Situation des privaten Hörfunks

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Der Kölner Rechtsanwalt Dr. Helmut G. Bauer hat für die Landesanstalt für neue Medien NRW ein 'Weißbuch über die Situation des privaten Hörfunks in Deutschland' verfasst. Das Werk liefert durchaus aufschlussreiche Erkenntnisse, die zwar zum Großteil bekannt sind, aber dennoch häufig in Programm-relevante Überlegungen nicht mit einbezogen werden.

Die pdf-Datei (insges. 45 Seiten) kann man hier downloaden:

http://www.radiotrax.de/lyricx.htm
 
AW: Situation des privaten Hörfunks

Interessanter Text.
Herr Bauer schlägt, wie ich es hier im Forum mehrfach getan habe, eine Frequenzbereinigung sowie eine formatgebundene Frequenzvergabe vor.

(Da fällt mir gerade ein, der ORF wird derzeit gezwungen, Überversorgung abzubauen und Frequenzen abzugeben. Richtig so.)

Einzig stört mich am Text die Unterbewertung guter Moderatoren; Herr Bauer stellt zu sehr auf die serviceorientierte Musikwelle mit geringem Wortanteil ab. Moderatoren können Zugpferde sein, wie Radio 538 oder Capital FM zeigen. Bei uns gibt es leider neben Arno Müller kaum jemanden, der auf einer Musikwelle morgens 5 Minuten oder mehr am Stück unterhält und so den gesamten Musikanteil in Richtung 6-8 Titel oder weniger drückt. Wobei es bestimmt genug fähige Moderatoren gibt, die mit Arno mithalten könnten.
 
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Interessant und bezeichnend finde ich die Verlautbarungen von 'cf' auf dieser Seite:
Vielleicht haben wir in den letzten Jahren vergessen, dass Radio Kino im Kopf bedeutet. So wie im Kino Sprache, Gestik und Mimik der Schauspieler stets leicht übertrieben wirken, wird ein Radioprogramm auf Dauer nur begeistern, wenn es als Bigger than Life empfunden wird und nicht allein als reiner Serviceprovider.
Stets übertriebene Sprache und Mimik im Kino? Der Autor scheint nur Filme zu kennen, in denen Eddie Murphy mitspielt oder die auf dem Niveau von Police Academy sind.

Naja, das passt vom Anspruch und der transportierten Botschaft irgendwie gut zu weiten Teilen der deutschen Radiolandschaft. Auch das krampfhafte Bemühen, Radio 'Bigger than Life' zu machen, muss doch nicht mehr großartig propagiert werden. Was gibt es schöneres, als seine Hörer im März einen Preis gewinnen zu lassen, wenn sie dann ihren Weihnachtsbaum noch im Wohnzimmer stehen haben....
 
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Ich wollte es erst nicht sagen, aber genau diese Passage ist mir auch aufgestoßen. Kino im Kopf, das war mal. Und der Rest des Zitates, da stimme ich grenzwelle zu!
 
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Im deutschen Radiomarkt finden die Hörer ein vielfältiges Programmangebot vor, wobei die inhaltliche Vielfalt wesentlich auf die öffentlich-rechtlichen Hörfunkprogramme zurückzuführen ist, während sich die meisten privaten Stationen am Massengeschmack der 25- bis 49-Jährigen orientieren. Christian Breunig zählt in seiner Studie 240 öffentlich-rechtliche und privat-kommerzielle Radioprogramme. Der private Hörfunkmarkt ist durch hohe Kapitalkonzentration geprägt, wodurch nur geringe Marktzutrittschancen für neue Anbieter bestehen.
 
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Das wir keine Formatvielfalt bei den Privaten wie in anderen Ländern haben, liegt doch am falschen gesetzlichen Rahmen.
Kurz: Die Poiltik ist schuld.
 
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Im deutschen Radiomarkt finden die Hörer ein vielfältiges Programmangebot vor, wobei die inhaltliche Vielfalt wesentlich auf die öffentlich-rechtlichen Hörfunkprogramme zurückzuführen ist, während sich die meisten privaten Stationen am Massengeschmack der 25- bis 49-Jährigen orientieren.
Durch gebetsmühlenartige Wiederholung werden Phrasen nicht richtiger.
 
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80,8 Prozent der Einnahmen der gesamten Radiobranche in Deutschland sind Gebühren – allein im letzten Jahr 2,5 Milliarden Euro für 60 Programme. Das macht den vielen privaten Radiosendern in Deutschland das Leben erheblich schwer. Durch die vielen Frequenbelegungen besitzen die ARD Anstallten eine viel höhere Reichweite als die Privaten Radiosendern. Die deutschlandweit 15 Behörden zur Lizenzierung und Überwachung kommerziellen Rundfunks sollten weniger Auflagen machen und mehr Kooperationsmöglichkeiten gestatten. Es muss die Möglichkeit gegeben werden, dass die Privaten Sendern den Weg aus der Krise finden. Die Privaten haben den Nachteil, dass Sie nicht so mächtig sind wie die öffentlichen rechtlichen, dass heist nicht so gut miteinader Kooperiern. Durch die ARD sind die öffentlichren rechtlichen besser in der Lage Berichterstattung zu leiste.
 
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radiohelfer hat recht.
anders ausgedrückt: die brötchen würden auch nicht leckerer schmecken, wenn der markt zu 80% von staatlichen bäckern dominiert würde. eher würden sie schlechter schmecken.
 
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schnellewelle schrieb:
Der Kölner Rechtsanwalt Dr. Helmut G. Bauer hat für die Landesanstalt für neue Medien NRW ein 'Weißbuch über die Situation des privaten Hörfunks in Deutschland' verfasst. Das Werk liefert durchaus aufschlussreiche Erkenntnisse, die zwar zum Großteil bekannt sind, aber dennoch häufig in Programm-relevante Überlegungen nicht mit einbezogen werden.

Die pdf-Datei (insges. 45 Seiten) kann man hier downloaden:

http://www.radiotrax.de/lyricx.htm

Wo finde ich bitte die Datei?
 
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Möchte mal wissen, wo der Mann seine "Kenntnisse" über die Medienwirkungsforschung herhat ... er liefert absolut keine Belege für seine (offenbar subjektive) Behauptung, Radio habe (mit Ausnahme bei der Musik) nur noch einen geringen Einfluss auf die Meinungs- und Lebensweltbildung. Da sich seine ganzen Thesen auf diese Annahme stützen, ist das ganze Papier hinfällig (auch wenn meiner Meinung nach z.B. in Sachen DAB Vernünftiges drinsteht).

Wenn jemand Untersuchungen kennt, die seine Annahmen belgen, immer her damit, ich bin SEHR interessiert ... man muss sich schließlich weiterbilden ...
 
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Radio habe (mit Ausnahme bei der Musik) nur noch einen geringen Einfluss auf die Meinungs- und Lebensweltbildung.

Das würde ich so nicht sehen Radio hat eine wichtige Funktion bei der Bericherstattung während der Arbeit. Fernseher ist vieleicht der wichtigster Meinungsmacher nach der BILD aber für ungefähr 200 000 Menschen ist Radio das wichtigste Medium, weil diese Menschen Fersheverweigerer sind.
 
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:(
ich oute mich als Pappnase, aber ich finde den Link einfach nicht!!!
 
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Eine Ausdehnung der Nutzungsdauer des Hörfunks ist kaum noch möglich. Die steigende Anzahl der Programmanbieter sorgt deshalb bis heute für eine verstärkte Konkurrenz unter den Sendern. Das zur Verfügung stehende Kapital wird bei den UKW Sendern zur Verbesserung der Produktions- und Übertragungstechnik sowie zur Eigenwerbung eingesetzt, es dient nicht der Finanzierung künstlerischer Programmformen, die verhältnismäßig finanzaufwendig sind. Programminhalte werden hier nicht mehr in ihrer Eigenschaft als kulturelles Gut betrachtet und entsprechend gefördert, sie sind vielmehr nur noch ökonomische Ware. Der Rundfunk mit den größten Hits vergangener Jahrzehnte bringt aber leider nicht immer das, was man gerade hören möchte. Die Leute lassen sich durchs Radio musikalisch berieseln und hören und achten nicht auf die Qualität der Produktion. Schaut euch mal London an da ist die vielfalt im Radio viel höher und ausgeprägter.
 
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Lieber Nomos,
da rechts ist doch so eine quietschgelbe Säule. Die zweite Meldung. Da wo "hier" steht klicken. Dann tut sich eine wunderhübsche pdf-Datei auf! Oder hast du den falschen Brauser? Dann mußt du mal den Duschkopf wechseln:)
 
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