterschiedliche interessengebiete gibt, werden auch gruppierungen dagegen angehen....

bestes beispiel zur zeit: der versuch von microsoft, apple das wasser abzugraben.
ältere beispiele sind die unterschiedlichen videosysteme, unterschiedliche DVD-formate,

und noch besser: zahlreiche versuche verschiedener hersteller, spielkonsolen auf den markt zu bringen.....(3DO, AMIGA CD32, Jaguar, Lynx, NEO GEO etc)...wer von euch kennt davon noch was?
aber wie es damals erschien, war sich die ahnunghabende technikgemeinde sicher, daß diese kommende geräte-generation den markt umkrempeln werden.

neue entwicklungen haben manchmal sehr dynamische verbreitungsverläufe.....
übrigens war ja selbst apple über den gewaltigen erfolg vom i-pod überrascht.

aber wie lange hält der erfolg?
irgendwann kommt wieder etwas neues......
 
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exhörer schrieb:
Und trotzdem wundert es mich, daß laut MA-Zahlen von Halbjahr zu Halbjahr *mehr* und *länger* Radio konsumiert wird, egal, ob nur nebenbei, oder bewußt mit beiden Ohren. Das deckt sich so überhaupt ganz und gar nicht mit meinen (sicher nicht vollkommen unrepräsentativen) Beobachtungen.
Meinen wahrscheinlich nicht sonderlich repräsentativen Beobachtungen nach wird heute ungefähr genauso häufig und lange Radio gehört wie vor zehn Jahren. Was mir aber immer wieder auffällt, ist, dass subjektive Störfaktoren immer weniger als solche wahrgenommen werden und das Radio trotz allem weiter im Hintergrund vor sich hin dudelt. Früher, als man noch bewusster Radio gehört hat, wurde schneller aus- oder umgeschaltet, dies geschieht heute höchstens noch während des Autofahrens. Ebenso wenig wird das Radio noch zu festen Zeiten eingeschaltet, um etwas Bestimmtes zu hören.
 
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Klotzkopf schrieb:
[...] Ebenso wenig wird das Radio noch zu festen Zeiten eingeschaltet, um etwas Bestimmtes zu hören.
Es gibt ja zu festen Zeiten auch nichts Bestimmtes mehr....


:D :D

<Duck> und gute Nacht in die Runde!
 
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Klotzkopf schrieb:
DIE Studie nennt sich Mediaanalyse und sollte ganz einfach im Internet zu finden und nachzulesen sein. Ich erzähle ja immer dasselbe, aber man muss zwischen hören und zuhören unterscheiden. Letzteres findet kaum mehr statt.
Ach so, die MA. Na, dann ist ja alles klar und die Radiowelt gerettet.
 
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Auch wenn das nix mit Comedy zu tun hat - der Streit zwischen moderner Technik und klassischer Radioform ist schon interessant..... @ DAzu :
Es gab schon immer den Anteil der (meist jüngeren t< 35 oder so... und meist männlichen ) Bevölkerung, der immer dem neuesten Technik-Hype das Wort geredet hat. Am anderen Ende der Skala das genaue Gegenteil, also DIE Herren, die noch die Audio-Cassette heiligen und alles auf dem REVOX lieben...
Was mag das für die Zukunft des Radios an sich bedeuten ? Ob neue Erfindungen ein Massenphänomen werden, also zB die mehrheitliche Verdrängung der LP durch die CD, hängt wohl hauptsächlich von zwei Faktoren ab : Unterhaltungswert im weiteren Sinne (atmosphärisches Wohlfühlen bei der Nutzung) und Komfort, zu deutsch Faulheit bei der Bedienung und Nutzung.
Radio bietet m EA dabei zwei große Vorteile gegenüber iPod&co : einmal die menschlich, persönliche Ansprache - (wenn nicht totformatiert in Standart-Spüchen ohne personality), sowas ist als Unterhaltungswert gar nicht hoch genug einzuschätzen, UND : die "passive" Nutzung überall ohne großes, aktives Zusammenstellen. Beides zusammen bietet bis heute nur Radio.... die komplette akustische Abbildung des Lebens eben. :)
 
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Lt.Cmdr.Lee schrieb:
seit wann ist der i-pod selbstverständlich?

in meinem bekanntenkreis sind grade mal 3 stück.

Wenn ich mit dem Zug fahre, oder mich auch nur im Büro umschaue, dann hat inzwischen bestimmt jeder zweite einen iPod (besonders hoch im Trend scheint der iPod mini zu stehen) oder einen anderen MP3-Player.

Daß solche MP3-Player kein "Nerd"-Spielzeug sind, sieht man auch daran, daß der Anteil bei Frauen und Männern fast gleichverteilt, und selbst 50-jährige mit MP3-Player sind mittlerweile keine Seltenheit mehr.

Und wieviele Neuwägen werden heute noch mit Autoradios ausgerüstet, die keine MP3-CDs wiedergeben können?
 
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