Sparkurs beim NDR

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
... Man muß doch sagen, wenn dann hat doch höchstens NDR Niedersachsen vielleicht noch Leute die kompetent in Sachen Schlager sind. In Hamburg bei 90,3 wird es keine mehr geben, wenn es früher dort mal Schlager gegeben haben sollte....

Doch, doch. Der NDR 90,3 Musikchef, Rudi Druve, zum Beispiel. Der war nämlich jahrelang bei Alsterradio tätig, auch zur Zeit, als es noch ein reiner Schlagersender war.
Nachzulesen hier : http://www.auenland-events.de/Auenl...oderatoren/Eintrage/2009/2/26_Rudi_Druve.html
Danach ging's mit dem Sender auch nur noch bergab. Auch Susanne Hasenjäger in der NDR 90,3 Musikredaktion hat bei NDR 90,3 schon zu Zeiten moderiert, als Klaus-Peter Otto noch Musikchef war. Und zu der Zeit gab's bei NDR 90,3 noch reichlich deutsche Schlager.
 
Zuletzt bearbeitet:
An der Formatausrichtung von NDR plus wird sich meiner Meinung nach definitiv nichts ändern. Die Schlagerwelle muss nach Hannover, damit der größte Beitragszahler Niedersachsen zufrieden gestellt wird. Also eine reine Standortentscheidung.
 
Ja, wohl so wie sie auch Bayern Plus von München nach Nürnberg verlegt haben, nur mit dem Unterschied dass dort auch moderiertes Programm stattfindet, was ja bei NDR Plus so gut wie gar nicht der Fall ist.
Womöglich könnte die Titelauswahl durch einen Wechsel des Musikredakteurs (dann aus Hannover) sich ein wenig ändern oder erweitern. Ob man mit einem Standortwechsel von Hamburg nach Hannover allerdings Geld einsparen kann, erschliesst sich mir noch nicht so ganz.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Umzug von NDR plus soll auch kein Geld einsparen, sondern ein Ausgleich für die in Hannover wegfallenden Sendungen der NDR Talk Show sein.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie Frau Tietjen und Co-Moderator von Hamburg nach Hannover verfrachtet wurden, damit die TV-Talk-Formate nicht nur in Hamburg produziert werden. Damals wurde betont, dass dies aus betriebswirtschaftlicher Sicht eigentlich Unfug ist. Aber der Länderproporz war wichtiger als das Geld.

Nun macht man also eine Rolle rückwärts und produziert die NDR Talk Show mit beiden Moderatoren-Duos wieder in Hamburg und entsendet die DAB-Schlagerwelle als Trostplaster ins niedersächsische Landesfunkhaus.
 
So verstehe ich das auch. Zumal: Wie viele Leute arbeiten für Plus in Hamburg? Der im Abendblatt portraitierte Musikredakteur müsste zufällig dem Alter nach in Kürze in Pension gehen können ;)

Damals wurde betont, dass dies aus betriebswirtschaftlicher Sicht eigentlich Unfug ist. Aber der Länderproporz war wichtiger als das Geld.

Ähnliches hörte man von der abendlichen NDR-Aktuell-Info-Sendung, die auch primär zur Besänftigung der Niedersachsen in Hannover produziert werde. Die anderen aktuellen Fernsehsendungen - sogar unter dem selben Namen! - kommen aus Hamburg, nur diese eine Ausgabe nicht ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Man muss schon festlegen, welche Ziele man mit der Milliarde pro Jahr erreichen will. Das ist die strategische Seite, die sich mir beim NDR nicht erschließt.
Radio wird schleichend abgewickelt, Online-Angebote werden gestärkt. Das ist die "Strategie", die ich da herauslese, und die ist nichts Neues. Nichts Neues ist auch dieses "Wir müssen mehr junge Leute erreichen". Liest man seit mindestens zwanzig Jahren und bisherige Versuche - manchmal um den Preis, dass das übrige Publikum schlechter versorgt wurde - sind anscheinend weitgehend gescheitert. Trotz jahrzehntelanger "Verjüngung" ist der Anstalt ihr Publikum immer noch zu alt...
Was bedeutet denn eine seit 2009 annähernd konstante Einnahme bei stetiger Inflation und entsprechender Preisentwicklung auf dem Markt?
Die Ausgaben müssten demnach konstant bleiben. Rede ist jedoch von einer Senkung der Ausgaben. Über den Grund hierfür habe ich bisher nichts gelesen. Der neueste veröffentlichte Abschluss, von 2018, weist zwar einen hohen Verlust aus, in der Erläuterung klingt das aber nach einem Einmal-Effekt (Umbewertung Altersversorgung). Vielmehr war in den letzten Jahren doch immer wieder von einer ARD-Strukturreform zu lesen, die für erhebliche Einsparungen bei allen Anstalten sorgen soll(te).
 
Die Strukturreform ist ein längerer Prozess, insofern wird darüber kontinuierlich eine Kostensenkung erreicht.
Da geht‘s um Vereinheitlichung bei Software, Dienstleistern etc. und entsprechend gemeinschaftlicher Beschaffung; Verwaltungsaufgaben werden bei einzelnen Anstalten zusammengelegt; Abläufe vereinheitlich.
Die ARD steht der Bundesrepublik in Sachen Heterogenität (meinetwegen auch Kleinstaaterei) leider in nichts nach, das dauert sein Zeit. 60 Jahre Föderalismus sind nicht in vier Jahren wegreformiert.
 
Die Ausgaben müssten demnach konstant bleiben. Rede ist jedoch von einer Senkung der Ausgaben. Über den Grund hierfür habe ich bisher nichts gelesen.
Nunja, eben nicht. Der Etat blieb konstant, die Ausgaben stiegen durch Preissteigerung auf dem Markt und Tariferhöhungen.
Da der Etat auch zukünftig nicht erhöht wird, müssen die laufenden Kosten gesenkt werden, die sich beeinflussen lassen. Was nützt es, wenn der Eigenbetrieb gerade so finanziert wird, aber der Programmausstoß dabei auf der Strecke bleibt...
 
OK, hatte es in der PM erst überlesen. Der NDR setzt gerade seine Rücklagen ein, und die sind demnächst aufgebraucht.
 
Radio wird schleichend abgewickelt, Online-Angebote werden gestärkt.

Sehe ich nicht so - weil die PM auf lauter gestrichene Sendungen fokussiert ist, ohne einen Ausblick zu geben, was neu geschaffen werden soll. Nur mit Streichungen einzelner Elemente und einem Durchschleppen des Rests wird man aber langfristig nicht durchkommen. Das ist so sehr Allgemeinplatz auch in der ARD geworden, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass man genau das beim NDR versuchen will. Budgetkürzungen um 5-6 % - wie hier beim NDR - kann man natürlich allein mit Kürzungen im Bestand fahren, ohne die Chance zur Reform zu nutzen. Das fällt einem bloß gern später auf die Füße, wenn ohnehin Änderungsbedarf von außen an die Organisation prallt.

Exkurs: Auch wenn ganz viele Umsetzungen in der ARD, jedenfalls von außen betrachtet, mittlerweile eher komisch wirken. Seien es die Umtaufen von Hörfunk-/Fernsehdirektionen, die dann nunmehr seit Jahren offenbar unter neuem Namen weitgehend fortbestehen. Seien es die räumlichen Situationen, bei denen auf Ankündigungen wenig Taten folgen. Das sind die augenfälligsten Stellen, an denen man die alten Strukturen nicht los wird. Und dabei reden wir ja noch nicht einmal über die "große" Struktur: Die ARD-Sender sind regional aufgebaut. Heute kann man sämtliche Angebote völlig problemlos weltweit abrufen. Und viele Themen sehen nicht anders aus in Flensburg als in Oberammergau. Ergibt es da noch Sinn, dass jeder größere Sender weiterhin die volle Palette an - bleiben wir hier - Musikspezialsendungen anbieten möchte oder soll? Braucht man diverse Wissenschaftsredaktionen oder wäre es nicht besser, man hätte eine ARD-weite Redaktion für den Kram, die allen Ausspielkanälen zuliefert?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ergibt es da noch Sinn, dass jeder größere Sender weiterhin die volle Palette an - bleiben wir hier - Musikspezialsendungen anbieten möchte oder soll?
Tut ja kaum noch jemand. Das Angebot, das sich bei NDR Info zwischen spätabends und nachts um 2 findet, hat man so nirgendwo in der Republik. Wäre es nicht so verbimmelt und klanglich nicht so kaputt, wäre manches von Radio Eins noch in eine ähnliche Richtung gehend, natürlich nicht exakt die gleichen Schwerpunkte setzend. Und vor allem oft nicht so wohltuend sachlich und nüchtern dargeboten, sondern mit diesem coolen Berliner Szene-Unterton (den ich nicht mag). Und dann gäbe es noch Zündfunk-Nachtmix auf Bayern 2. Und das wars. Oder haben MDR, SWR, hr, WDR noch irgendwas zu bieten?
 
Mit einer vergleichbaren Kompetenz und Abdeckung von Nicht-Hitradio-Genres liefert das zumindest der DLF abends/nachts und am Wochenende auch tagsüber.
Vom Nordwestradio-Portfolio an Musiksendungen scheint bei Bremen 2 nicht vieles überlebt zu haben. Harald Mönkedieck und Arne Schumacher werden auf der Homepage zwar noch genannt, aber außer "Zeiglers wunderbare Welt des Pop" und "Sounds like Dirk" (mit Dirk Darmstaedter) gibt es keine Sendung, die den Eindruck macht, handverlesene Musik zu spielen - so wie sie neben Mönkedieck und Schumacher noch Burghard Rausch gemacht haben. Schade.

Nein, sicherlich benötigt es - im Gegensatz zur aktuellen Berichterstattung - davon nicht in jedem einzelnen Bundesland eine ganze Handvoll. Aber zumindest sollte es in jeder Anstalt auch eine Musikredaktion geben, die neben der internationalen Musikszene die lokale Szene im Blick hat und ihr eine Plattform bietet. Denn das ist Kulturförderung und auch ein Teil des staatsvertraglichen Auftrages.
 
oder wäre es nicht besser, man hätte eine ARD-weite Redaktion für den Kram, die allen Ausspielkanälen zuliefert?
Genau das ist doch kürzlich mit der zentralen Wetterredaktion in FFM begonnen worden.
Ob das so ohne Weiteres auch für andere Bereiche umsetzbar ist, halte ich allerdings für wenig sinnvoll. Warum sollte z.B. irgendein Redakteur aus Berlin bestimmen, welche Kulturthemen aus NRW für NRW gesendet werden?
 
Zuletzt bearbeitet:
An alle, die sich hier über die Programm-Kürzungen aufregen:
Bitte wendet euch an eure Landtagsabgeordneten!

Seit 10 Jahren ist der Rundfunkbeitrag nicht mehr angehoben worden. Auch wenn zwischenzeitlich die Einnahmen durch die Umstellung von Gebühren- auf Beitragsmodell leicht gestiegen waren, ist doch klar, dass bei stetig steigenden Kosten (Inflation), das Geld für den Programm-Status Quo nicht mehr reichen wird.

Der NDR-Sparkurs wird nur der Auftakt sein zu weiteren Kahlschlägen in den Programmen, wenn CDU-regierte Länder wie Sachsen-Anhalt sich weiterhin weigern, einer Anpassung des Rundfunkbeitrags an die Inflation zuzustimmen (https://www.deutschlandfunk.de/erho...en-anhalt.2907.de.html?dram:article_id=476320)
 
Seit 10 Jahren ist der Rundfunkbeitrag nicht mehr angehoben worden. Auch wenn zwischenzeitlich die Einnahmen durch die Umstellung von Gebühren- auf Beitragsmodell leicht gestiegen waren, ist doch klar, dass bei stetig steigenden Kosten (Inflation), das Geld für den Programm-Status Quo nicht mehr reichen wird.
Ab nächstes Jahr steigt aber auch der Rundfunkbeitrag. Dadurch sollte der Status Quo eigentlich einfacher aufrechtzuerhalten sein.
Wenn hier und da mal eine Sendung wegfällt oder sich was im Programm ändert... ok, das ist halt so. Aber warum müssen es immer solche Kahlschläge sein, bei denen von den bisherigen Programmen zum Teil kaum noch was übrig bleibt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke, @südfunk3 (der echte oder eine Kopie??).
Ein Abgeordneter, von Beruf Erzieher und Lehrer, der sich
a) anmaßt zu beurteilen, inwieweit die Sender ihr Sparpotential schon ausgeschöpft haben (nämlich nicht), und
b) fordert dass mehr regionale Berichterstattung stattfindet - und natürlich soll es dafür nicht mehr Geld geben, weil ja a).

Und dann solche abstrusen Forderungen wie von Ministerpräsident Haseloff, im Osten und speziell in Sachsen-Anhalt Gemeinschaftseinrichtungen der ARD zu errichten. Weil ja alle anderen Bundesländer eine haben, nur Sachsen-Anhalt noch nicht. Mimimimimi...
Die ARD selbst arbeitet daran, Aufgaben zu bündeln und an Standorten zu konzentrieren um Strukturen zu vereinfachen und dadurch Kosten zu senken - Politiker stellen mit einer Sandkastenmentalität Forderungen auf, die das konterkarieren.
Oder dieser Kulturstaatsminister Robra, der daraus einen feisten Kuhhandel machen will.
Geht's denn noch, ja?
 
Zuletzt bearbeitet:
NDR setzt gerade seine Rücklagen ein ... Wer's glaubt ...
OK, hatte es in der PM erst überlesen. Der NDR setzt gerade seine Rücklagen ein, und die sind demnächst aufgebraucht.
Ach, NDR bildet(e) auch Rücklagen??? - Höchste Priorität hat die Absicherung der eingegangenen Pensionszusagen. Feudal! - Weiter die Gehälter der Festangestellten; von betriebsbedingten Kündigungen bei ÖR-Anstalten habe ich selten gehört. Als Anstalten des ÖR haben sie einen Pleite-Schutz. Wenn die abgepressten Haushaltsabgaben nicht reichen, trifft es die Freien Mitarbeiter ... und zuerst führt die bejammerte Unterfinanzierung zu Vorschlägen auf Einsparungen im Programm. Problem: Qualitativ hat NDR kaum noch Luft nach unten. - Die Zweifel am GEZ-Gebühren- bzw. -Haushaltsabgaben-Privilleg wachsen seit Jahren. 'Gefühlt' schafft es NDR nicht seinen Grundversorgungs-Programm-Auftrag angemessen zu erfüllen.
 
Auch wenn es nicht viel bringt, die Doppelmoderation in den Regionalprogrammen (meine Kenntnis nur für NDR 90,3) mit Moderator und einer zweiten Person, die den Wetterbericht ("Wetterexperte"!) vorliest und die Verkehrsmeldungen (vom PC abliest) sind entbehrlich. Das sieht man auch besonders deutlich, wenn bei Unabkömmlichkeit (Krankheit?) der zweiten Person der Moderator diese Funktion mühelos über die ganze Sendezeit (vier Stunden) übernimmt!

Und ob sich Carlo von Thiedemann wirklich einen Gefallen damit tut, immer noch als Moderator und Wiederholer alter Späßchen und Sprüche aufzutreten, ist auch noch sehr zweifelhaft. Da er schon längst das Rentenalter erreicht hat, sollte er spätestens jetzt im Zeichen der Einsparungen Platz für einen Jüngeren machen!
 
Und genau aus dem Grund Frage ich mich warum fast jede Anstalt ein 24/7-Inforadio haben muss. Das brauchte man vor den 90ern ja auch nicht, und da hatte man keine Möglichkeiten sich online zu informieren.
Bin in die 90er-Jahre hatten die meisten Massenprogramme der Landesrundfunkanstalten auch noch wesentlich mehr Substanz. Ich würde sogar behaupten, dass man, wenn man den Inhalten der 1er-Programme von damals diejenigen der Infowellen von heute gegenüberstellt (nachdem man bei letzteren die Wiederholungen rausgerechnet hat), bei ersteren mehr bei rum kam.

Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass die Idee, dass Radioprogramme einförmige "Wellen" sein sollten, soooo 90er-Jahre sind. Gerade in der heutigen Zeit, in der On-Demand immer stärker eine Rolle spielt, könnte man sich mit geschlossenen Sendungen viel stärker profilieren und seine Relevanz unterstreichen. Mit Wellen ohne Ecken und Kanten geht das nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Positiv vielleicht, dass sich die Kultur jetzt wieder voll auf NDR Kultur wiederfindet. Man sollte dann dafür aber auch ein richtiges Konzept vorlegen und die seit Jahren immer wieder kritisierte "Häppchen-Musik" zugunsten ganzer Musikwerke ersetzen.

Nebenbei, die hier oben erwähnten Krimis auf NDR Kultur zu senden, ist doch keine Schande. Denn zur Kultur gehören m.E. sehr wohl gute Krimis. Erst wenn Jerry Cotton auf NDR Kultur aufschlagen sollte, würde ich dem Einhalt bieten!
 
Zuletzt bearbeitet:
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben