SONY CD-R nirgends mehr zu finden - Alternativen anno 2019?

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Pfälzerwald

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Im Voraus möchte ich mich entschuldigen, falls das Thema hier unangemessen sein sollte. In diesem Fall bitte verschieben. Eventuell könnte es sinnvoll sein, meinen Beitrag hier https://www.radioforen.de/index.php?threads/cd-rohlinge-welche-noch-empfehlenswert.17603/ anzugliedern. Zwar 12 Jahre alt und derzeit geschlossen, würde thematisch aber sehr gut passen.
Natürlich sind die Erfahrungen aus dem Thema von 2007 mit heutigem Stand veraltet und beantworten daher inhaltlich meine Frage nicht. Aber man erfährt in dem Thread doch sehr viele Hintergründe, wenn man sich für die Thematik interessiert und sich einlesen möchte.


Ich habe in den letzten Wochen und Monaten leider feststellen müssen, dass die CD-R von SONY (700 MB / 80 min) die ich nutze aus sämtlichen Läden verschwunden sind. Auch von den DVD-R sind nur noch vereinzelte Restbestände im physischen Handel zu finden, wo im Frühjahr die Regale noch voll waren. Aus meiner Sicht sind das (zumindest die "Made in Japan"-Version die ich kenne=TaYu) äußerst robuste und zuverlässige Speichermedien mit langer Nutzdauer, die ich als Datenträger und zu Dokumentationszwecken (Nutzung sowohl als Audio CD, als auch als Daten-CD ROM) verwende. Aber irgendwann ist jeder Vorrat einmal aufgebraucht. In Sachen Haltbarkeit und Langlebigkeit kommen weder externe Festplatten noch USB-Sticks da ran (Sturz!).

Konkret geht es mir um die hier abgebildeten Rohlinge mit der roten Hülle:
https://www.real.de/product/300851710/
Die "guten" DVD-R sind entsprechend orange und die DVD-R+ grün.

Onlinekauf von Rohlingen ist mir wegen der Gefahr, Ausschuss / 2. Wahl / Rückläufer / Produktionslinie mit hoher Fehlerqzite oder gar minderwertige Fälschungen zu bekommen (siehe diverse Einträge bei Amazon, egal wie glaubwürdig die nun sind), zu riskant. Wie man an der Seite von Real gut sieht, gibt es von SONY allein bei den CD-R drei verschiedene Designs, also auch diverse Varianten ("Made in...") in unterschiedlicher Qualität. Die grünen sind aus meiner Erfahrung deutlich schlechter. Im "physischen" Real-Markt stehen übrigens nur (!) Philips (nicht mal der Marktführer Verbatim, die ja deutlich nachgelassen haben in den letzten Jahren), sowohl made in China (=CMC - 50er Spindeln) als auch made in Taiwan (=Ritek - 25 er Spindeln), was mich zu einem Hauptgrund führt, weshalb ich auf Sony (Made in Japan) schwöre:

Bei den üblichen Billigherstellern stellt sich die Frage nach "Made in China" (CMC) oder "Made in Taiwan" (Ritek) wenn man diese (wie ich es muss) in das jeweilige andere "Land" verschickt, welches offiziell nicht anerkannt wird oder aus polit. Sicht problematisch ist.
Auch wenn die Produktionsstandort nicht auf der Disc selbst auftaucht, ist natürlich der Markenname bekannt und wo diese produzieren. Intenso etc. kommen daher für mich nicht in Frage. Dabei sind die teilweise gar nicht so schlecht, aber sind ungeeignet aus o.g. Grund.

Maxell "made in Japan" scheinen ja wohl auch ausgelaufen zu sein? Die waren auch sehr gut passend für meine Bedürftnisse und schon damals bei MC (Cassetten) eine Referenz. Lifetec / Tevion TaYu, BASF / Emtec, TDK, Kodak usw. was es früher mal gab für wenig Geld - alles vorbei. Das Übelste was einem passieren kann, am Ende mit einer nutzlosen (weil lauter Brennfehler) 100er Spindel anzusitzen.
Es ist schade, dass man, auch mit etwas dickerem Geldbeutel, im Technikbereich häufig nur noch Ramsch in den Regalen findet und hochwertige Produkte verschwinden. Aber das gilt für andere Bereiche leider auch (und gerade bei Mode und Lebensmitteln immer häufiger).

Von daher wäre ich für einen guten Tip dankbar, was (in Zeiten, wo auch große Ketten wie Jawoll diese Speichermedien teilweise schon ganz auslisten) eine Alternative sein kann oder ob jemand einen Rat hat, wo es sich lohnt, nach Resten von SONY (oder gerne auch Maxell) zu schauen.
Gerade bei CD-/DVD-Rohlingen ist das ja eine Kunst, als Laie da durchzublicken. Fast so schlimm wie beim Gartengrill oder beim Bier, wo jeder auf seine Marke schwört und das gebraute Tuborg durchaus aus Dänemark, Hamburg oder Estland kommen kann und völlig unterschiedlich schmeckt.
 
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Oh je... ein Trauerspiel.

Waren die "Sony", die Du in den letzten Jahren noch im Handel gefunden hast, überhaupt von Sony? Oder steckte da auch was anderes drin? Habe gerade mal eine am 21.10.2014 gebrannte "Sony"-CD-R angeschaut: Moser Baer, also Indien.

CD-R Sony - Hersteller Moser Baer.png

Das bedeutet nun erst einmal nichts generell schlimmes, es kann sich durchaus auch um eine besondere Auftragsfertigung handeln, die z.B. auf relativ unverbrauchten Preßwerkzeugen erfolgt, die dann bei entsprechendem Verschleiß nur noch für Allerwelts-Fertigung genommen werden. Auch könnte andere Chemie in der Schicht stecken, hochwertigere Rohstoffe, bessere Stabilisatoren, ... Man weiß es natürlich nicht. Schauen wir uns mal an, wie sie nach 5 Jahren datenmäßig aussieht:

CD-R Sony - Hersteller Moser Baer - 5 Jahre alt.png

Geht doch. Alles noch gut. 5 Jahre, im Sommer teils bei 30°C, im Winter teils bei 15°C (ich lagere die CD-R mit Fotos / Daten in einem Schrank im Schlafzimmer). Nun sind 5 Jahre freilich keine Zeitspanne...

Im Fundus der ungebrannten CD-R fand ich gerade noch eine Sony. Exakt die gleiche Bedruckung (also das Layout), aber der weißlich/silberne Mattlack hatte schon eine gering andere Struktur. Auch der Dye sah gering anders aus in der Färbung und die Beschriftung im Innenring war eine andere:

CD-R Sony - Hersteller Sony.png

Aha - völlig andere Story. Angeblich von Sony. Dunkel erinnere ich mich, dass es auch die Möglichkeit gibt, dass andere Hersteller im Auftrag mit der MID des Auftraggebers fertigen. Ob dieser hier (Brennqualität noch unbekannt, da leer) tatsächlich von Sony kommt - keine Ahnung.

Sony DVD-R: habe gerade eine hier liegen (erster Griff in den Schrank), auf der Sony und "AccuCore" draufsteht. Hersteller ist offenbar Moser Baer India gewesen, MediaCode MBI 01RG40. Googelt man danach, findet man auch Philips, MediaRange, Verbatim, Maxell, TDK. Hurra...

Das vorliegende Exemplar hat einen reproduzierbaren Defekt: 4 Dateien sind tatsächlich unlesbar. Wohl ein Beschichtungsfehler, denn auf der Oberfläche der Scheibe ist nichts zu erkennen.

DVD-R Sony - Hersteller Moser Baer.png

Ohne diesen Einzelfehler wäre die Disc formal noch ok. 5 Jahre alt...

Taiyo Yuden stellt soweit mir bekannt selbst nichts mehr her, schon seit Ende 2015 nicht mehr. Die letzten Jahre wurden sie via JVC vermarktet, ich habe noch eine eingeschweißte 100er Spindel CD-R.

JVC CD-R.jpg

Die Qualität hatte da aber auch nachgelassen, zumindest bei meinen Tests. Ich fand vereinzelt Scheiben mit Pickeln im Lack und vor einigen Jahren auch welche mit Löchern in der Reflexionsschicht. Das schöne bei TY/JVC war, dass die 1:1 hinterherkamen, von welcher Produktionslinie an welchem Tag die Scheiben gekommen sind. Und so konnte ich damals in Erfahrung bringen, dass es originale Scheiben waren und sie die Spec gerade noch einhielten. Die haben für mich tatsächlich Exemplare nachgemessen. Kontaktadresse war in Deutschland.

An diversen Stellen im Netz findet man die Aussage, dass CMC Magnetics die TY-Rezepturen und Technologien übernommen habe und man nun TY-Rohlinge bei CMC bekäme. Man findet in diversen Webshops auch "CMC Pro by TY" Rohlinge, die lassen sie sich aber finanziell auch vergolden und die reale Qualität kenne ich nicht.

Noch so eine Story gibt es von TDK. Das beste, was ich je hatte, waren echte blaue TDK "Reflex" 650 MByte (!). Das ist 20 Jahre her. Da liegt am anderen Wohnort noch eine, randvoll mit Musik. Die hatte ich spaßenshalber vor ein, zwei Jahren mal auf Fehler gescannt - die Fehlerrate lag sogar unter dem Niveau recht frisch gebrannter TY. Auch die späteren TDK 700 MByte waren super, auch nach dem Umstieg von Cyanin (dunkelblau) auf Phthalocyanin (champagnerfarben) waren sie soweit ich mich erinnere top.

Und heute? Nichts mehr. Aber es gibt Discs mit "TDK"-MID und angeblich lizensierter TDK-Technologie:

CD-R Media Range Medical mfg by Falcon in UAE - technology by TDK.png

Hersteller: Falcon Technologies International (FTI) aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (!). Über ihre "Premium Line" schreiben sie

FalconMedia Premium Line CD-R media is a licensed TDK time code, manufactured using premium Japanese materials and technology, achieving lowest error rates and ensuring smooth operations with very few rejects, the performance professionals expect.

Originale Falcon gibt es u.a. bei Kronenberg:
https://www.kronenberg24.de/hersteller-verbatim-falcon-mpo-amaray-scanavo/fti-falcon-media-rohlinge/

Mir liegen bislang nur Exemplare vor, die offenbar der "MediLine" entstammen. Auch sie haben die TDK-MID, TDK wird bei Falcons "MediLine" aber nicht explizit erwähnt. Ob nun "MediLine" oder "Premium Line" besser ist - keine Ahnung.

Meine Spindel Falcon-CD-R stammt vom deutschen Label "MediaRange" und wird dort als "Medical Line CD-R" vertrieben, Artikelnummer MR229 für die 50er Spindel, EAN 4260459616252.

Ergebnis: direkt nach dem Brennen messbar schlechter als das, was ich von echten TDK in Erinnerung habe, aber auch kein Schrott. Ob das nun am Herstellungsprozess oder an den heutigen Brennern liegt - keine Ahnung.

Hier ein Vergleich Falcon (MediaRange Medical, MID TDK) gegen TY by JVC (es sind Doubletten mit exakt gleichem Dateninhalt):

Falcon Medical 04.png

TY 04.png

Die sind ohne Frage beide bestens, aber die TY hat zumindest frisch gebrannt auf meinem Brenner nur ca. 25% der C1-Fehlerrate der Falcon. Die Falcon sieht dagegen aus wie eine normale Ritek oder CMC oder MBI. Lass uns die beiden Discs nochmal in 20 Jahren testen. Bloß auf welchem Laufwerk?

Auf die "Medical Discs" wurde ich aufmerksam, als ich eine CD-R mit Röntgenaufnahmen in der Hand hielt. Aha, da gibt es also besondere Zertifizierungen. Ob die besser sind? Deshalb diese Spindel als Test. Sie ist bislang guter Durchschnitt, mehr aber auch nicht.

Bei DVD gibt es auch "Medical Discs". Eine solche mit CT-Aufnahmen aus einer Klinik hatte ich mal gescannt. Brenner war ein Teac, die Disc war eine Ritek F1, also letztlich auch ein Allerwelts-MID. EAN der Spindel offenbar 8717202995899 , Herstellernummer 907CK50-IW-MD. Die war absolut nicht prickelnd.

Mit einer Spindel Verbatim DVD-R 43548 MID: MCC 03RG20) hatte ich den totalen Reinfall: ca. 50% waren Ausschuß, die Discs waren auch sehr lausig verklebt mit Blasenbildung im Innenring. Getestet hatte ich mit insgesamt 4 Laufwerken, eines lieferte eine leidlich brauchbare Disc im Test, die anderen 3 nicht. Die waren partiell tatsächlich unlesbar - manche außen, andere innen. Inzwischen benutze ich die ersten Discs aus einer Spindel Verbatim 43744 DataLifePlus Azo "MediDisc". Sieht aus, als wären sie etwas besser.

Fazit: Daten gehören heute an mehreren Standorten auf NAS-Systeme gespiegelt oder bei geringeren Anforderungen auf mehrere externe Festplatten "händisch" gespiegelt und an unterschiedlichen Orten aufbewahrt. Ich habe aber auch schon mehrere Festplatten verloren, darunter auch welche, die nur jeweils kurzzeitig zum Draufkopieren von Archivbeständen angeschlossen wurden.
 
Ja da muss(te) man aufpassen, denn wie du schreibst hatte Sony für die CD-R 80 tatsächlich zeitweise eine Produktionslinie bei MBI mit qualitativ auffallend minderwertigen Discs (teilweise laut Bewertungen 100 % Ausfallquote wenn ein billiger Player dazukam). Wahrscheinlich stammt deine aus dieser Zeit, als die Verpackung / das Design mehrfach geändert wurde. Das lässt immer meine Alarmglocken schrillen, denn meist wird dabei der Inhalt eher nicht besser. Da gab es auch welche mit abweichendem Mediacode (SONY D21), also kein MBI-Aufdruck, aber Made in India laut Hülle!

Das muss so um 2009-2014 herum gewesen sein als Sony mit Moser Baer gefremdelt hatte. Damals tauchten auch fragwürdige Sonys mit der Herkunftsangabe "Slovakei" auf, vermutet wurde da von einigen (unbestätigten) Berichten, es seien Plagiate oder Re-Importe für den osteuropäischen Markt aus 2.Wahl ( amazon.de/gp/customer-reviews/R37IIH0BQRJ68B/ref=cm_cr_arp_d_rvw_ttl?ie=UTF8&ASIN=B00007BKQ2 -sonst wird der Link automatisch umgewandelt und funktioniert nicht mehr ). Diese waren vor allem in vermeintlich günstigen Webshops zu haben, wobei man am Ende doppelt zahlt wenn man soviel Ausschuss dabei hat. Das war fast ausschließlich lose verpackte Bulk-Ware ohne Spindel in der Mitte und mit roter Oberfläche.

Ich verstehe sowieso nicht wie es sein kann dass die MB Werke in New Deli jahrelang soviel Mist produziert hat mit 50, 70 oder sogar 100 Prozent Disc Failure auf einer Spindel. Dazu gibt es hunderte, wenn nicht sogar tausende Negativerfahrungen im Netz, auch lange nach Schließung von MBI. Das wäre so als hätte Mazda über Jahre hinweg Autos mit 3 Rädern gebaut und alle hätten es gewusst. Der Schund liegt noch heute zahlreich in den Regalen in Form von Hausmarken.

Mit CD/DVD made India bin ich auch vorsichtig (soll auch gute gegeben haben), die kommen mir nicht ins Laufwerk. Leider bekommt man ja TDK (die alten, echten) und TY / JVC auch nicht mehr. Und MAxell / Ricoh ist ja auch nicht mehr das was sie mal waren. Wirklich schade, wie das in den letzten 10 JAhren den Bach runtergegangen ist. Respekt vor deinem Sachverstand, du kennst sich wirklich aus (viel besser als ich in den Detailfragen), ich lese da sehr viel fundierte Kenntnis und vor allem Technik-Wissen heraus. Aber eine Lösung scheinst auch du am Ende nicht zu haben ( außer ganz auf optische Datenträger zur Dateisicherung zu verzichten)? Da ist dann guter Rat teuer.
 
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Bei den üblichen Billigherstellern stellt sich die Frage nach "Made in China" (CMC) oder "Made in Taiwan" (Ritek)

Ritek ist kein "Billighersteller" wie CMC, Moser Baer (Indien) oder über weite Strecken sogar schon der einst zuverlässige Scheibenproduzent Mitsubishi/Verbatim. Die teuren Fuj-Rohlinge, bei denen heute hohe Qualitätskontrollstandards gelten, kommen samt und sonders aus dem Hause Ritek, ebenso andere werthaltige Marken, mit denen ich im DVD-Bereich überwiegend gute Erfahrungen gesammelt habe (sogar Platinum-Rohlinge waren zumindest noch vor einigen Jahren durch die Bank Riteks).

Gute Dienste erwiesen mir vor allem im CD-Bereich die Eigenmarken der Drogeriemarktkette Müller, über deren tatsächlichen Hersteller ich aber keine Angaben machen kann, weil ich die ID nie ausgelesen habe. Sie sind hochkompatibel und weisen eine extrem niedrige Fehlerrate auf. Üblicherweise sind Brennfehler (PIF/PIE) bei CDs ohnehin kein Problem, weil die Datenstruktur nicht so stark minaturisiert ist wie bei DVD oder BD, vorausgesetzt Material und Verarbeitung sind einwandfrei.

Am entscheidendsten für die Langzeit-Archivierung von Daten ist im Zusammenspiel mit guten Rohlingen aber immer die Brenngeschwindigkeit, die bei CDs nicht höher als 8x und bei DVDs nicht höher als 4x liegen sollte (Sicherheitsstufe).
 
Habe ich mich mit "Hersteller" missverständlich ausgedrückt, natürlich ist Ritek nicht so schlecht, ich meinte damit, dass viele mit "Billiglabels" (Handelsmarken) versehene Rohlinge tatsächlich Ritek enthalten. Und ja, die sind okay, aber eben auch aus meiner Erfahrung kein High end bzw. Taiwan ist sowieso für mich immer nur ein Kompromiss, den ich nicht oder nur ungern in die Volksrepublik schicken möchte. Ich brenne grundsätzlich immer nur auf 4x Speed.

Die Probleme mit der Haltbarkeit von Verbattim / Mitsubishi Chemicals sind bekannt, vermutet wird hier dass es an dem (organische?) Farbstoff liegen könnte. Ob aber nun 100 Jahre oder 300 Jahre Haltbarkeit versprochen werden, das wird von uns keiner mehr überprüfen können ;)

Müller, sind das diese hier? Wenn ja könnte da ebenfalls Ritek drinstecken:
https://www.pcwelt.de/ratgeber/Mueller-CD-R-80-Pro-Multi-Speed-132775.html
Zumindest führt die Herstellerangabe Nan-Ya Plastics nach Taiwan ("Republik China" ohne "Volks-")

Einen guten ersten Überblick, leider teilweise veraltet, bietet diese Seite:
http://www.digitalfaq.com/reviews/dvd-media.htm
 
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Ich habe massenhaft Verbatims, die schon 10-14 Jahre auf dem Buckel haben und sich noch immer problemlos auf die Platte kopieren lassen. Ich habe aber schon damals ausnahmslos alle Scheiben auf Liteon-Laufwerken mit "Nero DiscSpeed" einem Qualitätstest unterzogen und alle Bierdeckel aussortiert. Aber wie gesagt, bis vor einigen Jahren waren Verbatim-Rohlinge noch sehr zuverlässig, erst später begann der Abstieg zum Ramschprodukt, der durch das Bemühen die Preise trotz geringerer Nachfrage nach optischen Speichermedien stabil zu halten, bedingt war. Letztlich versagten die Qualitätskontrollen sogar schon bei den mit Jewel-Case ausgelieferten 10er-Boxen, sodass ich gezwungen war auf andere Rohlinge auszuweichen. Marken, die den Preiskampf nicht mitmachten und die Qualität hielten, mussten ihre Rohlinge aber erheblich verteuern.
 
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Respekt vor deinem Sachverstand, du kennst sich wirklich aus (viel besser als ich in den Detailfragen), ich lese da sehr viel fundierte Kenntnis und vor allem Technik-Wissen heraus.
Danke für die Blumen, aber dem ist nicht so. Ich bin nur Nutzer mit Hang zur Gründlichkeit. Andere nennen es auch "Lästigkeit". Du weißt offenbar mehr als ich, denn vieles aus Deinem Post war mir bislang nicht bekannt.

Das muss so um 2009-2014 herum gewesen sein als Sony mit Moser Baer gefremdelt hatte.
Ich habe das z.B. nie zeitlich verfolgt. Was mir noch bekannt ist, dass Sony offenbar bei Daxon (Acer/BenQ) hat fertigen lassen, allerdings mit Stampern, die den Sony-ATIP in die Discs setzten. Wäre demnach eine schon sehr kundenspezifische Fertigung gewesen. Eine Fundstelle dazu: https://gleitz.info/forum/index.php?thread/29143-qualität-der-verschiedenen-rohlingshersteller/ (2005) und dann 2010 die Aussage, Daxon wäre insolvent: http://www.digitalfaq.com/reviews/dvd-media.htm . Es sind aber nur ungeprüfte Fundstellen und sehr alte noch dazu. Da dürfte zwischenzeitlich noch viel Bewegung am Markt gewesen sein.

Damals tauchten auch fragwürdige Sonys mit der Herkunftsangabe "Slovakei" auf
Nie gesehen. Gibt es in der Slovakei eigentlich ein Presswerk?

In Deutschland gab es mal welche. PrimeDisc / Philips kamen wohl aus Wiesbaden und waren um 2000 herum hervorragend in den Fehlerraten. Ich hatte aber mal eine auf dem Schreibtisch liegen gelassen (mit nicht wichtigem Inhalt) und da schien täglich einige Stunden die Sonne drauf. Nach ein paar Wochen war die Disc vergilbt bis auf die Stelle, auf der ein Post-It klebte. Und sie war dann auch datenseitig ziemlich kaputt. Und der andere Hersteller, CDA in Suhl, ist mir irgendwie als "Grauen" in Erinnerung geblieben, doch das Rad der Geschichte hat sich dort auch weiter gedreht und optische Speicher sind da auch nur noch ein kleiner Teil des Sortiments und deren heutige Qualität ist mir unbekannt: https://www.cda.de/de/cd-r__61/ / https://www.insuedthueringen.de/reg...A-Baustein-fuer-Zukunft-sein;art83483,6882949 .

Was ganz schlimmes war "Customer Pressing Oosterhout" aus den Niederlanden. Cyanin-Dye, in Deutschland über eine Drogeriekette als Spindelware in Umlauf gebracht. Die zersetzten sich nach 2-3 Jahren von innen her.

auch lange nach Schließung von MBI
Das wusste ich noch gar nicht. Jetzt erst lese ich, dass bereits 2016 Insolvenz angemeldet wurde und 2018 die Liquidation angekündigt wurde. Wie lange wurde dann noch produziert? MBI-Ware ist doch auch aktuell noch im Handel? Da komm also kein "Nachschub" mehr?

MBI war nicht generell Schrott. Hier eine "Silver Circle", gebrannt 2002, getestet 2018:

Moser Baer CD-R SilverCircle gebrannt 2002 - getestet 2018.png

Die ist doch herrlich nach 16 Jahren. Da hat diese TY 11 Jahre nach dem Brennen glattweg mal die 100-fache C1-Fehlerrate:

Taiyo Yuden CD-R gebrannt 8-2007 getestet 11-2018.png

Nun müsste ich nur noch die initialen Fehlerraten haben vom jeweiligen Brennzeitpunkt. So kann ich also nicht zwischen "schon suboptimal gebrannt" und "gealtert" unterscheiden. Der Brenner bzw. dessen Schreibstrategie hat ja auch maßgeblichen Einfluss. Für Tests müsste man einen ganzen Brenner-Zoo auf jeweils eine Rohlings-Charge loslassen.

Ritek ist kein "Billighersteller" wie CMC, Moser Baer (Indien) oder über weite Strecken sogar schon der einst zuverlässige Scheibenproduzent Mitsubishi/Verbatim.
Ich hatte mit Ritek lange Zeit den Standardbedarf bestritten, weil sie einfach brauchbar gut und zuverlässig liefen (und weil man sie als "Maxell" gelabelt beim Lidl um die Ecke bekam). Auch da gab es aber wohl mindestens 2 Produktionsstandorte. Es gab die Varianten "Made in Taiwan" mit scharf abgegrenzten Buchstaben des Innenring-Eindrucks "Rxx80M" (z.B. RFD80M, RJD80M, RAD80M, RAA80M, ...) und welche, bei denen dieser Eindruck ausgefranst wirkte wie ein Tintenstrahldruck (obwohl es um metallisierte "Bedruckung" geht). Auf denen stand, so weit ich mich erinnere "Made in China".

Hier:

memorex_971517.JPG
ritek_971517.JPG


vs.

maxell_971517.PNG


(auch ist die "0" hier eine "Computer-Null", also durchgestrichen).

Meine letzten 2 Spindeln Ritek waren in den Fehlerraten deutlich höher inklusive schwerer Aufälle:

CD-R Ritek 2017 (Label Quvido).png

In dieser Spindel waren mehrere Kandidaten dieser Art. Eine weitere zum "Alltagsgebrauch" beschaffte Ritek-"Spindel" mit "Traxdata"-Label konnte ich nicht testen. Die ging gleich zurück. Ich war mit der "Verpackung" nicht ganz einverstanden (via Amazon):

Amazon - Lieferung 50 CDR.jpg

Weil mein externer Liteon-Brenner formal M-Disc kann, habe ich mir mal 5 Exemplare zum Testen gegönnt. Doch ach (Disc-Datum ist nicht Brenn-Datum, die Disc wurde von einem Image einer anderen Disc gezogen)...

DVD 01 - MDisc - 2008-08-02.png

Auch hier wäre ein Gegentest mit einem anderen Brenner dringend nötig.
 
Apropos vergilben: Ich hatte mal mehrere Chargen Platinum Rohlinge (offenbar ziemliches Geraffel). Der eine Teil ist mit der Zeit vergilbt, der andere nicht. Interessant daran ist, dass die vergilbten auch heute noch spielen, während ausgerechnet die, die ihre Farbe beibehielten (also optisch in Ordnung wirkten), schon nach wenigen Monaten unbrauchbar wurden.
 
Oha, diese Ritek (für nicht ganz 22 Euro) hatte ich beim Durchstöbern auch entdeckt und mir mal gespeichert. Aber die Artikelbeschreibung "Bulk" (ohne Spindel) und dazu dein Erfahrungsbericht hat mich jetzt wieder einmal darin bestärkt, solche sensiblen Produkte nur im lokalen Handel zu erwerben.

Hier der Unterschied zwischen einem echten, von mir gesuchten CD-R 80 von SONY (Bild 1) und einem "FONY" (Bild 0) ;)

Ausgelesen ergeben beide exakt die selben Daten:

ATIP: 97m 24s 16f
Disc Manufacturer: Sony Corp.
Reflective layer: Dye (Short strategy; e.g. Phthalocyanine)
Media type: CD-Recordable
Recording Speeds: min. unknown - max. unknown
nominal Capacity: 702.83MB (79m 59s 74f / LBA: 359849)

Man erkennt neben der anderen Farbe (eher gelbgold-braun statt silber) deutlich die fehlende schwarze Ziffern- und Buchstabenkombination im Innenring und den eher "weichgezeichnete" Aufdruck, vor allem rechts beim CD Logo! Letztere stammen vmtl. aus dem "Slovakia"-Pool und werden nicht immer eingelesen.
 

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Hallo,

ich habe den Thread eben entdeckt. Ist sehr interessant, aber wähnt euch nicht in Sicherheit. Der verwendete Lite-On Brenner zeigt bei CD scans leider nicht alle Fehler an. Für DVD scans sind die "neuen" Lite-Ons gut zu gebrauchen, aber für Qualitätssacans von CD-R nicht. Wer CD-R zuverlässiger scannen möchte sollte z.B. auf BenQ DW-1640, DW- 1650 und DW-1655 ausschau halten, oder aber nach einem richtigen CD Brenner. Da konnten einige auch sehr gut scannen. Hier ein Link auf ein Dokument zum Thema DVD scannen : Qualitätsscan

Viele Grüße

Michael
 
In meinen aktiven Jahren als Privatfunker nutzte ich selbst CD-ROMs.

Aber durch das Nachdunkeln (passiert bei jeder Abtastung) sind diese plötzlich nicht mehr lesbar, haben Aussetzer, knistern vorher vereinzelt und irgendwann war plötzlich der Index unlesbar!

Hauptsache man hat uns mit Leermedienabgabe abgezockt und so manches Archiv mit Interviews und Produktionen wie Jingles ect. vernichtet, Danke Industrie (überschäum vor Wut)!

Aus Gründen der Betriebssicherheit rate ich von selbstbrannten Silberlingen ab und rade zu Speicherkartenlsegeräten wie z.B. die Tascam SS R.... oder den hochwertigen Studiorecorder Tascam DA 3000 (symetrisch & Burr-Brown-Wandler drin)!

R.
 
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